Die drei Tage in Pattaya gingen schnell vorbei, ist ja gerade am Anfang eines Urlaubes noch viel zu tun und zu erleben.
Das Gefühl, neues zu entdecken wird ja im Laufe vieler Urlaube immer weniger, vieles wird Routine.
Aber, das ist für mich auch gut so, komme ich doch an im eigenen Condo, eigene Möbel, alles vertraut. Ist ja wirklich wie nach Hause kommen.
Manchmal beneide ich noch die neuen Member, die mit großen, staunenden Augen die ersten Eindrücke in Pattaya verarbeiten müßen und dies dann in ihren Newbieberichten beschreiben.
Mir ging es da nicht anders und mit damals 32 Jahren war ich doch auch ein gern genommenes Opfer in Pattaya...
Lang ist es her, einige Träume von damals sind ja mittlerweile wahr geworden....
Mein größtes Glück ist meine bessere Hälfte, wir lernten uns Anfang 2000 kennen.
Was dann folgte kennen ja viele der Member hier: Visa beschaffen, warten und hoffen, das alles klar geht.
Das langsame "sich kennen lernen", die Macken des jeweiligen Partners zu erkennen, zu ändern oder zu akzeptieren...
Bei uns ging es anfangs noch recht einfach mir einem Schulvisa, um Deutsch zu lernen.
Die Vorraussetzungen dafür waren gut, meine bessere Hälfte studierte Englisch und Französisch mit dem Bachelor als Abschluss in Bangkok und arbeitete schon nebenbei in der Touristikbranche. (Nein, nicht an der Bar, wäre mir aber egal gewesen!)
Seit Mai 2000 leben wir also gemeinsam in Berlin und es folgten eben die ganzen Sprachkurse bis hin zum DSH Test für den Hochschulzugang.
Nach Erhalt ging es dann nahtlos über zum Studium (Germanistik und Südostasienstudien) an der Humboldtuni.
Das Visum wurde immer ohne Probleme verlängert...
Germanistik ist ein schweres Fach, noch viel schwerer wenn es nicht die Muttersprache ist. Ab und an schaute ich mir die Unterlagen an, verstand wenig und wunderte mich, wie es ein Ausländer schaffen könnte.
Ich hatte schon bei der Auswahl des Studiums meine Zweifel geäußert das es doch zu schwierig sein wird, aber meine Bedenken wurden ignoriert.
Mit der thailändischen Leichtigkeit des Denkens wurde dieses Germanistikstudium wohl als weiterer, besserer Sprachkurs angesehen..naja.
Nebenbei wurde noch in einem guten thailändischen Restaurant gekellnert, es gab gutes Trinkgeld und nette Kontakte zu anderen Thais.
Es kam dann aber irgendwann im 9 oder 10. Semester eine Zwischenprüfung, dafür mußte noch eine Hausarbeit geschrieben werden, alles sehr, sehr schwer. Zumindest hatte ich den Eindruck...
Über Wochen wurde die Beziehung irgendwie anders, schwieriger, angespannter.
Den Grund dafür sah ich dann im Studium und endlich sprachen wir ernster darüber. Zu sagen, alles sei zu schwer kam nicht in Frage, ich sollte auch nicht enttäuscht werden etc., etc.
Keine Zwischenprüfung, kein Visa!!!
So blieb also nur übrig, dem ganzen Elend ein Ende zu setzten und "vor den Altar zu treten".
Nicht, das ich es nicht gewollt hätte, gab aber keinen Grund für mich es zu beschleunigen, jetzt war der Grund aber vorhanden.
Irgendwie fiel eine gewaltige Last ab, war richtig zu merken, unsere Beziehung war wieder toll, so, wie am Anfang auch.
Alles lief ohne Probleme, 2 Jahre später beantragten wir die deutsche Staatsbürgerschaft und weitere 6 Monate danach gab es den deutschen Pass.
In Berlin muß ja innerhalb von 6 Monaten entschieden werden...
Die Sorge, den thailändischen Pass abgeben zu müssen war glücklicherweise unberechtigt.
Auf dem Amt wurde uns bei Unterschrift der Einbürgerung gleich mitgeteilt, das auf Grund unbilliger Härte die thailändische Staatsbürgerschaft bestehen bleiben kann
War für unsere Zukunftsplanung wichtig, es gab etwas zu erben und ein Häuschen wollten wir uns auch mal anschaffen.
In den folgenden Jahren lief alles wie geschmiert, keine Eskapaden, nichts, wo ich mich aufregen müßte.
Mich 15 Jahre zu ertragen ist nicht einfach, die manchmal kindliche Art von Thais aber auch nicht.
Aber wenn ich sehr gestresst von der Arbeit nach Hause komme und dann mit einem strahlenden Lachen begrüßt werde, bin ich auch heute noch hin und weg.
Für gemeinsame 15 Jahre wurde es Zeit, Danke zu sagen und so planten wir ja unseren "Honeymoontrip" 2015 nach Pattaya, Krabi und Bangkok, wo wir Loy Krathong verbringen wollten als Abschluss.
Wir trafen uns dann in Pattaya, freuten uns beide auf die bevorstehende Reise nach Krabi, waren beide aufgeregt, ob alles so schön werden würde, wie erhofft...
Mit dem Taxi ging es zum Airport ....
Mittlerweile war ich im Urlaubsmodus angekommen,unsere gebuchten Tickets nach Krabi wollte ich upgraden lassen.
Für den einstündigen Hüpfer sollte Economy reichen, als ich aber die Massen an Menschen im Flughafen sah, wollte ich nur meine Ruhe, eine Lounge und Platz im Flieger.
Das Upgrade innerhalb Thailands kostete vor Jahren entspannte 500 Baht, egal welches Ziel in Thailand.
Am Schalter sagte mir die Dame, das unsere Tickets nicht upgradefähig seien, weil Promotion
War mir jetzt auch egal, also Tickets verfallen lassen und 2 neue Business Class Tickets gekauft und die waren mit 23 k auch nicht gerade günstig.
Ja, die Zeiten und Preise ändern sich eben...
Ab ging es zum Check-Inn, der Ärger über die Tickets, die nicht upgradefähig waren, war weg, die Vorfreude stieg wieder.
Runter zum Abflugbereich und dann in die Lounge...
Warum die ausgerechnet im Domestic Bereich keinen Raucherraum haben, entzieht sich meiner Kenntnis, aber dort gelten wohl die thailändischen Gesetzte, die im internationalen Transfer wohl nicht angewandt werden, egal, war ja nicht zu lange.
Bald sollte es losgehen, wir hofften, das das Wetter gut werden würde, Anfang/Mitte November kann es dort unten ja noch ganz schön regnen...
ff.