Ich bitte zu entschuldigen, dass ich über das Thema - Leben mit meiner Freundin - an dieser Stelle nicht weiter eingehen möchte. Das ist erstens meine Sache und Zweitens möchte ich mich nicht in eine Meinungsdiskussion verirren.
Mir ist schon klar, dass es besser wäre, wenn meine Freundin einen Job hätte, aber das habe ich hier auch schon geschrieben.
Kommen wir zum Straßenverkehr in Pattaya.
Das allein ist schon ein abendfüllendes Thema.
Mir wurde mal unterstellt, dass ich als Jungfrau nach Pattaya gekommen bin. In einer Hinsicht stimmt es. Ich bin vorher nie Motorad gefahren.
Mein erstes Mal wird mir unvergesslich bleiben. Ich halte mich für einen guten Autofahrer, zumindest bei Rechtsverkehr, aber ein Moped war für mich etwas ganz Neues.
Meine ersten drei Monate habe ich ja in der Soi 6/Beachroad verbracht. Da habe ich dann auch mein erstes Motorad geliehen, eine Yamaha ... automatik, sonst hätte ich mich vermutlich selbst umgebracht
.
Meine erste Tour führte die Soi 6 runter, dann ein sehr kurzes Stück über die Beachroad ... vor mir ein Bahtbus ... die "Insassen" lachten sich halb tot, als sie mich auf meinem Moped hinter sich her fahren sahen ... dann hoch: 6.1
Ladyboy Straße ...
... und den Ladyboys ist es scheiß egal ob da ein Farang gerade Blut und Wasser schwitzt während er versucht sich auf dem Zweirad zu halten.
Die springen dir in den Verkehr, in der Hoffnung auf Verkehr.
Ich fuhr hoch, vollkommen verkrampft.
Kurz hinter der Lovers Lane gibt es eine offene Abzweigung. Bremsen, fast bis auf null ... dann um die Kurve.
Plötzlich stand vor mir ein Thai, ein Mopedtaxifahrer. "STOP!"
Ich hielt an ... er fragte mich: "You mau?(betrunken)"
Ich musste lachen: "No, only first time motorbike" (Das erste mal auf dem Moped)
Der Taxidriver schüttelt den Kopf und nimmt den Lenker meines Kraftrades in die hand. "Go, sit down, relax" Ich rauche eine Zigarette, bis zu meinem Heimathafen, der Lagune, waren es nur wenige Meter. Ich hätte die beschissene Maschine am liebsten geschoben, aber die Blöße wollte ich mir nicht geben ... also ... wieder auf den Sattel und die letzten Meter fahren
Ab da bin fast jeden Tag ein wenig Motorrad gefahren, bis ich mich dann sogar gewagt habe zu meiner Schule zu fahren. Naklua Nua.
Stolze 40 KM/h bin ich gefahren ... ich kam mir verwegen vor ... bis mich ein Damenunterwäschegeschäft überholt hat
.
Ein Moped mit Beiwagen und einer Menge Dessous in mehreren Ablagen, rauschte an mir vorbei ... der fliegende BH - olländer
. Sofort fuhr ich langsamer und plötzlich kam ich mir gar nicht mehr so verwegen vor.
Mein erster Crash ließ auch nicht auf sich warten.
Etwas getrunken, nicht besoffen, aber zu viel um feige zu sein, schmiss ich mich auf das Bike. Ich war sauer auf meine Freundin, weil ich gerade 2 Helme gekauft hatte und sie ihren Helm nicht im geringsten zu würdigen wusste (wofür brauchen Thais auch einen Helm, der schützt doch nur den Kopf^^).
Ich war nich blau, aber "zu mutig" ... fuhr Kurve um Kurve und wurde immer schneller ... bis zu der Kurve, die völlig versandet war. Ich bremste und wusste, dass ich eigentlich gar nicht bremsen konnte.
Innerhalb von Sekunden fiel mein Blick auf das umliegende Gestrüpp - wo kann ich am besten "landen" ... dann flog mir das Moped um die Ohren.
Es war ein unheimliches Glück, nur 2-3 Stunden vorher bin ich mit einem Verleihhelm gefahren. Der Helm, den ich kurz zuvor beim Big C erstanden hatte, rettete vielleicht nicht mein Leben, aber er bewahrte mich vor einem langen Aufenthalt im Krankenhaus.
Dazu kam noch, dass ich meine Sonnenbrille vergessen hatte, aus diesem Grund schloss ich das Visier.
Das war wirklich Glück im Unglück.
Die Komplette linke Seite der Maschine war Granulat, Plastikschrott. Mein linkes Bein hat ein wenig abbekommen (Schürfwunden) ebenso mein linker Arm. Auf der Rechten Seite hat mich der Helm geschützt, obwohl ich denke, dass ein Eckzahn wohl seinen Frieden gefunden hat ...
Die Maschine und ich liegen am Boden, 3-5 Thais kommen mir entgegen gerannt. Sie richteten meinen Roller auf und sammelten die Kleinteile ein (zu denen glücklicherweise keine aus Fleisch und Blut gehörten).
Mit der halb zerlegten Yamaha fuhr ich heim ... meine Freundin war natürlich begeistert mich halb zerfleischt zu sehen