ach die soi 6 jahrelang mein jagdrevier, die king kong mein wohnzimmer..iss lagune ziemlich oft meine temporäre heimat....
es war eine besondere zeit...als hardcore qualitätstourist bist du manchmal tagelang nicht aus der strasse rausgekommen...
morgens gegen 1300h nach einem kleinem frühstück mit zitrigen händen das erste bier... dann vielleicht mal ne stunde an den strand (aber nie ins wasser
) und zürück mit handtuch und shorts die ersten stops.... es gab nix schöneres als leicht angehieitert in einer schwummrigen bar zu sitzen rum cola vor einem, eine charmante dame zur linken und vielleicht eine zur rechten... sonnenschein erfüllt den barraum wenn jemand die tür aufmachte..... und das summen im kopf wurde leicht lauter mit steigendem pegel...... schnell mal ne st, man musste den staub der strasse loswerden
.
danach kurz zurück ins iss geld nachbunkern, schnell ein paar drinks und ab in die nachmittagssonne...
ah da sitzen ralfi (die kopie von martin semmelrogge) und peter (rip ex besitzer blue hawai) vor der tür und machen einen verspäteten frühschoppen...
rüber zu leo (rip) in die click bar, aber hier ist es noch zu früh....
da winkt theo (rip) aus der direction 5 und es gibt schnell 3 shots und man checkt die neuen isaanimporte.
über hans aus der mods bar und oli aus der soho gehts zu siggi in die king kong.....hier holt der meister seinen besten canadischen whisky raus und erklärt "der ist schon 20 jahre alt" unter tosendem gelächter wird die buddel geleert (nur die zeit im fass zählt 555) und bei einem haufen ladydrinks zieht die belegschaft blank...... nach einer weiteren etwas vernebelten st gehts rüber zu edwig in die my friend you...edwig sitzt draussen in seiner ecke typisch mit sonnenbrille (sah immer aus wie der bruder von ion tiriak
i) und trinkt sein bier....
die soi 6 war lange mein revier, es war schmuddelig, verrucht aber geil..
mal schauen wann ich wieder vorbeischaue und vermutlich weinend in der ecke sitze
Vielen lieben Dank für diesen wunderschönen und emotionellen Spaziergang auf der „Memory Lane“, was man ins Deutsche auch als „ Allee der Erinnerungen“ übersetzen könnte.
Ich kann mich noch sehr gut an die Zeit Mitte der 90er erinnern, als es in der Soi 6 nur wenige Bars gab.
Unten an der Ecke zur Beachroad war dieses Kodak Geschäft, wo man kurz vor Urlaubsende noch die Filme hat entwickeln lassen, um die gemeinsamen Bilder mit der (oder den) neuen Flamme (oder Flammen) zu betrachten und vielleicht auch das eine oder andere an sie (oder … äh … sie) zu verschenken als Beweis ewiger Liebe.
Und um deine Sammlung zu ergänzen, wenn man Richtung Second Road lief, kam irgendwann rechts die
Jasmin Bar, in der nicht selten Mädels in einer Altersklasse vorzufinden waren, die da hätten gar nicht sein dürfen und die später von den Ladyboys übernommen wurde, wobei erstaunlicherweise nur die großen, kräftigen und amazonenhaften Ladyboys von Pattaya dort am Schaffen waren.
Weiter oben war dann der
Gangs Pub, wo die gefährlichen Jungs mit ihren bedrohlichen Tattoos und ihren lauten Maschinen sich ein Stelldichein gaben.
Ich kann mich an alle von Dir aufgezählten Bars noch sehr gut erinnern und zum Teil auch an die Leute.
Ralf Levi, oder eben Ralfi sah immer aus, als würde er jeden Moment ohnmächtig werden. Peter war früher eine Rotlichtgröße in Deutschland.
Und nicht zu vergessen der Inhaber von der
Sexy Soi Six, an dessen Namen ich mich nicht mehr erinnern kann, aber der aussah wie der Zwillingsbruder von Bill Ramsey.
Ein lieber netter Kerl, aber wehe, wenn er „Dienstschluß“ hatte; dann stieg er in seinen weißen Toyota SUV und fuhr die Soi 6 mit einer Geschwindigkeit runter, daß es an ein Wunder grenzte, daß nie etwas passiert ist. Der arme Kerl; erst verlor er seine Bar dann seine Beine und am Schluß sein Leben.
Ja, die berühmte
King Kong Bar war so ziemlich der übelste Laden in der ganzen Stadt; da habe ich zum ersten Mal live miterleben dürfen, wie einem Mann ins Gesicht geschissen wurde. Dazu muß allerdings gesagt werden, daß er die Lady gebeten hatte ihn anzupinkeln, jedoch als die Menge der abgegebenen Flüssigkeit nicht seinen Wünschen entsprach und er sich daher zu einer Kürzung ihres Honorars gezwungen sah, versprach diese sich noch einmal besonders große Mühe zu geben, drückte mit aller Kraft die Beckenmuskeln zusammen und schon war es passiert.
Und wiederum eine der verruchtesten Damen aus diesem Laden gründete später die
Red Point Bar, eine der letzten wenn nicht die letzte Bar, die noch nach dem alten Muster geführt wird, wo alle Mädchen auch mit aufs Zimmer gehen und dort keine Gefangenen machen.
Ich durfte auch die Gründung der
Ruby Bar miterleben, in der drinnen alles in rotem Samt gehalten wurde und die im Vergleich zu den anderen Bars geradezu edel erschien; außer dem Namen ist nichts davon geblieben.
Eine andere Bar, deren Namen ich nicht nennen möchte, war „moderner“ eingerichtet als alle anderen, allerdings wie „modern“ konnten die meisten nicht ahnen.
Der Besitzer, der nichts mehr liebte als im Mittelpunkt zu stehen, rühmte sich bei seinen Stammgästen damit bei jedem Mann zu erkennen, auf was für Praktiken der so steht und gab auch nicht selten Kostproben von sich wie „ der Typ, der gerade vom ST-Zimmer runtergekommen ist, ist ein „Fingerling“, er steht drauf, wenn ihm die Dame einen Finger in den Arsch steckt“ oder „der da ist ein „Heul Macho“; der knallt die Weiber zwar als gäbe es kein Morgen, aber hinterher muß er immer heulen.“
Natürlich haben wir ihm nichts davon geglaubt, dennoch war es lustig ihm zuzuhören.
Bis zu dem Tag als ich ihn mal im Spaß fragte, wie er mich denn so einschätzen würde.
Er antwortete „ Du bist ein „Schnell Ficker Pascha““.
„Ein was?“
„Du läßt Dir gerne erst ausdauernd einen blasen, kommst gar nicht auf die Idee die Ladies auch mal zu lecken, aber nachdem sie dich ausgiebig bedienen durften, geht alles ganz schnell, Knattern in mehreren Stellungen boom bam, thank you mam.“
Er lachte laut und ich mußte auch lachen, denn mein Gehirn war durch die vorherigen Beschreibungen seiner Kundschaft darauf eingestellt jetzt irgendeinen erfundenen Blödsinn zu hören, jedoch allmählich machte sich bei mir die Erkenntnis breit, daß die Beschreibung ziemlich akkurat war und mein Lachen wurde immer leiser, hörte schließlich ganz auf, während seines immer lauter wurde.
„Äh, tolle Phantasie hast du, nette Geschichte, stimmt natürlich alles nicht, aber sag mal, woher weißt du das eigentlich, also ich meine das, was nicht stimmt, wie … wie kommst du denn darauf?“
„Die Schuhe, ich erkenne es an den Schuhen“ log er.
Ich hatte damals eine Stammlady, vor der alle anderen Respekt hatten. Geaw. Jahre später saß sie sogar lange im Knast, weil sie im Streit eine andere Frau mit einem Messer übel zugerichtet hatte.
Sie sagte mir immer, wie unsterblich Sie in mich verliebt sei, wobei ich ihr natürlich nie ein Wort geglaubt habe. Dennoch hatte ich den Eindruck, daß sie mich wirklich mochte und die wenigen Male, wo ich sie LT ausgelöst habe, um mit ihr einen romantischen Abend in einem Restaurant zu verbringen und später einige schöne Stunden in einem Hotel, war sie außer sich vor Freude und strahlte wie ein Honigkuchenpferd.
Auch dieses Mal wich sie mir nicht von der Seite und umarmte mich die ganze Zeit, während ich nach dem Gespräch mit dem Inhaber der festen Überzeugung war, daß er die Informationen über meine Qualitäten als Deckhengst nur von ihr bekommen haben konnte.
Ich bezahlte, ging nach draußen und normalerweise würden wir uns jetzt unter dem Gejohle und dem klatschenden Beifall der Kolleginnen romantisch verabschieden und auch dieses Mal umarmte sie mich, hielt mein Gesicht, küßte mich auf den Mund und sagte:
„Bitte komm bald wieder, ich ertrage es nicht, wenn ich dich nicht sehe.“
„Und ich ertrage es nicht, wenn ich dich noch einmal sehen muß. Leb wohl.“
Sie konnte zuerst ihren Ohren nicht trauen, denn eine halbe Stunde davor hatten wir noch eine wunderschöne gemeinsame Zeit auf dem Zimmer, wo ich sie nachdem zugegebenermaßen langen Gebläse und ebenfalls zugegebenermaßen sehr kurzen Ritt noch eine Weile im Arm hielt und streichelte, während sie mich gar nicht mehr loslassen wollte und es schließlich nur deswegen tat, weil die Putzfrau draußen anfing gegen die Zimmertür zu hämmern.
„W ... was?“
„Du hast schon richtig gehört, du verlogene Schlampe“ und während ihr die Tränen in die Augen schossen und ihre Kolleginnen uns kreidebleich anstarrten, fuhr ich fort: „Bei mir einen auf verliebtes Mädchen machen, aber mich hinter meinem Rücken beim Boss verspotten. Du bist echt das letzte; such dir einen neuen Deppen, den du verarschen kannst.“
Keine Stunde später klingelte mein Telefon - ich war mittlerweile irgendwo in der Walking Street -, der Inhaber war am Apparat und bat mich mit zitternder Stimme umgehend zu seinem Laden zu kommen.
Dort angekommen war alles dunkel und ich wollte schon wieder gehen, als eine der Ladies die Tür öffnete und mich hereinbat.
Drinnen durfte ich eine Szene erleben, wie ich sie nur sehr selten gesehen habe und die man auch nur bei Leuten, die noch tief mit thailändischen Traditionen verbunden sind, zu sehen bekommt.
Es machte „Patsch“ und die gute „Geaw“ lag der Länge nach schluchzend vor mir und bat mit ausgestreckten Armen um Vergebung.
Ich wiederum, im Westen geboren und aufgezogen ertrage solche Demutsgesten nicht und habe sie umgehend auf die Beine gestellt, ihr aber unmißverständlich klar gemacht, daß sie für mich gestorben ist, worauf sie gleich wieder auf die Knie rutschte und flehend weiter schluchzte.
Dann fiel mir auf, daß die anderen Damen alle keine Berufskleidung mehr anhatten sondern normale Straßenkleidung und daß im hinteren Bereich der verzweifelte Inhaber saß und mich bat, zu ihm zu kommen.
„Um Gottes Willen, was hast du gemacht, die wollen alle aufhören, ich bin erledigt.“
„Das tut mir leid. Das war nicht meine Absicht. Aber du weißt, ich habe vor hier zu leben und zu arbeiten und muß daher sehr auf meinen Ruf achten. Ich kann es mir nicht leisten, wenn so eine Bardame private Details von mir herumposaunt.“
„Du meinst das mit dem langen Blasen und dem schnellen Fick?“
Ich nickte.
„Aber das hat sie mir doch gar nicht gesagt“
„Du, ich bin für heute genug verarscht worden. Dann hat sie es eben einer Freundin gesagt und die hat es dir erzählt.“
„Nein, wirklich nicht.“
„Woher weißt du es denn sonst?“
Er schwieg.
Ich schüttelte den Kopf und wollte gehen, als plötzlich Geaw neben mir stand und mit bedrohlichem Gesichtsausdruck, ausgestrecktem Arm und auf den Inhaber deutenden Zeigefinger im gebieterischen Ton sagte:
„SPEAK!“
Er druckste rum aber wollte nicht so recht raus mit der Sprache.
Dieser Abend war sehr lehrreich, denn die nächste nicht minder extreme Szene machte mir einmal mehr klar, daß man in Thailand niemals etwas tun sollte, in dessen Folge ein Thailänder sein Gesicht verliert.
Mit atemberaubender Geschwindigkeit griff sich Geaw eine Flasche von einem oberen Regal, brach während der Abwärtsbewegung den unteren Teil der Flasche an der Tischkante ab und noch bevor die Splitter den Boden erreicht hatten, berührten die scharfen Kanten der Flasche die Region an seinem Hals, wo sich die Halsschlagader befindet.
„SPEAK!“
Für mich galt in der Sekunde nur noch eines: die Katastrophe verhindern. Also fing ich an beruhigend auf sie einzureden, von wegen daß das doch alles gar nicht so schlimm sei und ich ihr jetzt doch glauben würde, aber als ich ihren grimmigen und entschlossenen Gesichtsausdruck sah, war mir klar, daß sie mir nichts davon abkaufte.
„HIM SPEAK OR HIM DIE“
„If him dead, we never know.“ versuchte ich es mit Logik und dann zu ihm gewendet „Mach endlich das Maul auf. Mir gehen gerade die Argumente aus.“
„If him not speak, we not know also. Better him die.“
„For what? What you get?“ versuchte ich es wieder mit unserer westlichen Logik.
„My honor.“
Um es abzukürzen. Der Inhaber hatte damals die noch weitestgehend unbekannten CCTV Kameras in den ST Zimmer installiert und seine Gäste munter beim Vögeln beobachtet und manchmal sogar gefilmt.
Einige dieser Filme sind später auch in Bangkok aufgetaucht, wo sie unter der Hand gehandelt wurden.
„Hast du Drecksack uns etwa auch gefilmt?“
„ Nein, wirklich nicht.“
„Und warum soll ich dir das glauben?“
„Hat sich bei dir nie gelohnt; der wesentliche Teil war immer so schnell vorbei.“
„Arschloch!“
Geaw war sichtlich erleichtert. Zwar wußte sie nicht, worüber wir gesprochen hatten, aber sie konnte merken, daß sich meine Wut nicht mehr gegen sie sondern gegen den Inhaber richtete.
Ich versprach ihr wiederzukommen und fuhr tatsächlich am nächsten Tag wieder zu dieser Bar und überreichte ihr einen großen Blumenstrauß und ein 1 Baht Goldarmband, was bei ihren Kolleginnen zu Freudenschreien und bei den anwesenden Gästen und dem Inhaber zu spöttischem Gelächter führte.
Damals war der Film „Pretty Woman“ bei den Damen extrem beliebt und jedes Mal wenn er in irgendeinem Fernseher lief, waren sie nicht mehr ansprechbar.
Natürlich hatte ich keine weiße Limousine wie einst Richard Gere, aber mein spermaweißes Motorrad machte auch was her und als wir dann gemeinsam die Soi 6 Richtung Strand runterfuhren, während sie sowohl den Blumenstrauß als auch das glänzende Goldarmband demonstrativ in alle Richtungen zeigte, kreischte die gesamte Soi 6 mit ohrenbetäubendem Lärm voller Begeisterung.
Die ganze Soi 6?
Nein.
Ein kleines gallisches … äh … aus einer kleinen unbedeutende Bar konnte man ganz andere Geräusche hören.
Denn das hämische Gelächter des Inhabers beim Anblick des Goldarmbandes war mir dann doch etwas zu überheblich, und bevor Geaw und ich in den Sonnenuntergang fuhren, hatte ich seinem Laden noch einen kurzen Besuch abgestattet und sämtlichen anwesenden Gästen sowie Ladies in allen mir bekannten Sprachen von den CCTV Kameras berichtet und auch den Raum im hinteren Bereich der Bar gezeigt, wo sich die Zentrale mit sämtlichen Bildschirmen befand, von der aus man jedes einzelne Zimmer heimlich beobachten konnte.
Und wieder einmal stand der Inhaber im Mittelpunkt, nur möglicherweise dieses Mal, nicht ganz so wie er es gewohnt war.
Ende