Hier mal wieder ein kurzer Bericht von "Sam Gruber" aus Samui. Einfach unglaublich was sich die Regierungen u. ihre Söldner Bullen rausnehmen dürfen auf dieser Erde.
An dieser Stelle möchte ich die Reaktionen auf die "Bier-Kriminalität" auf Koh Samui und die vorübergehende Verhaftung unserer Freundin Maeli in Lamai von vergangener Woche weitergeben. Sie war von einem speziellen Einsatzkommando um 21.30 Uhr gestürmt worden und dabei fanden die Superpolizisten drei Plastikkaffeebecher, in denen ebenso drei St. Miguel Light eingefüllt worden waren - trotz strengen Alkoholverbotes für Restaurants und Bars.
Wir alle wissen, dass Koh Samui seit Wochen keinen Covid Fall hat und als Covid frei gilt. Ebenso die Provinz Suratthani, in der die Urlaubsinseln liegen. Während andere Provinzen wie Chiang Mai den Ausschank trotz vereinzelter Covid Nachmeldungen wieder zulassen, bleiben im verwaisten Urlaubsgebiet die Gläser "keimfrei". Die Prohibition soll nächsten Dienstag von gestrengen mittelalterlichen Ordnungshütern neu erörtert werden.
Kernfrage: Wie gefährlich sind Bier und Wein in Covid freien Gebieten? Gefährdet der Ausschank die allgemeine Sicherheit? Sollten Zuwiderhandlungen weiter mit Festnahme und horrenden Geldbussen geahndet werden, ungeachtet der akuten Notlage aller Gastronomie-Betreiber? Es wird sicher hart gerungen werden...
Zwischenzeitlich haben Bum und ich etwas einflussreichere Thais auf der Insel befragt. Sie sind allesamt erbost über das Vorgehen der Provinzverwaltung Suratthani mit Hilfe der tüchtigen Polizei in Bophut-Chaweng. Bis heute hat Maeli nämlich keinen Polizeirapport erhalten, mit dem sie die Sache vor Gericht klären könnte. Man munkelt, dass die Polizei dafür ein wenig zusätzliche Bearbeitungsgebühr möchte. Aber ohne Gerichtsurteil - Insider rechnen mit einer kleineren Geldstrafe - erhält sie auch ihre 30.000 Baht Kaution nicht zurück.
Zwischenzeitlich habe ich einen Streifzug über die Insel und zu allen Tages- und Nachtzeiten die Probe aufs Exempel gemacht. Fast alle schenken Bier und Wein in Plastikbechern aus, schlicht aus dem Grund, weil sonst auch die letzten Gäste wenig Lust verspüren, überhaupt noch auszugehen. Man möchte durchaus Hilfe bei der Seuchenbekämpfung leisten und den Gesetzen Folge leisten. Kein Covid istgleich kein Alkohol ist jedoch eine Formel, die keiner versteht und die alle wütend macht.
Dieser einsame Sänger in der Buffalo Bar gestern Abend in Chaweng hat uns in einer Pause sein Schicksal geklagt. Seit April ohne Einkommen. Über Wasser hält er sich und seine Familie mit spärlichen Einzelauftritten für 500 Baht pro Abend. Er sagt, er habe in Bangkok in Bands gespielt und auf Samui, als Tontechniker gearbeitet und auch als Alleinunterhalter. "So schlecht wie jetzt ging es mir noch nie in meinem Leben", sagte er. Das interessiere aber leider niemanden.
Wenn Thailands Ordnungswächter glauben, mit ihrem Kurs die Bevölkerung hinter sich zu bringen - ganz gleich ob Thai oder sonstiger Nationalität - dann sollten sie mal rausgehen und sich umhören. Die Antworten werden wenig freundlich ausfallen. Nicht nur auf Koh Samui und nicht nur unter Maeli´s Freunden.