1996 hatte mein Freund Walter in der Soi Yodsak ein Geschäft. Direkt gegenüber war eine Schneiderei. Es war die Woche vor Loy Krathong.
Kostüme wurden dort anprobiert, gekürzt, verlängert, verändert. Eine der schönen Thai Ladies, die sich fürs Lichterfest in Schale werfen wollten, warf immer mal wieder Blicke zu uns in den Laden. Sie besaß eine Reihe wunderschöner weißer Zähne, die über die Straße herüber funkelten.
„Kennst Du sie?“ fragte ich Walter. Der nickte mit dem Kopf und meinte, dass sie in der Soi 2 in einem Friseurgeschäft arbeitet. Da ich sie kennenlernen wollte, winkte er ihr zu. Sie winkte zurück und rief uns zu, dass sie in 5 Minuten mal kurz vorbei käme.
Tatsächlich ging schon nach 20 Minuten die Geschäftstüre auf und sie stand vor mir bzw. uns. Walter unterhielt sich mit ihr und stellte mich kurz vor „My farang friend from Germany and this is Noi.” Nachdem wir etwas geplaudert hatten, bat sie mich sie ins Geschäft zu fahren.
Natürlich willigte ich ein und begleitete sie zu ihrem Schönheitssalon, wo ihre Chefin, aber auch schon ein paar Kundinnen auf sie warteten. Doch anstatt mit Arbeit zu beginnen, stellte sie mich als ihren neuen Freund vor, mit dem sie den restlichen Tag bzw. Abend verbringen wolle. Die Chefin freute sich anscheinend genauso für sie und 5 min später knatterten Noi und ich ins Hotel zum "Duschen".
Unterwegs und auch noch vor der ersten körperlichen Ertüchtigung erklärte sie mir glaubhaft, dass sie keine von der Straße sei – also nicht für die (damals) üblichen 500 Baht ihre Dienste anbietet – und nur aus Freundschaft mit mir ins Bett ginge.
Aha, dachte ich bei mir, und soso, abwarten was nachkommt.
Aber wirklich, wir verbrachten einen richtig schönen Abend miteinander und tatsächlich sprach sie kein einziges Mal von 500 Baht oder ähnliches. Geld war tabu, außer dass ich natürlich alles bezahlen durfte – aber das ist ja auch selbstverfreilich.
Am nächsten Morgen – nach ein paar Fitnessübungen – bat sie mich, sie doch noch ins Big C zu fahren, da sie dort noch was zu erledigen hätte.
Dort angelangt, bummelte sie zielbewusst zur Wäscheabteilung, und zeigte mir ein paar schöne Stücke.
Natürlich sagte ich ihr, sie solle sich was aussuchen. Freudig nickte sie mit ihrem schönen Kopf und prüfte hier und testete da und fühlte dort. Meinte ich zumindest und lobte in Gedanken ihr Qualitätsbewusstsein.
Als sie dann endlich nach einigem Austauschen von BHs und Slips ihre Sachen zusammen hatte gingen wir zur Kasse.
Als ich den Kassenzettel in der Hand hielt, konnte ich mich eines Schmunzelns nicht erwehren:
Meine liebe Noi hatte ihre Wäsche nicht nach Qualität sondern nach etwas anderem zusammengesucht, deshalb dauerte es solange.
Die Rechnung machte genau 503 Baht............
Ein Schelm, wer dabei Böses denkt !!!