Da stelle ich jetzt die These auf das dies keiner schafft. Uns eingeschlossen.
Ich kann noch so human, liberal und idealistisch sein, trotzdem kann ich mich nicht frei von Vorurteilen sprechen.
Das liegt einfach in der Natur des Menschen.
In der Theorie genauso Klasse wie der Kommunismus. Aber in der Realität zum scheitern verurteilt.
Es geht bei so einer Berichterstattung ja gerade darum Klischees zu bedienen.
Es wird bei so etwas prinzipiell darauf verzichtet Ross und Reiter zu benennen.
Rotlicht, Drogen-, Waffen- und Menschenhandel würden nicht in diesem Maße existieren wenn es keine Strukturen von staatlicher Seite gäbe die daran verdienen.
Das betrifft die gesamte Welt. Das ist kein Alleinstellungsmerkmal Thailands.
Vollkommen richtig!
Niemand ist perfekt; niemand wird es jemals sein.
Dennoch sollte man versuchen, Perfektion anzustreben.
Ist es nicht schon seit Jahrhunderten eines der Merkmale unserer westlichen Kultur, daß wir uns eben nicht mehr alles vorschreiben lassen, daß wir Mißstände anprangern, Roß und Reiter beim Namen nennen, um letztendlich uns und unsere Gesellschaft zu perfektionieren.
Die Freiheiten zu denken, zu sagen und bei entsprechender Rücksichtnahme auf andere, zu tun was man will, sind hart erkämpft worden.
Und in den letzten Jahrzehnten wurden zunehmend die Freiheiten von und die Rücksichtnahme auf Minderheiten erkämpft, auch etwas worauf wir sehr stolz sein können.
Ob man nun Zigeunersauce oder Negerkuss sagen oder sich beim Fasching als Indianer verkleiden darf, mögen manche als übertrieben ansehen, aber immerhin ist es doch gut, daß darüber gesprochen wird und somit bei der breiten Bevölkerung ein Sensibilisierungsprozeß stattfindet.
Daß man Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Rasse oder Religion nicht diskriminieren darf, dürfte mittlerweile jeder Idiot kapiert haben, aber daß man Menschen möglicherweise mit bestimmten Begriffen verletzt oder herabwürdigt und das ganz unabsichtlich, dürfte noch wenigen klar sein, weswegen ich es ebenfalls gut finde, daß darüber gesprochen wird.
Die Presse war und ist idealerweise immer Vorreiter für solche gesellschaftlichen Veränderungen, denn sie prangert Mißstände an und macht diese Informationen der breiten Bevölkerung zugänglich und das nicht selten unter Inkaufnahme hoher Risiken.
Jedoch Berichterstattungen wie diese bekämpfen Rassismus und Vorurteile nicht - sie erzeugen und bestärken sie.
Und somit werden diese Journalisten unwissentlich - und das ist das Tragische daran - zu den Monstern und Scheusalen, die sie eigentlich bekämpfen wollten.
Man möchte fast ein Bibelzitat anfügen:
„ Herr vergib ihnen, denn Sie wissen nicht, was Sie tun.“