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Thailand Nie wieder weisses Fleisch - Fortsetzung von Singja

Uptome

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Servus Singjai,

wann gehts weiter. Deine Fans warten. !

Wenn Du Lust hast und nach dem 20.01 noch da bist, kriegst n Bier von mir.
Kann uebrigens gut sein, dass wir aus einer aehnlichen Ecke stammen.

Ausserdem sind wir fast der gleiche Jahrgang. ...)
 

Singjai

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24 Dezember 2013
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Kapitel 2, Ankunft im Paradies

Ich flog damals mit Sabena, der belgischen Fluggesellschaft über Brüssel. In Brüssel umsteigen und dann Direktflug nach Bangkok. Sabena hatte damals noch Raucherplätze und hat mit Alkohol nicht gegeizt. Es war ein Linienflug und somit war alles kostenlos. Also bin ich in Bangkok schon leicht angeheitert angekommen.

Der Weiterflug nach Phuket ging etwa 3 Stunden später und bis dahin ist noch viel Zeit. Also die nächste Bar suchen und da habe ich einen Engländer kennen gelernt. Mit dem habe ich in Englisch geplaudert, ging doch, so schlecht war mein englisch ja gar nicht denke ich und wir plaudern und plaudern und trinken und trinken da wurde ich schon zum zweiten mal per Flughafendurchsage aufgerufen mich zum check in zu begeben. Ich habe es nicht bemerkt, aber der Engländer hat mich dann darauf hingewiesen und ich musste rennen, das Flugzeug schon Startklar, aber die machen die Türe nochmal auf und nehmen mich noch mit.

Die Leute im Flugzeug leicht sauer weil mussten wegen mir warten und haben auch bemerkt das ich schon etwas angetrunken war. Ich habe nur eines bemerkt: Ich muss pinkeln.
Das Flugzeug rollt sofort an die Startbahn und bleibt das stehen. Es steht eine Minute, zwei Minuten und fünf Minuten, dann kommt eine Durchsage mit irgendwas... Ich habe nur eines verstanden: Ich muss pinkeln. Und jede Minute kam mir wie eine Stunde vor.
Ich habe Tränen in den Augen und kann es kaum noch zurück halten. Ich glaube auch mein Kopf wird schon rot. Zumindest haben mich einige der Passagiere seltsam angeschaut. Ich halte praktisch meinen Schnidel schon zu und es geht nicht mehr.

Gurt los geschnallt, raus aus dem Sitz und hinter zur Toilette gelaufen. Ich wollte gerade die Türe aufmachen, da höre ich die Düsen zm Start dröhnen, die Stewardess springt auf, nimmt den Telefonhörer in die Hand und gibt dem Kapitän bescheid, error Passenger, Startabbruch.

Die Triebwerke wurden wieder runter gefahren und ich wurde freundlich, aber bestimmt wieder zu meinem Platz geleitet und musste mich wieder setzten ohne zu pinkeln.

Alle Pasagiere schauen mich an, manche erbost, andere mehr mitleidig, der Start wird fortgesetzt, das Flugzeug hebt ab und kaum in der Luft wurden die Anschnallzeichen ausgeschaltet damit ich pinkeln konnte. Danach wurden die Anschnallzeichen wieder eingeschaltet.

Wir landen in Phuket, mein Minibus bringt mich ins Hotel. Ich habe ein anderes, aber noch schöneres Zimmer als das letzte mal und die Minibar ist wieder gefüllt, mein Freund Mekong wartet schon auf mich. Aber heute will ich mich nicht betrinken, sondern warte auf meine süße Thaimaus. Ich hatte ihr geschrieben sie soll um 2100Uhr zum Hotel kommen.

Ja und ich warte und warte, aber meine Liebe taucht nicht auf. Es ist jetzt schon 2200Uhr, mich verlässt der Mut, mein Freund Mekong tröstet mich und habe so gegen 2300Uhr auch keine Hoffnung mehr das sie noch auftaucht.
Jetzt bin ich 10.000km geflogen, habe einen riesen Stress zu Hause wegen der Geschichte aber die Maus hat mich versetzt.
Irgendwann fällt mir wieder ein, die muss ja von 2100Uhr bis 0200Uhr an der Bar arbeiten, die kann ja gar nicht kommen. Also mit neuer Hoffnung raus und an die Bar gelaufen.

Ich komme da an und als mich die Mädels sehen schauen die alle ein bisschen ungläubig, ist das nicht der Farang mit den Affen. Und so langsam traut sich eine nach der anderen zu mir und sie freuen sich mich wieder zu sehen.

Nur meine Maus ist nicht dabei. Auch Mamasan von der Bar erkennt mich wieder und kennt unsere Geschichte. Sie schaut mich etwas verwundert an, streicht mir durchs Gesicht und fragt: You come for Pha? Ich: Yes where is she?

Sie erklärt mir die Maus arbeitet nicht mehr hier, sondern ist schon seit Wochen weg.

She go back home, she go back to schang hei. War ihre Auskunft. Moment denke ich, Schang Hai ist doch in China. Ja bin ich jetzt 10.000Km nach Thailand geflogen um herrauszufinden das ich ne Chinesin hatte? Ich komm mir schon wieder wie ein Dorftrottel vor. Jetzt bin ich hier um sie wieder zu sehen und die gibt einen Scheiß auf mich und geht nach China.
Aber irgendwie konnte da was nicht stimmen, ich hatte doch auch eine Adresse von ihr in Thailand Das war zwar in Thai geschrieben aber trunter stand in latainischen Buchstaben eben Thailand.

Also frage ich die Mamasan: What she do in China, she work now in China ore what?

Mamasan hat einen Engländer als Mann und kann gut englisch, sie versteht mein Mißverständnis und erklärt mir. Schiang Rai, this is in north of Thailand. Alles klar, von Chiang Rai hatte mir die Kleine ja erzählt. Aber wie zum Teufel finde ich die da.

Ich frage Mamasan ob wir sie den da oben anrufen können. Sie sagt nein die hat kein Telefon. Was mache ich jetzt nur. Ziemlich betröbbelt sitze ich an der Bar trinke einen nach dem anderen und habe keine Lust auf irgendwas.

Mamasan geht ihrer Arbeit nach, sieht aber ab und zu rüber zu mir und heckt da schon innerlich einen Plan aus, denn meine Thaimaus war schon in dem kleinen Ort telefonisch zu erreichen. Die hatten zwar keine eigenes Telefon, aber es gab einen Laden in ihrer Nähe über den man sie telefonisch erreichen konnte.

Mamasan wollte aber nur eines, die wollte das ich sie mit nach Chiang Rai nehme, denn die kam aus der selben Gegend wie meine Maus.
Also kam sie auch gleich zur Sache. Sie hilft mir und bringt mich zu meinem Schatz, aber ich müsste ihr die Flugtickets hin und zurück bezahlen und dann will sie noch eine Prämie, wenn mich die Thaimaus den immer noch will. Die Prämie waren 5.000 Bath und was die Flugtickets gekostet haben weiß ich nicht mehr, aber für mich war klar: Der Handel gilt. Und es war kein schlechter Handel wie sich später herraustellte, den Mamasan hat mir sehr geholfen.

Jetzt gab es nur ein Problem, sie konnte nicht weg aus der Bar, weil sie war ja die Chefin und ihr Mann, der Engländer, war gerade in Englang. Aber der kommt in einer Woche und dann kann sie mit und wir können zu meiner Maus und morgen können wir auch mal mit ihr telefonieren. Dachte die hat keine Telefon sagte ich, aber sie erklärte mir dann das mit dem Laden und das der Inhaber nur Thailändisch versteht.

Ich fragte sie dann noch ob meine Briefe denn nicht angekommen wären. Sie sagte nein.

Dann erklärt mir Mamasan noch was: Solange du in Thailand nicht verheiratet bist kannst du hier ficken mit wem du willst und auch deine Freundin nimmt dir das nicht übel. Zudem verspricht sie mir hoch und heilig, sie wird nichts von dem erzählen was ich in dieser einen Woche hier treibe.

Ich kapiere, meine Stimmung schwankt von Trübsal auf Partylaune und ich denke mir:
Klasse – eine Woche Junggesellenabschied feiern und das mitten im Puff, das wird lustig.

Fortsetzung folgt
 

Silktouch

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3 Januar 2014
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Beste was ich hier bisher gelesen habe, freue mich schon auf den nächsten Teil.
Es macht mich nur traurig, dass alles zu Ende ist, wenn du sie dann gefunden hast - bist ja anscheinend immer noch glücklich mit ihr liiert, was mich natürlich wiederum für dich freut :)
 

Chris86

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31 Dezember 2013
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Gefällt mir echt sehr gut deine Geschichte. Du unterhältst uns richtig gut auch wenn du eventuell an manchen stellen übertrieben hast ist es super unterhaltsam und macht süchtig nach mehr :daume

Chris
 

Jekeee

Klarer Blick
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22 Oktober 2008
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Saugeil. Ich hab eben richtig mitgefiebert, dass du nicht in die Buchse pinkelst...:bigg
 

Singjai

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24 Dezember 2013
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Kapitel 3 – Junggesellenabschied

Es war schon ende bis mitte März damals in Patong und es waren nur noch wenige Touristen da. Am Strand sah man tagsüber vielleicht noch 50 Leute und es war unerträglich heiß. Aber für meine Zwecke hatte das auch was gutes, ich hatte kaum Konkurenz.

Da waren 100te Mädels praktisch für mich alleine.

Das musste ich ausnutzen und das habe ich – denn jetzt kannte ich mich ja aus und hab mir die schönsten geschnappt die darum liefen, jede die nicht schnell genug aus meinem Weg war landete bei mir im Zimmer und irgendwie haben sich die meisten sogar extra in den Weg gestellt.

Großen Blödsinn habe ich in dieser Woche nicht angestellt, weil ich anderweilig beschäftigt war, aber ich kann mich noch an eine erinnern, die hatte eine Figur die war so hammerhart, da würde jede Pornoqueen dagegen verblassen. Die hatte ich deswegen auch zwei Nächte lang.

Aber die war völlig blöde im Kopf, die wollte unbedingt mit nach Deutschland. Ich habe ihr gesagt wie kalt es in Deutschland ist und sie lebt hier im Paradies, hat die nicht kapiert. Aber ich konnte ja nur eine mitnehmen und das war eben die süße Maus.

Ich erklärte ihr das mal ernsthaft, da nimmt die in meinem Zimmer ein Glas, haut es auf den Boden und rennt mit einer Scherbe in der Hand ins Bad. Ich dachte erst jetzt zerkratzt die mir den Spiegel da drin und die Fliesen und ich muss den Mist dann bezahlen, deswegen ging ich ihr eine Minute später nach und wollte sie beruhigen. Aber die hatte nicht die Fliesen, sondern ihre Pulsadern aufgekratzt.

Das Bad voller Blut, ich bekomme einen Schock und nehme aber als ausgebildeter Sanitäter (aus Bundeswehrzeiten) eine Handtuch, rolle es zu einer Kompresse und halte damit die Blutung auf.

Wie sich im späteren herraus stellte hatte sie ihre Adern gar nicht getroffen sondern sich „nur“ den Arm dermaßen aufgeritzt das es so stark blutete.
Wer die Geschichten von Thailänderinnen kennt wird sich darüber nicht wundern. Jede Zweite hat das schon mal gemacht und manche machen das öfters, weil sie so ihre Wut bändigen oder einfach nur Irre im Kopf sind.
Ich hatte jeden Falls die Nase voll und die Junggesellenparty war für mich somit vorbei. Zwischenzeitlich hatte ich auch schon mit meiner Maus telefonieren können, oder besser gesagt, ich habe geredet und sie hat nur gelacht und immer Sibill, Sibill zur mir gesagt.

Mit Sibill meinte sie Kindskopf und den Spitznamen hatte sie mir nach der Geschichte mit den Affen verpasst.

Der Engländer kam schon zwei Tage früher als geplant, Mamasan und ich haben die Flugtickets bestellt.
Einen Tag vor Abflug nach Chiang Rai kam dann auch der erste Brief von mir in Phuket an. Den brachte mir Mamasan abends mit in die Bar und sagte, den kannst du ihr morgen ja selber geben. Die Post war damals so langsam, wer schuld war weiß ich nicht, aber die Briefe kamen wirklich erst vier Wochen später an.

Ich gebe mir noch den Abschiedsschuß, den Endsuff und gehe die letzte Nacht dann ohne Begleitung heim. Glaube ich zumindest, bin mir da aber nicht mehr so sicher.

Früh holt mich Mamasan ab, ist super gelaunt (warum habe ich erst später erfahren) und packt mir schnell noch meine paar Sachen zusammen (hatte ich natürlich vergessen) und wir fahren zum Flughafen. Ab nach Chiang Rai ins Hinterland.

Und das war eine Reise in eine ganz ganz andere Welt.

Fortsetzung folgt.
 

lippo

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10 Oktober 2010
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Hi Singjai,

you make my day, sitz gerade bei einem Bier im versifften Nigeria und hab mir deine 2 Stories gerade reingezogen, da kommen Gefühle auf , da ich auch 1990 das erste Mal dort aufgeschlagen bin, habe aber nicht gleich geheiratet sondern werde das heuer nach 24 Jahren im Sommer nachholen.

Bitte weiterschreiben, bist echt ein Guter.
 

oli

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22 Dezember 2013
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singjai,

deine storys sind wirklich das beste, was ich hier gelesen habe. weiter so!
 

Chris86

ohne Plan
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Man wird richtig süchtig nach der Geschichte.
Geht ja richtig zügig voran :)

Chris
 

Singjai

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24 Dezember 2013
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Kapitel 4 – Ankuft in der „dritten Welt“

Es war an diesem Morgen extrem heiß in Phuket, schätze so über 30 Grad und 5 oder 6 Tage Party machen sich da auch bei einem 26 Jährigen bemerkbar. Mein Kreislauf spielte wieder mal verrückt und ich bekam so langsam das Zittern – oder eben Entzugserscheinungen.

Mamasan war das aber egal, die hat mich den ganzen Tag damit genervt was mich erwartet und wie ich mich zu verhalten habe. Ich darf die Füsse nicht von mir strecken, bei der Ankunft muss ich jeden in Buddagruß beehren usw.
Wir waren noch nicht in Chiang Rai angekommen, da habe ich schon so gut über die Kultur und über die buddhistischen Begrüßungszeremonien in Thailand bescheid gewusst das ich auch in einem Kloster als Mönch angenommen worden wäre.
Mein Kopf war voller Informationen, hat schon gebrumt aber das Zittern war immer noch nicht weg.

Ich glaube ich war damals der einzige Farang der von Bangkok nach Chiang Rai geflogen ist, es waren auch kaum Leute in dem kleinen Flugzeug, aber als wir ausgecheckt sind und zum Flughafen raus sind standen da ganze Empfangskomitees. Gruppen von zehn oder zwanzig Leuten und die warteten alle jeweils auf eine Person.

So wartete auch eine Gruppe auf uns, das war die größte und das waren etwa 30 Leute, Kinder und Jugendliche. Vor lauter Leuten habe ich meine Maus nicht gefunden. Die stand nämlich ganz hinten und war die kleinste, zumindest von den Erwachsenen. Wer denkt das war die ganze Familie, der irrt, das war nicht mal die Hälfte von der Familie.

Jetzt kommt erst mal die Begrüßungszereminie erklärte mir Mamasan. Sie stellte mir jeden vor, wer das alles war weiß ich heute noch nicht. Aber ich musste bei jedem diesen typisschen Buddagruß mit den gefallteten Händen machen.

So bei der zehnten Person dachte ich mir, wenn das jetzt meine Mutter sehen würde, dann wäre die richtig stolz auf mich, denn soviel hat die mich no nie beten sehen. Aber es ging noch ein bisschen so weiter.
Vielleicht bei der fünfzehnten Person kam ich dann bei einer ihrer Schwestern an. Die war anders als die anderen, denn die hat mich sofort in den Arm genommen, die anderen angeschriehen: Jetzt lasst den armen Kerl mal in Ruhe, der hat soviel Angst, der zittert ja schon. Ich hatte keine Angst, und das zittern waren noch die Nachwirkungen vom Junggesellenabschied aber ich stimmte ihr zu. Ihr Name ist Phipee. Nicht nur wegen dem lustigen Namen war die mir sofort sympatisch, sondern auch weil sie englisch konnte und mich von dem „Gebetszeremoniell“ erlöst hat. Dann durfte ich auch endlich mal meine süße Maus in den Arm nehmen.

Die Wiedersehensfreude war groß, die Anspannung war aber noch größer. Denn da standen nur zwei Pickups für uns bereit und wir mussten mehr als 2 Stunden fahren – hatte mir ja Mamasan schon erklärt. Wie zum teufel sollen den 30 Leute auf zwei Pickups gehen. Ich wurde schnell belehrt das ging. Gut ein paar von den älteren haben wohl in Chiang Rai gewohnt und sind da geblieben, aber so 20 Leute inklusive Kinder mussten irgendwie auf die zwei Pickups verteilt werden.

Phipee hatte schon alles vorbereitet, man hat auch sofort gemerkt die hat das Sagen da in der Familie. Ich wurde auf einen Pickup geladen und dann meine Maus und noch ein paar Schwestern dazu. Mama und Mamasan machten es sich im Innenraum bequem. Und ein kleines Mädchen, so etwa vier Jahre alt hat so lange rumgeschrieben und geweint bis sie auch zu mir auf den Pickup durfte.
Der kleine Scheißer wollte mich nämlich genau untersuchen, den einen blonden Menschen hatte die noch nie gesehen. Ich glaube die meisten da hatten noch keinen blonden Menschen gesehen.
Phipee hatte auch noch für Schnaps gesorgt, unterwegs wurden noch ein paar Snacks gekauft und die Fahrt ging los. Zwei Stunden lang mit 8 Personen auf der Britsche und ich im Schneidersitz. Das war so eng, ich konnte mich zwei Stunden lang nicht bewegen.
Meine Maus hat zudem noch auf meinen Beinen gesessen. Aber in der rechten Hand ne Zigarette, in der linken ein Trink - das ging doch.

Die kleine Vierjährige hatte aber nur eines im Sinn, die wollte erforschen was ich für ein seltsames Wesen bin, so weiß, blonde Haare, eine lange Nase... Und das hat die erforscht, ich konnte mich kaum wehren, die hat mir permanent in die Haut gezwickt, mir an der Nase rumgefummelt, mir an den Haaren gezogen im Mund nachgeschaut ob ich vielleicht dann schwarze Zähne habe wenn ich aussen so weis bin und wie ist das überhaupt mit der Nase? Erst mal hin und her gebogen, dann mal rein gekuckt und weil es ganz so interessant war musste die mir auch die kleinen Finger in die Nase stecken.

Ich glaube die hatte vorher mit Chillipaste gespielt, meine Nase hat auf einmal gebrannt das ich die Reise unterbrechen musste, den Pickup anhalten lies und nach Wasser geschrien habe.

Gut die Nase ausgewaschen, die Tränen abgewischt und die Reise ging weiter. Das kleine Mädchen musste dann gegen ihren Willen im Innenbereich vom Pickup die Reise beenden.

Es war noch hell und ich konnte die Gegend bewundern. Aber ein Eindruck ist mir extrem in Erinnerung geblieben. Dieses irre laute Gezirpe von den Grillen. Das war so laut, das neben dem Fahrtwind und der Fahrgeräusche sogar diese ewige Gezeder und das Grölen der ganzen Weiber übertönt wurde.

So langsam wurde es dunkel und man konnte verbanntes Kartoffelkreutich riechen, irgendwie war das wie bei mir zu Hause, nur halt wie vor 20 Jahren. Aber es war warm. Und zwischen den kahlen Reisfeldern gab es auch ein paar Bananenplantagen.

Irgendwann kamen wir am Haus an wo sie mit ihren Eltern wohnte und ich war im dunkeln etwas erstaunt, denn ich hatte mit einer Strohhütte oder einem Holzverschlag gerechnet, aber da war ein Haus aus Steinen, mit einem richtigen Dach, ein umzäuntes Grundstück und sogar so etwas wie eine Feranda davor.

Jetzt musste ich noch den wichtigsten Menschen der Familie kennen lernen, ihren Vater, der war nämlich nicht mitgekommen weil er wusste was das für ein Gezeder ist wenn seine Töchter los gelassen sind. Und davon hatte er genug, nicht nur von dem Lärm den die immer machten, sondern er hatte auch 9 Töchter.

Aber erst mal runterkommen von dem Pickup da, weil meine Beine waren völlig eingeschlafen. Mit ein paar Hilfestellungen und Schmerzen ist mir das dann aber gelungen und ich wurde in ein roßes Wohnzimmer geführt. Da war ein Fernseher, eine Stereoanlage, ein Kühlschrank und an der Wand hing sogar so ne art von Münzfernsprecher, also ein Telefon. Wenn man aber genauer hinschaute bemerkte man das die Kabel abgeklemmt waren.

Der Vater kam herein und er war wirklich eine respekteinflösende Erscheinung. Etwa so groß wie ich und völlig tätoviert. An den Beinen, der ganze Körper, selbst im Gesicht. Man muss ihn sich in etwa so vorstellen wie im Film Mobbi Dig der Harpunist aus der Südsee.

Ich mache meinen Diener, also diese Gebetsbegrüßung, er bittet mich mit Gesten mich hin zu setzten. Von hinten schiebt mir noch schnell jemand so einen kleinen Hocker hin damit meine Beine nicht wieder einschlafen und das Interview beginnt.
Mamasan als Dolmetscherin und da kamen die Fragen. Was bin ich von Beruf, habe ich genug Geld, eine Wohnung .........
Ich dachte ich muss meine Frau abkaufen, weil wenn man was über Thailand hörte dann hieß es ja immer die verkaufen ihre Töchter. Das war aber gar nicht so, der wollte wirklich wissen ob es seiner Tochter auch gut bei mir gehen wird. Ich hatte mit allem gerechnet, mit Party, mit Einer Rechnung von 10.000DM wenn ich seine Tochter haben will etc., aber nicht damit.

Ich zitterte immer noch (Nachwirkungen der Wochenparty) und auch der hat das bemerkt, deswegen wurde er ein bisschen lockerer und fragte über die Mamasan ob ich denn Angst hätte. Ich sagte nein, ich habe die vergangene Woche einfach zu viel gesoffen und dann ist das immer so bei mir. Das hat die dem wortwörtlich übersetzt.
Er fängt an zu grinsen, geht mal kurz raus, kommt mit einem selbstgebrannten Kräuterschnaps und zwingt mich erst mal ein paar mit ihm zu trinken – das mit dem zwingen war ironisch.

Die Stimmung wurde lockerer, die Weiber im Hintergrund schon wieder lauter und es gab eigentlich nur noch wenige Fragen die er an mich hatte.

Irgendwann bemerke ich so aus dem Augenwinkel eine riesige Spinne, etwa so groß wie eine Vogelspinne die sich hinter einem Schrank versteckt. Erst denke ich das kann nicht sein, Vogelspinnen gibt es nur in Südamerika oder – war mir aber nicht ganz sicher. Kurze Zeit später merke ich dieses riesen Vieh wieder, schwarz wie eine Tarantel und eben wie von dieser gebissen schreie ich auf und stelle mich auf den Hocker den ich als Sitzgelgenheit hatte. Alle schauen mich an, auch Mamasan und fragt was denn ist. Ich sage: a very big spider behind the Box there. Die übersetzt das und alle, aber auch alle, sogar die Mutter die immer einen traurigen Eindruck machte gröhlen vor Lachen.
Die wussten alle was das war, eine schwarze Landkrabbe, etwa so groß wie eine Vogelspinne aber völlig ungefährlich. Zudem haben sich täglich zig von den Viechern im Haus verirrt.

Danach war die Stimmung dann völlig losgelöst und es kamen keine Fragen mehr an mich. Ich habe mich dann noch ein bisschen umgeschaut und überall in dem Raum hingen kleine Eidechsen an der Decke. Mamasan erklärte mir das die sehr beliebt in den Räumen für die Menschen sind, weil die Moskitos fressen und so Ungeziefer fern halten. Deswegen werden die auch überall in den Häusern gedultet. Das es noch sehr viel mehr Ungeziefer in der Gegend gibt, habe ich erst später erfahren.

Die Leute wollten schlafen und ich musste zum duschen. Wer Thailand kennt weiß, dass auch der letzte Bauer vor dem Schlafen gehen erst mal unter die Dusche geht. Nur gab es da keine Dusche, sondern nur wieder diese blaue Regentonne, aber mit eiskaltem Brunnenwasser.

Nach dem Duschen war ich wieder abolut nüchtern, aber jetzt durfte ich ja endlich mit meiner Maus in Ihrem Zimmer alleine sein – und das war einfach nur schön.............


Fortsetzung folgt
 

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CNX-Feteschist
Inaktiver Member
28 Januar 2011
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1.653
da, wo es flach wird in D
aber jetzt durfte ich ja endlich mit meiner Maus in Ihrem Zimmer alleine sein – und das war einfach nur schön.............

9 Töchter hat der Schwiegervater in spe - und eine davon hat ein eigenes Zimmer. Da hat sie aber tierisch Glück gehabt.


Und das du nicht auffem Sofa pofen mußtest, grenzt an ein Wunder. :hut


Aber mach mal ruhig weiter. So auf die lange Distanz verschieben sich Realität und Erinnerung gern ein bisschen. Traurig wär's nur, wenn Greenhorns es Blaupause benutzen.
 

Singjai

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24 Dezember 2013
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Kapitel 5 – erwachen im Grauen

Wir waren gestern nicht spät ins Bett gekommen, vielleicht 2200Uhr oder sowas, gut, ich musste mich ja auch noch mit meiner Maus beschäftigen, aber die anderen mussten am nächsten Tag arbeiten.

So gegen 0400Uhr morgens fing so ein blöder Hahn an zu krähen, der war so laut das scheiß Vieh, da konnte ich nicht mehr schlafen. Also liege ich schon wach und bekomme mit das auch die anderen so langsam aus dem Bett kriechen.
Irgendeiner macht Feuer an, es ist gerade 0430Uhr und ich bemerke da wird Frühstück gemacht und ich freue mich schon auf einen Kaffee. Aber das was die da kochen riecht gar nicht nach Kaffee, sondern nach Gammel, nach altem Fleisch, Fisch oder sonst was. Das riecht so ekelhaft das ich mir unter der Bettdecke die Nase zuhalte. Ich werde fast benommen von diesem Gestank und ich bin froh wie ich bemerke das es da draussen ruhig wird und auch der Gestank wieder nachlässt. Alle hatten das Haus verlassen, da wohnten übrigens nur Vater, Mutter, eine weitere Tochter mit Baby und ihr Mann. Dann noch eine weitere Schwester, meine Maus und ich seit ein paar Stunden.

Irgenwann waren alle weg, nur meine Maus schläft (die kann irgendwie immer schlafen) und das kleine Baby mit ihrer Mutter.

Es war schon hell und ich wurde neugierig. Also raus aus dem Schlafzimmer, durch die Küche, da bekam ich schon den ersten Schock, dann nach drausen vors Haus. Wow – dachte ich nur, das was mir gestern abend in der Dunkelheit nicht aufgefallen war: Müll, Dreck, reudige Hunde, Hühner kratzen da im Müll rum, die Toilette wurde hinter dem Haus in einer Art Rinnsal abgeleitet und versickerte einfach in der Oberfläche auf dem Grundstück. Es war grausam.

Ich gehe zurück ins Schlafzimmer zu meiner Maus und denke nur noch: Weg hier, aber ganz schnell weg hier.

Ich komme selbst von einem Bauernhof, aber unserer Hühner sahen gesund aus, da lag kein Müll rum und wir hatten einen Misthaufen weit weg vom Haus, aber hier war wirklich die Kacke direkt am dampfen. Ich konnte nicht verstehen wie in so einem Müll ein Mädel aufwächst in das ich mich verlieben kann. Aber es war so.

Ich lege mich wieder hin und will nachdenken, der blöde Gockel hatte mittlerweilen aufgehört zu krähen und es war ruhig. Irgendwann bin ich dann wieder eingeschlafen.......

Fortsetzung folgt
 

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