Freunde, bleibt friedlich, denn letztendlich ist das völlig egal wie wir hier im Forum die Rechtslage auslegen und ich gehe mal davon aus, daß sich hier kein Staranwalt tummelt und fälschlicherweise habe ich vergessen zu erwähnen, daß sich die ganze Nummer in Thailand zugetragen hat.
Ganz ehrlich, das Verhalten der Versicherung empfinde ich als einfach nur dreist.
@Klimbim , da hast du mehr recht als du ahnst.
Das ist zwar jetzt OT, aber um mal dieses mir persönlich bekannte wirklich traurige Beispiel zu nennen, wie hilflos man gegenüber Versicherungen sein kann:
Ich kenne nicht alle Details, habe das nur am Rande mitbekommen, denn bei seiner Frau handelt es sich um eine alte Schulfreundin von Sunny, die ich im Laufe der Jahre ein paarmal getroffen habe:
Der Verunglückte ist Engländer und obwohl schon recht in die Jahre gekommen, hat er wohl immer noch sehr gutes Geld mit Bohrinseln, deren Maintenance er überwachte, verdient - zuletzt hatte er ein Projekt irgendwo an der chinesischen Küste.
Mit seiner ersten Thai Freundin hatte er etwas Pech; er hatte damals für über 6 Millionen Baht ein Haus auf Phuket gekauft, schlauerweise über eine Company, wo ihm 49% gehörten und irgendwelchen Thailändern die restlichen 51%, eine davon seine Freundin, womit er ihr beweisen wollte, daß sie eben auch einen Anteil an seinem Vermögen hat.
Was er mangels Kenntnis der thailändischen Sprache nicht ahnen konnte, war daß die anderen Teilhaber allesamt direkte Verwandte der Freundin waren, und sie hatte nicht das geringste Interesse daran ihn an ihrem neu gewonnenen Vermögen, sprich das Haus, teilhaben zu lassen und hat ihn irgendwann vor die Tür gesetzt, das Ganze mit Stimmenmehrheit.
Das Gerichtsverfahren zog sich ewig und irgendwann hat er, meine ich, sein Auto zurück bekommen, aber das wars.
Dann begegnete er der Schulfreundin von Sunny.
Ich denke, jeder von uns ist bei seinen nächtlichen Abenteuern in Pattaya mal so einer in die Jahre gekommenen, verbitterten Mamasan begegnet, der jedes Mittel recht ist, um an Geld zu kommen, die jeden über den Tisch zieht, egal ob Farang oder Bar Lady und mit der man sich besser nicht anlegen sollte, da sie einen in so einem Fall lautstark zusammenscheißen würde und das mit einer extrem lauten und raspelnden Stimme, die die Flüsse von billigem Fusel erahnen läßt, die bereits ihre Gurgel runter gelaufen sind.
Sunnys Freundin ist das genaue Gegenteil davon: lieb, nett, sehr zurückhaltend und höflich, extrem konfliktscheu und will es dauernd jedem recht machen. Ihr thailändischer Ehemann hatte sie wohl aufs Übelste mißhandelt; das ging so weit, daß wenn ihm das Essen nicht ganz geschmeckt hat, sie draußen im Stehen übernachten musste, egal bei welchem Wetter und wehe sie hat sich hingesetzt oder hingelegt.
Dann lernte sie irgendwann den Engländer kennen und die beiden Traumatisierten versucht ihr Glück miteinander, aber wie so viele Farangs mit ähnlicher Vorgeschichte war er von Mißtrauen geplagt.
So hatte sie nie mehr als ein paar 100 Baht in der Tasche und nie mehr als 3 oder 4000 Baht auf dem Konto, aber ihr war das egal, denn sie war glücklich, ein Dach über dem Kopf zu haben und einen Mann, der sie anständig behandelt hat.
Irgendwann kam das erste gemeinsame Kind und einige Jahre später war sie wieder schwanger - eine ordentliche Leistung, wenn man bedenkt, daß er mittlerweile Ende 70 war - und nachdem die ganze Zeit über alles harmonisch und ohne die geringsten Probleme verlaufen war, hat er sie kurz darauf geheiratet.
Mittlerweile hatte auch er eingesehen, daß er sie irgendwie absichern musste, allein schon wegen den gemeinsamen Kindern, das zweite noch ungeboren.
Also hat er eine Lebensversicherung abgeschlossen, die im Falle eines
natürlichen Todes, wozu auch Krankheiten und folglich auch ein Herzinfarkt gehört, seiner nunmehr Ehefrau einen ordentlichen Batzen Geld auszahlen würde.
Zusätzlich hat er eine Unfallversicherung abgeschlossen, die im Falle eines
unnatürlichen aber nicht vorsätzlich herbeigeführten
Todes, wozu eben auch Autounfälle zählen, einen ähnlich hohen Betrag an sie auszahlen würde.
Er hatte mich an dem Tag zum Kaffee eingeladen mit der Bitte ihr alles genau zu erklären und was sie bei Eintreten des einen oder anderen Falles zu tun und wen sie zu kontaktieren hätte.
Als ich weitestgehend fertig war, sagte er mir noch lachend „und sag ihr, wenn sie mich im 20. Stock aus dem Fenster schubst, gibt es keinen Cent.“
Ich habe ihr dann etwas Lustiges gesagt und plötzlich wurde sie still und schaute unter sich, während sie flüsterte „das ist der Vater meiner Kinder, an so etwas denke ich noch nicht einmal.“
Da wurde mir klar, daß meinen Witz gründlich daneben gegangen war.
Der Engländer verstand kein Wort und fragte mich, ob sie jetzt ernsthaft sauer ist, daß sie in so einem Fall kein Geld bekommen würde.
Ich habe mich dann bei beiden entschuldigt und ihm erklärt, daß ich seinen Satz ergänzt hatte, was völlig falsch angekommen ist.
Ich hatte ihr gesagt, daß nachdem sie ihn aus dem Fenster geschubst hat, sie noch einen Eimer und einen Putzlappen hinterherwerfen soll und dann gibts doch Geld.
Jetzt fing er schallend an zu lachen, aber ihr hatte ich den Tag gründlich verdorben, was mir wirklich leid tat, denn diese Frau ist perfektes Ehefraumaterial.
Tja, wie schon geschrieben, hatte er dann diesen tödlichen Unfall, wobei er in 3 weitere Fahrzeuge gekracht ist, wodurch allerdings keine Personenschäden entstanden sind und das wenige Wochen vor der Geburt seines zweiten Kindes.
Seine nächsten Verwandten in England, die schon vor vielen Jahren aufgrund seiner Begeisterung für Thailand den Kontakt zu ihm abgebrochen hatten, erinnerten sich plötzlich wieder an ihre Liebe zu ihm ihn und rissen alles an sich, was er besaß, wobei es sich um einiges an Vermögen in Thailand und auch Immobilien in England handelt.
Keine Ahnung wie die Rechtslage bei sowas in England ist, denn er war legal mit ihr verheiratet und daher sollte sie Anspruch auf den Pflichtanteil haben.
Aber das Beste oder besser gesagt das dicke Ende kommt noch:
Die Unfallversicherung weigert sich zu zahlen, mit der Begründung, er sei doch an einem Herzinfarkt verstorben.
Die Lebensversicherung weigert sich zu zahlen, mit der Begründung, der Unfall sei die Todesursache gewesen.
Und jetzt kommt der Gipfel der Dreistigkeit:
beide Versicherungen wurden mit ein und derselben Versicherungsgesellschaft abgeschlossen.
Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen.
Ich würde der Lebensgefährtin auf jeden Fall raten, sich nicht einfach abspeisen zu lassen. Ein Anwalt für Versicherungsrecht kann das sauber prüfen und schauen, ob man dagegen vorgehen kann. Viele Versicherungen hoffen einfach darauf, dass die Leute die Ablehnung hinnehmen – das würde zumindest ich hier auf keinen Fall tun.
Sehe ich ganz genauso wie du.
Ich konnte das erst gar nicht glauben und habe dann bei der besagten Versicherung angerufen; der Sachbearbeiter antwortete mit unüberhörbar schwuler Stimme:
„wir sind hier für die Unfälle zuständig und wir vertreten die Ansicht, daß der Herzinfarkt und nicht der Unfall und Todesursache ist. Da müssen sie sich schon an die Abteilung für Lebensversicherungen wenden.“
„Habe ich bereits und die sagen, der Unfall war die Ursache, weswegen deren Ansicht nach die Unfallversicherung zuständig ist.“
„ ja, also das sehen wir aber anders“
„Leute, beide Versicherungen gehören derselben Gesellschaft und eines ist doch klar, es handelt sich hier um eine entweder/oder Angelegenheit. Könnt ihr das nicht intern regeln?“
„mein Chef sagt aber, er möchte nicht zahlen.“
Ich habe dann das Gespräch beendet, denn mittlerweile kochte die Wut dermaßen in mir hoch, daß ich für nichts mehr garantieren konnte. Ich habe ihm dann nur noch gesagt, daß sein Chef bald ganz berühmt sein würde.
Leider wurde nichts draus.
Ich hatte Sunnys Freundin angeboten, die Angelegenheit an befreundete Anwälte weiterzuleiten und mich an die Presse zu wenden, aber sie hat abgelehnt und nur gesagt, daß sie niemandem Ärger bereiten möchte und ist dann mit ihren Kindern Richtung Issaan abgereist.
Sorry for OT