Boeing hat die 80% Übernahme der Verkehrsflugzeugsparte vom brasilianischen Hersteller Embraer aufgegeben.
Mit der Übernahme des brasilianischen Flugzeugherstellers Embraer wollte Boeing den europäischen Konkurrenten Airbus unter Druck setzen. Doch daraus wird nichts. Nun wollen die Brasilianer auf Schadensersatz klagen.
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Es hätte eine win-win Partnerschaft werden sollen.
Boeing hatte Anfang 2006 sein eigenes Modell mit ca. 100 Sitzplätzen, die B717 mangels Kundeninteresse einstellen müssen.
Diese konnte insbesondere nicht gegen die "alte" Embraer E konkurrieren.
Eigentlich war die kleine Boeing eine McDonald Douglas MD-95, der Nachfolger der sehr erfolgreichen Douglas DC-9 und späteren McD-D MD-90.
An einen Nachfolger traute sich Boeing nicht heran, vielleicht weil Embraer und Bombardier in diesem Marktsegment zu stark waren.
So war es für Boeing eine willkommene Gelegenheit Embraer zu schlucken. Interessant für Boeing war neben dem modernen Flugzeug auch die Entwicklungsabteilung von Embraer, die um Jahrzehnte moderner als die Eigene ist.
Embraer leidet hingegen in der Montage unter einem gewaltigen Investitionsdruck, der mit den eigenen finanziellen Mitteln nicht bewältigt werden kann.
Zusätzlich problematisch ist für Embraer das Bombardier seine "C Serie" an Airbus verschenkt hat, wo sie als A220 ein Verkaufsrenner wurde.
Gegen Bombardier konnte Embraer noch gut Konkurrenz machen, schwieriger ist es aber gegen Airbus, die ein viel dichter gesponnnenes Service-Netz bieten können.
Nun haben wohl die zu großen hausgemachten Probleme bei Boeing diesen eigentlich perfekten Deal verhindert.