Ich bin da immer im Zwiespalt: einerseits möchte ich helfen, andererseits motiviert man dann noch mehr, mitten in der Nacht mit Babys im Arm durch die Beerbars zu laufen.
In der Beerbar in der Soi 7 war es im November ganz schlimm, da wurde ich innerhalb von 5 Minuten gezählte 7 mal angebettelt (zumeist wurden Nüsse und Rosen verkauft), bis mir mal der Geduldsfaden gerissen ist.
Aber ich verstehe halt auch die andere Seite, insbesondere bei Invaliden etc.: das thailändische Sozialsystem ist de facto nicht existent, da muss halt jeder schauen, wo er bleibt...
Schwieriges Thema, ich hab da keine Lösung
Ich handhabe das (auch aufgrund entsprechender Hinweise von erfahrenen Leuten), dass ich im Ausland gar nichts gebe. Eben kennst du die Sitten nicht und auch nicht die Menschen und kannst gar nicht einschätzen, wer was braucht und wer nicht. Das können nur die Leute, die vor Ort leben. Daher gebe ich im Urlaub als Tourist nichts. Gut ehrlich gesagt gebe ich in Deutschland auch nichts.

Ich habe weder Mitleid noch ein schlechtes Gewissen. Mitleid habe ich schon vor vielen Jahren als destruktives Gefühl eliminiert. Ich schaue den Leute auch dabei in die Augen wenn ich vorbei gehe - kein Problem für mich. Ist nicht meine Aufgabe mich um diese Leute zu kümmern.
Kleine Anekdote, meine Schwester und mein Schwager sind beide Reiseleiter in Marokko und besuchen mal abgelegene Ort per Bus. Natürlich leben da auch Kinder und die kommen eigentlich aus reiner Neugierde an und haben keinen Bedarf an Betteleien. Da kommen dann natürlich immer Touristen in Bussen auf Sightseeing Touren und meinen, den Kindern was geben zu müssen, weil sie in schmutzigen oder geflickten Klamotten rumlaufen. Das machen aber alle Kinder da so. Das ist einfach Usus und heißt nicht, dass die nichts zu Essen hätten oder so. Am Anfang geben die Leute was zu Essen ab, irgendwann dann Schokolade und Süßigkeiten und irgendwann geben einige Deppen dann auch Münzen. Und wissen eigentlich gar nicht, was die damit anrichten. Klar werden es immer mehr, weil es sich rumspricht und die Kinder werden auch aggressiver, wenn sie nichts bekommen. Wie gesagt, am Anfang kamen sie nur aus reiner Neugier und Langeweile und natürlich sehen die Hellhäutigen Europäer auch ähnlich exotisch aus in Marokko wie die Farangs für die Asiaten. Einfach falsche Interpretation des Verhaltens.
Ich muss zugeben, dass ich da ab und an den Kindern einen kleinen Geldschein in die Hand drücke. Die strahlen dann auch meist.
Siehe oben - ganz falsch. Damit erziehst du sie zum Betteln selbst wenn sie es nicht brauchen.
Für uns meist schwer zu unterscheiden.
Eben. Darum immer den Einheimischen überlassen. In Marokko geben die Marokkaner an die Armen freiwillig Geld, das ist das marokkanische Sozialsystemm, Almosen von Besserverdienenden an Arme. Die kennen aber auch die Leute, die meist an den gleichen Stellen sitzen und reden auch mit denen. Ist nix für Touristen.
Wenn ich meine Likes betrachte, darf ich schon sagen, dass weitestgehend die ganze beteiligte Forengilde meine Meinung teilt.
Man merkt, dass du neu bist hier. 11 Likes für das Eingangsposting. Ja Wahnsinn. Das sind bei den grob geschätzten 12 Membern hier über 90%.
