Na ja, in Sachen Nightlife dürfte wohl sehr wenig zu erwarten sein.
Immer die Augen offen halten.
So stand ich alleine gegen Abend in Chau Doc im Aufzug des Hotels und betrachtete unentschlossen die Etagenbezeichnungen neben den Aufzugtasten. Wir hatten die Sinh Café Tour ab Saigon für 20USD und ein TShirt gebucht. 2 Nächte ins Mekong Delta. Meine Freundin war schon im Zimmer in der 3ten Etage. Ihr ging es nicht gut, die Malaria Tabletten, Durchfall - sie mochte keinen Koriander und das Immodium half nur bedingt - oder waren es ihre Tage? Wer weiß das schon. Ich war genervt und unter dem Vorwand nach Postkarten zu schauen - damals schrieb man so etwas noch - durch die Stadt gezogen und hatte an jeder Ecke 333 aus der Dose gesoffen. Die Vorstellung nun auf die Taste mit der 3 zu drücken und der Gedanken an das, was mich in dem billigen Zimmer erwartete, lähmte mich. Die Lobby war auf L. Aber neben der Taste darunter war die Aufschrift „Spa and Relaxing“.
Hmmm.
Der Aufzug setzte sich in Bewegung und ich fuhr nach unten. Mit einem Ruck öffnete sich die Tür auf einen gefliesten Gang hin. Am Ende des Gangs waren blinkende Lichterketten gespannt, die in pulsierenden Farben leuchteten. Ich ging darauf zu und stand schließlich vor einem Schaufenster, ähnlich wie die Massageläden in Bangkok auf der Sukhumvit. Vor dem Schaufenster standen 3 leere Stühle. Kaum hatte ich die Höhe der Tür erreicht, ertönte ein „Welcome Sir“, welches mich zögernd den Laden betreten ließ.
Ich war damals noch jung und nicht verdorben wie heute, trieb mich nicht in schmierigen Foren herum und schrieb mir an Ostern keinen Nachrichten mit Soziopathen und sexuell Frustrierten. Trotzdem wusste ich schon damals was zu zu tun war. Ich hatte noch 20 USD in der Tasche von denen meine Freundin nichts wusste und danach eine wunderhübsche Vietnamesin im Arm und manchmal träume ich tatsächlich noch davon...die nackte, unglaublich glatte und weiche Haut, der Duft ihrer Haare, das Lächeln und diese Stimme, so leise und vertraut und der Moment, ich vergesse das nie und wünsche mir oft das noch einmal, wie damals zu erleben.
Alles Gute auf deiner Reise,
@Harpunero!