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Thailand Gefangen in der Thai Mystik

Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 10.6


“Damit bist du gleich in's Pali-Herz des Buddhismus vorgestossen. Dieser Ausdruck kommt meist im Dreierpack.

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Wir christlich geprägten würden es Glaubensbekenntnis nennen. Wörtlich und in der Originalreihenfolge der Worte übersetzt ist es sogar eine Gelöbnis.

Buddhaṃ - saraṇaṃ - gacchami.

Zu Buddha - Zuflucht - ich gehe (ich suche)

Dhammaṃ - saraṇaṃ - gacchami.

Zur Lehre - Zuflucht - ich gehe (ich suche)

Saṅghaṃ - saraṇaṃ - gacchami.

Zur Mönchsgemeinde - Zuflucht - ich gehe (ich suche)


Letzteres hat für die Laien nur symbolischen Wert. Für diejenigen, die als Mönch eingeweiht werden, ist es ein heiliger Schwur.

Für wieder andere ist es auch ein Schutzspruch vor bösen Geistern.

Falls dir die Worte Buddham, Dhammam, Sangham etwas ungewöhnlich vorkommen, liegt es daran, das uns Westernen die Sanskrit-Worte mehr geläufig sind, die da wären: Buddha, Dharma, Sangha. Sanskrit ist die ältere Sprache von Buddhas Geografie in Indien und sie war die Sprache der Oberschicht und Gebildeten, während Pali die Sprache des einfachen Volkes war. Letztere wurde für das Zitieren von Buddhas Worten und späterer Niederschrift gewählt um so viele wie möglich Menschen zu erreichen.

Bei den Tambon Veranstaltungen in den Wats und auch diversen Feierlichkeiten privat schallt dieser Spruch gut hörbar in der Umgebung. Kein Wunder, dass du ihn mitgekriegt hast.” beendete Wayne seine Aufklärung.

“Jetzt verstehe ich. So wie ich das mitgekriegt habe, heisst das aber nicht, dass alle Thais, die diesen Spruch aussprechen, gute Menschen sind.” sagte George und prostete Wayne zu.

“Ja, klar. Genauso wie unsere christlichen Landsleute keine Heiligen sind, nur weil sie unser Glaubensbekenntnis nachplappern.” und Wayne setzte nicht mehr ganz nüchtern zum Zitat an…

Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, / und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, / empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, / gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt, gestorben und begraben…”

“Bitte, bitte, hör auf mit dem Gelaber. Ist ja schlimm. Auf solche Märchen steh ich schon lange nicht mehr. Da sind mir die Thai-Legenden lieber, auch wenn sie manchmal gruselig und sogar angsteinflößend sind. Ausserdem erhebt niemand den Zeigefinger, weil ich vielleicht nicht daran glaube.” erwiderte George mit gespielter Empörung.

George erhob seine leeres Glas und rief: “Hallo Nong, au ig nüng, please.” Noch einen (Whiskey), bitte. “Und noch ein Budweiser für mich” ergänzte Wayne.

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Inzwischen war Nim und Waynes schon fast Permanente heruntergekommen und gesellten sich zu den beiden. Sie wollten etwas bereden…
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 10.7


Wayne hatte sich vorgenommen, sich zurückzuhalten, denn er wusste ungefähr, was jetzt kommt. richtete allerdings ein paar Worte an George, bevor die Mädels loslegten.

“Darf ich dir meine Verlobte vorstellen? Ihr Name ist Nut. Ab jetzt ist sie bis auf weiteres permanent. Ihr Temporär-Status ist vorüber.”

George war überrascht. Wayne unter der Haube? Was ist denn jetzt los?

Nim und Nut konnten sich nicht mehr zurückhalten und plapperten fast gleichzeitig los. George verstand, dass Nut Kassiererin werden wolle mit zusätzlichen Management Aufgaben, wie Getränke bestellen und Buchführung in Bezug auf’s Geschäft erledigen. Nim wolle so bald wie möglich in das Apartment im oberen Stockwerk ziehen, ab jetzt die Chefin sein und zum Teil Mama San Aufgaben übernehmen, was Aufsicht und die Bezahlung der Mädels in Bezug auf Grundlohn, Auslöse und Lady Drinks betrifft. Da Wayne ab jetzt wieder täglicher Stammgast sein werde, wolle er der starke Mann sein und Streitigkeiten schlichten. Zur Not auch mit Gewalt.

George musste grinsen und sagte: “Gefallt mir, aber lass bitte das deadly weg, wenn du zur Tat schreiten musst, Wayne.”

“Natürlich” antwortete Wayne und fügte lachend hinzu: “Aber nur, falls nicht unbedingt notwendig.” Wayne nahm demonstrativ den früheren Platz des Polizisten ein und machte ein autoritäres Gesicht zum Scherz.

Für Nim schien sich alles zum Guten gewendet zu haben. George fiel eine Last vom Herzen. Musste er sich ja ab jetzt keine Sorgen um Nim machen, wenn er sie in ein paar Wochen voraussichtlich verlässt. Sie schien gut versorgt zu sein.

Nim zog aus ihrem gemieteten Zimmer aus und verfrachtete die paar persönlichen Sachen in das obere Stockwerk der Bar. Es fehlten noch die Möbel. Die Einrichtung wurde thaitypisch recht spartanisch. Eine Kommode für den Fernseher und DVD Player, noch eine Kommode für die vielen Kunam Thong


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…ein Kleiderschrank, ein Geschirrregal, noch ein Regal für sonstiges, ein Kühlschrank, zwei drei Stühle und Hocker, ein kleiner Tisch für den Gaskocher. Ein Esstisch war nicht notwendig, da grundsätzlich auf dem Boden gespeist wurde. Den einzigen westlichen Luxus, den sie sich leistete war ein bequemes Bett. Daran hatte sie sich in ihrem Haus in Nongprue gewöhnt und es lieben gelernt. Ein Moskitonetz dazu.

“Nächstes Wochenende möchte ich mit dir zur Bang Saen Beach Gegend fahren, tirak. Nicht wirklich weit von Pattaya. Weniger als eine Stunde Fahrt. Ich möchte dich Mae Kuan Im vorstellen.” sagte Nim mit Ta wahn (ganz süssen Augen).

Mae Kuan Im? Wer ist das denn? fragte sich George. Ihre Mutter oder Grossmutter etwa, die sie mir bisher vorenthalten hat? Will sie mich etwa als “Zukünftigen” vorstellen?…
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 10.8


Das nächste Wochenende brach an. Nur noch drei Wochen und George würde voraussichtlich Thailand für immer verlassen. Nim und George beschlossen im “Hier und Jetzt” zu leben, solange sie zusammen waren. Jeder der restlichen gemeinsamen Momente war kostbar und sollte nicht durch unschöne Gedanken über die Zukunft getrübt werden.

Wie angekündigt, wollte Nim die Mae Kuan Im an einem Ende der Bang Saen Beach besuchen.

Nim erklärte George, dass er sie am Sonntagvormittag mit seinem Wagen abholen solle. Sie würde ihm dann den Weg zeigen.

Es ging auf der alten Sukhumvit am Tiefseehafen Laem Chabang vorbei Richtung Si Racha und von da aus parallel entlang der Bang Saen Beach bis fast Ang Sila. Dann links Richtung Beach zu einem ins Meer hinausragenden Höhenzug mit einem felsigen Grat oben.


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An seinem Fusse befindet sich direkt an der Seeseite ein Chinesisches Wat.

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Dort angekommen meinte Nim: “Mae Khuan Im hier wohnen. Wir besuchen und zeigen Respekt.” Beide stiegen ein paar steile Stufen Hand in Hand in die Höhe. George fand das Händchenhalten zwar im allgemeinen, besonders in Pattaya, reichlich albern, besonders wenn der Altersunterschied um die 2 Jahrzehnte beträgt, und sie eine Nu1tte ist, aber in diesem Fall konnte es eine Kavaliergeste sein um Nim vor einem Sturz zu schützen. Redete sich George ein.

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Oben, bei dieser recht grossen Figur angekommen, holte Nim zu einer Erklärung aus. Nix mit Mutter oder Großmutter aus Nim’s Familie, sondern eine Statue, die chinesisch anmutet und selbst für George nicht ungewöhnlich in Thailand war.

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Nim erklärte, dass Thais sie normalerweise “Mae Kuan Im” nennen.. Sie würde als “Göttin” für ewige Liebe verehrt. Pärchen beten vor ihr, meist sogar händchenhaltend, und schwören, bis in den Tod zusammen zu bleiben.

Was Nim verschwieg war, dass diese Statue an diesem speziellen Ort “Chao Mae Khao Sam Muk” genannt wird. Basierend auf einer alten Thai-Legende. Diese Legende endete nicht gerade glücklich für die Hauptpersonen. Diese waren ein Liebespaar, dass sich zwar gegenseitig geschworen hatte, sich immer und ewig bis in den Tod zu lieben, aber deren Tod kam ungewollt und unerwartet. Sie hatten kaum Zeit, auf Dauer richtig glücklich miteinander zu werden.

Nim dachte darüber nach, ob sie George, wenn auch nicht jetzt, ihm irgendwann mal die Geschichte von diesem Felsen, Khao Sam Muk genannt, und dem Liebespaar erzählen würde, aber kam zu keinem Entschluss.

Diese Story wäre in diesem Moment völlig ungeeignet gewesen um sie George zu erzählen, dachte Nim. Alles, was sie wollte, war ein gemeinsamer Liebesschwur mit Mae Kuan Im als Zeugin.

“Mach Wai” forderte Nim George auf und machte selber einen Richtung der Statue. “Denke an Schönes für uns beide. Du mich ewig lieben. Ich dich auch.” Dazu erklärte sie George noch, dass eine räumliche Trennung ja nicht das Ende einer Liebe bedeuten müsse. Im Geiste und spirituell könnten sie für immer ein Paar blieben. Auch wenn er zurück in die USA ginge.

“Wir nicht enden same Khao muk und Saen

“Wie bitte? Khao muk und Saen? fragte George, aber Nim war schon tief in ihren Gedanken versunken.

George versuchte seine Gedanken zu ordnen aber es gelang ihm nicht. Er war total verwirrt und von seinen Gefühlen überwältigt. Es sah zwar so aus, als ob er Nim’s Aufforderung folgte und genau über das nachsann und sich wünschte, aber in seinem Kopf schwirrten nur Hummeln, die leise ihr Lied brummten.

Auf der Rückfahrt nach Pattaya baute er fast einen Unfall. Zu viel hatte er im Kopf. In Nim’s Bar gönnte er sich sogleich einen Whiskey und steckte sich eine Zigarre an. Zum Teufel mit der “Nur abends auf der Veranda Wochenend-Regel”.

“Was ist los Alter?” fragte Wayne. “Du siehst ein bisschen durch den Wind aus.”

George erwachte aus seiner gedanklichen Starre und sogleich kamen ihm zwei Namen in den Sinn. Khao muk und Saen. Aus irgendeinem Grund hatten diese sich in seinem Gedächtnis festgesetzt…
 
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Iffi

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Episode 10.9


Während George noch abwesend wirkte, war Nim schon wieder ganz die Alte. Als wären solche Liebesschauer mit Mae Khuan Im als Zeugin und segnende Kraft das Allernormalste in der Welt. Kein Grund für sie, dass im Nachhinein ausführlich zu diskutieren. Wozu auch? Alles war gesagt und die Emotionen wieder auf Normalpegel.

Warum besonders die “Farangs” immer alles bis in’s Letzte ausdiskutieren und belabern wollten, hatte sie nie verstanden. Farangs sind halt so und dabei verdammt störend, wenn sie auf dem Diskutier-Trip sind. “Ba ba bo bo” (total bekloppt)

Erleichtert stellte sie fest, dass George keine Anstalten in dieser Hinsicht machte. Er beobachte nur interessiert den Bar-Schrein hoch an der Säule und den neuen daneben.

George hatte seine Gründe dafür. Eigentlich fing damit alles an, aber nun fehlten zwei Figuren. Da war einmal Mae Thorani, die Beschützerin Buddhas, die mit dem Wasser, ausgewrungen aus ihrem langen Zopf, die Geister ertränkte, die Buddha von der Erleuchtung abhalten wollten. Sie war inzwischen entsorgt, nachdem sie, von einem bösen Geist besessen, ihren teuflischen Dienst getan hatte.

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Bemerkung: die bevorzugte Farbe für ihre Kleidung ist rot, aber wie auch bei anderen mystischen und legendenhaften Figuren mit dieser Lieblingsfarbe findet man sie zuweilen auch in grün.


Dann war da die winkende und kundenanlockende Katze, Maneki Neko. Sie wurde Opfer von Lek’s Wutanfall, als sie einen schweren Aschenbecher damals in Richtung Nim und George warf und diese Figur im Schrein streifend aus dem Gleichgewicht brachte, sodass sie herunterfiel und in tausend Stücke zersprang.

Bemerkung: diese Figur entspringt einer Japanischen Legende und ist mittlerweile zu totalem Kitsch verkommen. Hier noch die harmloseren Formen.

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Nim hatte weder Mae Thorani noch die winkende Katze Maneki Neko ersetzt.

Stattdessen erspähte George neue Figuren, allerdings auf einem eigenen Podest zusammen mit der berühmten Naga, von den Thais Nak genannt. Diese drachenköpfige Schlange, die in den Wats (Buddhistische Tempelanlage) besonders das Bhot (Haupttempel) mit Buddha's Hauptstatue bewacht. Dort schlängelt sie sich oft als “Treppengeländer” seitlich der Stufen hinauf zum Haupteingang.

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Die Frauen in diesem neuen Bar-Schrein schienen mit ihren erhobenen Armen und Handgesten Gäste zu begrüssen und vielleicht sogar zu animieren.

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Nim sah George’s interessierten Blick und sagte: “Frage, ich antworte.”

George kannte dieses Ritual schon und bekam romantische Anwandlungen. Beide hatten sich mit diesem Frage- und Antwortspiel in dieser Bar kennengelernt. Damals fing alles an.

Und George fragte: “Was hat es mit dieser Figur auf sich?” Die Damen erinnerten ihn irgendwie an die winkende Katze. So falsch lag er damit gar nicht.

“Sie Name Mae Nang Kwat. Sie ruft viele Gäste und viel Geld. George vergass “Khao Muk und Saen” für eine Weile. Er wollte zunächst mehr über diese neue Figur wissen…
 

Iffi

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Episode 10.10


Mae Nang Kwak Nummer 1. Weil sie Thai. Katze Maneki Neko nur Japan. Sie Ok, aber nur Nummer 2.” erklärte Nim.

“Und in was ist sie besser?” wollte George wissen.

“Sie nicht nur gut für Kunden kommen herein. Auch für gutes Geschäft. Für mich viel, viel Geld auch. Habe auch Mae Nang Kwak oben im Zimmer. Ich dir zeigen. Mit ihr nie Hunger. Sie auch Reisgöttin.”


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George war mal wieder erstaunt wie Thais bei aller Andacht für solche “Heiligen” auf Geld und Reichtum abfahren. Es schien ihre Haupt-Religion zu sein und das in einem Land, wo der Buddhismus sogar den Alltag durchdringt und beeinflusst. Ein Buddhismus der predigt, sich von solch schnöden Dingen wie Reichtum, Gier und immer mehr zu verabschieden. Aber selbst in den Wats wird ständig um Lotteriegewinne gebetet.

Das war’s auch schon. Oder nicht? Nim hatte sich bereits Nut zugewandt, Wayne’s nun Permanente und ihre Kassiererin mit weiteren Aufgaben.

Wayne grinste George an. “Sach bloss, du wusstest noch nicht, dass die Versessenheit der Thais mit dem Buddhismus meist nur einem dient. Stichwort Tambon. Das dient hauptsächlich dazu, das positive Punktekonto des Karmas zu verbessern. Ganz besonders zu einem Zweck: Wohlstand, Reichtum und Lotteriegewinne.”

“So extrem habe ich das bisher nicht gesehen. Muss aber zugeben, dass ich noch nicht viel von diesem Karma-Zeugs gerafft habe.” gestand George.

Wayne fuhr fort und holte etwas genauer über Mae Nang Kwak aus. Diese wäre nämlich ursprünglich nur eine Hausgöttin gewesen. Eine, die dafür sorgte, dass immer genug zu essen da war und auch ein paar Satangs um sich ab und zu was zu kaufen. Ihr positiver Einfluss auf wachsenden Wohlstand und Reichtum war eine gern gesehene und später hinzugedichtete verehrte Zugabe zu ihren Fähigkeiten.

Ihr erhobener Arm und Hand, als Lockruf für Kunden und Willkommensgruss für Gäste, ist wohl eine Ergänzung als Konkurrenz für Maneki Neko gedacht, die plötzlich Thailand eroberte.

Heutzutage sieht man die Katze öfter als Mae Nang Kwak.

Mae Nang Kwak ging aus der Reisernte-Beschützerin Mae Phosop hervor.


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Sie ist die Patronin einer guten Ernte. Sie wurde über viele Jahrhunderte von den Reisbauern verehrt, nämlich zu einer Zeit, als eine gute Reisernte Reichtum bedeutete und nicht nur der schnöde Mammon so wie heute.

Hier ein Bild, dass symbolisch Mae Nang Kwak (Kundenbegrüßung) und Mae Phosop (reiche Reisernte) vereint.


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George hatte genug gehört und beschloss, dass nicht Mae Nang Kwak zu seinen bevorzugten Figuren gehören solle, schon gar nicht , wenn sie als verfettete Goldmarie daher kam.

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Nach wie vor sollte Mae Thorani seine Lieblingsheilige und persönliche Beschützerin sein. Besonders wenn sie so sexy daherkam. Er hätte gar nichts dagegen, wenn sie ihn nass macht. :cool:

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Es wurde spät. Nim überliess Nut und Wayne die Bar, bat George zu bleiben und sie nach oben zu begleiten, mit den Worten:

“siau maak, maak” (Geil wie Nachbars Lumpi)
 
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Episode 10.11


Beide konnten es kaum erwarten. Wollten gegenseitig ihre Haut fühlen. Die gemeinsame Dusche war dermassen anregend, dass George fast kam, aber Nim hielt ihn sanft zurück.

“cha cha, tirak, djaa. Enjoy long time.”

Nim
wickelte sich danach verspielt in der Bettdecke ein und sagte grinsend: “I’m shy” um gleich darauf zu sagen: “manie ka, leo, leo". (komm her, aber schnell jetzt) Ich will dich spüren in mir.”


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Nim hatte vorher ihr an ihre Stereoanlage gekoppeltes Lap Top aktiviert und Sarah Connors Best MP3 Songs gewählt.

Es konnte nicht besser passen. George und Nim lösten sich gerade ineinander als Einzelpersonen auf als das Lied: Skin on Skin” erklang.




https://www.youtube.com/watch?v=jNxpMba9Ois



Nim’s Englisch war mittlerweile durch ihren Umgang mit George viel besser geworden und sie verstand den Text größtenteils.

Es wurde für beide die zauberhafteste Nacht, die sie je hatten und auch nie mehr wieder haben würden. Es war diese heisse emotionale Mischung aus grenzenloser Lust und seelischem Schmerz. Letzteres wegen der baldigen Trennung.

Auch dieses mal hatte George kurzzeitig den Eindruck mit Sara im Bett zu liegen, denn Nim sah ihr kurzeitig total ähnlich, aber nur kurz. Nim überkamen sonderbare Erinnerungen. Erinnerungen, die sie eigentlich gar nicht haben dürfte. Nämlich an ihr vorheriges Leben, als sie noch George’s verhinderte Geliebte Sara war. Verhindert durch deren frühzeitigen Tod, denn sie hatte kurz vorher beschlossen, nur noch George treu zu sein.

Auf ihrem Lap Top lief gerade: From Sarah with love von Sarah Connor




https://www.youtube.com/watch?v=uvfRLUBA8V8


Zufall? George und Nim sahen sich an. Beide wussten, dass dieses Lied ihr Schicksal besang und in diesem Augenblick nur für sie beide erklang.

George zog sich an und verabschiedete sich in der Tür mit einem Handkuss. “djup, djup, darling” (Küsschen Liebling)


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Nim erwiderte mit den gleichen Worten und fügte hinzu:

“pop gan mai” (wir sehen uns wieder, richtig?)
 
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Iffi

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Kapitel 11 - Das Ende ohne Ende?


Nim’s
nächtliche Anfälle als Gecko oder Tukay wurden nicht weniger aber intensiver. Mittlerweile kündigten die sich an. Es blieb Nim genug Zeit sich an Orte zu bewegen, wo sie keiner sah. Meist verabschiedete sie sich dann unter einem Vorwand von ihrer Bar, fuhr nach Nongprue zu ihrem Haus und bewegte sich im hohen Gras und dichtem Busch zwischen ihrem Haus und der Siam Country Road.

Morgens wachte sie dann verschmutzt vor ihrer Haustüre auf. Manchmal auch im Haus. Ihre Erinnerungen an die Nacht blieben nebelig, aber sie war sich bewusst, was mit ihr geschah.

Nim hatte sich mittlerweile damit abgefunden, drei Leben zu führen.

Ihr eigenes Leben

Ihr mystisches Leben als Gecko oder Tukay (verschwommen)

Ihr mystisches Leben als Sara’s Wiedergeburt (verschwommen)


Mit der Thai-Mystik war sie schon als Kleinkind aufgewachsen und war daran gewöhnt. Aber ihre schon wehtuende Liebe zu George war für sie sehr ungewöhnlich.

Sie entsprang ja einer teuflischen Hinterhältigkeit, indem sie George den wahren Hintergrund ihres Wunsches verschwieg, dass er die Mae Thorani Figur wieder kunstvoll zusammensetzt. George war für sie anfangs nur ein Farang, der von nichts Ahnung hat und den man ausnutzen konnte.

Georg’s Abflugtag rückte naher. Seine Stimmung wechselte zwischen alles in den Sack hauen, in Thailand bei Nim bleiben und andererseits zurück zu seiner Rose in die USA gehen und dort ein geregeltes Leben weiterführen. In letzter Zeit neigte er mehr und mehr zur vernünftigen Lösung, die da hiess: zurück in seine Heimat, seine Kultur, in der er raufgewachsen war, seine Verwandten und Bekannte und natürlich zu Rose, sein Anker, immer dann, wenn er drohte, sich zu verlieren.

Aber noch wollte er etwas wissen. Der Gedanke an Khao Muk und Saen hatte ihn nicht losgelassen. Was meinte Nim wohl damit als sie murmelte, sie wolle nicht wie diese beiden enden. Und das ausgerechnet an dem Ort der Kuan Im, wo sie sich so etwas wie ewige Liebe schworen. Später hatte er auch ihre Figur in Nim’s Apartment entdeckt. Ganz in weiss. Sie schien ihr neben Mae Nang Kwak sehr viel zu bedeuten.

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Nim vertröstete George immer wieder. Sie rückte einfach nicht mit mehr Einzelheiten heraus. Ob Wayne ihn da vielleicht aufklären könnte?
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 11.1 - Das Ende ohne Ende?


“Aha, ihr ward am Affenfelsen. am Ende der Bang Saen Beach.” stellte Wayne fest, als George Kuan Im und diese Beach nördlich von Si Rache erwähnte.

“Wie ich sehe, lebt ihr noch und seid nicht aus lauter Verzweiflung für eure bevorstehende Trennung vom Felsen gesprungen. Wie diese beiden, die dem Felsen und der Beach ihren Namen gegeben haben. Khao Muk und Saen. Der Felsen heisst Khao Muk wie die unglücklich Verliebte und Saen wie ihr Allerliebster, der aber gezwungen durch seine Eltern eine andere Frau heiraten sollte.

“Ja genau. Das sind die Namen , die Nim erwähnte, aber sich weigert, mir genaueres zu erklären. Übrigens Affenfelsen ist mir unbekannt. Wir waren lediglich in einem chinesischen Tempel am Fusse dieses Felsen, der wie eine Zunge ins Meer hinausragt.

Wie kommst du überhaupt darauf, dass wir vom Felsen gesprungen sein könnten? Wir haben uns lediglich für unsere Liebe bedankt und den Wünsch geäußert, dass sie ewig dauert. Ja, ich weiss. Ist was für Teenager, aber was soll’s. Wir sind ja schliesslich in Thailand und von all dieser Mystik umgeben.” erwiderte George.

“Und ihr habt das sicherlich genau vor dieser Statue, Kuan Im genannt, getan.”

“So ist es. Nim meinte, sie sei die Göttin der Liebe.” antwortete George.

“Au waia! entspann dich, gib mir ein Bud aus und lass dich aufklären.”

Wayne holte weit aus und begann mit der, wie er sagte: “Richtigstellung" des Charakters und spirituellen Bedeutung von Kuan Im.

Er erwähnte zunächst, dass Kuan Im lediglich der Thainame dieser Gestalt sei. International verbreiteter sei Kwan Yin oder Guan Yin. Aber auch das sind nur Vereinfachungen ihres Namens. Ihr voller Name ist: Guanshiyin, was soviel bedeutet wie: den leidvollen Klagen in der Welt ständig ein Ohr schenken.

Vor allen Dingen sei sie keine Göttin sondern eine Schutzheilige der Gnade, Barmherzigkeit und des Mitgefühls.

Sie ist eine Bodhisatva. Das sind nach dem besonders in China verbreiteten Mahayana Buddhismus Menschen, die zwar die Erleuchtung erlangt haben, aber sich nach dem Tod nicht im Nirvana auf Nimmerwiedersehen auflösen, wie Buddha das getan hatte. Der hatte sich unwiederbringlich ausgelöscht und wird deshalb niemals wieder-geboren werden. Denn das ist das höchste Ziel. Für immer und ewig den Leiden des Lebens entrinnen. Bodhisvatas werden wiedergeboren, sodass sie in alle Ewigkeit den leidenden Menschen zur Seite stehen können.

Das sie hier im Tempel am Fusse des Felsens als Göttin der Liebe verehrt wird, ist die typisch vereinfachte Form ihrer eigentlich tief buddhistischen Bedeutung. Gottheit ist ja greifbarer als Bodhisatva. Stimmt's ? Langer Rede kurzer Sinn: sie ist keine Göttin, sondern “nur” eine Erleuchtete, die das Leiden der Menschen zu lindern versucht. Aber was soll's. Die Leutchen sehen sie einfach als solche. Der Volksglaube braucht einfach seine Götter.

Im Tempel, den ihr besucht habt, ist sie zwar golden, und manchmal wird sie in Pastellfarben dargestellt…


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…aber in ihrer traditionell ursprünglichen Darstellung ist sie einfach nur weiss, als Zeichen der spirituellen Reinheit. Wie hier an der Brücke Kwai.

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“Ok, Wayne. Danke für die Aufklärung, aber ich weiss jetzt immer noch nicht, was es mit Sam Muk und Saen auf sich hat. Aber zuerst möchte ich mir noch einen Whiskey gönnen und du sicher noch ein Bud”
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 11.2 - Das Ende ohne Ende?


George’s Abflugtag näherte sich im Eiltempo. Die Nächte mit Nim wurden immer intensiver. Manchmal fühlte sich George, als ob er unter Drogen stände. Wie sonst wäre seine Befangenheit in der Thai Mystik zu erklären? Dieser Geisterglaube, diese Legenden sind doch nur Hirngespinste, oder?

George und Nim hatten ausgemacht, dass er alleine zum Flughafen fährt. Die Firma würde mit Limousine und Fahrer ihn dort hin befördern. George hasste Abschiede an Bahnhöfen und Flughäfen. Dort war er immer am liebsten alleine.

Wie es aussah, würden ihn zu Hause keine Probleme erwarten. Allen hatte zwar seinen männlichen Verdacht, aber seine Frau Lisa hatte nicht den leisesten Schimmer, dass George, wenn er nicht zu Hause war, auf sexuellen Abwegen ausgerechnet mit der “Putzfrau” wandelte. Die hatte ja Rose besorgt und die kam in letzter Zeit immer noch einmal die Woche.

George’s immer längere Abwesenheiten von zu Hause begründete er mit viel Arbeit, bevor er die Firma in Map Ta Phut verliess. Er wolle ja alles zu einem professionellen Abschluss bringen. So kam es, dass Lisa, obwohl in ständigem Kontakt mit Rose, nichts verdächtiges über George zu “petzen” hatte.

Am vorletztem Abend erfuhr George endlich, wer diese beiden, Sam Muk und Saen, waren. Wayne erzählte ihm folgendes…




Die Legende von Sam Muk und Saen

Der etwa 50 m hohe Felsenhügel in der Provinz Chonburi ist legendenumwoben. Das Provinzwappen von Chonburi zeigt diesen Felsen mit der Insel Koh Si Chang im Hintergrund.

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Eine der mündlich überlieferten Geschichten soll sich an diesem Ort zu Ayutthaya Zeiten abgespielt haben. Es geht um ein ineinander sehr verliebtes Paar, welches aus gesellschaftlichen Gründen nicht zusammen finden durfte.

Saen, der Sohn einer reichen Familie aus Ang Sila, lief als Kind seinem losgerissenen Windvogel hinterher und begegnete dabei einem Mädel namens Sam Muk aus sehr armen Verhältnissen, die als Waise bei ihrer Grossmutter lebte.

“Kommt dir Saen bekannt vor?” fragte Wayne “Ja richtig. Die Bang Saen Beach ist nach ihm benannt. Der Heimatort seiner Familie, Ang Sila, ist gleich in der Nähe. Zu Sam Muk komme ich noch.”

Beide wurden Freunde und verbrachten ihre Kindheit miteinander. Als sie älter wurden, verliebten sie sich unsterblich ineinander und schworen ewige Liebe. Saen schenkte Sam Muk einen Ring. Sam Muk versprach, diesen Ring bis zu ihrem Tod nie abzulegen.

Saen's Eltern waren strikt gegen diese Affäre, weil nicht standesgemäss und organisierten eine Hochzeit für Saen mit einer Frau aus ebenfalls wohlhabender Familie.

Am Hochzeitstag von Saen tauchte Sam MuK auf, gab Saen den Ring zurück und rannte davon. Verschämt, denn sie hatte ihr Versprechen gebrochen, den Ring bis zu ihrem Tode nicht abzulegen. Saen lief hinterher und holte sie schliesslich hoch oben auf dem Affenfelsen am Abgrund ein. Zu Spät um Sam Muk zurückzuziehen. Sie machte noch einen Wai in Saen's Richtung und sprang. Saen sprang spontan und ohne zu überlegen hinterher. Ihre zerschmetterten Körper lagen nebeneinander am Fusse des Felsens. Sie liebten sich tatsächlich bis in den Tod.


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Seitdem trägt der Felsen den Namen eines verzweifelt und unglücklich verliebten Mädchens, nämlich Khao Sam Muk und der Strand Bang Saen den Namen ihrer grossen Liebe.

Und nebenbei, diese Kuan Im an diesem Felsen ist auch Beschützern der Seefahrer und Fischer..

“Kann mir gut vorstellen, warum Nim zögert, dir diese Story zu erzählen. Das schreckliche Ende passt ja schliesslich nicht zu euren romantischen Liebesschwüren vor Kuan Im.”


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“Ist ja schlimm”, meinte George, “Aber Kuan Im wird’s schon richten, oder? Ausserdem haben Nim und ich vor, noch lange zu leben.”

“Tut das.” antwortete Wayne grinsend. “Dein nächster Whiskey geht auf mich.”

Nim schaute ab und zu in die Richtung der beiden. Sie schien ein Fragezeichen auf der Stirn zu haben. Es war später Nachmittag und Nim meinte zu George: “Gleich werde ich dich nach oben entführen. Eine lange Nacht nur für uns beide steht bevor. Mach dich bereit.”

Und an Wayne und seine nun Permanente Nut gerichtet: “Macht es euch was aus, gleich den Laden zu übernehmen? Ich hab noch was vor.”
 

Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 11.3 - Das Ende ohne Ende?


Nim
schlief tief und fest. Es war kurz vor 6 Uhr morgens. George stand auf, zog sich leise an und verliess das Apartment, ohne Nim zu wecken. Sein letzter Tag in Thailand war angebrochen. Heute, spät in der Nacht, würde sein Flieger über Europa Richtung USA gehen. George würde in Amsterdam umsteigen.

Zu Hause in der Chiang Mai Villa angekommen blieb nichts mehr zum Packen. Im Prinzip war er reisefertig. Das Haus hatte er lieben gelernt. Aber heute würde er es für immer verlassen und nimmer wiedersehen.


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Im Laufe des Vormittags kamen Lisa und Allen um sich zu verabschieden. George und auch Rose waren gute Freunde mit den beiden geworden. Auch sie würden sich vermutlich nie mehr wiedersehen.

Es ist das Los von Expats, wenn sie mehrere Jahre im Ausland arbeiten und/oder leben. Da bleibt es nicht aus, neue Freunde zu finden. Manchmal sogar wirklich gute Freunde. Aber der Abschied ist nie fern. Nach einer gewissen Zeit sagt man für immer “ade”.

George liess sich in seinem Wohnzimmer nieder. Dort konnte er genauso wie auf der Veranda relaxen. Er versuchte Ruhe bei seinen unruhigen Gedankengängen zu bewahren. Es gelang ihm aber nur teilweise.



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Der Besitzer des Hause besuchte ihn auch noch und verabschiedete sich von George. Er liess sich von George über eventuelle Schäden aufklären, falls da welche wären. Aber es gab keine. Rose hatte dafür gesorgt. Bei den kleinsten Unregelmässigkeiten beauftragte sie über das Büro dieser Anlage einen Handwerker, z.B. wenn eine Türe nicht mehr richtig oder nur mit Kraft schloss oder sich schwer öffnen liess. Das gleiche gilt für Fenster. Hier in den Tropen verziehen sich solche Dinge ja gleicht.

Nun war es aber sowieso egal, in welchem Zustand das Haus war. George’s Firma in Map Ta Phut würde das mit dem Eigentümer regeln.

Gegen 18:00 Uhr liess er sich vom Fahrer mit Limousine abholen. “Move Out” Service seiner Firma. Da es noch mehr als 5 Stunden Zeit bis zum Abflug war, ein Nachtflug, liess er sich zu Nim’s Bar fahren. Der Fahrer konnte sich ja eine Cola trinken. George hatte Nim versprochen, sie noch einmal zu umarmen, wollte aber wie angekündigt alleine zum Flughafen fahren.

Mit gemischten Gefühlen kam er in der Bar an. Wayne sass in seiner “Polizistenecke” und seine nun permanente Nut kümmerte sich ums Abrechnen und Aufsicht der Mädels.

Von Nim keine Spur…

Um diese Jahreszeit war es schon dunkel. Wayne meinte, dass Nim sich bei beginnender Dämmerung Hals über Kopf auf ihr Moped geschwungen hatte und davon gebraust sei. Ganz ohne Erklärung war sie vorhatte.

Die Frage war jetzt, ob sie bald zurückkommen würde. Ihre Nummer war nicht zu erreichen, als ob sie ihr Mobile ausgeschaltet hätte.

George nahm sich vor, noch bis 19:00 Uhr zu bleiben. Nim kreuzte nicht mehr auf. George verabschiedete sich von Wayne wie von einem alten Kumpel.

“Nicht vergessen, das tödlich wegzulassen, falls du hier für Ordnung sorgen musst, alter Kämpfer”


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Daraufhin liess sich George zum Flughafen fahren. Gedankenversunken sass er auf dem Rücksitz und versuchte Nim zu erreichen. Aber ihr Mobile blieb tot.

Am Flughafen angekommen, war es schon seit über zwei Stunden stockdunkel.

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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 11.4 - Das Ende ohne Ende?


Der Echsen-Spirit hatte Nim übernommen. Sie befand sich auf dem Pfad, der von ihrem Haus in Nongprue durch Gebüsch und Mango- und Palmenhaine zur Siam Country Road führt.

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Mittlerweile kündigten sich ihre “Anfälle” frühzeitig an, sodass sie vorher anderen Menschen aus dem Weg gehen konnte, damit sie niemand in diesem Zustand sieht. Bis zur letzten Minute hatte sie ihr “Versteckspiel” hinausgezögert, denn sie wollte George unbedingt noch einmal küssen. Aber es war zu spät kurz bevor George die Bar erreichte, Hals über Kopf verliess sie die Bar.

Nim war nur mit einem weissen langen Nachthemd bekleidet, das sich nass durch den inzwischen einsetzenden Regen wie eine zweite Haut an ihren sich durch das hohe Gras schlängelnden Körper schmiegte. Nim bewegte sich wie im LSD Rausch und befand sich in einer Fantasie-Welt.

„Green Manalishi“, dieses mystische Wesen, an dem Erklärungen scheitern und an dessen Bedeutung sich die Geister scheiden, wird in einem Song von Peter Green besungen:


“Now when the day goes to sleep and the full moon looks
And the night is so black that the darkness cooks
And you come creeping around, making me do things I don't want to do”



„Jetzt, wo der Tag schlafen geht und der Vollmond herabschaut und die Nacht so schwarz ist, dass die Dunkelheit kocht, kommst du dahergekrochen und zwingst mich Sachen zu machen, die ich nicht machen will…“



Die original Peter Green (Fleedwood Mac) Version





Anmerkung: Peter Green hat sich von einem LDS Trip, dem ihm Rainer Langhans und Uschi Obermeister 1970 nach einem Konzert während einer Party in München verpasst haben, nie mehr wieder gänzlich erholt. Manalishi schwirrte für immer in seinem Kopf herum.


Die Judas Priest Version ist natürlich viel heisser…





Der Regen hatte so schnell aufgehört wie er eingesetzt hatte. Der noch von der Tagessonne erhitzte Boden dampfte und Nebelschwaden waberten durch das Gestrüpp. Des Vollmond brach durch die aufreissende nächtliche Wolkendecke und spendete gespenstisches Licht, während sich das Wesen elegant wie eine Echse bewegte.

Am nächsten Morgen war da nur noch dieser kaum erkennbare Pfad und Nim lag verschmutzt und erschöpft in der Küche…

George war noch im Flieger. Es sollte noch so einige Stunden dauern, bis er zu Hause war.

Rose holte ihn vom Flughafen ab. Sie liess sich nicht zu Gefühlsstürmen hinreissen und fiel George nicht um den Hals um ihn abzuknutschen. Sie umarmte George nur kurz, sah aber happy dabei aus. Hatte sie sogar gläserne Augen? Dann dirigierte sie den Gepäckträger zu ihrem Wagen und fuhr George nach Hause. Es ging gegen Abend. Der Zeitunterschied zu Bangkok beträgt 14 Stunden am Heimatort von George.

Für Nim war es morgens. Sie war schon seit vielen, vielen Stunden längst wieder zu Hause über der Bar. Alle Spuren besagter Nacht hatte sie schon lange vorher beseitigt. Frisch und zurechtgemacht begab sie sich in die Bar.

Als George und Rose zu Hause ankamen, forderte Rose ihn schon an der Haustüre auf: “Zieh bitte deine Schuhe im Flur aus…
 
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Damnam

สามี
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24 Oktober 2008
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CH-ZH
Ich denke George hat längst den TH-Virus, Nim wird ihn sicher noch küssen... :lool:

Danke für Deine Schreibe Iffi, bin gespannt ob hier schon fertig ist.
 
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Iffi

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Kapitel 12

Zwei Jahre waren vergangen. George und Nim waren nach wie vor in täglichem Kontakt. Na ja, fast täglich. Genauso wie in Thailand, als seine Frau Rose noch dort war, herrschte an den Wochenenden Funkstille zwischen Nim und George. Er behielt ein zweites Mobile und parkte es in der Schreibtischschublade in seinem Büro. Nur auf Geschäftsreisen nahm er es mit.

Sein Auslandaufenthalt als leitender Ingenieur hatte George zu einem Karrieresprung verholfen. Sein alter Freundeskreis existierte bis auf wenige Ausnahmen immer noch. Es konnte ihm und Rose kaum besser gehen. Zuweilen vermisste George die Exotik und manchmal sogar die Mystik. Aber er war im Grunde genommen ein durch und durch rationaler Typ. Er wunderte sich manchmal, warum er in Thailand so hingerissen und fasziniert war. Erstaunt wurde ihm klar, dass es ihn fast aus der Bahn geworfen hätte. Viel hat da nicht gefehlt.

Die Gespräche mit Nim könnte man mittlerweile weitestgehend als freundlichen Small Talk bezeichnen, aber nicht nur. George liebte es, wenn Nim von Wayne erzählte. Wie gut er das Bar Publikum unauffällig im Griff hatte und wie unauffällig er “Störer” beruhigen oder gar entfernen konnte. Und übrigens, er sei immer noch mit seiner Nut zusammen. Die Bar liefe immer noch gut, besser sogar.

Aber am meisten liebte er es, wenn Nim ihm erzählte, wie sehr er ihr fehle, wie sehr sie die intensiven Nächte mit ihm vermisse und überhaupt wie dankbar sie sei, dass er sie durch eine schwierige Zeit begleitet hatte und ihr eine Stütze war. Sie liebe ihn immer noch genauso wie vorher, als er noch in Thailand war und das würde sich nie ändern. Einmal meinte sie sogar, sie bedauere es, kein Kind von George zu haben.

George war dann immer ganz hin, wenn er sowas hörte.

Zeigt mir den Mann, der da nicht weich wird.

Sara hatte sich nun vollständig in Nim’s Bewusstsein ausgebreitet. Wenn sie sich dort manchmal “vorlaut” meldete, war es für Nim, als wenn es ihre eigenen Gedanken und Entscheidungen wären. Waren es ja eigentlich auch, da sie eine Wiedergeburt von Sara war.

Aus der Ferne und mit der Zeit verschmolzen Sara und Nim auch in George’s Bewusstsein. Manchmal wusste er nicht, an wen genau er gerade dachte.

Nim und George waren während der ganzen Zeit keine Waisenkinder.

Wenn Nim es vor lauter Geilheit nicht mehr aushalten konnte und keine Lust hatte, sich selbst zu befriedigen, suchte sie sich STs unter ihren Barkunden aus. Nicht immer war dann ein Bursche anwesend, von dem sie sich gerne “bedienen” lassen würde. Gepflegte Erscheinung sportlich schicke Kleidung, gutes und höfliches Benehmen, ein ansprechendes Äußeres und vor allen Dingen kein offensichtlicher Alkoholiker waren unbedingte Voraussetzung.

Sie konnte allerdings perfekt verbergen, dass sie die Anglerin ist und der Kunde der Fisch. Wenn sie einen so weit hatte, dass er glaubte, sie erfolgreich geangelt zu haben, liess sie grundsätzlich nur ST zu. Meist zwei Stunden, ganz selten drei, in einem Stundenhotel.

Nim war dann, immer wenn sie es wirklich nötig hatte, wenn auch selten, äußerst orgasmusfreudig. Solch ein Kunde erzählte dann gerne seinen Kumpels, wie sehr er ihr es besorgt hätte. Dabei hatte in Wirklichkeit Nim ihn so gelenkt, dass er ihre empfindlichen Stellen traf.

Hier über der Bar im Apartment im oberen Stockwerk würde sie nie und nimmer ein Schäferstündchen mit einem Kunden verbringen. Das käme ihr wie ein Sakrileg vor. Dieser Ort war sexuell nur George geweiht und das sollte in alle Ewigkeit so bleiben.

George nutzte seine Geschäftsreisen für solche Schäferstündchen. Manchmal besuchte er auch einen gediegenen Club auf dem Lande, wo das Ambiente ansprechend war und die Mädels sexy, gutaussehend und nicht gerade blöd waren.


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Manche von ihnen boten sogar die perfekte Illusion, dass der Kunde der edle Ritter war, auf den sie bisher vergeblich gewartet hatten. Mit anderen Worten, eine absolut perfekte und professionelle Hure, die sich als Girl Friend verkauft.

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Eine von der Sorte, die im Thailändischen Milieu weitaus verbreiterter sind, dort aber oft leider nur mit Stroh im Hirn. Ganz besonders in Pattaya. Nim natürlich ausgenommen, lol. In Bangkok dagegen sind solche Edelhuren weit verbreitet. Die haben natürlich ihren Preis.

An einem dieser Tage lag irgendwas in der Luft.


George hatte das Bedürfnis an einem Samstag Abend Sara’s Grab zu besuchen und sich dabei Zeit lassen. Er nahm sein Abendessen ein und machte sich bereit. Für Rose würde er den Abend mit Freunden in irgendeinem dieser typisch amerikanischen Kneipen verbringen. Kneipen, die ihn im Aufbau inzwischen an die Bars in Thailand erinnerten.

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Es war 19:00 Uhr seiner Zeit. Er fühlte sich plötzlich unwiderstehlich zu Sara hingezogen und dachte dabei gleichzeitig an Nim.

Nim schwang sich auf ihr Moped. Es war schon Sonntagmorgen um 9:00 Uhr ihrer Zeit. Sie wollte Kuan Im besuchen, sich ihrer grosse Liebe versichern lassen und dann oben auf dem Khao Sam Muk (Affenfelsen) über’s Meer gen Westen Richtung George blicken und in Gedanken ein Zwiegespräch mit ihm führen…
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 12.1


George machte sich auf den Weg zum Friedhof, wo Sara’s Grab ist. Es begann zu dämmern und wurde dann schon dunkel, denn es war bereits später Herbst. Plötzlich ein sehr lauter Knall und ein Blitz wie tausend Sonnen. Sofort begann es zu regnen. Ein Trafo an einem Strommast am Strassenrand war explodiert, genau in dem Moment, als George an ihm vorbeifuhr.

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Mit vor Schreck Adrenalin im Blut und deswegen ein wenig zitternd fuhr George weiter. Kurz danach erreichte er den Friedhof.

George fühlte sich plötzlich wie an dem Tag, als er Nim zum ersten mal traf. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, war aber nach wie vor sehr lebendig in seiner Erinnerung, als ob es gestern war.

Der Regen hörte auf. George parkte seinen Wagen auf dem Parkplatz vor dem Friedhof und ging zielstrebig zu Sara’s Grab. Obwohl der Friedhof riesig ist, ging er fast automatisch auf dem schnellsten Weg dorthin, als ob jemand oder irgendwas ihn leiten würde.


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George kniete vor Sara’s Grabstein im Gras nieder, streichelt ihren Namenszug mit der rechten Hand und versuchte eine spirituelle Verbindung mit ihr aufzubauen. Fasziniert beobachtete er dabei zwei Eidechsen, die sich durch’s Gras schlängelten, dann den Grabstein hinaufkrabbelten und sich oben auf dem Rand niederliessen.

Nim hatte den Tiefseehafen Laem Chabang hinter sich gelassen, war durch die Hügelkette bis Si Racha gefahren und fuhr nun weiter auf der alten Sukhumvit parallel zur der lang gestreckten Bang Saen Beach. Von dort war es nicht mehr weit bis zum Khao Sam Muk, dem Affenfelsen mit Kuan Im in einem Chinesischen Tempel an dessen Fusse.

Plötzlich scherte ein LKW, der sie gerade überholte, nach links aus. Nim’s Reaktion war instinktiv. Links neben ihr war glücklicherweise noch genug Platz auf der Strasse, sodass sie mit einem Schlenker einem Unfall entgehen konnte. Schon fast artistisch hielt sie sich trotz hastiger Lenkbewegung auf dem Moped. Mit Adrenalin im Blut und deswegen zitternd fuhr sie weiter. Kurz danach erreichte sie das Chinesische Wat am Khao Sam Muk Felsen.

Sogleich hastete sie die Stufen zur Kuan Im hinauf, versetzte sich in einen schon fast meditativen Zustand und begann ein stilles Zwiegespräch mit ihr…
 
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Iffi

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Episode 12.2


George wurde von Traurigkeit fast überwältigt. Zu sehr war Sara zusammen mit allen Emotionen diesbezüglich noch in seinem Bewusstsein. Für die Gelegenheit Sara, in der Gestalt von Nim wieder zu treffen, war er dankbar. Wiedergeburt ist kein Hirngespinst. Davon war er immer noch überzeugt. Für einen sehr kurzen Moment verwandelte sich der Schriftzug Sara auf dem Grabstein in Nim. Verschwand aber gleich wieder. Dort stand Sara wie immer.

War das ein Omen? Würde Nim bald sterben? Würde er Sara zum zweiten mal verlieren?

Wie schön wäre es doch, falls es ewige Liebe gäbe und nicht nur ein Leben lang.

George verbrachte etwa eine Stunde am Grab. Er hatte gar nicht gemerkt, wie schnell die Zeit verging. Die Erinnerungen an Sara vermischten sich mit denen von Nim, bis George schliesslich nicht mehr wusste, welche von beiden gerade in seinem Kopf herumschwirrte. Beide verschmolzen zu einer Person.

In Gedanken versunken verliess George den Friedhof. Es hatte wieder zu regnen begonnen. Die Bäume verloren vermehrt ihre Blätter.

George nahm keine Rücksicht wegen des nassen Wetters mit glitschigem Laub auf der Strasse und fuhr einen sehr flotten Stil.

“Verlass mich bitte nicht auch noch Nim, bitte.” Flehte er in Gedanken versunken.

Vor eine scharfen Linkskurve , die auf ihn zukam, nahm er nicht das Gas vom Pedal…



Kuan Im sah auf Nim herab und versuchte sie zu trösten.

“Zweifel nicht, Liebe. Deine Liebe zu George und seine zu dir wird ewig dauern. Selbst euer Tod wird sie nicht beenden. Eure beiden Spirits werden nach jeder Wiedergeburt in alle Ewigkeit wieder zueinander finden.”

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Das mit den beiden: “für alle Ewigkeiten vereinte Spirits” hörte sich nach “good news” an, aber…

…viel lieber wäre es Nim gewesen, mit George im Bett zu liegen und nie mehr wieder körperlich von ihm getrennt zu sein. Die Ewigkeit kann warten.

Nach einem dreifachen Wai für Kuan Im begab sich Nim sobald hoch auf den Affenfelsen. Viele Affen tummelten sich dort oben und bettelten sehr aufdringlich um Früchte aller Art, die die Händler dort oben verkauften. Selber Früchte zum verfüttern mitbringen konnte zu sehr unschönen Auseinandersetzungen mit den Händlern führen,

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Nim begab sich an den Rand des Felsens an einer ungeschützten Stelle. Ihre Fußspitzen ragten über den Rand hinweg. Der Felsen ging hier fast senkrecht nach unten. Nim liebte solche Spielchen und verliess sich einfach auf ihre schon animalische Körperbeherrschung und Gleichgewichtssinn. Keine Spur von Angst, Unsicherheit oder Schwindelgefühl.

Das Ende der Legende von der unglücklichen Liebe zwischen Sam Muk und Saen im Sinn, welches sie George nie erzählt hatte, sprach Nim zu sich selber: ”Nein, so wie ihr beiden werden George und ich nicht enden.” und schaute dabei überhaupt nicht schaudernd in den Abgrund und dann übers Meer Richtung George.

Die Affen hatten mittlerweile registriert, dass dort jemand alleine und potentielle Futterquelle rumsteht und näherten sich langsam von hinten an Nim heran…
 

goldimann

Hat nix anderes zu tun
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16 November 2011
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Berlin
Grandios, Iffi ! :hut

Mir wurde der Buddhismus näher gebracht, den Spiegel der Qualitätstouristen gereicht und eine tolle Geschichte erzählt.

mit respektvollen Grüßen, goldi.
 
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Iffi

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18 Oktober 2008
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Episode 12.3 - Ende?

George glaubte zu schweben. Es war total still. Er war mit seinem Auto ungebremst in einen Baum gekracht. Es war 20:30 Uhr. Er fühlte keine Schmerzen. Sein Gurt hatte ihn im Sitz gehalten, der Airbag war aufgegangen, aber er war wie gelähmt. Seine Arme und Hände gehorchten ihm nicht, als er den Gurt öffnen wollte.

Plötzlich wurde es sehr hell und irgendwie auch viel zu warm. Flammen schlugen aus der vom Crash offenen Motorhaube. Sie fanden schnell den Weg in’s Innere des Wagens. George spürte zum ersten mal nach dem Aufprall wieder Schmerzen. Verbrennungsschmerz. Aber seine Arme und Hände gehorchten ihm immer noch nicht.

Ein Sprung nach draussen hätte sicherlich sein Leben gerettet, wenn auch mit ein paar Verbrennungen. Als der Benzintank dann vollends explodierte, hatte Georg keine Chance mehr. Die giftigen Dämpfe und heissen Flammen töteten ihn schon nach kurzer Zeit.


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Es war 20:36 Uhr und 13 Sekunden am Abend lokale Zeit in den USA als George seinen letzten Atemzug tat und sein Herz endgültig versagte. Am Anfang diesen Novembers war es bereits dunkel.

Schon die Art und Weise wie das Auto brannte, liess vermuten, dass da irgendeine Mystik im Spiel war. Bei solch einem schrecklichen Tod stehen die Vinyans auf der Matte. Sie hiessen Georg im Zwischenreich willkommen.


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In Thailand war es schon Vormittags. Es war genau um 10;30 Uhr als Nim am Abgrund stand. Der Zeitunterschied beträgt 14 Stunden zu George’s Wohnsitz. Thailand ist also 14 Stunden voraus. Während es in Thailand schon vormittags ist, ist es an Georges Ort noch Abend. Nim fühlte sich frei und breitete ihre Arme aus als sie übers Meer schaute. Genauso wie das Liebespaar in dem Film Titanic, diesen Film, den sie so liebte.

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Plötzlich sprang ihr einer dieser Affen in den Rücken. Es war einer der größeren Viecher. Nim hatte keine Chance und verlor das Gleichgewicht. Sie stürzte kopfüber den Felsen hinab. Während sie fiel, verging die Zeit in Zeitlupe. Nim hatte eine Vision. Nämlich an einem Ballon in Herzform, so wie sie am Valentins Tag üblich sind, in den Himmel zu schweben.

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Dabei erinnerte sie sich an die Worte, die Kuan Im ihr vorher mitgegeben hatte:

“Zweifel nicht, Liebe. Deine Liebe zu George und seine zu dir wird ewig dauern. Selbst euer Tod wird sie nicht beenden. Eure beiden Spirits werden nach jeder Wiedergeburt in alle Ewigkeit wieder zueinander finden.”

Als Nim unten aufschlug und sofort tot war, war es 10:36 Uhr und 13 Sekunden Thaizeit.

Möge Kuan Im mit ihrem Drachen Nim in der Zwischenwelt beschützen.


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Nim und George waren zur gleichen Zeit, zur gleichen Sekunde gestorben. Das war schonmal eine perfekte Voraussetzung dafür, dass sich beide irgendwann mal, irgendwo, in ihrem nächsten Leben wieder begegnen.

Ein Ende ohne Ende also?


Beide würden genau in 100 Tagen die Zwischenwelt verlassen und wiedergeboren werden. Das wäre dann der 14. Februar, Valentins Tag.

Die Chancen dafür, dass beide sich wieder begegnen, sind gut…

…aber nur, wenn da nicht ein schrecklich böser Geist dazwischen funkt und Kuan Im überlistet…
 
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JanHamburg72

Kennt noch nicht jeder
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1 Juli 2018
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Danke Iffi - es war sehr schön deine Geschichte zu lesen. Hoffentlich kommt mehr von dir.
Nun wünsche ich dir und deinen Lieben erstmal schöne und ruhige Tage und kommt heil ins neue Jahr !
 
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