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Auswandern….

Klimbim

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Ich habe während Covid billig gekauft, aber wenn ich den jetzigen Wert nehme, dann habe ich eine Rendite von 5.6-7.4% nach Abzug von Maklerkosten und Common Fee. Abschreibung der Möblierung habe ich nicht mit eingerechnet, lege aber 1 Monatsmiete für diese Kosten zurück (mal ein neuer Wassererhitzer oder Klimaanlage, Kühlschrank oder Mikrowelle, ist immer irgendwas kaputt, wenn man die Einrichtung gebraucht übernimmt).

Da ich das nicht als Vorsorgeprogramm und Altersversorgung begreife sondern nur, Kosten zu dämpfen, bin ich mit 3-4 % voll zufrieden.
 
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Klimbim

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24 November 2024
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Eine Wohnung als Quelle zum Passiveinkommen in Thailand? Was denke ich darüber? Echte Hilfe zur Finanzierung einer Auswanderung oder eher "Klotz am Bein"?


Immer wieder lese ich von Auswanderern nach Thailand, die sich eine oder mehrere Wohnungen kaufen, um damit ein Passiveinkommen zu generieren. Da ich selbst plane, innerhalb der nächsten 12 bis 15 Monate eine Wohnung in Pattaya zu erwerben, habe ich mir die Mühe gemacht, das Ganze nicht nur aus persönlicher Sicht, sondern auch als Geschäftsidee zu durchdenken. Ohne eigene Erfahrung in der Praxis bin ich für jede Ergänzung oder Korrektur dankbar.

Allerdings unterscheidet sich meine persönliche Motivation von der Idee des reinen Investments. Ich betrachte die Vermietung nicht als Einnahmequelle zur Lebensfinanzierung, sondern als Möglichkeit, meine Unterhaltskosten zu dämpfen, bis ich die Immobilie selbst nutze. Ich rechne nicht mit Gewinnen – im Gegenteil:

Am Ende werde ich vermutlich noch draufzahlen, da ich die gesamten Mieteinnahmen für eine spätere Komplettsanierung einplane. Dennoch habe ich mich auch mit der Frage beschäftigt, unter welchen Bedingungen sich eine Vermietung tatsächlich als lohnendes Geschäft etablieren ließe.

Mein Plan: Ich plane den Kauf einer 1-Zimmer-Wohnung in Wongamat oder einer guten Lage von Jomtien, mit Bahtbus-Anbindung, Pool, bewachter Parkmöglichkeit und funktionierender Verwaltung. Die Wohnung sollte 30–40 m² groß, möbliert und nach 2010 gebaut sein. Kein niedriges Stockwerk (mindestens 3. bei kleineren, mindestens 20. bei höheren Gebäuden), Foreign Quota only. Meerblick wäre schön, ist aber kein Muss – entscheidend ist eine freie Sicht ohne direkt angrenzende Gebäude. Die Verwaltung muss sich um die Mietverhältnisse, Zustandskontrollen und steuerliche Abwicklung kümmern.

Investitionssumme: 50.000–60.000 Euro plus 1.000–2.000 Euro für kleinere Anpassungen. Mieter: bevorzugt Langzeitmieter aus der EU, den USA oder Australien – keine Raucher oder Party-Publikum. Erwartete Mieteinnahmen: ca. 380 Euro monatlich (nach Abzug von 50 Euro für Verwaltung und 100 Euro für Unterhalt). Alternativ könnten Kurzzeitmieten 450 Euro bringen, erfordern aber erheblichen Verwaltungsaufwand. Nach Steuerabzug in Deutschland bleiben mir jährlich nur rund 1.000 Euro (ich habe die höchsten Steuersätze in D & den doofen Soli, leider), was nach 4–5 Jahren etwa die Hälfte der späteren Renovierungskosten deckt.

Warum ich es trotzdem mache:

- Dämpfung der laufenden Kosten vor Eigennutzung.
- Ein sicherer Rückzugsort für mich und meine Frau.
- Schutz vor möglichen drastischen Mietsteigerungen in Krisenzeiten.
- Diversifizierung des Vermögens: Immobilienbesitz im Ausland erhöht meine finanzielle Resilienz.
- Platzbedarf ist gering: Meine Frau und ich brauchen keine riesige Wohnung, unsere Kinder werden ohnehin ihr eigenes Leben führen. Sie ist 23 Jahre jünger als ich und kann flexibel arbeiten, sei es in Australien oder Thailand.
- Langfristige finanzielle Absicherung: Mit spätestens 70 werde ich voraussichtlich eine hohe sechsstellige Summe erben, die unser finanzielles Fundament weiter stabilisiert.

Weitere Überlegungen: Neben den finanziellen und praktischen Aspekten gibt es noch einige weitere Punkte, die bedacht werden sollten:

- Rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen: Thailand hat strenge Regeln für ausländischen Immobilienbesitz, insbesondere für Grundstücke. Zudem muss geklärt werden, welche steuerlichen Pflichten in Thailand und im Heimatland bestehen.

- Währungsrisiken: Der Wechselkurs zwischen Euro und Baht kann schwanken und somit die Rentabilität beeinflussen.

- Instandhaltung und Wertsteigerung: Eine Immobilie erfordert regelmäßige Wartung. Während einige Viertel in Pattaya stark wachsen, könnten andere an Attraktivität verlieren. Die langfristige Wertentwicklung ist schwer vorhersehbar.

- Kulturelle und soziale Aspekte: Mieter aus unterschiedlichen Kulturkreisen haben verschiedene Erwartungen an Ausstattung und Betreuung. Auch lokale Gepflogenheiten bei Vermietung und Verwaltung sollten beachtet werden.

- Exit-Strategie: Falls sich meine Pläne ändern, muss klar sein, wie schnell und mit welchem Verlust oder Gewinn sich die Wohnung wieder verkaufen lässt.

- Ich rechne niemals mit einem Gewinn bei Wiederverkauf sage ich mir. Nie. Das ist nicht Europa und nicht die USA. Die Bausubstanz ist meistens nicht gut und die Trends ändern sich dauernd.

Wie würde ich es angehen, wenn es um echtes Passiveinkommen ginge?

Dann würde ich die Immobilie rein aus Investorensicht auswählen: Keine Rücksicht auf eigene Vorlieben, sondern auf die Nachfrage am Markt. Für ältere Mieter wäre Nähe zu Krankenhäusern und ruhige Straßen entscheidend, für Jüngere eine lebhafte Umgebung. Haustierfreundlichkeit könnte je nach Zielgruppe ebenfalls ein Faktor sein.

Ich würde auf Airbnb setzen, insbesondere zur Hauptsaison hohe Mieten verlangen und gezielt in Deutschland und der EU werben. Die Verwaltung würde ich selbst übernehmen oder zumindest stark kontrollieren, um den Steuersatz in Deutschland zu umgehen. Außerdem würde ich ein Netzwerk mit thailändischen Anwälten aufbauen, um steuerliche und rechtliche Aspekte optimal zu gestalten.

All das wäre eine ernsthafte Business-Strategie – aber nichts, worauf ich Lust habe. Mein Ziel ist nicht, eine Immobilienfirma oder eine Kanzlei in Thailand zu etablieren, sondern ein solides, langfristig sinnvolles Arrangement für meinen Ruhestand zu schaffen.

Vielleicht liege ich mit manchen Überlegungen daneben, aber so sieht mein aktueller Gedankengang aus.

Mir ist bewusst, dass meine Analyse auf einige Leser auch abschreckend wirken könnte.

Wer sich Thailand als einfaches Paradies mit „easy passive income“ vorstellt, wird hier eine deutlich nüchternere Perspektive finden.

Das liegt nicht nur an meiner persönlichen Einstellung, sondern auch an meiner Lebenserfahrung, die durch lange Auslandsaufenthalte (nie iThailand muss ich allerdings klar stellen!) geprägt ist.

Ich habe über die Jahre gelernt, dass in fremden Ländern – egal wie angenehm das Leben dort erscheinen mag – nichts von selbst läuft und dass wirtschaftliche Entscheidungen durchdacht sein müssen.

Mein Ziel ist es nicht, Träume zu zerstören, sondern eine realistische Sichtweise zu vermitteln, die vor Fehlinvestitionen und falschen Erwartungen schützt.

Das richtet sich besonders an dieser Stelle an die "1000 Euro im Monat und das erzielt aus ein paar vermieteten Wohnungen werden reichen Zeitgenossen" - das glaube ich schlicht nicht.

In jedem Fall wünsche ich, dass es euch gut geht und ihr Erfolg haben werdet.

Grüße Klimbim
 
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Alwaro

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   Sponsor 2025
25 Juli 2011
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zu Hause
Erwartete Mieteinnahmen: ca. 380 Euro monatlich (nach Abzug von 50 Euro für Verwaltung und 100 Euro für Unterhalt).

Somit müsste der Mieter 530 € (20'000THB) bezahlen? Dies ist eine ziemlich sportliche Vorstellung, die mMn (20-30 m2) nur von einem Newbie realisierbar ist. Den selben Preis bezahl ich für ein Haus mit 120 m2 an einer Top-Lage.
 

Klimbim

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Somit müsste der Mieter 530 € (20'000THB) bezahlen? Dies ist eine ziemlich sportliche Vorstellung, die mMn (20-30 m2) nur von einem Newbie realisierbar ist. Den selben Preis bezahl ich für ein Haus mit 120 m2 an einer Top-Lage.

Eben nicht. Ich meine, 380 Euro Miete anzubieten. Vielleicht missverständlich. Meine Schuld dann. Und genau deshalb ist aufgrund der hohen Versteuerung in Deutschland keine Realrendite denkbar für mich. Dazu müsste ich Rentner sein, am besten mit einer ultra kleinen Rente.

Oder in Deutschland abgemeldet.

"Den selben Preis bezahl ich für ein Haus mit 120 m2 an einer Top-Lage."

Da habe ich wiederum meine Zweifel. Oder für uns ist "top Lage" wirklich nicht das Gleiche. Top Lage für mich kostet an Miete in Pattaya etwa 800 - 1200 Euro im Monat für ein Studio.
 

Hebe

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..... Und genau deshalb ist aufgrund der hohen Versteuerung in Deutschland keine Realrendite denkbar für mich. Dazu müsste ich Rentner sein, am besten mit einer ultra kleinen Rente.

bei Vermietung in Thailand kommt wahrscheinlich das thailänd. Steuerrecht zum Tragen !
 
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buddy2020

Kennt eine Menge Lady Boys
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18 April 2020
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bei Vermietung in Thailand kommt wahrscheinlich das thailänd. Steuerrecht zum Tragen !
Nicht wahrscheinlich, für die Vemietung muss man Steuer bezahlen!

Aber auch nur für den Zeitraum,in dem eine Vermietung auch tatsächlich durchgeführt wurde!
 

Klimbim

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bei Vermietung in Thailand kommt wahrscheinlich das thailänd. Steuerrecht zum Tragen !

Auch das aber auch das deutsche. Wir haben ein Doppelbesteuerungsabkommen. Es wird in Thailand versteuert und das wiederum gegen die deutsche Steuerpflicht gerechnet.

Im Ergebnis reduziert sich die deutsche Steuerlast geringfügig denke ich.
 

Klimbim

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Das Gegenteil ist der Fall. Die deutsche Steuerlast erhöht sich ;)

Das sagt mir aber das Doppelbesteuerungsabkommen nicht. Ich kann danach das was ich in Thailand zahle gegenrechnen. Was verstehe ich falsch?

Ohne das Doppelbesteuerungsabkommen würdest du in beiden Ländern die volle Steuer zahlen – also doppelt.

Das DBA sorgt dafür, dass die bereits in Thailand gezahlte Steuer entweder angerechnet oder die Einkünfte freigestellt werden.

Wenn die Anrechnungsmethode gilt, zahlst du in Deutschland nur die Differenz, falls die deutsche Steuer höher ist als die thailändische. Deine Steuerlast steigt zwar im Vergleich zur reinen thailändischen Besteuerung, aber sie wäre ohne das DBA insgesamt höher.

Somit verstehe ich nicht ganz... ich zahle dann doch weniger, oder? Korrigiere mich gerne.
 
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inPension

Nie mehr Urlaub, aber immer Frei!
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Was gilt für Vermietungseinkünfte aus dem Ausland?

Grundsätzlich hat der ausländische Staat, in dem die Immobilie liegt, das Besteuerungsrecht an den daraus erzielten Einkünften aus Vermietung und Verpachtung (Besteuerung im Belegeinheitsstaat). Die ausländischen Vermietungseinkünfte sind dann in Deutschland steuerfrei, unterliegen aber dem Progressionsvorbehalt.

Vermietungseinkünfte aus Drittländern (nicht EU-/EWR-Staaten) unterliegen in Deutschland dagegen vollständig dem Progressionsvorbehalt und sind in der Anlage AUS zu erklären. Die ausländischen Einkünfte sind dann nach den deutschen Steuervorschriften zu ermitteln. Hinweis: Die Anlage AUS steht aktuell bei Lohnsteuer kompakt nicht zur Verfügung.

Doch Vorsicht: Einige Doppelbesteuerungsabkommen (z.B. mit der Schweiz) sehen die so genannte Anrechnungsmethode vor. Dann sind die ausländischen Vermietungseinkünfte in der Anlage "V" zu erklären. Die im Ausland auf die Vermietungseinkünfte bezahlte Einkommensteuer ist auf die deutsche Einkommensteuer anrechenbar.

Insofern muss bei Immobilien im Ausland jeder Einzelfall sehr sorgsam daraufhin untersucht werden, welcher Staat das Besteuerungsrecht hat, ob die sog Freistellungs- oder die sog. Anrechnungsmethode zum Zuge kommt und ob der Progressionsvorbehalt greift.

Quelle: https://www.lohnsteuer-kompakt.de
 

Robinsonsson

Schreibwütig
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Das sagt mir aber das Doppelbesteuerungsabkommen nicht. Ich kann danach das was ich in Thailand zahle gegenrechnen. Was verstehe ich falsch?
Bin mir unsicher. Wahrscheinlich unterscheidest du nicht zwischen Anrechnungsmethode und Freistellungsmethode.
Nach DBA mit Thailand unterliegen Vermietungseinkünfte in einem der beiden Staaten im anderen Staat der Freistellungsmethode.
D.h. sie werden im anderen Staat freigestellt, erhöhen aber durch den Progressionsvorbehalt die Steuerlast
(unbeschränkte Steuerpflicht mal vorausgesetzt... aber die hatte ich so rausgelesen)
 

Klimbim

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Was gilt für Vermietungseinkünfte aus dem Ausland?

Grundsätzlich hat der ausländische Staat, in dem die Immobilie liegt, das Besteuerungsrecht an den daraus erzielten Einkünften aus Vermietung und Verpachtung (Besteuerung im Belegeinheitsstaat). Die ausländischen Vermietungseinkünfte sind dann in Deutschland steuerfrei, unterliegen aber dem Progressionsvorbehalt.

Vermietungseinkünfte aus Drittländern (nicht EU-/EWR-Staaten) unterliegen in Deutschland dagegen vollständig dem Progressionsvorbehalt und sind in der Anlage AUS zu erklären. Die ausländischen Einkünfte sind dann nach den deutschen Steuervorschriften zu ermitteln. Hinweis: Die Anlage AUS steht aktuell bei Lohnsteuer kompakt nicht zur Verfügung.

Doch Vorsicht: Einige Doppelbesteuerungsabkommen (z.B. mit der Schweiz) sehen die so genannte Anrechnungsmethode vor. Dann sind die ausländischen Vermietungseinkünfte in der Anlage "V" zu erklären. Die im Ausland auf die Vermietungseinkünfte bezahlte Einkommensteuer ist auf die deutsche Einkommensteuer anrechenbar.

Insofern muss bei Immobilien im Ausland jeder Einzelfall sehr sorgsam daraufhin untersucht werden, welcher Staat das Besteuerungsrecht hat, ob die sog Freistellungs- oder die sog. Anrechnungsmethode zum Zuge kommt und ob der Progressionsvorbehalt greift.

Quelle: https://www.lohnsteuer-kompakt.de

Anrechnungsmethode, da die Steuern in Deutschland ja höher sind (da ich den Höchststeuersatz habe - was mich schon lange ägert, aber egal).

Ich gebe es alles meinem Steuerfachanwalt hier. Dieses Rechtsgebiet werde ich in meinem Leben nicht mehr anfassen - mir gruselt davor und ich gebe freimütig zu: ich kann es einfach nicht.
 

Klimbim

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Bin mir unsicher. Wahrscheinlich unterscheidest du nicht zwischen Anrechnungsmethode und Freistellungsmethode.
Nach DBA mit Thailand unterliegen Vermietungseinkünfte in einem der beiden Staaten im anderen Staat der Freistellungsmethode.
D.h. sie werden im anderen Staat freigestellt, erhöhen aber durch den Progressionsvorbehalt die Steuerlast
(unbeschränkte Steuerpflicht mal vorausgesetzt... aber die hatte ich so rausgelesen)


... wie gesagt: ich rechne eh nur mit einer Reduzierung der Kosten und denke, es sind am Ende nur Verluste. Halt etwas geringere.

Also mit meinem Modell. Denn: würde ich nur die Rendite im Auge haben, wäre die Wohnung für mich am Ende nichts. Da müsste ich mich nach dem Geschmack von vielen Russen und Chinesen richten, was mir unmöglich wäre.

Ich werde aber wegen 1000 Euro mehr oder weniger nicht davon absehen zu investieren. Muss man aber sagen und wissen: Geld verdient man so eher nicht.
 
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Robinsonsson

Schreibwütig
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Biste sicher? Wenn die Besteuerung freigestellt wird, fällt die nicht in die Berechnung der Probression.
Ja bin mir sicher. Für den Fall der unbeschränkten Steuerpflicht in D wie ich sie meine bei Klimbim rausgelesen zu haben.
(bei beschränkter würden die Mieterträge ja aber auch gar nicht erst berücksichtigt, also auch nicht freigestellt)
 
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Klimbim

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Die unterschätzte Herausforderung: Währungsschwankungen beim Auswandern nach Thailand und wirtschaftlicher Abschwung im Euroraum: Auswanderung nach Thailand in zunehmend schwierigem Umfeld


Nun, wer hätte das gedacht? Der Euro entwickelt sich gegenüber dem Baht derzeit mit der Eleganz eines Backsteins im freien Fall - kommt mir so vor zumindest.

Im Juli 2024 gab es noch fast 39 Baht für einen Euro, inzwischen sind es 34,50, und im März könnten es 33 sein. Manche finstere Seelen der Finanzwelt orakeln gar von 28 Baht bis Ende 2024 (las ich in Prognosen) und 25 Baht im kommenden Jahr. Danach könnte es wieder auf 30 Baht steigen – oder auch nicht.

Prognosen sind ja bekanntlich so zuverlässig wie ein Regenschirm im Hurrikan. Doch wer in Thailand lebt oder dorthin auswandern will, sollte sich besser ein paar Gedanken über seine finanzielle Zukunft machen, anstatt zu hoffen, dass es schon irgendwie gut gehen wird.

Wie man sich absichern kann

Eine der klügeren Strategien (neben einem Lottogewinn) ist es, Geld zu besseren Kursen in Baht zu tauschen und in Thailand auf einem Konto zu parken. Eine Art „Währungsapokalypse-Notfallpaket“. Ich selbst habe im Sommer 2024 eine ordentliche Summe umgetauscht und werde das tun, solange mein Euro nicht gänzlich zum Spielgeld mutiert. Wenn man dann noch dort Anleihen zu akzeptablen Kursen erwirbt, in Baht, umso besser.

Nicht zum reich werden sondern zum Abbremsen.

Grundsätzlich empfehle ich jedem, der nach Thailand auswandern will, nicht mit rosa Brille zu kalkulieren. Ein mittlerer Wechselkurs von 1:32 für die kommenden fünf Jahre scheint realistisch, wobei „realistisch“ hier eine nette Umschreibung für „noch nicht ganz katastrophal“ ist. Die Wirtschaft in Europa, insbesondere in Deutschland, ist eher suboptimal, und die USA drücken mit Zöllen fleißig weiter auf den Euro. Wer hofft, dass es bald besser wird, glaubt wahrscheinlich auch noch an den Weihnachtsmann. Ich denke, keine Regierung in keiner Konstellation wird diesen Trend umkehren - es ist der Lauf der Dinge (keine politische Diskussion bitte) und die Frage ist für mich eher: Abschwung oder freier Fall wobei ich bei denen die besonders laut krakelen, eher den superfreien Fall zu erkennen glaube.

Diversifikation als Schlüssel

Um nicht völlig auf Gedeih und Verderb dem Launenhaften des Währungsmarktes und den Wirtschaftsexperimenten der Orangenhaut ausgeliefert zu sein, verteile ich meine Ersparnisse. Ich habe frühzeitig Dollar und Schweizer Franken gekauft, damals zu einem Wechselkurs von 1:1,20 (in beiden Fällen - eine bizarre Ironie), und wechsle diese jetzt nach und nach in Thailand. Sicher, das stoppt den Zerfall nicht, aber es fühlt sich ein bisschen so an, als würde ich mir wenigstens einen Schirm in der Sturmflut aufspannen.

Aktien, Gold, Zertifikate... bitte nicht den Bitcoin als Hauptanlegequelle: das ist meine persönliche Ansicht, geschenkt. Schlüssel ist auch in den Jahren des besten Verdienst kurz vor dem Ruhestand nicht abzubrechen sondern durchzuhalten und in den Jahrzehnten zuvor ein paar mal den Job zu wechseln um das Gehalt komplett neu aushandeln zu können: die Sprünge können episch sein!

Aber es bleibt:

Wer denkt, dass man mit 1.000 oder bald 1.500 Euro monatlich in Thailand wie ein König leben kann, wird früher oder später auf eine besonders unbequeme Art feststellen, dass er in Wahrheit nicht mal als niedriger Adel durchkommt. Wer nichts plant, endet im schlimmsten Fall als tragische Gestalt, die den Rest des Lebens von Reis mit Fischsoße lebt. Positiv vermerken kann ich die relativ niedrige Inflationsrate in Thailand. Relativ wohl gemerkt.

Um nicht eines Tages in der Warteschlange für eine Gratis-Mahlzeit zu stehen, investiere ich früher als geplant in eine Immobilie in Pattaya. Die thailändische Wirtschaft wächst, China und Indien nehmen an Fahrt auf, und wer nicht völlig betriebsblind ist, erkennt, dass es klüger ist, jetzt zu handeln, bevor der Markt zum Haifischbecken wird.

Zusätzlich prüfe ich alternative Einkommensquellen. Sprachunterricht? 20.000 bis 40.000 Baht im Monat wären möglich. Sicher, das ist nicht mein großer Lebensplan, aber wer weiß? Vielleicht entwickle ich dabei noch eine neue Leidenschaft. Oder eine kleine Beratungsagentur für Schengen-Visa in Zusammenarbeit mit thailändischen Anwälten? Alles, was zusätzliche Baht in die Kasse spült, ist willkommen. Wer sich keine Alternativen schafft, der sollte wenigstens gut beten können. Ob das für mich so kommt? Glaube ich absolut nicht aber besser einen Plan B parat haben.

Also:

Wer langfristig in Thailand leben will, sollte sich nicht nur über das Wetter, sondern auch über seine Finanzen Gedanken machen. Es reicht nicht, sich auszurechnen, ob die Monatsmiete und ein paar Mahlzeiten drin sind – Währungsschwankungen, kluge Anlagestrategien und alternative Einkommensquellen entscheiden über den Unterschied zwischen einem sorgenfreien Leben und dem Griff ins Leere.

Thailand wird wirtschaftlich weiter wachsen. Europa? Nun, eher das Gegenteil von wachsen. Wer sich darauf einstellt und rechtzeitig handelt, kann Schlimmeres vermeiden. Wer den Kopf in den Sand steckt, hat zumindest schon mal das passende Strandleben.

Mein Rat? Plane sorgsam-konservativ, investiere schlau, diversifiziere deine Einnahmen – und halte immer eine Notfallstrategie bereit. Oder hoffe einfach auf ein Wunder.

Billiges Bier und Party Nonstop waren einmal. Die fetten Jahre sind vorbei. Aber es kann dennoch schön werden. Gute Planung ist alles. Wer mit einer 1500 Euro Rente absehbar nach Hause gehen wird, kann das doch Jahre zuvor auf Rentenbescheiden einsehen und gegensteuern.

Und NEIN: ich sehe nicht auf die herab, die so landen werden. Ich versuche darauf aufmerksam zu machen und empfehle: investiert dagegen! Je früher, desto besser und je später, desto mehr!

500 Euro pro Monat an Investitionen über etliche Jahre ! sind wirklich eher am untersten Rand, wenn man eine Auswanderung nach Thailand in Betracht zieht ohne auf Kante zu nähen. Das ist so und entspricht mitnichten meinem Wunsch. Es ist einfach so.
 
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anderl1962

Kennt eine Menge Lady Boys
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21 August 2019
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Gut geschrieben.
Ich habe auch Mitte letzten Jahres fast alles Geld aus D auch zu einem Kurs von 39,xx nach Thailand transferiert. Außerdem zuvor für 31300 Baht / pro Baht 96,5 er Gold noch eine ansehliche Summe in Gold investiert. Nun transferiere ich meine Rente auch noch Monat für Monat nach TH. Noch, denn der schlechte Wechselkurs schmerzt schon.
Da meine Altersrente mit zusätzlicher Witwerrente doch einiges über deinen erwähnten 1.500 € liegt denke ich doch noch einigermaße angenehm hier leben zu können.
Die nicht so rosige Zukunft wird es zeigen. Hoffen wir das Beste.
 

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