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Die Thai Mädels sind einfach nur liebenswert für das was sie sind nicht wahr..
das alles zu versuchen pauschal in irgendeine Schublade zu stecken funzt einfach nicht und genau das macht es aus..
Da hast du wohl recht.
Seid Jahrzehnten gibt es Berichte über die Erfahrungen von unsereins mit den Bar-Damen. Einige enden mit tragischem Ausgang, die meisten mit traurigem Ausgang und ab und an taucht einer auf mit glücklichem Ausgang. Zumindest ist zum Zeitpunkt der Drucklegung ein glücklicher Ausgang bekannt gewesen.
Die Mehrheit dieser Geschichten handelt von Typen, die glaubten, im Paradies gelandet zu sein und sich im Vorfeld der Hölle wiederfanden.
Ich habe Typen kennen gelernt, die für ihre „meine ist nicht so“ ein Haus bauten. Und eines Morgens nach durchzechter und durchgehurter Nacht fanden sie ihren Koffer vor der Tür. Einer meinte gar : „Oke, das Haus war ein bisschen klein“ Also baute er ein größeres. Und fand eines Tages seinen Koffer wieder vor der Tür.
Und doch zieht es immer noch Mannsbilder nach Thailand, die exakt diese tragisch-unglücklichen Geschichten nacherleben wollen. Wie eine Road-Map nutzen sie jede Vorlage, die in den tragisch-komischen Geschichten beschrieben ist. Jedes "Das darfst du nicht tun" wird explizit aus der Geschichte heraus geschält und nacherlebt. Wie der kleine Bruder seinem großen Bruder zeigen will, dass er den Streichholz erfunden hat, bevor der große Bruder den Umgang mit dem Feuer entdeckt hat, wollen sie beweisen, dass der große Bruder einfach nur zu dämlich war für den großen Durchblick.
Und doch werden daraus wieder nur neue tragische Geschichten, die wieder aufgeschrieben werden, gelesen und beiseite geschoben werden.
Die Gefühlswelt im Arsch, das Geld weg, die berufliche Zukunft versaut und nach der Rückkehr ist die eigene Familie auf Punk gebürstet, weil der Typ auf Monate hinaus zu nix zu gebrauchen ist und ständig mit verdrehten Augen von der tollen Zeit redet.
Manchmal kommt es mir vor, als wären die Leser auf Spurensuche nach dem ultimativen Leid. Als wollten sie sich selbst und ihrer Umwelt beweisen, sie seien der "Ich bin nicht so".
Das fatale ist, dass es diese „Ich bin nicht so“ tatsächlich gibt. Eine kleine Population, gewiss, aber es gibt sie.
Es gibt diese Mannsbilder, die in LOS anschlappen und scheinbar ohne Mühe ihren Part in der thailändischen Gesellschaft finden. Ein paar von ihnen habe ich kennen gelernt.
Ich würde aber nicht behaupten, dass sie „ohne Mühe“ ihren Part gefunden haben. Alle sprachen ein zumindest akzeptables Thailändisch, alle kannten sich sehr gut in den thailändischen Gepflogenheiten aus und alle hatten, was wir ja auch in DACH von unseren ausländischen Mitbürgern erwarten, eine thailändische Identität angenommen.
Sie dachten thailändisch und -so weit ich das beurteilen konnte- sie träumten thailändisch. Vor allem aber: sie wollten in Thailand sterben. Dieser Wunsch, das endgültige Erlebnis in Thailand erleben zu dürfen, unterschied sie ganz besonders vom Rest der Langnasen.
Ein Äquivalent gibt es auch bei den Thai-Ladys. Ich hatte das Vergnügen, in meiner Zeit in Berlin eine Thailänderin als meine Nachbarin zu kennen. Sie kam mit einem Sponsor-Visum. Der Sponsor hatte sich unbeliebt gemacht und sie suchte händeringend nach einem Nachfolger. Ein Arbeitskollege erbarmte sich ihrer und heiratete sie.
Nach drei Jahren fiel ihm ein -sie war gerade in Thailand und holte ihre Tochter nach D-, dass ihm eine jüngere doch besser gefiel und ständiges Thai-Food nicht so sein Ding ist.
Sie kam an, die Bude leer geräumt, das Konto gesperrt, die Miete nicht bezahlt. Big Shit für eine Thai-Braut, die kaum rudimentäres Deutsch konnte und dazu noch eine 8-jährige Tochter am Rockzipfel hatte, die überhaupt kein Deutsch konnte.
Das beste wäre gewesen, wenn sie mit ihrer Tochter wieder zurück nach Thailand gezogen wäre. Wollte sie aber nicht. Sie wollte in D bleiben. Warum? Kann ich nur spekulieren. Ich war nur ihr Nachbar und habe ihr -als eine Art Homeage an ihre thailändischen Schwestern- geholfen, in D bleiben zu können. Mit Hilfe des thailändischen Vereins und einer sehr engagierten RAin wurde ihr auch der unbegrenzte Aufenthalt zugebilligt.
Sie hat sofort nach Erteilung der Arbeitserlaubnis als Putzkraft gearbeitet. Sie hat sich die Wohnung neu eingerichtet und die Mietschulden ihres deutschen Mannes bezahlt. Sie hat ihre Tochter zur Schule geschickt und streng darauf geachtet, dass sie deutsch lernt.
Rainzman – Schubladen-Denken liegt mir fern. Und doch ist es erstaunlich, wie viele Menschen in eine Schublade passen würden.
Und um auf den Anfang meiner Abschweifung zu kommen: Je älter ich werde, um so mehr erstaunt mich die Ignoranz der Jüngeren.