So jetzt kommen wir mal auf die Knackpunkte bei den Versicherungen und deshalb habe ich meinen Fall so ausführlich geschildert als ganz konkretes Beispiel. Die Sache ist nämlich kompliziert.
Medizinisch sinnvoll ist für viele eine Art Freikarte gegenüber der Einschränkung medizinisch notwendig. Ist nur die halbe Wahrheit, weil nicht automatisch alles medizinisch sinnvoll ist, was man AUCH in Deutschland behandeln könnte. Ist mitnichten so. Man findet keine harten Fakten dazu in den Bedingungen aber beim ADAC ist beispielsweise in der Regel medizinisch sinnvoll, wenn eine Behandlung 14 Tage oder länger dauern wird. Und ich denke auch hier geht es in erster Linie nicht um Kostenersparnis sondern um eine allgemein kürzere Genesungsdauer für den Patienten im Heimatland in deutscher Sprache, mit mehr emotionaler Unterstützung durch Besuch und dem Glauben, dass deutsche Medizin besser sei.
Eine Schnitt Verletzung, ein verstauchter Fuß, ein ausgeschlagener Zahn oder ein Insektenstich begründen daher aus meiner Sicht nicht unbedingt medizinisch sinnvoll. Auch nicht Eingriffe, die sofortiges handeln erfordern wie ein Herzinfarkt o.a. Ein Rücktransport dauert auch zu organisieren zumindest ein medizinischer Rücktransport mit Mediziner o.a. dazu kommt das Problem, dass ein Rücktransport generell NUR nach Rücksprache mit dem vor Ort behandelnden Ärzten erfolgen kann nach genauer Prüfung. Das entscheiden nicht die Ärzte in Deutschland. Wenn das Vorort Team keine Freigabe für den Transport gibt, kann er nicht stattfinden. Wie auch ? Die stehen in der Verantwortung, können den Zustand am besten einschätzen und haben die Hoheit. Steht auch explizit so auf der ADAC Seite.
Auf eigene Seite zurückreisen mit einen Eco Flug oder Business-Flug kann man nur, wenn man offiziell aus dem Krankenhaus entlassen wird. Dann stellt sich die Frage, ob ein sofortiger Rückflug notwendig ist oder man nicht noch 4 Tage bis zum offiziellen Rückflug warten könnte. Und ob man ein Upgrade auf Business braucht oder nicht. Ja kann man sich mit etwas Glück bestätigen lassen. Wäre bei mir schwierig geworden, die wollte mich ja eher da behalten und sah den Rückflug eher unverantwortlich.
Das wichtigste ist aber an der Stelle, dass man sich gut überlegt, ob man sich für Lapalien stationär einweisen lässt. Man gibt damit das Heft des Handelns aus der Hand. Ich bin im Nachhinein froh, dass ich es nicht gemacht habe und da nicht weich geworden bin.
Ich weiß nicht, ob man sich in Thailand aus dem Krankenhaus selbst entgegen dem Rat der Ärzte entlassen kann und was es im Nachgang für Folgen haben kann, wenn man das tut. Immerhin könnte ein eigenmächtiger Abbruch der Behandlung auch im Worstcase Rückforderungen der RKV gegen den Versicherungsnehmer haben. Das kann ich nicht beantworten, würde aber auch das Risiko nicht eingehen wollen.
Und den BC Upgrade beim Rückflug habe ich eigentlich nur wegen meinen Rückenbeschwerden gemacht, die aber so gesehen gar nicht Gegenstand der Therapie waren. Wäre es nur um die Hand gegangen, hätte ich auch durchaus Eco fliegen können.