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Südamerika The Song Remains the Same ...

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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[FONT=&quot]Gegen 22 Uhr gehe ich wieder ins Viertel. Jetzt wird Barbara sicher arbeiten. Tatsächlich, sie sitzt in der altbekannten Bar, ein Becher Bier in der Hand. Ich trete ein, gehe auf sie zu und will ihr mein Presente überreichen. Sie nimmt mich kaum zur Kenntnis, scheint benebelt, besoffen oder voll von sonstigen Drogen, so habe ich sie noch nie erlebt.

[/FONT] [FONT=&quot]"Willst Du hoch mit mir aufs Zimmer?"
[/FONT] [FONT=&quot]"Nein, das will ich nicht. Du bist ja völlig fertig, geh lieber schlafen."
[/FONT] [FONT=&quot]"Ich muss arbeiten."
[/FONT] [FONT=&quot]"Ja, ich weiß, aber ..."
[/FONT] [FONT=&quot]"Ich MUSS arbeiten!"

[/FONT] [FONT=&quot]Ich erkläre ihr, dass ich vorhin schon da war, sie aber nicht finden konnte. Ich zeige ihr die Tasche und verweise auf den Inhalt. Sie legt die Teigtaschen zur Seite und schnappt sich das Geld. Die Tasche stellt sie fast unbeachtet auf den Tresen. Mehr als ein trockenes "Obrigada" erhalte ich nicht. Dafür wiederholt sie das Angebot, mit mir aufs Zimmer zu gehen. Ich fühle mich nun überfordert, weiß nicht, was ich sagen soll. Sie steht auf, haucht erneut den aktuellen Standardsatz "Ich muss arbeiten" in mein Ohr und wechselt das Lokal. Mit dem angehängten "Vai embora", Hau ab, macht sie mir ziemlich deutlich, was sie von mir hält.

[/FONT] [FONT=&quot]Das sich in meinen ursprünglichen, einer anderen, etwas sensiblen Forengemeinschaft gewidmeten Aufzeichnungen keine genauen Hinweise finden, habe ich das Viertel daraufhin wahrscheinlich direkt verlassen. Vielleicht hatte ich auch meinen Frust bei Jane Birkin oder irgendeiner anderen für zumindest eine Viertelstunde auszugleichen versucht.

[/FONT] [FONT=&quot]Gleich am nächsten Morgen gehe ich wieder ins Viertel. Jetzt treibt mich überwiegend Neugierde.

[/FONT] [FONT=&quot]Es war gegen 10 Uhr morgens und offenbar die Hauptuhrzeit für Reinigung. Der Müll stapelte sich entlang der Eingänge zu den Bars und Laufhäusern. Es stank noch schlimmer, als sonst. Ein paar Betrunkene saßen am Boden, an den Seiten oder in den halboffenen Bars, deren Personal in aller Regel mit dem Putzen der verdreckten Böden oder mit Bierkastenschleppen beschäftigt war. Auch einige Schwutten lümmelten scheinbar planlos herum. Die meisten hatten "Feierabend", konnten sich aber nicht durchringen, sich auf eine der für fünf Reais anzumietenden Matratzen in einer Herberge im 1. Stock zu legen. Andere waren gerade aufgewacht und langsam wieder empfangsbereit. Nur sehr wenige tranken Bier, die meisten nahmen Kaffee. Es kam mir vor, wie bei dem Erwachen und dem Überwinden des Schocks nach einem heftigen Sturm und den beginnenden Aufräumarbeiten, obwohl sich der nächste Sturm schon angekündigt hatte. Eine seltsame Stimmung.

[/FONT] [FONT=&quot]Barbara steht am Eingang der Bar, die offiziell geschlossen ist. Hinter den Tresen döst die lesbische Bedienung. Als sie mich erblickt, strahlt sie über beide Backen, stürmt auf mich zu, küsst meinen Mund, umarmt mich zärtlich.

[/FONT] [FONT=&quot]Sie ist völlig umgewandelt, nüchtern, nur sichtlich etwas müde, [/FONT][FONT=&quot]bedankt sich endlich artig für die Tasche. Und für die Papeis. Den ebenfalls hineingesteckten und sofort an anderer Stelle gesicherten Geldschein erwähnt sie nicht. An unsere Auseinandersetzung der Nacht erinnert sie sich scheinbar kaum. Ich bin vewirrt. Unschlüssig. Fast ein wenig verloren.

[/FONT] [FONT=&quot]Die Baile Funk Musik im Laufhausgang ist viel zu laut, um ein vernünftiges Gespraech zu führen. Sie zieht mich in die Bar. Was ich denn wolle, fragt sie mich.

[/FONT] [FONT=&quot]"Na ja, gestern warst Du ziemlich fertig, betrunken und auch ganz schön fies zu mir. Ich verstehe Dich ja ein bisschen, aber Du hast mir schon sehr deutlich gezeigt, was Du von mir hälst."
[/FONT] [FONT=&quot]"SG, ich mag Dich (sehr), aber Du weisst, ich muss Geld verdienen. Entweder gehst Du mit mir hoch aufs Zimmer oder Du nimmst mich mit nach draussen, dafür will ich, wie immer, 100. Wenn nicht, muss ich eben hier arbeiten."

[/FONT] [FONT=&quot]Immerhin, eigentlich will ich sie ja in mein Hohheitsgebiet entführen. Doch mich sört diese Forderung nach Geld. Ich kotze innerlich. Ich sollte die bisher getätigten Vorleistungen von Handtasche & Co. endgültig abschreiben, weitere insgesamt 21 Reais aus der Hosentasche kramen, die für ihr Salär, die Anmietung des Kabuffs und meinetwegen für das im weiteren Verlauf nicht benötigte Kondom zu entrichten wären, mir in aller Seelenruhe ohne eigene Anstrengung die komplette halbe Stunde ausnutzend den Prügel blasen lassen, ihr beim Spermaspiel und dem anschliessenden Schluckprozedere zuschauen, dann aber zusehen, so schnell wie möglich Land zu gewinnen.

[/FONT] [FONT=&quot]Stattdessen hadere ich mal wieder.

[/FONT] [FONT=&quot]Barbara hilft beim Entscheidungsprozess, fragt, ob ich ein wenig Kleingeld hätte. Ich missverstehe sie. Schon wieder Geld, denke ich. Ich verneine gereizt, raune ihr zu, dass ich nur noch 10 Reais für den Bus zur Rodoviaria (Busbahnhof) hätte. Sie lächelt sarkastisch, was mich noch wütender macht, sie steht auf, geht an ihre neue Tasche, kramt einpaar Kröten heraus, verlässt die Bar und knallt die Tür hinter sich zu. Ich begreife die Situation immer noch nicht ganz, aber das Szenario wird mir zuviel. Ich stehe ebenfalls auf, verabschiede mich von der dösenden Lesbe und verlasse ebenfalls das Lokal. Barbara läuft zu einem Imbissstand, erst jetzt dämmert mir, was sie mit "Moeda", Kleingeld, meinte und vorhatte: Ein Frühstücksbrötchen kaufen.

[/FONT] [FONT=&quot]Ich verlasse das Viertel fluchend. Ärgere mich über meine Haderei, meinen Geiz, aber auch hinsichtlich der zuletzt getätigten Investitionen an Zeit und Geld, die ich allesamt in den Wind schiessen kann. Und natürlich ärgere ich mich auch über dieses Mädchen. Warum können Brasilianerinnen, zumindest die meisten, die ich im Laufe der Jahre kennen gelernt hatte, nicht direkt sagen, was sie wollen oder was sie gerade bedrückt? Oder fehlt mir einfach nur die Antenne oder das Übersetzungsprogramm für deren Botschaften? Dabei sagte sie doch, sie wolle Geld, und ich denke, so meinte sie das auch.

Auch das Kapitel mit der "nubischen Prinzessin" scheint nun beendet. Obwohl, obwohl mir das Ende irgendwie zu fade erscheint ...

- Fortsetzung folgt.
[/FONT]
 

HeiKi

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Du hast zwischenzeitlich gemerkt, dass ich ein Fan von dir bin. Diese Geschichte mit Barbara gefällt mir besonders, da Du immer Deine Gedanken, Überlegungen und Gefühel anschaulich einbringst. Ein ganz großes DANKe. Bon gespannt, wie es weitergeht.
 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Danke @HeiKi, so wie ich (sehr dankbar) bemerkt habe, dass Du ein Fan von mir bist, darf ich Deine Position sogar noch unterstreichen: Du scheinst (zumindest derzeit) irgendwie auch der EINZIGE Fan meiner Geschichten zu sein ... ;)

Zum besseren Verständnis, eben sehe ich, dass zwischen Post #34 und #35 auf dieser Seite leider die Passage mit der Schuheinkaufstour fehlt. Vielleicht habe ich den Part bei einer gestrigen Editierung gekappt, oder zu posten vergessen, keine Ahnung, wie das passieren konnte. Vielleicht finde ich irgendwann noch Muse, sie neu zu schreiben (habe sie auf meinem Rechner nicht gesichert, bzw. überschrieben). Hier die Kurzfassung:


Wir sind gemeinsam ins Zentrum, ich löste mein Versprechen ein, "meiner" Prinzesssin Schuhe zu sponsern (mit 80 Reais kam ich relativ günstig weg), kaufte als Mitbringsel für die Familie in Sepetiba eine Schokoladentorte (deshalb das YT-Filmchen zur "Confeitaria Colombo"), quasi als Ersatz für Blumen, die man aus dem schlechten Gewissen des begangenen Betruges heraus seiner Ehefrau mitbringt, dann trennten sich unsere Wege. Zuvor, im letzten Moment, erfragte Barbara die Nummer meines Telefons. Ein eigenes Mobilfunkgerät besass sie nicht. Ob und unter welchen Umständen wir uns wiedersehen, blieb offen.
 

SG

Märchenonkel
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[FONT=&quot]Ich gehe ins Motel zurück, packe meinen Koffer, zahle die Rechnung und nehme ein Taxi zur Rodoviária.

Ich sichere dort das Gepäck und erkundige mich über einen Bustransfer nach Vila Velha (Nachbarstadt von Vitória mit schönerem Strand und angeblich gutem Nachtleben). Ich könnte in rund einer Stunde in einen Bus steigen, es sind nur noch zwei Plätze frei. Tagsüber sitze ich nicht gerne stundenlang im Überlandbus, aber es wäre eine günstige Gelegenheit, gleich diesen Bus zu nehmen. Ich bin immer noch unschlüssig, was soll ich in Espirito Santo, hier in Rio habe ich meine Anlaufstellen. Im Hinterkopf, aber bestimmt dort ganz weit vorne, habe ich immer noch die Idee, der Geschichte von Barbara Fortsetzungen folgen lassen zu wollen.
[/FONT][FONT=&quot]

Nein, ich kaufe das Ticket nicht, steige stattdessen in den Stadtbus zur Copa, habe nur eine Plastiktüte mit Ersatzshorts und Hemd sowie Zahnbürste und Creme dabei.
[/FONT][FONT=&quot] Es ist unglaublich heiss, das Thermometer zeigt bis zu 39°, zu heiss für Strand.

[/FONT][FONT=&quot]
Der guten Ordnung halber: Wenig aussagekräftiges Werbefilmchen
über VIla Velha.


Ich gehe zum Churrasco, mache ein paar Erledigungen, flaniere, fahre mit dem Van nach Ipanema, trinke hier und da ein Bier, schlage die Zeit tot. Der Tag geht rum und es passiert nicht viel (nur eben die vielen kleinen Details, die so mancher an Brasilien liebt).
[/FONT][FONT=&quot]

Als es bald dunkel wird, setzte ich mich ins Balcony. Meine Lieblingsbedienung kommt mit mir ins Gespräch, weil ich bocklos neben dem Kassenhäuschen lehne. "Sag mal, wie lange arbeitest Du eigentlich in dem Laden hier?", frage ich sie. - "Seit 5 Jahren!". - "Echt? Vor 5 Jahren war ich erstmals hier!" - "Aah, 2002, das war ein tolles Jahr, da war viel los. So war es dann nie wieder. Ja, 2002!", seufzt sie mit erstaunlich grosser Nostalgie
.
[/FONT][FONT=&quot]

Ich setzte mich nach draussen, aber nicht an die Tische, sondern auf Sitzflächen zwischen den Säulen das Innere des Lokals vom Aussenbereich trennen. Da hat man den besten Überblick und kann schnell und einfach Kontakt knüpfen. Oder ihn eleganter ablehnen, als an einem Tisch
.
[/FONT][FONT=&quot] Ich beobachte das Treiben.

An einem der Tische sitzen sage und schreibe acht Engländer und eine blondierte, etwas dickliche Garota. Die meisten scheinen Neulinge zu sein und staunen. Wenigstens kriegt sie ein Bier spendiert. Ein Jüngling, sehr wahrscheinlich Deutscher, bequatscht gleich drei Mädchen. Er ist kein Frischling, überzeugt von sich, wie vor allem die Gestik suggeriert, geniesst das Interesse dieser eher mittelmässigen Schwutten, und ist ein noch grösserer Geizhals, als ich. Ich habe wenigstens einen Rest an Stil und würde niemals mein Bier alleine trinken und die Mädchen, zumindest die, mit denen ich mich gerne unterhalte, nur zusehen lassen. Ein Franzose spricht zwei Garotas neben mir an. Er stammelt in schlimmen Portugiesisch irgendwas von "Rapidinho", einer schneller Nummer. Die beiden Putas lassen sich nicht lange bitten und gehen mit ihm um die Ecke
.
[/FONT][FONT=&quot]

Es ist sonst nicht langweilig, aber auch nicht sonderlich viel los. Eine ältere Puta (40+) wird aus dem Laden geschmissen. Sie wehrt sich, schimpft, faselt was von Polizei. Der Polizeiposten ist nur 20 m entfernt, schmunzelnd meint das Sicherheitspersonal, sie solle sich doch am besten gleich dort hin begeben und ihre Beschwede vorbringen. Die anderen Putas lachen schadenfroh. Sie kenne einen Italiener, mit dem sie mehrere Monate zusammen gewesen sei, eine grosse Liebe, der würde hier schon aufraeumen, wenn sie ihm Bescheid geben wurde. Langsam langweilt mich die Situation und ich nehme den weiteren Verlauf nur noch am Rande wahr.
[/FONT][FONT=&quot]

[/FONT][FONT=&quot]
"Lustige", aber recht zivilisierte Truppe im "Balcony" rund
um den Besitzer David (bras.: Deividschi).


Es wird dunkel.
[/FONT][FONT=&quot]

Wieder, zum x-ten Male werde ich angesprochen. Grundsätzlich bin ich ja für alle Schandtaten zu haben, aber sie muss schon in mein Portfolio passen. Und das Preis-Leistungsverhältnis muss stimmen. Dass ich meinen Koffer an der Rodoviária und noch keine Unterkunft habe, stört mich nicht. Ich könnte mir vorstellen, die komplette Nacht im Help zu verbringen
.
[/FONT][FONT=&quot]

Das Gespräch mit den beiden Garotas beginnt mit dem üblichen Standards. Eine verliert schnell das Interesse, dafür rückt die andere ein Stückchen näher. Sie ist nicht übermässig hübsch, sie ist auch nicht hässlich. Am Strand oder beim Forro würde ich sie nehmen
.
[/FONT] Ich frage sie, wo sie denn wohnen würde. "In Mangueria." - "Echt? [FONT=&quot]Da war ich einmal vor Jahren, das Viertel ist sehr interessant (wegen Sambaschule und Partydie favelsa gilt aber auch als sehr gefährlich), lass uns zu Dir gehen, ich habe noch keine Unterkunft!"[/FONT][FONT=&quot]

Sie findet die Idee lustig, ist scheinbar erstaunt über mein leichtfertiges Vertrauen. Wir essen eine Kleinigkeit in einer Lanchonete, nehmen den Bus und steigen gegen Mitternacht irgendwo aus. Ich habe keinen Schimmer, wo ich bin. Nur ungefähr. Sie wohnt (= wohnte damals) nicht direkt in der Favela, sondern an deren Rand in einem ehemalig bürgerlichern, aber mittlerweile heruntergekommenen Wohnviertel an der Metrostsation Triagem, nicht weit vom weltberühmten Stadion Maracanã.
[/FONT][FONT=&quot]

[/FONT][FONT=&quot]
Selbsterklärend.

Die Haustür ist mit einem Spezialschloss verschlossen, wir müssen ein wenig abenteuerlich über den eisernen Zaun klettern. Ich muss dabei an Romy Schneider denken. Im Wohnhaus wurde seit Jahren nichts mehr investiert. Es gibt ein Gemeinschaftskloo und eine entsprechende Küche. Sie selbst lebt in einem etwa 14 m² kleinen Zimmer. Dort steht ein Sofa und auf dem Boden liegt eine Matratze über einer anderen. Kühlschrank oder Fernseher gibt es nicht. Ebenso kein Fenster, nur ein Spalt zum Hausgang. Wenigstens einen Bodenventilator, der ordentlich belüftet.
[/FONT][FONT=&quot]

Sie rollt eine Bastmatte aus und vergrössert damit die Liegefläche. Wir steigen zu Bett, kommen uns näher, Austausch von ersten Zärtlichkeiten, und dann folgt schon die eigentliche Action.
[/FONT][FONT=&quot]

Endlich, endlich wieder „normaler“ Sex. Weder Resultat einer herkömmlichen Schwuttenakquise, kein durch vorherige Alkoholexzesse begründeter ONS, kein zwanghafter Notfick, keine Lovestory, auch keine Exzesse, nur Sex, vor dem Einschlafen, wie (Bohnen-) Kaffeetrinken beim Frühstück, Zeitung lesen, Duschen. Nicht spektakulär, höchstens, wegen der Natürlichkeit, dass und wie wir es miteinander treiben.


[/FONT][FONT=&quot]Als ich sie im Halbdunkeln im Doggy nehme, frage ich mich, was dieser ganze Stress soll, unter den ich mich so oft unterwerfe. Egal, ob Morena oder Mulata, ist sie schlank, hohlkreuzfähig, dann ist die Welt doch in Ordnung, irgendwie sieht es und fühlt es sich gleich an ... nun, das ist selbstverständlich auch nur ein Blickwinkel von vielen. Und - bei zumindest mir - ändert sich die Perspektive ständig.[/FONT]

Ich wache recht früh auf, dusche, klettere über die Haustür, die immer noch verschlossen ist, und suche eine Lanchonete. Ich finde recht schnell einen Laden, trinke hastig zwei Sucos (Fruchtsäfte), kaufe zwei Dosen Erfrischungsgetränke und einen Papel mit Carne (dünne, fleischgefüllte Teigtaschen.


Als ich zurück komme, macht sich das Mädchen gerade frisch. Ich wundere mich ein wenig, es ist noch früh am Morgen. Sie erklärt mir, dass sie jetzt zur Arbeit gehen müsse, sie arbeite im Shopping.


Ach so?


Das Mädchen ist also, wie auch schon Outfit, Art und grundsätzliches Verhalten suggeriert hatten, keine herkömmliche Schwutte. Unter Semi versteht man wohl allgemein eine Gelegenheitshure, vielleicht auch eine auf LT spezialisierte Dirne, doch sie, dieses Mädchen, ist deshalb eine Semi, weil sie die fliessenden Grenzen zwischen Prostituierten und Verlobten ganz besonders deutlich macht, sie nimmt kein Geld für Sex, erwartet keine Pauschale, aber ihre Definition von Partnerschaft beinhaltet eben auch die finanzielle Unterstützung des männlichen Beziehungsteils, und dazu sind die Barasilianer, jedenfalls die, die sie bekommen könnte, nicht in der Lage oder nicht bereit im Gegensatz zu der Vielzahl an Romantikern aus Europa und den USA.


Sie fragt mich nach meinem Namen. "Stimmt, wir haben uns noch gar nicht vorgestellt. Ich bin SG." - "Ich heisse Claudia, ist mir ein Vergnuegen!"

EDIT: Claudia. Wer meine 2010-Geschichten aus Rio kennt, ist ihr bereits begegnet. Das war also unsere Kennenlerngeschichte.


Sie meint, ich solle in ihrem Zimmerchen auf sie warten. Sie wüde mich irgendwann später auf ihrem Festnetztelefon anrufen. Scheinbar denkt sie, dass ich mittellos sei, nur mit Plastiktüte, aber ohne Unterkunft. Entgegen meiner inneren Überzeugung will ich ihr 50 Reais zu stecken. Sie schaut mich zunächst böse an. Für was? Für was willst Du mich bezahlen? Etwa für die letzte Nacht. Dennkst Du, ich sei eine Hure?" Ich muss mir einerseits auf meine Zunge beissen. Hätte ich das Geld doch lieber gespart, wäre ja nun wirklich nicht nötig gewesen und jetzt noch diese Peinlichlichkeit. Zeigt aber meine Verunsicherung, Zerissenheit, oder besser Angewohnheit, brasilianische Mädchen eben in irgendeiner Form zu belohnen. Wenigstens rette ich die gute Laune, in dem ich ihr mit charmanten Lächeln mitsamt Hundeblick antworte, das Geld sei für die Übernachtung. Im Hotel oder Motel müsste ich schließlich mehr bezahlen und das ohne hübsches Mädchen. Sie lächelt wieder zauberhaft und nimmt mein Geschenk an. Ich wäre aber auch nicht böse gewesen, wenn sie es endgültig abgelehnt hätte.

Wir laufen zur Metro, der Zug ist angesichts der Rush-hour völlig überfüllt, fast schlimmer, als sonst viele Busse. Von der Linha 2 wechseln wir in die 1, es ist anstrengend, da ich mich kaum festhalten kann und v.a. bei Ankunft und Abfahrt akrobatische Übungen vollzogen werden müssen, um Unfälle mit anderen Passagieren zu vermeiden.


Metrô Rio, 9:00 am morgen: "Die Hölle ist hier."

Wir verabreden uns für 18 Uhr im Balcony, sie geht zum Shopping und ich ins Internetcafe.
[FONT=&quot]

Nach getaner Arbeit schlendere ich ins Mab's. Ich habe überhaupt nichts auf dem Zettel. Der Laden hat den Vorteil, dass ich meine Rechnung mit der Kreditkarte bezahlen kann, anders als die Lanchonetes. Ausserdem sind hier, im Gegensatz zu anderen Optionen, um diese frühe Stunde auch einige Schwutten anzutreffen. Durchaus ein Plus. Natürlich nur zum Gucken ...

[/FONT][FONT=&quot]
Also Mab's. Am Strand war´s ja zu heiss, und Claudia's Apartment
hatte kein Fenster nach Aussen ...

[/FONT]
 

SG

Märchenonkel
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Dort ist um etwa 9:30 Uhr erwartungsgemäss nicht all zu viel los. Ein Gringo liest Zeitung, ein anderer sitzt gelangweilt rum und trinkt eine Coca Cola. An zwei Tischen sitzten jeweils zwei Garotas de Programa. Ich setzte mich betont möglichst entfernt von den anderen Gästen und bestelle einen Espresso. Ich beobachte, wie der dreiste Kellner einer der Garotas in die Brüste kneift. Ich lächle das betreffend Mädchen kopfschüttelnd an. Sie grinst zurück, macht aber keine Anstalten zu einem weiteren Kennenlernen.

Ich stehe trotzdem auf und gehe auf den Tisch der beiden Frauen zu. Die Frage, ob ich mich zu ihnen setzten dürfe, wird – fast selbtredend - mit grosser Begeisterung aufgenommen und bejaht. Ich habe kein Interesse an den beiden, schon gar nicht an Programa, aber warum sollte ich die Zeit alleine tot schlagen und nicht ein bisschen Gesellschaft suchen. Es sind nicht irgendwelche Schwutten, sondern es handelt sich um die Sorte, die insgesamt tranquila ist, stressfrei, keine Probleme macht, nicht unverschämt wird oder zu viel dummes (seichtes) Zeug erzählt. Nach fünf Jahren Copa erkannt man das (normalerweise).

Wir stellen uns gegenseitig vor, eine heisst Andreia, die andere Cristina. Die Morena Andreia ist eine waschechte Carioca aus Belfort Roxo, eine die andere kommt ursprünglich aus Manaus und wirkt tastächlich sehr indianisch. Beide wohnen nicht an der Copacabana, sie pendeln in ihre jeweils im Norden liegenden Favelas. Wegen der langen, mühseligen Anfahrt von über einer Stunde fahren sie meist nur alle zwei oder drei Tage nach Hause. Je nachdem.

Die Carioca ist gross, hat ein paar Kilo zuviel, sieht trotzdem ganz passabel aus. Böse Zungen könnten beim Anblick ihrer Zahnpracht aber auch an Esel oder an Giraffe denken. Die andere hat ein ganz hübsches Gesicht, glatte, lange, natürliche Haare, ist aber recht klein und ein wenig kompakt. Die Carioca spürt, dass ich sie insgeheim favorisiere, hofft doch auf ein Programa, auch wenn ich betone, dass ich daran kein Interesse habe. In Wahrheit ist sie mir nur wegen ihrer anfangs etwas extrovertierten Art und ihrer wie ein Maschinengewehr knatternden Stimme sowie ihrem herzlichen Lachen sympathisch.

Was sie denn trinken wollten, frage ich. Cafe, Cola, Suco? Wieder wie aus der Pistole geschossen, antwortet die Carioca "Chopp" (frischgezapftes Bier), und lacht laut auf, weil ich im Angesicht der Uhrzeit doch ein wenig Überraschung zeige. Es ist eine lustige, sehr angenehme Runde.

Ich hatte mich im nicht unbedingt gerade einen hygienisch positiven Eindruck erweckenden Gemeinschaftbad bei Claudia nur zu einer Katzendusche getraut, in der engen Metro geschwitzt und fühle mich nun entsprechend unangenehm und schmutzig. Ich habe immer noch keine eigene Unterkunft, komme mir fast vor, wie genau eine dieser Schwutten, die sich die Nächte um die Ohren schlagen, ein, zwei mal Programa machen und am nächsten Morgen wieder in einer Bar, z.B. eben dem Mabs, auf neue Freier warten.

"Geh doch am Strand duschen!", schlägt die Carioca vor. "Ach nee, ich brauche eine richtige Dusche." - "Er will sich richtig duschen, so mit Seife und Handtuch und allem drum und dran.", ergänzt die Indianerin. Und sie fügt hinzu: "Aber an der Promenade weiter unten gibt es eine Möglichkeit. Treppe runter und das ganze kostet, glaube ich, 6 Reais."

Mittlerweile bin ich auch zum Chopp übergegangen. Jeder hatte insgesamt drei. Ich zahle die überhöhte Rechnung für die ausser dem Epsresso fast lauwarmen Getränke und wir schlendern zu meiner Dusche. Diese Einrichtung ist neu, gibt es höchstens seit einem Jahr. Die Baracken in diesem Areal sind modern, haben keinen Flair, wirken kalt, aber diese Duschmöglichkeit ist Spitze. Der Spass kostet keine 6, sondern nur 4 Reais, Handtuch und Seife inklusive. Die Indianerin überlässt mir noch ihre Creme und fragt, ob sie sich und ihre Freundin an der Oberfläche der Copa etwas zu trinken bestellen duerften.

Was für eine Frage!

Ich dusche ausgiebig, es ist herrlich, die Temperatur des Wassers ist nicht einstellbar, aber absolut perfekt gepegelt. Ich fühle mich wie neugeboren.

Die nicht selbst regulierbare Wassertemperatur wurde im Laufe der Jahre nach unten korrigiert und das Zeitfenster von, ich glaube 15 auf 11 Minuten (Onze Minutos, ein Zufall oder ein Wink?) geschraubt. Dafür ist der Preis jetzt höher.

Als ich oben ankomme, sitzen die beiden in einer dieser sterilen Strandbaracken, die keine hölzernen, etwas improvisierten Imbissbuden mehr sind, sondern Aluminiumtempel.

Wir wechseln bald darauf das Lokal und kauern uns aufgrund der Hitze an die Aussenmauer einer anderen, herkömmlichen Strandbaracke. Für eine richtige Strandbarracke am Strand fern der Strasse ist es uns zu heiss.

Die Stimmung steigt angesichts des Bierkonsums stetig.

Andreia, die Carioca, bittet mich ihr Alter zu schätzen. Die Indianerin stimmt ein. Ich sage 20 zu der Carioca und 21 zu der Indianerin. Ich werde aufgefordert, noch einmal und jetzt bitte ernsthaft zu schätzen. Jetzt nenne ich die Zahlen 24 und 26, wobei ich immer noch flunkere, nur eben elegant. "Falsch, wir sind beide 32 Jahre alt, aber wir wirken vieeeel jünger, gell!", kreischen sie laut lachend auf. Was soll ich schon antworten, ausser "Ja, erstaunlich, stimmt." Ich atme auf, dass ich nicht meine wahre Schätzung in Richtung Mitte 30 offenbarte.

Als Beweis werden mir die Dokumente vorgelegt. Die Carioca Andreia heisst eigentlich Eliane, die restlichen im Vorfeld angegebenen Informationen stellen sich als richtig heraus. Die Indianerin ist nur knapp drei Wochen nach der Carioca auf die Welt gekommen. Die beiden Freundinnen sind sich eine halbe Stunde vor unserem gemeinsamen Kennenlernen erstmals begegnet ...

Um mich beliebt zu machen, ertrage ich auch alle Familienbildchen, Kinderfotos, und was mir man noch so vorlegt, mit Geduld und notwendiger Achtung.

Da der etwas einfältig-dämlich erscheinende Barackenfritze ausser immerhin Bohemia (die beste überregional und nicht nur in Spezialgeschäften erhältliche Biersorte des Landes) nichts zu bieten hat, in erster Linie meinen wir Musik, fangen die Mädels selber an zu singen. Und zu tanzen. Nach dem ersten Pagodehit, den ich nicht kenne oder erkennen kann, wird schnell das Genre gewechselt: Baile Funk.

Der Indianerin scheint der Refrain eines vulgären Songs besonders zu gefallen. Sie macht entsprechende Bewegungen, die ich aus Rücksicht vor einem üblichen Sturmlauf der enormen Anti-Sex-Fraktion in deutschsprachigen Brasilienforen damals nicht verraten wollte. Wer aus DACH in Brasilien lebt oder dort Urlaub macht, ist grundsätzlich monogam, mit einer stest gebildeten Ehefrau verheiratet (gewesen) und geht weder in den Puff noch sieht er Porno.

Sie singt den Refrain „bate, bate, bate“ (im Kontext: schlag mich) und gibt sich selbst leichte Ohrfeigen, setzt dabei einen genussvoll, lasziv-erotischen Geischtsausdruck auf.

Ich hatte wirklich kein Interesse an einem Programa, und insgesamt die lustige und freche Carioca der Indianerin trotz deren Naturhaar optisch vorgezogen. Aber jetzt war ich mir nicht mehr sicher, ob die Indianerin nicht doch irgendwie in mein Portfolio passen könnte.

Die Carioca muss dringend aufs Klo, überquert die Avenida in Richtung Balcony. Die fehlenden Toiletten auf der Strandseite der Copacabana sind ein echtes Ärgernis. Ich ergreife die Gelegenheit, die scheinbare Passion der Indianerin einmal persönlich auszutesten. Schon sitzt sie auf meinem Schoss, meine Handflächen spielen nicht nur mit ihren Backen, sondern bald darauf auch unsere Zungen miteinander. Je gröber ich werde, je fester ich das Mädchen mit Schellen maltärtiere, um so mehr scheint sie es zu geniessen, und desto intensiver, tiefer werden die anschliessenden Zungenküsse. „Bate, bate, bate“, stöhnt sie in immer heisser werdender Tonlage. „Bate, bate, bate“ Okay, Zack! Zur Abwechslung stecken drei Finger, dann vier tief in ihrem m Rachen, und zur Krönung schluckt sie fast meine komplette Faust. Sie nimmt nicht nur alles hin, sondern das Luder grinst noch frech und stimmt gleich wieder den Refrain ihres Lieblingsliedes an: „Bate, bate, bate“ Zack! – „Oi! Siiiii!“ So hartgesotten war nicht mal meine „Namorada“ aus Sepetiba. Und das soll etwas heissen.
 

SG

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[FONT=&quot]Die Carioca kehrt zurück, erblickt ihre indianische Freundin auf meinem Schoss und erfasst zeitgleich die kriegsentscheidende Veränderung der ursprünglichen Ausgangslage.

[/FONT] [FONT=&quot]Sie setzt sich mit bereits aufgezogenem Schmollmund schweigend neben uns. Unsere Spielchen, durch unsere Position an der Barackenmauer vom öffentlichen Einblick weitgehend gechützt, hatten wir rechtzeitig beendet, aber immerhin sitzt mir die Indianerin ihre Arme um meinen Hals umschlingend auf meinem Schoss.

[/FONT] [FONT=&quot]Was soll’s, ich hadere ja sonst ganz gernde, aber diesmal gibt es keinen Grund: "Ähm, Eliane, ’tschuldigung, eigentlich wollte ich ja gar nicht, aber irgendwie bin ich mit Deiner Freundin einig geworden ..."

[/FONT] [FONT=&quot]Die Carioca blickt, ja man könnte sagen, traurig. Brasilianer, so schadenfroh sie sind, stehen auch immer auf Harmonie. So macht die Indianerin den Vorschlag, ihre Freundin einfach mitzunehmen. Auch der Morena gefällt diese Idee, doch beide stehen nur auf Männer. Das ist mir erstens zu langweilig und zweitens bin ich auf die spezielle "Begabung" der Indianerin fixiert. Drittens ist ein Spielzeug mehr mit zusätzlichen Kosten verbunden, wobei die ersten beiden Punkte schwerer wiegen. Egal, dreimal eindeutiges Nein, kein Interesse meinerseits.

[/FONT] [FONT=&quot]"Und? Was soll ich jetzt machen?", fragt die Carioca enttäuscht und fast verbittert, aber immer noch voller Contenance. Wir gucken uns ratlos an und zucken die Schulter. Ob ich nicht wenigstens etwas Geld fürs Essen sponsern könnte. Ich zupfe einen 10 Reais-Schein heraus und ernte Hohn und Spott. "Nur 10 Reais?" - "Bezahlt wirst Du normalerweise fürs Programa und das Geld reicht dicke für nen Imbiss in einer Lanchonete!"

[/FONT] [FONT=&quot]Noch deutlicher mus ich nicht werden. Die Carioca verlässt, wenn auuch immer noch etwas bedröppelt, das Szenario. Es war klar, dass ich der Indianerin Geld bezahlen müsste, also konnte ich das Thema auch im Vorfeld abklären und fragte nach dem Preis. "150!" - "Ich gebe Dir 100, okay?" - "Einverstanden!"

[/FONT] [FONT=&quot]EDIT: 100 Reais. Für einen Quadratwürfel von 30+ und noch dazu am Nachmittag eigentlich viel zu viel. Das zeigt wieder mal die ganze Inkonsequenz meiner Handlungen. Aber, sie zählte schliesslich auch zu den GUTEN Schwutten, wurde nur deshalb vergütet, WEIL sie eine Schwutte war, eine GUTE Schwutte, und WEIL sie das hielt, was sie versprochen hatte, im Gegensatz zu den BÖSEN Schwutten, die Zicken, Dir ein schlechtes Gefühl geben, Streit anfangen, Szenen machen, meist völlig ungerechtfertigt zusätzliches Geld verlangen, einen Skandal auslösen, aber vor allem, eben nicht das halten, was sie zuvor versprochen hatten.

[/FONT] [FONT=&quot]Ausserdem weiss ich mittlerweile, wie tief andere in die Tasche für nur höchstens mittelmässige Programa von oft maximal nur einer Stunde greifen.

[/FONT] [FONT=&quot]Wir spielten unser Spiel im "Saionara", in dem ich gleich für 24 Stunden buchte. Jetzt hatte ich also wieder eine eigene Unterkunft.

[/FONT] Ich kannte mal eine aus Salvador, also das war mit Sicherheit der hässlichste Scherbenhaufen, den ich jemals näher "kannte". Die Indianerin war weit davon entfernt, aber wenn ich eine ehrende Erinnerung an sie in die Walhalle meiner "Liebesnächte" stelle, dann ist das auf alle Fälle kein Foto ... trotzdem, ihre Baile Funk Einlage versprach viel Spass. [FONT=&quot]"Bate, bate, bate!"

[/FONT] [FONT=&quot]Und nicht anders war es!

[/FONT] [FONT=&quot]Auf dem Rückweg bitte ich die Indianerin, Rücksicht auf mein Treffen mit der Shopping-Maus, mit der ich gleich im Balcony verabredet bin, zu nehmen. Sie verspricht mir hoch und heilig Diskretion, falls wir uns begegnen sollten. Wie sie vorhin auf der Hinfahrt vorausgesagt hatte, fängt es heftig an zu regnen, und ebenso hört es auch nach einer knappen halben Stunde wieder auf. "Heute Nacht wird es dann erneut regnen, diesmal aber mindestens bis zum nächsten Tag", sagt die Amazonasbraut diesmal voraus. Und wieder wird sie richtig liegen.

[/FONT] [FONT=&quot]Auf die Verabredung mit Claudia war ich ehrlich gesagt nicht besonders scharf, nach einem gemeinsamen Bier, fuhren wir in mein Motel, und ich schickte sie dann später von dort unter dem Vorwand, in Ruhe schlafen zu wollen, nach Hause. Wir verabreden uns für den nächsten Tag. Wieder direkt nach ihrem Feierabend.

[/FONT] [FONT=&quot]Jetzt hatte ich mal wieder den Salat. Die Ex in Sepetiba abgeschossen, weil sie ausser den Motelexzessen nichts Anregendes für mich zu bieten hatte, die neue, potentielle „Namorada“ geparkt, weil ich sie als Eingangsschlüssel für Sambaschule und Baile-Funk-Party in der Mangueira brauchte, dazwischen die Indianerin ... alles ganz nett, aber kein Vergleich zu Barbara, zu der ich mich noch immer wie ein Magnet hingezogen fühlte. Barbara, die nubische Prinzessin. Und die tanzte jetzt um diese Uhrzeit bestimmt in einer Bar. 400 Meter Luftlinie von meinem Bett entfernt.
[/FONT]
 

SG

Märchenonkel
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16 August 2010
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Es regnet nicht mehr, es schüttet wie aus Eimern. Bis jetzt hatte ich keinen ausgearbeiteten Plan, Claudia nur weggeschickt, weil mich die Lovestory schon jetzt langweilt. Der Verlauf unserer ersten Nacht, das Kennenlernen bis zum Zeitpunkt, als sich unsere Wege am Morgen an der Copacabana trennten, das war ein Kapitel ganz nach meinem Geschmack. So nett sie ist, so natürlich, so zärtlich, unkompliziert, unbeschwert, wirkt sie, scheinbar leicht in mich verliebt, auch berechenbar, geradeaus, und auch deshalb eben – langweilig. Der Girlfriend-Kindergartensex ist schon schön, durchaus leidenschaftlich, aber eben kein Vergleich mit all den anderen, die scheinbar weniger verliebt in mich sind. So für Zwischendurch, das geht, aber bitte nicht für immer.

Nun, ich gebe es zu, ein Besuch der Vila Mimosa schwirrte schon im Kopf herum, bevor Claudia das Motelzimmer verliess. Aber so fixiert bin ich nicht darauf, auch die Copacabana würde reizen oder Escort. Doch zu letzterem fehlen mir zuverlässige Kontaktnummern, hinzu kommt der Kostenaspekt und für alles andere müsste ich das Haus verlassen. Doch es regnet. Immer stärker, als ob eine himmlische Macht für heute Hausverbot erteilen wollte. Heftiger Regen heisst in Rio de Janeiro, wie fast in allen Städten dieses Landes, tiefe Pfützen, Überschwemmungen aufgrund verstopfter Abwasserkanäle, und eine wesentlich geringere Präsenz von Menschen auf den Strassen, Bars und Nachtclubs.

Ich wäge kurz alle Vor- und Nachteile der sich anbietenden Optionen ab, hadere mal wieder, kann mich nicht entscheiden, gucke kurz Schulfernsehen, wobei mir die Darbietungen auf den beiden Pornokanälen keine neuen Erkenntnisse bringen, und schlafe ein.

Am nächsten Morgen giesst es immer noch in Strömen, genau so, wie die Indianerin vorhergesagt hatte.

Mein Plan ist ausgereift. Dem vorläufigen Finale mit der nubischen Prinzessin muss eine Fortsetzung folgen.


Das Video passt nur wegen dem Lolitaaspekt zu meiner Ge-
schichte. Doch Verdi´s nubische Prinzesin Aida gefällt mir
nicht. Lupe Fuentes schon.


Ich brauche nicht lange suchen, steuere den Laden an, in dem ich Barbara erstmals erspähte. Die nubische Prinzessin steht an der Theke einer Nachbarbar, kommt heraus, küsst mir auf den Mund, umarmt mich. Ich will mich für meinen wutentbrannten Abgang entschuldigen. Nicht aus Schuldbewusstsein, sondern um ihr zu gefallen. Sie kann sich jedoch gar nicht mehr richtig an das Vergangene erinnern. Dass dieses Mädchen aufgrund von Drogenmissbrauch und phsychischen Problemen nicht alle Schrauben locker sitzen hat, verdränge ich erneut.

Wir setzen uns in den Innenraum der Bar. Heute ist sie zugänglich, zahm, sanft, ja, fast romantisch.

Ich habe mir etwas vorgenommen, will es jetzt wissen. Kaufen, nein kaufen will ich sie nicht, das kommt nicht mehr in Fage, weder für eine halbe Stunde zu 15 Reais noch zum Tagessatz von 100, was eigentlich in Relation zu Angebot und Nachfrage, ihrer Optik und meinen Möglichkeiten ein Schnäppchen wäre. Der Kauf ist also ausgeschlossen, am liebsten möchte ich sie gewinnen, für mich gewinnen, und wenn das nicht klappen will, dann eben bestechen. Ich frage sie, ob ihr mein Celular gefällt. "Ja, Dein Telefon gefällt mir sehr!", genau das hatte sie schon ein paar Tage zuvor mehrmals betont. "Jetzt ist es Deins" - "Meins?" - "Deins."

Barbara bedankt sich bei mir, wie sich fast jede Frau dieser Welt bedankt, der man eine Freude macht - ausser Mami und Omi vielleicht: Sie setzt sich sonnig strahlend auf meinen Schoss, umklammert mich herzlich und knutscht mich ab.

Meine Idee war halbwegs spontan, nicht komplett ausgereift, abhängig von Situation und (ihrer) Stimmung. Ich habe das Ladekabel nicht dabei und muss noch ein paar Telefonnummern abschreiben. Die diesmal überfette Bedienung gibt mir lustlos gelangweilt die benötigten Utensilien, Stift und ein Stück Papier. Derweil trinken wir ein Bier, das ich auch bei ihr mit fünf anstelle der geforderten vier Reais vergüte, um mich einerseits für den "freundlichen" Service zu bedanken, andererseits wenigstens für ein bisschen gute Laune zu sorgen. Tatsächlich, als wir gehen, ernte ich ein unerwartet freundliches Lächeln untermalt mit Händewinken. Wobei der andere Arm der fetten Tante am Tresen Stütze findet, während die dazugehörige Hand den Kopf abstützt.

Wir wollen die Vila verlassen, es regnet aber immer noch in Strömen. Fünf Taxis stehen im Gässchen, aber keines ist fahrbereit. Die Taxistas haben drinnen Arbeit oder erhalten ihren Obolus für ihre ermnässigten Gebühren bei Rundfahrten mit Schwutten. Nebenbei agieren auch viele als Drogenlieferant. Aber das ist hier in DACH ja auch nicht anders. Ich muss zuerst zum Busbahnhof, meinen Koffer abholen, der dort schon seit drei Tagen lagert. Endlich kommt ein Taxista heraus, lässt sich auf eine Pauschale ein, die überteuert ist, aber angesichts der Situation – bei Regen, aus mangelnden Alternativen und aufgrund unseres schummrigen Aufenthaltsortes - trotzdem passt.

Ich habe Barbara vorgeschlagen, ihr danach ein paar Klamotten zu kaufen und abends in Lapa auszugehen. "Ja, super, sehr gerne", meint sie. "Aber die 100 Reais extra brauche ich schon!"

EDIT (1): 100 Reais extra? Wenn ich DAS jetzt, also heute in 2011, sehe, also ... vielleicht hätte ich den Absatz damals einfach noch mal Korrektur lesen sollen, das gibt’s doch nicht!

"Danke, dass Du mich für heute aus dieser Hölle holst!", sagt Barbara als wir auf dem Weg zur Rodoviária sind. Sie hält dabei immer noch (graziös) einen Plastikbecher gefüllt mit Bier in ihrer Hand, deren Inhalt erst auf dem Busbahnhof ausgetrunken wird. Dann steuern wir zurück zur Praça da Bandeira, aber auf die Seite der mehr oder weniger "nomalen" Welt, gegenüber von der Hölle. In mein Motel.

EDIT (2): Danach enden meine ausführlichen Aufzeichnungen über Barbara. Ich hatte die Geschehnisse ursprünglich detailliert ausgearbeitet, sogar eine zeitlang ins Netz gestellt, dann aber aus mehreren Beweggründen (kurz danach wieder) gelöscht. Nicht nur, aber ich glaube, auch, weil mir meine eigene LKS-Blindheit im Gegensatz zu manch anderer selbsterlebten "Sexgeschichte" etwas peinlich erschien. Und anderes konnte ich sowieso nicht beichten.


Ausflug mit Barbara in die "normale", weisse Welt -
Carioca de Gema in Lapa.


Ich beliess es bei folgender Erklärung:

Die Geschichte mit Barbara nimmt kein gutes Ende. Zuletzt verlieren wir beide. Mein Telefon fordere ich am darauffolgenden Tag wieder zurück, doch in der anschliessenden Nacht wird es von einer damaligen Nachbarin Claudia’s gestohlen. Barbara schmeisse ich hochkant aus meinem Apartment, begegne ihr aber mehrmals in der VM. Einmal gehe ich doch mit ihr aufs Zimmer. Die Stimmung ist dabei seltsam entspannt, ja, fast vertraut, Barbara scheint irgendwie erleichtert, zeigt sich wesentlich hingebungsvoller, als bei meinen Bestechungsversuchen zuvor. Ein ausgesprochen merkwürdiges Erlebnis. Heute verstehe ich, dass sie mir eben nur DAS geben konnte. Und DAS kostete 15 Reais. Das ANDERE kostet kein Telefon oder Kleidung, sondern ist unbezahlbar. Das wollte sie mir nicht geben und das konnte sie auch nicht.

Als mich Barbara am kommenden Tag entdeckt, sagt sie gleich zur Begrüssung,: "Schau, alles was ich habe, ist von Dir. Was ich anhabe, meine Tasche und deren Inhalt." Ich weiss nicht, was sie mir damit sagen will, aber ich antworte grob: "Ja, genau das ist MEIN Problem!", drehe mich um und gehe.

Und jetzt, jetzt hat die Geschichte mit Barbara zwar kein schönes, jedoch ein angemessenes, weil melancholisches, aber vor allem ein endgültiges ENDE.

Die "News aus Sepetiba" gingen noch einige Kapitel weiter, vielleicht finde ich irgendwann später Muse, auch diese zu erzählen.

FIM


Nefertiti - Nofretete.
 

isaaner

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J***** turtelt, springt kurz weg, überreicht mir ein Zettelchen mit ihren Kontaktdaten aus Deutschland und schliesslich kommt die Zauberfrage:

„Willst Du mich nach Hause begleiten?“

Logisch will ich das.

also da ich kein kostverächter bin,, die street hätte ih mir ah gern einizogn...und danach mit den blondinen,die hier abgebildet waren..wauu.wauu-uhh yeeh---sichers bingo..
 

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