Unser Weg führt uns weiter den Khlong Saen Saep entlang Richtung Wat Klang.
Und hier entdecken wir eine Baustelle. Eigentlich war es zuerst eine Unmenge an Müll, der meine Aufmerksamkeit erregte und erst dann kam die Baustelle . . .
Und so frei wie ich nun mal bin, habe ich mir das mal genauer angesehen . . .
Also treten wir mal ein in die Baustelle. Als wir entdeckt werden, werden wir sofort äußerst freundlich begrüßt.
Die Arbeiter freuen sich förmlich, dass hier ein Falang Pärchen nach dem Rechten sehen will . . .
Der Älteste der Gruppe lässt es sich nicht nehmen, uns einen Kaffee zu kochen . . .
Nun, der Kaffee war wirklich kein Highlight. Aber es ist immer die Geste, die zählt und wir wollten und konnten das Gebräu aus Höflichkeitsgründen nicht ausschlagen.
Diese Begegnung war sehr, sehr sehr außergewöhnlich.
Der Älteste, Mohamed, erzählte, dass er und seine Familie Moslems seien, mit arabischen Wurzeln.
Er fragte uns woher wir kommen und wir erzählten dass wir aus Deutschland sind.
Darauf fragte er ob es bei uns Moslem gibt, und wir antworteten mit ja. Dann wollte er wissen ob es bei uns Buddhisten gibt, auch hier bejahten wir seine Frage.
Gibt es auch Hindus bei euch? Es gibt auch Hindus sagten wir, aber nicht sehr viele.
Aber es gibt sehr viele Christen bei euch, fragte uns Mohamed, ja antwortete iq-san, bei uns in Deutschland gibt es sehr viele Christen.
Habt ihr etwas gegen Moslems? fragte Mohamed. Nein meinte iq-san, wir tolerieren jeden Glauben.
Darauf holte Mohamed zu seinem nächsten Schlag aus.
Ihr habt aber keine Juden mehr in Deutschland?!? Because Hitl.. killed all of them. Hier machte er eine Bewegung, als hätte er eine Maschinenpistole in der Hand, die er in eine imaginäre Menschenmenge hielt und rief: bum bum bum bum . .
No more Judes in Germany, rief er und fuhr sich mit dem Daumen über den Hals. Good, good, freute er sich noch.
In diesem Augenblick schaute ich, wie weit der Ausgang entfernt war . . .
Aber meine Angst war absolut unbegründet, denn nun war er fertig mit seinen politischen Phrasen und wurde sehr familiär.
Er fragte nach unseren Kindern und ob wir auch Mädchen hätten. Er hätte nämlich noch zwei Söhne, die eine Frau suchten. Dann wollte er unsere Vornamen wissen und als er meinen hörte, wäre er am liebsten vor mir auf den Boden gefallen. Genauso seine Söhne. Ohne Übertreibung, wirklich. Ab diesem Zeitpunkt war ich seine Königin und ich musste mir um mein Leben keine Sorgen mehr machen.
Eine ganze Weile noch führten wir eine sehr ungezwungene Unterhaltung, dann bekamen wir noch ein Glas Wasser und wurden mit guten Wünschen wieder entlassen.
Bangkok ist immer für Überraschungen gut . . .