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Ein Harem mit mehreren Ehefrauen oder Nebenfrauen war im "http://de.wikipedia.org/wiki/Osmanisches_Reich"]Osmanischen Reich[/URL]
allerdings nicht allzu häufig anzutreffen.
In den arabischen Provinzen gab es wahrscheinlich eine größere Verbreitung als in den europäischen und anatolischen. So hatten im 19. Jahrhundert in "http://de.wikipedia.org/wiki/Nablus"]Nablus[/URL] 16 % der muslimischen Männer mehr als eine Frau, in "http://de.wikipedia.org/wiki/Damaskus"]Damaskus[/URL] waren es 12 %, in "http://de.wikipedia.org/wiki/Istanbul"]Istanbul[/URL] hingegen nur 2 %. Der Harem des osmanischen "http://de.wikipedia.org/wiki/Sultan"]Sultans [/URL]war der größte seiner Zeit.
Im "http://de.wikipedia.org/wiki/Topkap%25C4%25B1-Palast"]Topkapı-Palast[/URL] gab es über 300 Räume, die für den Harem von manchmal mehr als 800 (anno 1633) Frauen bereitstanden.
"http://de.wikipedia.org/wiki/Harem%23cite_note-5"] [/URL] Doch war der Harem vom 16. bis ins 19. Jahrhundert nicht nur ein Ort des von Regeln bestimmten sexuellen Vergnügens für den Sultan, sondern mehr noch ein Ort der dynastischen Reproduktion und damit ein Ort der Familien- und somit der Reichspolitik.
Im Harem des Sultans herrschte eine strenge Hierarchie.
An der Spitze stand die "http://de.wikipedia.org/wiki/Valide_Sultan"]Sultans-Mutter[/URL] (Valide Sultan), nach ihr folgten die Prinzessinnen osmanischen Geblüts (Sultana), dann kam die erste Hauptfrau, die Mutter von Kindern des Sultans (nach der Geburt eines Sohnes wurde eine neue Kadın ausgewählt), danach die Favoritinnen , sodann die Ikbal und die Gözde (die der Sultan erblickt hat, und die des Sultans Taschentuch bekommen haben), die Haremsdienerinnen auch odalık, die Harems-Schülerinnen (Palastsklavinnen) und am Ende die "http://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei"]Arbeitssklavinnen[/URL].
Die Sultansmutter hatte großen Einfluss auf den Harem, da sie als ehemalige haseki am besten über die Gepflogenheiten Bescheid wusste.
Sie suchte dem Sultan fast immer die neuen Ikbal für sein Schlafgemach aus. Auch versuchte sie, Monogamie zu verhindern, damit keine Frau zu viel Einfluss gewinnen konnte.
Die nächstwichtige Person im Harem war der oberste der Schwarzen "http://de.wikipedia.org/wiki/Eunuch"]Eunuchen[/URL] ("http://de.wikipedia.org/wiki/K%25C4%25B1zlar_A%25C4%259Fas%25C4%25B1"]Kızlar Ağası[/URL]).
Dieser kontrollierte die Arbeit aller anderen Eunuchen, deren Aufgabe darin bestand,
die Frauen des Harems zu unterrichten und für deren Körperpflege zu sorgen, sowie Geldangelegenheiten des Harems zu regeln.
Der Kızlar Ağası war auch das Bindeglied zwischen dem Harem und der Außenwelt.
Die aus dem Harem vom Sultan für sich ausgesuchten Bettgenossinnen nannte man Ikbal ,
die nur eine Nacht mit dem Sultan verbrachten,
diese wurden dann eventuell zu Kadinen;
sie führten streng abgeschlossen im Serail ihren eigenen Hofstaat
mit Eunuchen und Haremsdienerinnen.
Alle Kinder des Sultans, ob von Haupt- oder Nebenfrauen, galten als legitim.
Die Damen des Harems waren fast ausschließlich nicht-moslemischer Herkunft aus vielen Ländern,
da es verboten war, Muslime zu versklaven.
Die Harems-Schülerinnen wurden in vielen Fertigkeiten unterrichtet, so lernten sie türkisch lesen und schreiben, Näh- und Stickarbeiten, Tanzen, Singen und Musizieren.
Sie wurden dann oft an Würdenträger verheiratet, so sie nicht im Sultans-Harem verblieben.
Dort waren sie für den persönlichen Dienst bei den höherrangigen Damen oder sogar beim Sultan vorgesehen. In diesem Falle wurden sie gedikli ‚die Auserwählten‘ genannt.
Aus ihren Reihen wählte der Sultan (oder die valide sultan) seine neuen Ikbal.
Unmittelbar der Sultansmutter unterstand die kahya kadın, die Oberaufseherin des Harems.
Üblicherweise lebten auch die ledigen Töchter des Sultans (sultana) im Harem.
Für sie diente er ebenfalls zur Erziehung.
Wenn eine osmanische Prinzessin an einen hohen Würdenträger verheiratet wurde, so hatte dieser eine sehr große "http://de.wikipedia.org/wiki/Morgengabe"]Morgengabe[/URL] zu entrichten, meist einen Palast am Bosporus-Ufer für seine neue Gattin.
Eine eventuell bestehende Ehe oder einen vorhandenen polygamen Haushalt hatte er unverzüglich aufzulösen.
Dieser Sultans-Schwiegersohn stand dem Rang nach lebenslang unter seiner Gemahlin und lebte meist auch getrennt von ihr.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde der Harem ein bedeutendes Machtzentrum im Herrschaftsgefüge des osmanischen Reiches.
Die Lieblingsfrauen, Mütter und Großmütter der Sultane wie "http://de.wikipedia.org/wiki/Roxelane"]Roxelane[/URL], Frau "http://de.wikipedia.org/wiki/S%25C3%25BCleyman_I."]Süleymans I.[/URL], oder "http://de.wikipedia.org/wiki/K%25C3%25B6sem_Mahpeyker"]Kösem Mahpeyker[/URL], Frau "http://de.wikipedia.org/wiki/Ahmed_I."]Ahmeds I.[/URL], Mutter "http://de.wikipedia.org/wiki/Murad_IV."]Murads IV.[/URL] und "http://de.wikipedia.org/wiki/%25C4%25B0brahim_%2528Sultan%2529"]İbrahims[/URL] sowie Großmutter "http://de.wikipedia.org/wiki/Mehmet_IV."]Mehmeds IV.[/URL], übten entscheidenden Einfluss aus, weswegen man diese Zeit als kadınlar saltanatı ("http://de.wikipedia.org/wiki/Weiberherrschaft"]Weiberherrschaft[/URL]) bezeichnete.
Nachdem am 24. April 1909 Truppen der "http://de.wikipedia.org/wiki/Jungt%25C3%25BCrken"]Jungtürken[/URL] den Harem des abgesetzten Sultans "http://de.wikipedia.org/wiki/Abd%25C3%25BClhamid_II."]Abdülhamid II.[/URL] gestürmt, den Obereunuchen an eine Laterne der "http://de.wikipedia.org/wiki/Galatabr%25C3%25BCcke"]Galatabrücke[/URL] gehängt und die Sklavinnen und Eunuchen freigelassen hatten, wurden die Familien der Sklavinnen, soweit sie eruierbar waren, aufgefordert, ihre Töchter aus "http://de.wikipedia.org/wiki/Konstantinopel"]Konstantinopel[/URL] abzuholen und heimzubringen (meist in den "http://de.wikipedia.org/wiki/Kaukasus"]Kaukasus[/URL]).
Doch für viele ehemalige Haremsbewohnerinnen blieb nur der Ausweg,
sich für Geld im Abendland bestaunen zu lassen.
Bei einer "http://de.wikipedia.org/wiki/V%25C3%25B6lkerschau"]Völkerschau[/URL] in "http://de.wikipedia.org/wiki/Wien"]Wien[/URL] vor dem "http://de.wikipedia.org/wiki/Erster_Weltkrieg"]Ersten Weltkrieg[/URL] war eine solche Gruppe von Frauen und Eunuchen zu sehen.
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