aber der Rebound gerade kam zeitlich sehr in Korrelation zu der 90 Tage Pause Meldung. Thailand lag/liegt anscheinend aber auch in einer anderen Zoll "Klasse" als zum Beispiel die EU. Wird aber sicher Member hier geben die das gleich fundiert wieder legen oder fundierter bestätigen/relativieren können ... beides wäre mir recht ... aber 1 THB gegen Euro in weniger als 24 Stunden das muss ein "Ereignis" sein, meiner Meinung nach und ich hab sonst keines gesehen.
Auch wenn meine wirtschaftswissenschaftliche Bildung nun auch schon wieder über 25 Jahre her ist, versuch ich's mal oberflächlich.
Zunächst gilt festzustellen, dass es keinen direkten Zusammenhang, keinen Automatismus gibt, durch den Wechselkurse an Zollbestimmungen/-sätze gebunden wären.
Freie (also nicht gebundene bei denen Zentralbanken etc. regulatorisch eingreifen!) Wechselkurse entstehen an den Devisenmärkten.
Dort regelt, wie auf allen Märkten, Angebot und Nachfrage.
Daher muss man sich die Einflussfaktoren auf Angebot und Nachfrage ansehen. Und davon gibt es grundlegend, so wie ich das interpretiere, nur einen einzigen:
Kapital Zu- und Abflüsse
Ob Kapital zu oder ab fließt wird dann natürlich wieder von anderen Faktoren und Ereignissen bestimmt. Zinsdifferenzen, Handelsbilanzen (Export/Import Überschüssen), Politische Entscheidungen, Stabilitätsfaktoren, etc.
Auch die Zollpolitik von Orange Head führt also nicht direkt zu einer Aufwertung des Bahts.
Aber sie führt dazu, dass ein Kapitalzufluss in den Baht stattfindet.
Dass die Devisenmärkte im vorliegend Fall so schnell reagieren, dass es fast so wirkt, als gäbe es einen Automatismus zwischen Zöllen und Wechselkursen, liegt, meines Erachtens (Spekulation!), an zwei Dingen:
1. Dient der Thai Baht als Proxy Währung im ASEAN Raum. Geld das aus anderen südostasiatischen Währungen abgezogen wurde, fließt, gerade in "unstabilen" Zeiten, und für die sorgt Trump ja mit seiner, zumindest auf den ersten Blick erratischen, Außen(handels)politik weiterhin, bei positiven wirtschaftlichen, wenn auch nur kurzfristigen, Aussichten, und die haben wir ja jetzt mit der vorübergehenden Aussetzung der Zölle, hauptsächlich in den Baht.
Gerade "hot money" nutzt solche Moratorien für kurzfristige Spekulationen. Und indem man Thai Baht hält, kommt man unkompliziert in alle anderen ASEAN Märkte.
2. Dem chinesischen Renminbi hingegen bleiben, da keine Aussetzung der Zölle, Kapitalzuflüsse weiterhin verwehrt. Insbesondere eben im Vergleich zu den anderen Währungen. Durch die angekündigte weitere Erhöhung der Zölle, und auch durch den damit indirekt erklärten Wirtschaftskrieg USA-China, wird im Gegenteil nun sogar der Abfluss weiter verstärkt! Ergo Geld frei das irgendwohin muss.
Just my 50 cents