Verstehe diese Antwort absolut nicht! Es war zu der zeit als wir bauten. Die einfachen Handwerker bekamen Männer 180 Baht und Frauen 165 Baht. Das entsprach dem damaligen Mindestlohn. Dann kam das Wahlversprechen YL mit 300. Die Chefs mussten löhnen weil sonst die Leute nicht mehr gekommen wären. Probleme gab es mit den Vorarbeitern oder Spezialisten, die vorher schon 250 – 350 Baht hatten. Deren Lohn wurde nicht im gleichen Verhältnis angehoben. Viele haben das feste Arbeitsverhältnis hingeschmissen und das sind die die heute für sehr viel Geld versuchen sich mit kleineren Einzeljobs über Wasser zu halten.
Die Wahlen waren Juli 2011.
Aussage von Ex Mia, dass die Eltern keine Erntehelfer für 100-200 THB zu bekommen war aus der Erntezeit 2010.
Ex Mias Chef hat das Hotel 2012 abgegeben. Davor beklagte er (und sie) sich schon mehrere Jahre, dass es für unter 10000 THB keine vernünftige Maid gibt.
Ok, Phuket ist sicherlich ein Sonderfall, den man noch nicht mal mit Pattaya oder Bangkok vergleichen kann.
Auch ist sicherlich ein Unterschied zwischen Tourismus (egal wo) und Baubranche in Dunkelthailand vorhanden, keine Frage.
Für die meisten Leute jedoch, denke ich, hat sich der 300THB Mindestlohn nicht sonderlich ausgewirkt.
Tourismus, wie gesagt nicht. Industrie (Ayyuthaya etc) auch nicht, da dort eh eine gwissen Qualifikation da sein muss.
Wie es bei Gummibaum/Reis allgemein aussieht kann ich nicht sagen, nur das was Mia sagte.
Deswegen meine Einshätzung, dass es da ziemlich wenig mit "erkaufen" zu tun hat.
Verlässliche Zahlen werden wir wohl so oder so nicht bekommen, also was solls.
Verstehe ich auch nicht! Wir reden hier von Leuten die im Bereich der Mindestlöhne arbeiten. Was willst du da mit Mieten von 7 – 12.000 oder 15.000 bis 20.000? Das sind Mieten die würde noch nicht mal ein höherer Beamter oder Lehrer zahlen. Das ist was für Millionäre oder Farangs.
Nochmals: Die Familien können nicht einfach mit Kindern dahin ziehen wo Arbeit ist. Oder sie müssen dort ein Eigentum haben oder sich bei jemandem anmelden können um Kinder in die staatliche Schule schicken zu können. Andernfalls ist nur teure Privatschule möglich.
Also: Kinder zu Hause im Dorf und Papa und Mama auf 16-20 qm da wo Arbeit ist für 3.000 – 4.000 im Monat.
Habe ich anders erlebt.
8 Mädels in einem Haus mit 3 Schlafzimmern, Küche, Bad, TV Raum. Kosten 18000 THB = 2250 / Person oder so um die 2700 inkl. Wasser/Strom.
Dagegen in der Rechnung ein Thai Style Aparment: Unter 4-5000 in Phuket nicht zu bekommen und bei dem Preis noch am Arsch der Welt.
Und das ist kein Einzelfall, in unserem alten Apartment sind 3 "security" Fuzzies eingezogen (ein Grund auszuzuiehen, denn die waren alles andere als Vertrauen erweckend). Preis für dieses Apartment 2009: 9000 THB/Monat. usw.
Deine Annahme geht von einer Familie aus.
Im schlimmsten Fall EIN Berufstätiger mit Frau, 1-2 Kinder. Da hast Du Recht, das gibt kein Thai aus und das geht sich nicht auf.
Das ist aber nicht die Realität, die ich kennengelernt habe (weder auf Phuket, noch im Rest von Thailand).
Da ist es entweder die klassische "Thai Hütte" (wenn man alleine sein will), oder die WG - wobei die WG bevorzugt wird, weil man sich mehr leisten kann und immer bespasst wird.
Sorry, leider wieder Unverständnis! Die Kinder leben dann bei irgendwelchen Verwandten, 24 Stunden abzüglich Schulzeit. Sie müssen betreut und beaufsichtigt werden, die Wäsche muss gewaschen werden und was nicht noch so alles dazu gehört und eben die zwei - drei Mahlzeiten am Tag. Die Leute bei denen die Kinder leben binden sich dadurch ja auch und können keiner sonstigen geregelten Arbeit nachgehen. Da sehe ich die Summen nicht als zu hoch.
Du bist in einem Alter, wo wahrscheinlich deine Oma sich auch mit um deine Erziehung gekümmert hat (so wie bei mir auch).
Hat die damals dafür Geld bekommen? Also bei uns nicht, sie hatte ihre Rente zur freien Verfügung (ok, ich, wir würden Tränen in den Augen bekommen bei der Summe), Wohnen, Essen, Waschen etc frei. Und einen Spass daran mich zu bespassen.
Auf die Frage bzgl. "später kümmern um die Eltern" gehst Du nicht ein.
Entweder sie haben, wie vor 50 Jahren bei uns auch, die soziale Absicherung in der Family, oder eben nicht.
Allgemein fehlt mir die Reflektion über das was sein muss und was nicht.
90% der Neuwagenkäufer (durch die Neuwagen Prämie) brauchen kein Auto.
100% brauchen nicht alle 12 Monate ein neues Mobile.
100% brauchen keinen 60" LED Fernseher.
Usw.
Das gilt für DE, wie für TH.
Ja, bei 300 THB wird es eng und es ist unterste Grenze.
Und ja, diese unterste Einkommensschicht hat es schwer.
Habe ich nie bestritten und ich wünsche jedem Thai einen 20000 THB Mindestlohn.
So wie ich jedem Deutschen 1500-2000 EUR bedingungsloses Grundeinkommen wünsche (Wohnung, Krankenversicherung, Essen davon selber zu zahlen).
Ich wünsche mir 15000 EUR/Monat Mindestgewinn (Upps, das sind dann ja nach Steuern nur noch <10000, ok, ich wünsche mir besser 25000 EUR).
Und Frieden auf der Welt, freie Schokolade für alle.
Das Thema ist müßig, sowohl in DE, als auch in Thailand.
All diese Wünsche (na gut, mein persönlicher eher schwer) wären machbar, aber da stehen ein paar Leute zwischen mir und den Wünschen.
Und die haben leider das Geld und wollen immer noch mehr haben.
Zurück zum Thema:
300 THB sind wenig, vielleicht zu wenig.
Die Forderung der Gewerkschaften waren 360 THB.
Und dann?
Glaubst Du, die von dir geschilderten Prozesse bleiben dann aus?
Wohl eher nicht, es geht genauso weiter. Nächster Forderung auf Grund gestiegener Lebenskosten dann in 24, 18, 12, 6, 3 Monaten.
Oder nehmen wir an unsere Vermutungen stimmen.
Isaan bekommt einen Mindestlohn von 200-300 THB.
Industriestandorte 300-350 (denn, wie gesagt, Nahrung und Industrie müssen laufen, dürfen also nicht mehr strapaziert/teurer werden).
Phuket, Bangkok etc dann 400-600.
Konsequenz: Noch stärkere Landflucht. Einsatz von Leuten die nicht unter den Mindestlohn fallen (sofern sie denn für billiger arbeiten, diverse Hotelbesitzer beschäftigen schon länger nur noch Brumsen, Laoten etc. Und das nicht nur weil die weniger kosten).
Thailand ist da in einer klassischen Klemme vom Übergang 3. Welt Land (oder wenn wir es positiv sagen wollen: Schwellenland) zum Industrieland.
Umzingelt von Ländern, die da sind wo TH vor 20-40 Jahren war.
Da sind sie nicht die ersten und werden nicht die letzten sein mit diese Problemen. Man könnte aus den Fehlern anderer lernen ... wenn man wollte.
Immer mehr Erwartungen schüren hilft da nicht und die Politik ist weder willens, noch fähig etwas zu ändern (siehe "Reisvorräte nicht mehr für menschlichen Verbrauch geeignet" Könnte ich jetzt politisch auch etwas zu sagen, aber wozu).