Wien von oben
Wie sehr wünschte sich Gerhard, dass auch mal eine bliebe, dass sie sich mal freiwillig einfach telefonisch meldete und ihn fragte: „khun tam alai?“ (was machst du?) Vielleicht sogar mit ihm ausging, denn bisher wusste niemand in den einschlägigen Thai-Lokalen, Restaurants oder Karaoke-Läden, wer sich nächtens zu ihm in den 10. Stock über Wien begab.
Wenn Gerhard ausging, waren „seine“ Mädels oft auch da, aber er durfte sich nicht verraten. Nur ganz wenige von ihnen beherrschten die Schauspielkunst in Gegenwart ihrer Freunde , Ehemänner oder Sponsoren, einfach ein lustiges und unverfänglich wirkendes Gespräch mit Gerhard führen, ohne dass jemand was merkte. Die anderen ignorierten ihn einfach in der Öffentlichkeit, weil sie Angst hatten, es könnte zu verräterisch wirken.
Noch hatte sie verschwommene Konturen…aber Gerhard wollte ihr Geheimnis unbedingt ergründen.
Inzwischen wusste Gerhard auch, dass Mama San nicht viel von ihr hielt. War das jetzt ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
Da kommt ja Spannung auf, was kommt da noch alles?? ....bin mal gespannt...
Ja, ( einmal mit der Noi verhandelt ) DER ist schon das 5te x verheiratet und davon 3x Thai ))), Mann lebt nur 1x, alle 5 Jahre das Personal wechseln !Ja, vom "Gusto" am Ring gibt es viel zu berichten. Leider gibt es das nicht mehr.
Und nein, "Gefangen in der Thai-Mystik" hat immer noch künstlerische Pause.
Bist du DER Fritz ? lol
Gerhard’s endgültige Trennung von seiner Ex
Als Gerhard sich alleine und in Ruhe des schon zweiten Bieres für Erwachsene auf dem Männerklo des Krah Krah’s entlädt, seinen Beweis der Männlichkeit auf die einglasierte Fliege im Pissoir zielend steuert, fliegen ihm die Gedanken über seine unmittelbare Vergangenheit nach der Trennung von seiner Thai-Ehefrau vor mehr als drei Jahren im Eiltempo nur so zu, als möchten sie ihm etwas wichtiges sagen.
Vor etwa drei Jahren, nachdem er die Sachen seiner ersten Thai-Frau gepackt hatte, weil sie trotz Versprechen über die Osterfeiertage zu Hause zu bleiben mal wieder eine Woche bei ihrem Liebhaber blieb, zog er bald darauf mit all seinen Sachen in eine andere Wohnung um, ohne dass es vorher so geplant war. Und das kam so…
Eine Wiener Mama San, die Gerhard und seine Ex schon lange vorher im „Chamelot“ in der Bösendorfer Strasse kennengelernt hatten, hatte sich lieb um Gerhard gekümmert, weil ihr die Trennung eines solch netten Paares leid täte, wie sie sagte. Ja, Gerhard geniesst die Thaiseele. Mama Sans sind einfach herzlich und kümmern sich mütterlich um die zurückgelassenen und wieder alleinstehenden Söhne. Da nehmen sie ihren Job absolut ernst, he he.
Eines Samstag Vormittags, als er noch ein bisserl benommen sein Schlafzimmer verliess, in dem sich schon seine von Mama San vermittelte und wegen der hohen Grossstadt-Preise tiefverschuldete und verheiratete Thai-Nachtgefährtin zum Gehen bereit machte, und Gerhard ins Wohnzimmer schlurfte, sass Mama San noch auf der Couch und sah sich ein Video an. Das war neu. Vorher war sie immer schon fünf Minuten nach „Lieferung“ aufgebrochen, nachdem er mit seiner Nacht-Schwalbe unter der Dusche verschwand.
Mama San in jungen Jahren und noch nicht angefettet. Ihre Titten sind echt und sowas von geil. Manchmal, wenn Gerhard traurig war, durfte er daran nuckeln. Aber mehr nicht, lol
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Gerhard ist ziemlich eigen in seinem Rest von bürgerlicher Moral. In seiner Wahlheimat oder gar in Thailand in Laufhäuser gehen? Nie und nimmer! Nur bei ihm oder bei ihr zu Hause, im Hotelzimmer auf Business Trips oder feudale Clubs kommen in Frage. Na ja, vielleicht auch mal an versteckten anheimelnden Orten im Dunkeln.
Als sich das mit hohen Schulden belastete Mädel, von denen ihr Ehemann nichts wissen durfte, mit 1500 Shilling in ihrer Handtasche verabschiedete, lud Mama San Gerhard zum Frühstück in eine schnieke Frühstücks-Boutique hoch auf einem Dach mit Aussicht durch die gläsernen Wände und Dach in der Mariahilfer Strasse ein.
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Gerhard kam sich fast vor wie im Freien und genoss die Aussicht über die Dächer der Mariahilfer Strasse. Dort erzählte sie ihm von ihrer Wohnung, die ihr ein früherer Sponsor geschenkt hätte und die unbewohnt wäre, da sie selber nur in ihrem „Establishment“ (Puff) in der Arbeitergasse schliefe. Gerhard könne sofort einziehen. Sie vertraue ihm, da er ein Gentleman sei und sicher gepflegt mit der Einrichtung umgehen würde.
Geil, so trifft man sich wieder, wenn auch nur im Forum.
Alle anderen Mädels werden heute Nacht nur Statistinnen für Gerhard sein...
Und wenn dann Nächtens auch noch Mr."Ahoi" seine Songs trällerte und für Stimmung sorgte und einige Ladys angesichts des übermäßig genossenen Alkohols Herzzerreißend miteinstimmten, dann war die Zeit gekommen, hie und da nicht alleine schlafen gehen zu müssen, tolle Stimmung allemal!Taxi Karle hat ausgezockt
Das kennt die mit Gerhards schwarzem Sakko behangene Einzelgängerin schon und sie macht wie immer keine Anstallten sich zu ihnen zu gesellen oder vielleicht mal in ihre Richtung zu lächeln.
Als sie wieder einmal zwischen zwei Daddelspielen rüberschaut, glaubt Gerhard ein ganz klein wenig Spott in ihren Augen zu erkennen.
So vergehen drei Stunden und Taxi-Karls Pointen verlieren langsam ihr gewohnt präzises Timing eines guten Entertainers, und das verbale Ping Pong Spiel zwischen Gerhard und ihm verliert langsam aber stetig seinen Reiz, weil Karl den Ball nicht mehr fangen kann.
Im ersten Stock ist Karaoke angesagt. Gegen elf Uhr begeben sich immer mehr Mädels in die höhere Etage. Die frierende Einzelgängerin schliesst sich ihnen an, ohne Gerhard eines Blickes zu würdigen. Sein Sakko lässt sie behütend über ihren Schultern ruhen.
Als Taxi Karle die ersten drei Stufen der Stiege zu erklimmen versucht, weil dort oben die Toilette ist und gleich wieder runterkollert, wissen alle aufatmend, dass es heute Abend nicht unbedingt zu einem Desaster kommen wird.
Jemand ruft einen Taxi-Kollegen an, der weiss, wie man mit einem quartalsgeschädigten Kollegen umgehen muss, und Gerhard begleitet Karl nach einiger Überredungskunst zur Kutsche und hilft ihm auf den Rücksitz..
Karl befindet sich nun in einer Welt, deren Bilder nur für ihn Sinn machen.
Als Gerhard sich in den ersten Stock in die Gusto Karaoke Bar begibt, befindet er sich in einer Welt der Vorfreude auf eine völlig unberechenbare Zukunft. Endlich mal wieder eine Herausforderung, die es zu meistern gilt. Er weiss, dass er heute Nacht, Inhaltsverzeichnis und Vorwort überspringend, das erste Kapitel des geheimen Buches der Einzelgängerin aufschlagen wird…
Alle anderen Mädels werden heute Nacht nur Statistinnen für Gerhard sein...
Medium 391050 anzeigen
Ich nehme an, Gerhard's Erfahrung, seine angeborene Hinterlist und seine vermeindlich clevere Taktik wird ihn jedoch vom Schlimmsten bewahren. Denke ich....
Das letztmalig Treffen war bei einem Barbesitzer mit seinem Bruder...