19. Tag Donnerstag 11.02.1993
An diesem Tag wollte ich zum Doi Inthanon (Hoechster Berg Thailands 2565 m) fahren, der etwa 50 suedwestlich von Chiang Mai liegt. Ich dachte mir, es waere vielleicht gar nicht schlecht eine Thai dabei zu haben. Also, fragte ich Doi, ob sie mitfahren wollte. Das wollte sie.
Zunaechst sind wir ein Motorroller mieten gegangen, dann zu ihrem Ladies Hause gefahren, damit sie sich entsprechende Kleidung holen konnte und ich bezahlte die Gebuehr fuer diesen Tag. Dann konnte es los gehen. Zunaechst fuhren wir auf der Autobahn Richtung Sueden und sind dann auf der gut beschilderten Strasse in die Berge gefahren.
In den Bergen, speziell im Schatten war es noch recht kuehl auf dem Motorrad, obwohl das Wetter ansonsten schoen war. In den Bergen gibt es Wasserfaelle, Quellen, Siedlungen der Bergvoelker und auf der Spitze des Doi Inthanon befinden sich zwei Chedies. Eines wurde zum 60. Geburtstag des Koenigs und einer zum 60. Geburtstag der Koenigin welcher im August 1992 war, errichtet. Somit war der blaue Chedi der Koenigin erst ein halbes Jahr alt.
Gefahren bin ich. Damals brauchte man noch kein Thai Fuehrerschein fuer ein Motorroller.
Der Gipfel
Chedi fuer den 60. Geburtstag des Koenigs.
Chedi fuer den 60. Geburtstag der Koenigin.
Auf dem Rueckweg wurde der Sprit knapp und keine Tankstelle weit und breit. Aber, in einer Siedlung der Karen konnte ich Benzin in Getraenke-Flaschen kaufen. Ausserdem hatten wir ein besondere Begegnung mit einem jungen Deutschen. Wir fuhren den Berg runter und in einem bewaldeten Abschnitt tauchte vor uns ein riesiger Rucksack auf. Der Rucksack wurde von einem muskuloesen Typ getragen welcher sich als Deutscher herausstellte. Ich wollte ihn nach dem Weg fragen und wir kammen etwas ins plaudern. Der Typ war nach Thailand geflogen und wollte sich am Ping River ein Flos bauen um damit Flussabwaerts zu fahren. Also, ein richtiger Offroader.
Nach einem langen Trip kamen wir wieder in Chiang Mai an. Ich war ziemlich geraedert und komplett schwarz im Gesicht von den LKW Abgasen. Ich wollte ins Zimmer duschen und dann mit Doi ausgehen, aber Doi wollte zurueck ins Ladyhaus und mich dann um 22 Uhr wiedersehen. Ich war etwas entaeuscht das sie nicht bei mir bleiben und mit mir zusammen den Abend verbringen wollte, dennoch lies ich sie gehen machte mit ihr aber aus schon um 21 Uhr zu kommen.
Ging zu Abend essen und ansonsten wartete ich im Zimmer das es 21 Uhr werde. Es wurde 21 Uhr und Doy kam nicht. Es Wurde 21:15 und 21:30. Ich wurde wuetend und fuhr zu Dois Ladies Haus. ich beschwerte mich das Doi nicht punktlich gekommen sei und verlangte mein Geld zurueck. Zuerst boten sie mir ein anderes Girl an, aber ich bestand auf mein Geld welches sie mir zu 50% wiedergaben.
Sie meinten Doi haette ja auch den halben Tag mit mir verbracht. Ich akzeptierte diese Logik und fuhr befriedigt zurueck. Mir ging es nicht um das Geld, sondern um die Befriedigung Doi 'bestraft' zu haben.
Am Ende hatte ich mich aber selbst bestraft. Doi wartete vor meinem Hotel auf mich und war sich keiner Schuld bewusst. Das Konzept puenktlich zu sein ist wohl ein spezifisch Deutsches Konzept. Als, ich Doi unfreundlich informierte das ich meine Ausloese wieder geholt hatte und ich sie nicht mehr wollte, war sie ziemlich erschuettert. Ich saetze sie hat damit wohl etwas an Gesicht verloren in ihrem Ladies House. Ich war zwar ein paar Augenblicke befriedigt, aber insgesamt bereute ich recht schnell mein tun.
Denn eigentlich wollte ich Doi nicht verlieren. Ich war diesen Abend so niedergeschlagen und muede vom Trip, das ich gar nicht mehr aus ging.
20. Tag Freitag 12.02.1993
Am naechsten Tag wollte ich Doi wiedersehen, dachte aber das ich wohl kaum mehr willkommen waere in ihrem Etablissement. Da, ich die Visitenkarte ihres Hauses hatte rief ich dort an und verlangte Doi zu sprechen. Am Telefon und in Englisch war es schwer ihr zu erklaeren wieso ich so verbittert war und etwas ueberreagiert hatte.
Ausserdem hatte ich mich wohl auch etwas ungluecklich ausgedrueckt. Anstelle zu sagen ich war aengerlich weil Du zu spaet kammst, haette ich besser gesagt entschuldige es war alles meine Schuld. Aber, damals war ich noch jung und unerfahren. Mit Frauen muss man anderes reden.
Doi war wohl wirklich verletzt und wollte nichts mehr mit mir zu tun haben.
Ich checkte um 12 Uhr Mittags aus, verbrachte den Nachmittag in einem Buchladen und las fuer Stunden in einem wirklich guten Englischen Travel-Guide ueber Thailand und um 16 Uhr machte ich mich auf den Weg zum Busbahnhof und nahm den Bus nach Bangkok.
Der Englische Travel Guide war wirklich sehr gut und hatte auch ein langes Kapitel ueber Prostituition in Thailand. Anders als Deutsche Reisefuehrer informierte der Englische Travel Guide objektiv und informativ ueber die Rotlich Szene, wohingegen in Deutschen Reisefuehrer entweder gar nichts berichtet wurde, oder moralisch abwertend. Im Tenor boese Sex-Touristen und igitt igitt.
Im Bus konnte ich schlecht schlafen, denn die Sache mit Doi lag mir noch schwer im Magen. Ich war aber selbst Schuld und das machte die Sache nicht besser.