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Fakten vom Geschehen in Thailand

josef_bay

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10 Mai 2009
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Aus "ARD - Tagesschau" vom 23.05.2010
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Regierung in Bangkok schränkt Pressefreiheit ein
Zustände wie im benachbarten Birma

Vier Tage nach dem Aufstand in Bangkok wimmelt es von Spitzeln: Ihre Ohren sind überall, um zu kontrollieren, wer, was über die Ereignisse erzählt. Die Menschen leben in Misstrauen und Angst. Die Pressefreiheit ist eingeschränkt und offenbar gibt es eine Kampagne gegen ausländische Journalisten.
Von Bernd Musch-Borowska, ARD-Hörfunkstudio Südostasien, z.Zt. Bangkok
Auf dem Gelände des buddhistischen Tempels Wat Patum Wanaram unmittelbar neben dem fast völlig niedergebrannten Einkaufszentrum Central World in Bangkok liegen noch überall die Überreste der Nacht des Schreckens herum. Mehrere 1000 Menschen waren vor den Schüssen an der Rajaprasong-Straßenkreuzung in den Tempel geflüchtet, der als Zufluchtsort für Frauen und Kinder vorgesehen war.
Mindestens sechs Menschen sind hier im Tempel ums Leben gekommen. Zahlreiche weitere wurden verletzt, darunter auch mehrere ausländische Journalisten - niedergeschossen von Scharfschützen. Die Schüsse seien oben, von den Gleisen der Hochbahn gekommen, sagten Augenzeugen. Dort hatten während dieser Zeit Soldaten der Armee Position bezogen.
Überwachung und Kontrolle

Der stellvertretende Abt des Tempels, Thavorn Chittathavaro, will jedoch zu den Vorfällen nichts sagen. Es sei ihm verboten worden, Interviews zu geben, sagte er. Kaum habe ich neben ihm Platz genommen, taucht ein uniformierter Polizist auf und das Gespräch mit dem Mönch ist zu Ende. Es sind Zustände wie im benachbarten Birma.
Auch thailändische Journalisten berichten über Behinderungen der Presse und Angriffe auf Journalisten. Viele Kollegen haben während der vergangenen Woche häufig darauf verzichtet, sich mit dem grünen Armband des thailändischen Journalistenverbandes als Medienvertreter kenntlich zu machen. Sie haben Angst, dann erst recht von aufgebrachten Demonstranten angegriffen oder von Scharfschützen ins Visier genommen zu werden.
Kampagne gegen ausländische Journalisten

"http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpresse100-magnifier_pos-1.html"] thailand896_v-mittel16x9.jpg "http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpresse100-magnifier_pos-1.html"] icon_lupe_d5e0f7.gif [/URL] [Bildunterschrift: Soldaten während des Aufstands auf dem Weg zu den umkämpften Straßenzügen. ]
Nares Damrongchai, ist Mitglied einer Forschungsgruppe, die Szenarien für die politische Zukunft Thailands entwickelt hat. Als einer der ersten Schritte müsse die Einschränkung der Pressefreiheit aufgehoben werden sagte er: "Als erstes sollte die Regierung die Pressefreiheit wieder zulassen. Im Moment ist alles eingeschränkt. Man bekommt nur sehr einseitige Informationen. Und die Leute, die nur die thailändischen Fernsehsender sehen und die Standard-Zeitungen lesen, die glauben irgendwann daran. Aber viele Leute wissen, dass die Wirklichkeit anders aussieht."
Vor allem ausländische Journalisten sind jetzt in der Kritik. Im Regierungslager gebe es eine Kampagne, sagte Nares, die kritischen Journalisten ausländischer Medien auszuschließen: "Einige Leute haben auf Facebook eine Kampagne ins Leben gerufen, die gegen ausländische Reporter gerichtet ist. Sie behaupten, die ausländischen Medien seien gegen die thailändische Regierung eingestellt. Die Kritik richtet sich gegen namhafte ausländische Korrespondenten, die so heißt es, in diesem Konflikt auf der Seite der Rothemden stünden".
Auf der Flucht vor Spitzeln

Auch auf der Straße haben viele Menschen Angst, über das, was sie erlebt und beobachtet haben, frei zu reden. Insbesondere gegenüber ausländischen Reportern schweigen sie. Überall seien Spitzel, sagte ein Mönch. Er hatte in seinem Mobiltelefon Fotos von erschossenen Demonstranten und wollte nur in einer versteckten Ecke einer Seitenstraße sprechen: "Nennen Sie bloß nicht meinen Namen", sagte er, "sonst bin ich hier auf der Straße nicht mehr sicher".
 

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peter5454

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12 Januar 2010
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Jetzt zu Hause
Chaos in Thailand – 4 Deutsche berichten So erlebten wir die Hölle von Bangkok

"http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/23/thailand-chaos-ausnahmezustand-vier-deutsche/berichten-so-war-die-hoelle-von-bangkok.html"]http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/23/thailand-chaos-ausnahmezustand-vier-deutsche/berichten-so-war-die-hoelle-von-bangkok.html[/URL]
 

Gast_1

Member Inaktiv
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11 April 2009
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Wieder Normalbetrieb in der CH Botschaft

Die Schweizerische Botschaft kann ihre Büros an der Wireless Road am Montag, 24. Mai 2010 wieder in Betrieb nehmen.
Das provisorische Büro an der Ratchadapisek Road (Column Tower) wird am Montag, 24. Mai 2010 geschlossen.

Bis sich die Situation in Bangkok wieder normalisiert hat, bitten wir Sie, die Botschaft nur in DRINGENDEN Fällen zu kontaktieren. Die Botschaft bearbeitet einen beträchtlichen Rückstau von Visumsgesuchen. Alle Visatermine ab dem 26. Mai 2010 behalten ihre Gültigkeit. Für Visums-Gesuchsteller, deren Termine wegen der erzwungenen Schliessung der Botschaft vom 14. bis 21. Mai 2010 nicht bedient werden konnten, wird die Botschaft am Montag, 24. Mai 2010 ungeachtet des Festtages (Pfingstmontag) geöffnet sein. Wir laden diese Personen ein, ihre Visumsgesuche am Montag, 24. Mai 2010, von 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 16.00 Uhr am Botschaftsschalter an der Wireless Road einzureichen.

Risiken in Thailand vermeiden
Trotz des Eindrucks einer Normalisierung in Bangkok raten wir allen Schweizerbürgern in Thailand, weiterhin Vorsicht walten zu lassen und die Anordnungen der thailändischen Behörden (einschliesslich von Armee und Polizei) genau zu befolgen. Halten Sie sich über die lokalen englischsprachigen Medien (z.B. "http://www.nationmultimedia.com/"]
[/URL]"http://www.nationmultimedia.com/"]www.nationmultimedia.com[/URL] oder "http://www.bangkokpost.com/"]
[/URL]"http://www.bangkokpost.com/"]www.bangkokpost.com[/URL]) zur veränderlichen Sicherheitslage auf dem Laufenden. Vorsicht ist auch bei Reisen ausserhalb von Bangkok geboten, insbesondere in den Provinzen und Städten im Norden und Nordosten (Isan).


In Bangkok und 23 Provinzen gilt ein nächtliches Ausgehverbot von 23.00 Uhr bis 4.00 Uhr. (Vom Ausgehverbot betroffene Provinzen: Ayutthaya, Chaiyaphum, Chiang Mai, Chiang Rai, Chonburi (Pattaya), Kalasin, Khon Kaen, Lampang, Maha Sarakam, Mukdahan, Nakhon Pathom, Nakhon Ratchasima, Nakhon Sawan, Nan, Nong Bua Lamphu, Nonthaburi, Pathum Thani, Roi Et, Sakon Nakhon, Samut Prakan, Si Sa Ket, Ubon Ratchathani, Udon Thani.)

"http://www.eda.admin.ch/eda/de/home/reps/asia/vtha/rhtha.html"]Siehe die Reisehinweise für Thailand[/URL]
SCHWEIZERISCHE BOTSCHAFT BANGKOK
"http://www.eda.admin.ch/bangkok"]www.eda.admin.ch/bangkok[/URL]
 

Liggi

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Hier wieder einige aktuelle Meldungen von heute,
die über Twitter "http://twitter.com/MarioThailand"]http://twitter.com/MarioThailand[/URL] gekommen sind:

Die Immigration in Bangkok ist ab heute wieder geoeffnet, Soi Suan Plu, One Stop Center und Cheng Wattana, Info unter 0-2141-9889
"http://twitter.com/MarioThailand/status/14593187659"]vor ungefähr 5 Stunden[/URL] via web

Regierung in Bangkok schränkt Pressefreiheit ein, ein Bericht der Tageschau Deutschland "http://bit.ly/dbnZ6E"]http://bit.ly/dbnZ6E[/URL]

Verkehr in Bangkok derzeit in absoluter Alptraum. Ueberall Stau, aber das ist man ja gewohnt

36 Personen wegen Verletzung der Ausgangsperre letzte Nacht verhaftet.

Also alles im grünen Bereich !
 

Liggi

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Es wird weiter berichtet bei Twitter:




Channel 3 hat innerhalb von 95 Stunden 120 Millionen Baht verloren, wegen Zwangsschliessung nach Brandstiftung "http://twitter.com/MarioThailand/status/14609898027"]vor 24 Minuten[/URL] via web
  • Zwischen 20 & 24 mai wurden 511 Personen wegen Verstoss gegen die Ausgangssperre verhaftet. Kostet jeden 2000 Baht.... "http://twitter.com/MarioThailand/status/14609825323"]vor 26 Minuten[/URL] via web
Das Gesundheitsamt gibt 88 Tote und 1885 Verletzte seit Mitte Maerz bis heute an



Auch wenn eine gewisse Normalitaet einkehrt, heisst das noch nicht das die Probleme beseitigt sind "http://twitter.com/MarioThailand/status/14609198572"]vor ungefähr 1 Stunde[/URL] via web
  • Ausgangssperre wird eventuell in einigen Gebieten noch verlaengert, sagt Suthep "http://twitter.com/MarioThailand/status/14608601539"]vor ungefähr 1 Stunde[/URL] via web
53 Rothemden werden im Moment noch per Haftbefehl gesucht "http://twitter.com/MarioThailand/status/14608397924"]vor ungefähr 1 Stunde[/URL] via web
 

Liggi

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Weiter Twitter Meldungen:

Ab morgen faehrt der Skytrain wieder von 6 Uhr bis Mitternacht, nach aktuellem Stand. Die Rajdamri Haltestelle bleibt aber noch geschlossen "http://twitter.com/MarioThailand/status/14613509255"]vor 1 Minute[/URL] via web

Ein Teil vom Center One, Central World und Siam Theater muss abgerissen werden, die Beschaedigungen sind zu stark, sagt die BMA "http://twitter.com/MarioThailand/status/14613328676"]vor 7 Minuten[/URL] via web
 
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josef_bay

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10 Mai 2009
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Aus "sopranz.blogspot.com":

Saturday, 22 May 2010
"http://sopranz.blogspot.com/2010/05/before-departure-may-20th.html"]Before Departure- May 20th[/URL]



I arrived at Hualongpong train station around 4pm. The huge hall was full of people, with a compact crowd sitting in the middle of the station on the ground, underneath the huge painting of Rama V. I ask around if the train with the protestors already went away. Most of them already left but the train for Udon is leaving at about 8.25.

I walk back to the people sitting on the ground and ask around who is going to Udon. Pretty soon I am seated with a group of about 20 people, directed to Udon. They come and go, taking off their shoes before sitting on the ground as if they are still in the We Love Udon tend near Lumpini Park. They all look demoralized, worn out, and unsure on what next.

"http://1.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gbGjCUL3I/AAAAAAAAAKI/TMSnWQRvjC8/s1600/DSC_0030.JPG"] DSC_0030.JPG

I start talking to a young man. Long hair and beautifully shaped dark eyes. He speaks quietly in a polite but firm voice. As the people around him listen, occasionally throwing some sentences into the conversation. He is from a small village closed to Udon. He has been at the protest for than two months leaving behind 10 rai of land from which he gets enough rice for him and for selling, making some extra money and food by raising chickens and fishes. “I wasn’t here last year” he says staring at me “but this time it was too much so I came to Bangkok to protest.” “Had you been in Bangkok before?” I ask. “I used to live here, I worked as a security guard. Life here was too chaotic for me so I decided to go back home and live in the country side.” He does not have a family or kids.

“ I haven’t thought about a girlfriend since a long time” he continues. “It is difficult with women, you never understand each other and I want to have a calm life”. “What about your parents?” I asked. His eyes become opaque for a second. “They died 25 years ago” This makes him 9 or 10 when his parents departed. “We have been alone since then. Me and my two sisters. One is married to a Farang and lives in Finland now, looking after her husband’s strawberry farm. He has a problem with alcohol but she has a good life. I even learned some Finnish, so I can talk to my niece, when she comes to visit. The other ones is still in Udon. She is married so I live alone now.” “Are you happy about going home?” He stops for a second. “We came here to bring democracy and we go back without having obtain that. Many people died. Soldiers killed us. We are all very sad.”

I turn around and the small crowd is listening, looking down for a moment. An older woman takes up the conversation. “What is this? Killed indifferently by soldiers. We are Thais and we get killed by snipers whose weapons are paid with our taxes. Is bad, very bad. The government has double standards.” One after the other everybody says something about what just happened asking my opinions on the present events and how the “people of the world” feel about Thailand.

Two men in black shirts come around. “We will fight again” they say, trying to raise the morale of the group. “It is not finished” the young man echoes “We are going home now but no one has won or lost yet.” “What next then?” “We will keep fighting against this government and the ammat. Maybe not in Bangkok but we will divide in small groups all around the country and keep burning things if we need to. There is nothing else we can do. The government doesn’t accept our requests and kill the population. We are unarmed there is nothing else we can do and now we know that peaceful protests don’t work. Peacefully we just die.” The conversation dies out and a dense silence falls over the small group as an old woman repeats with a soft voice “We won’t accept this, we cannot accept this. Red shirts cannot lose.” This return has the bitter taste of a defeat. Days and days spent in a hostile city, in the middle of buildings overlooking them, symbols of a life they cannot partake in and from which death, by hands of snipers, descended upon them.

A younger woman comes around, distributing food to the group and asking if everybody is ok. Behind me a woman sits in her dirty clothes without shoes. “They remained in Ratchaprasong” she said. “I run to the temple without shoes and I was too scared to go back to get them.” The young woman keeps walking around delivering small packages of rice and pork. “The people in Bangkok have helped us” the young man breaks the silence “Many came to bring food, water, and to offer money. This time the government have seen that is not only about Isaan or Thaksin and that the population will not accept everything they do. We did not obtain democracy but we have not accepted what the government did. This will go on.”

"http://2.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gbHIuns8I/AAAAAAAAAKQ/3lug7Reg394/s1600/DSC_0031.JPG"] DSC_0031.JPG

The young woman comes back distributing medicine to anyone who wants them. “You see” another woman says “if we didn’t know her we wouldn’t take the food or medicine. They already have tried to poison our drinks in Sarasin some days ago. We need to be very careful. The young woman walks back to other three friends, all dressed in white and wearing a hat. I stand up and go out to buy cigarettes.

As I enter again into the station the clock hits 6 o’clock and the speakers broadcast the national anthem. Everybody stands up for the anthem, straight to the ceiling in this enormous hall. As the anthem ends one guy of the red shirt group shouts “Ohh, Ohh, Ohh” as they did in Ratchaprasong every day after the anthem. “Ohh, Ohh, Ohh” the red shirt answer timidly.

"http://4.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gbIS9QdDI/AAAAAAAAAKg/_DDo-STOhjA/s1600/DSC_0045.JPG"] DSC_0045.JPG


Around the atmosphere is grieving, many tense faces and wet eyes in the middle of the few bags and objects that they have been able to retrieve in their escape from the advancing tanks of the military. “What do you think about the leaders?” I ask. Here a big conversation erupts. Somebody says “You need to know when to stop. The military would have killed us all, so they need to surrender.” Others, instead, say they are dissatisfied with the leaders who run away when the military attacked. “We are not satisfied” the young man says “we don’t know what we will do next or who will be the leaders but there is no problem, we have many leaders, in each village. I promise this is not finished.” Again the situation calms down and I get out of the station with him to pick up big plastic bags full of food, delivered by a taxi outside the station. We distribute the last ratio of food and water, as people store both for the long trip ahead.

An older woman stands up in the middle of the crowd, as people around her applaud. She is 82 and she has been at the protest since the 16 of March, sleeping on a mat on the street. “She is the oldest person in Ratchaprasong” an older woman says to me as she listens carefully to what the woman says in her barely perceptible voice. “We will continue to fight for democracy” she repeats out loud as smiles come back for a minute on people’s faces.

"http://3.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gbHpO-IOI/AAAAAAAAAKY/5ve0L37_kSU/s1600/DSC_0044.JPG"] DSC_0044.JPG

Soon after a well dressed man in his forty comes around to greet people and tell them that they are not alone and that there will be other way to fight to obtain democracy. “He is the Phua Thai MP in Khon Khaen” a man says in my ear. The man walks around the small crowd stopping to talk to some people for a second and hugs the old woman, after waing profusely to her.

It is time to board and everybody moves to take their place in the four special cars at the beginning of the train reserved for the people of the protest.

"http://3.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gbIyr93lI/AAAAAAAAAKo/S6CgbGPizF0/s1600/DSC_0052.JPG"] DSC_0052.JPG

"http://3.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gdOddbGDI/AAAAAAAAAK4/QXWgVhuW-ws/s1600/DSC_0055.JPG"] DSC_0055.JPG
"http://4.bp.blogspot.com/_lXAMepEOlfE/S_gdOO75X3I/AAAAAAAAAKw/8iyMIrtpTcs/s1600/DSC_0054.JPG"] DSC_0054.JPG


“Aphisit is so generous” says a man as we step onto the empty car “He kills us first and then reward us with special cars.”

Posted by sopranz at "http://sopranz.blogspot.com/2010/05/before-departure-may-20th.html"]10:41[/URL] "http://www.blogger.com/post-edit.g?blogID=4350500172980365925&postID=4997935253885797057"] icon18_edit_allbkg.gif
 

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Liggi

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Über Twitter wird berichtet:

CRES wird eine Verlaengerung der Ausgangssperre fuer weitere 7 Tage vorschlagen. Das Cabinett entscheidet darueber morgen .
 

josef_bay

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Über Twitter wird berichtet:

Lange Schlangen vor den Banken in Ubon Ratchathani. Die Menschen heben alle groessere Geldbetraege ab "http://twitter.com/MarioThailand/status/14607767557"]vor ungefähr 6 Stunden[/URL] via web
 

josef_bay

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Aus "ARD - Tagesschau" vom 25.05.2010:

Nach der Gewalteskalation in Bangkok
Die schwierige Suche nach den Plünderern

Thailands Behörden versuchen weiter, die Verantwortlichen für die Bangkoker Plünderungen zu finden - für sie sind diese Terroristen. Aber die Geschäftsleute machen einfache Diebe für die Exzesse verantwortlich. Und viele der Ladenbesitzer stehen vor dem beruflichen Nichts.

Von Bernd Musch-Borowska, ARD-Hörfunkstudio Südostasien, zzt. Bangkok

"http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpluenderung100-magnifier_pos-1.html"] bangkok416_v-mittel16x9.jpg "http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpluenderung100-magnifier_pos-1.html"] icon_lupe_d5e0f7.gif [/URL] [Bildunterschrift: Das "Siam Theater" wurde schwer zerstört. ]
Noch sind die Schäden der gewaltsamen Räumung der Protestkundgebung der Rothemden und des anschließenden Brandstiftungen und Plünderungen in Bangkok gar nicht ganz erfasst - aber die Ermittlungsbehörden arbeiten bereits mit Hochdruck daran, die Täter ausfindig zu machen.
Die Regierung spricht noch immer von Terroristen, die die Zerstörung der Innenstadt schon lange geplant und nur die beste Gelegenheit dafür abgewartet hätten - doch Augenzeugen beschreiben ein anderes Bild. Piya Tantivachyanon, der Manager einer Wechselstubenkette, macht einfache Diebe für einen großen Teil der Schäden verantwortlich: "In der Nacht, in der die halbe Stadt in Brand gesetzt wurde, stürmten viele Leute den Big C Supermarkt an der Rajaprasong-Kreuzung. Einige rannten rein, andere rannten raus. Und sie haben alles mitgenommen, was sie tragen konnten."
Bilder:

"http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/bangkok402.html"] bangkok406_v-klein16x9.jpg
"http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/bangkok402.html"] icon_bilder_c3d1eb.gif Niederschlagung der Proteste in Bangkok[/URL] ["http://www.tagesschau.de/multimedia/bilder/bangkok402.html"]mehr[/URL]]



Plünderer mit neuen Hemden und teuren Schuhen

"http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpluenderung100-magnifier_pos-2.html"] bangkok412_v-mittel16x9.jpg "http://www.tagesschau.de/ausland/bangkokpluenderung100-magnifier_pos-2.html"] icon_lupe_d5e0f7.gif [/URL] [Bildunterschrift: Löscharbeiten an Thailands größter Shopping-Mall ''Central World''. ]
Die Plünderer hätten neue Hemden angehabt und teure Schuhe, erzählt Piya. Manche hätten sogar Kinderspielzeug geklaut. "Und sie sagten: Hier ist sowieso keine Polizei. Da kann ich mir alles holen, was ich will. Einer kam raus gerannt und sagte: 'Oh, ich habe die Adidas-Schuhe vergessen. Ich muss noch mal zurück.'"
Auch Piyas Geldwechselstube wurde geplündert und in Brand gesetzt. Nachbarn hatten das Feuer jedoch gelöscht - und Bargeld wurde nicht in dem Laden aufbewahrt. Aber alles andere haben die Plünderer mitgehen lassen: "Wie auf den Aufnahmen meiner Überwachungskamera zu sehen war, haben sie nur das ausgesucht, was sie leicht tragen konnten und was irgendwie von Wert für sie war. Danach haben sie Feuer gelegt, um die Spuren zu vernichten."
Bleiben die Touristen weg?

Die Nacht der brennenden Einkaufszentren in Bangkok werde noch schlimme Folgen haben, sagt Piya. Viele Touristen würden in Zukunft fern bleiben. Schon jetzt sei das Geschäft mit den Geldwechselstuben, das in erster Linie von Touristen lebe, auf unter zehn Prozent zurück gegangen: "Ich habe einen der Rothemden gefragt, warum habt Ihr hier alles in Brand gesetzt? Du bist doch ein Motorrad-Chauffeur. Wenn Ihr hier alles nieder brennt, dann kommt kein Tourist mehr und auch Du machst kein Geschäft mehr."
Viele Kleinunternehmer haben unterdessen für die Schäden, die infolge der gewaltsamen Räumung der Protestkundgebung verursacht wurden, finanzielle Hilfen von der Regierung verlangt.
Unter den in Gebäuden, die in Brand gesetzt wurden, waren nicht nur Nobel-Einkaufszentren wie das Central World, sondern auch zahlreiche Gebäude mit Hunderten von kleinen Einzelhandelsgeschäften. Für die meisten der Besitzer waren diese Geschäfte die einzige Lebensgrundlage - und die im Feuer zerstörte oder von Plünderern gestohlene Handelsware bedeutet für die meisten einen finanziellen Verlust, der nur schwer wieder zu erwirtschaften ist.
 

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Aus dem "Bund" vom 25.05.2010:


"http://www.derbund.ch/bern/dossier/die-samstagsinterviews/dossier.html"]Dossier: Die Samstagsinterviews[/URL]

«Es ist ein Konflikt zwischen Arm und Reich»

Von Rudolf Burger. Aktualisiert am 25.05.2010

Sven Trakulhun. (Marita Fuchs, Universität Zürich)

Herr Trakulhun, Sie befassen sich seit langem mit Thailand. Hat Sie die Entwicklung diese Woche überrascht?
In den vergangenen acht Wochen war eine Verhärtung der Fronten absehbar. Es war also sicherlich nicht unwahrscheinlich, dass es zu gewalttätigen Eruptionen kommen würde.

Jetzt könnte man sagen: Das Militär hat zu hart eingegriffen oder umgekehrt: Es hat acht Wochen lang, viel zu lange, zugewartet.
Ich bin kein Freund des Militärs, finde aber, dass es sehr spät und zurückhaltend reagiert hat, gemessen am Ausmass der Rebellion. Natürlich ist jeder Tote ein Toter zu viel, aber stellen Sie sich vor, die Berner Innenstadt oder die Zürcher Bahnhofstrasse würden ganze acht Wochen lang von Oppositionellen abgeriegelt. Was würde dann passieren? In Bangkok hatte die Regierung anfänglich offensichtlich nur halbherzigen Rückhalt beim Militär. Jetzt hat das Militär eingegriffen, weil klar wurde, dass es so nicht weitergehen konnte.

Heisst das: Mit früherem Eingreifen hätte man einiges vermeiden können?
Die Situation war für die gegenwärtige Regierung schwierig. Sie ist 2008 durch einen Koalitionswechsel zustande gekommen, was in Demokratien an sich nichts Ungewöhnliches ist. Doch der jetzige Ministerpräsident, Abhisit Vejjajiva, der so ins Amt kam, ist nicht der Kandidat der Bevölkerungsmehrheit – so sehen es jedenfalls die Rothemden. Dies ist der unmittelbare Hintergrund ihrer wiederholten Forderung nach Neuwahlen. Daraufhin bot Abhisit Neuwahlen für November an, was die Oppositionellen aber ablehnten. Es war also schwierig, abzuschätzen, welche politische Linie die Rothemden verfolgen, es war unklar, ob sie tatsächlich Interesse an Verhandlungen hatten oder eben nicht.

Ist den Anführern der Rothemden die Sache entglitten? Sie hatten ja eigentlich dazu aufgerufen, den Protest zu beenden.
Einige von ihnen haben das getan, aber die Front der Rothemden war nicht einheitlich. Es waren sicherlich Kräfte am Werk, die Thaksin unterstützen, den früheren, 2006 gestürzten Premierminister. Daneben gab es aber auch einige anderen oppositionellen Strömungen.

War der Putsch gegen Thaksin, der der Korruption bezichtigt wurde, die Ursache aller Probleme seither?
Thaksin hat ein Doppelgesicht. Zum einen hatte er grosse Teile der Bevölkerung hinter sich, insbesondere in den ländlichen Gebieten im Nordosten Thailands, dem sogenannten Isaan, einem bevölkerungsreichen und relativ armen Gebiet. Er selbst kommt aus Chieng Mai im Norden. Thaksin hat politisch sicherlich viel für seine Leute getan, er hat eine allgemeine Krankenversicherung eingeführt, er hat in dörfliche Infrastrukturen investiert, er hat also praktische Entwicklungshilfe geleistet, die den ärmeren Bevölkerungsschichten in den Peripherien zugutegekommen ist.

Und das andere Gesicht Thaksins?
Er war korrupt, als Premierminister und als Geschäftsmann. Er hat innert kürzester Zeit Milliarden angehäuft, er hat mit Telekommunikation und Medien ein Konglomerat geschaffen und damit die öffentliche Meinung weitgehend beherrscht. Den Mobilfunk in Thailand hat er mit Schmiergeldzahlungen quasi monopolisiert, dann nach Singapur verkauft und die Steuern, die auf diesen Milliardendeal angefallen wären, hinterzogen.

Weiss man, ob Thaksin die Proteste mitfinanziert hat?
Wirklich beweisen kann man das nicht, aber alles andere wäre unwahrscheinlich. Die Rothemden waren ausgesprochen gut ausgestattet, sie konnten sich, obwohl ihnen Wasser, Strom und zum Teil auch Internetverbindungen gekappt wurden, erstaunlich lange in der Innenstadt halten. Und am Anfang der Aufstände war Thaksin immer wieder per Internet zugeschaltet und hielt Ansprachen. Es wäre auch angesichts seines Vermögens und seiner vitalen Interessen an dieser Opposition unwahrscheinlich, wenn er die Opposition nicht mit­finanziert hätte.

Dann war es ein gut organisierter und kein spontaner Protest?
Nein. Man sagt, es seien gekaufte Aktivisten gewesen und es seien sogar Provokateure eingeschleust worden, um den Aufstand weiter anzuheizen. Das Ganze folgte der Dramaturgie der Revolution: Es gibt Gerüchte, aber Genaues weiss man nicht, plötzlich bricht Gewalt aus, die Ereignisse überstürzen sich, werden unübersichtlich und schnell. Die Aufständischen, so viel weiss man, kamen anfangs aus dem Nordosten, wurden in Busse gesteckt und in die Hauptstadt gefahren. Das liegt daran, dass Thaksin in der Hauptstadt selber keinen grossen Rückhalt geniesst.

Der Putsch gegen Thaksin im Jahr 2006 war der Ausgangspunkt der heutigen Konflikte. Hätte gegen ihn nicht geputscht werden dürfen?
Na ja, er war ein Premierminister, der das Land wie ein Unternehmen führen wollte, der autoritäre Strukturen im Lande schuf, der die ohnehin schwachen demokratischen Strukturen zu seinen Gunsten veränderte. Hier drängt sich der Vergleich mit Berlusconi in Italien auf, ein Vergleich, der zumindest ein Stück weit trägt. Beide haben mithilfe ihrer Medienmacht die öffentliche Meinung bewusst manipuliert und Gesetze zu ihren Gunsten abändern lassen. Thaksin war legitim gewählt, insofern hätte man ihn aus demokratischer Sicht nicht stürzen dürfen. Sein Problem war, dass er, der Mann aus dem Norden, keine Verbindung zu den eigentlichen Eliten Thailands hatte.

Thaksin, der Milliardär, spielte die Rolle eines Herolds der Armen. Geht es also in Thailand um einen klassischen Klassenkonflikt, der arme Norden gegen den reichen städtischen Süden?
Ja, es ist ein Konflikt Arm gegen Reich, ein Konflikt zwischen Zentrum und Peripherie, der Norden gegen Bangkok. Es ist ein Klassenkonflikt, letztlich das Ergebnis der Bildung des thailändischen Nationalstaats, der sehr zentralistisch organisiert ist.

Über Thailand hat man vorher immer lesen können, dass der König eine über allem stehende Autorität sei. Jetzt, während der Unruhen, hat man von ihm nichts gehört.
Man sagt, er sei krank und liege im Spital. Weiter heisst es, er werde von den Höflingen abgeschirmt. Doch das sind Spekulationen, die natürlich sehr gut in eine aufgeheizte Stimmung wie dieser passen. Jedenfalls hat König Bhumibol Ende April in einer öffentlichen Rede zur Einhaltung der Gesetze aufgerufen, dabei aber für keine Seite Partei ergriffen.

Aber wäre der König die Autorität, um die beiden Parteien zu versöhnen?
Wenn es jemanden gibt, der das tun könnte, dann König Bhumibol. Er geniesst über die Lager hinweg Ansehen.

Dann ist es fatal, dass er schweigt.
Es mag sein, dass er schweigt, weil er gesund­heitlich angeschlagen ist. Er ist 82 Jahre alt und regiert schon seit über 60 Jahren, das darf man nicht vergessen. Vielleicht ist es auch klug von ihm, zu schweigen, denn die thailändische Verfassung verleiht ihm eigentlich keine politische Macht. Es wäre sicherlich besser, die streitenden Lager würden von selbst zu demokratischen Formen der Auseinandersetzung zurückfinden, auch ohne eine Intervention des Königs. Man darf aber annehmen, dass am Hof bereits über eine Thronfolge nachgedacht wird, doch das geschieht nicht öffentlich.

Offenbar könnte es dabei zu einer Krise kommen, weil Bhumibols einziger Sohn als Frauenheld gesehen wird, der die Königswürde nicht verdient.
Richtig, Kronprinz Vajiralongkorn hat wenig Rückhalt in der Bevölkerung. Aber er geniesse, so sagt man, die Unterstützung des Militärs, weil er eine militärische Laufbahn durchschritten hat. Das würde ihn natürlich sehr mächtig machen.

Dann ist also das Militär die entscheidende Macht im Lande.
Wenn man sich die Geschichte Thailands seit 1930 anschaut und die 18 Putsche, die es seither gegeben hat, ist die Macht des Militärs sicher eine entscheidende Konstante.

Aber weiss das Militär, was es will?
Interessanterweise brechen auch da die Lager auf. Man hat bisher angenommen, das Militär sei fest mit dem Königshaus und den städtischen Eliten in Bangkok verbunden. Das ist jetzt offensichtlich nicht mehr so. Das erklärt das lange Zögern des Militärs, in die Unruhen einzugreifen, und passt auch ins Bild. Denn der politische Einfluss des Militärs in Thailand scheint seit den 1970er-Jahren eher schwächer zu werden.

Dass es beim Militär unterschiedliche Positionen gab, konnte man auch daran ablesen, dass einer der Anführer der Rothemden ein General war – der umgebracht wurde.
General Khattiya Sawasdipol, genannt Sae deng, wurde mitten in einem Interview mit einem ausländischen Journalisten von einem Scharfschützen erschossen. Er war aber der Einzige, der so offen und militant gegen die gegenwärtige Regierung aufbegehrt hat. Es gibt sicherlich auch andere Generäle, die früher auf der Seite Thaksins standen. Aber beim Protest der Gelbhemden, die 2008 den Flughafen blockierten, reagierte das Militär zurückhaltend.

Die Gelbhemden waren gewissermassen die Stosstruppe der städtischen Eliten?
Ja, das waren brave Demonstranten, zumindest waren ihre Proteste gewaltlos. Der Flughafen wurde zwar blockiert, aber hinterher wurde aufgeräumt. Das war natürlich auch eine Art Selbstpropaganda: Wir sind Buddhisten, wir sind friedlich, wir sind Demokraten. Allerdings waren auch die Gelbhemden für einen gewaltsamen Konflikt gerüstet, sie waren bewaffnet. Man löste das Problem dann auf «thailändische Art»: Der Thaksin-freundliche Premier Somchai Wongsawat trat im Dezember 2008 unter einem Vorwand zurück, und die Regierung wechselte. So hatte jede Seite ihr Gesicht gewahrt.

Wie gross ist der wirtschaftliche Schaden, den der gegenwärtige Protest der Rothemden bewirkt, vor allem durch die Ausfälle im Tourismus?
Dramatisch. Im Moment ist zwar der Süden Thailands vom Konflikt nicht betroffen. Aber es besteht natürlich eine theoretische Gefahr, dass der Flächenbrand, der im Zentralteil und im Nordosten zeitweise ausgebrochen war, auch auf den Süden übergreifen könnte. Allerdings ist eine Koalition der Rothemden etwa mit islamistischen Gruppen im Süden höchst unwahrscheinlich. Zwar teilen sie eine Abneigung gegen die Bangkoker Zentralregierung, doch die Methoden und Ziele der Islamisten sind mit jenen der Buddhisten unvereinbar. Hinzu kommt, dass Thaksin, der Ex-Premier, seinerzeit rigoros gegen die Islamisten im Süden vorgegangen ist.

Besteht die Gefahr einer Ausweitung des Konflikts, sogar eines Bürgerkriegs?
Das kann man zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht mit Sicherheit sagen. Die Ruhe seit zwei Tagen kann trügerisch sein. In Bangkok und in über 20 Provinzen sind Ausgangssperren verhängt worden. Das ist der Versuch, Aufstände auch in den Bangkok-fernen Regionen im Nordosten möglichst von vornherein zu verhindern. Denn auch dort gab es bereits Rathausbesetzungen und Ähnliches. Wie es weitergeht, wird zentral ­davon abhängen, was in den nächsten Tagen in Bangkok geschieht.

Ist auch wichtig, wie sich Thaksin verhalten wird?
Thaksin hat angedeutet, dass ein niedergeschlagener Aufstand zu einem Guerillakrieg führen könnte. Vielleicht war das eine Drohung. Aber andererseits soll er sich auch ausdrücklich von Gewalttaten distanziert haben, die in seinem Namen begangen worden waren. Es ist eben kompliziert.

Die Regierung hat heute Wahlen in Aussicht gestellt, ohne ein Datum zu nennen. Wie wahrscheinlich ist es, dass in näherer Zukunft Wahlen tatsächlich auch durchgeführt werden?
Das ist schwierig vorherzusagen. Rechtlich stehen Wahlen erst für 2011 an. Die Frage ist, ob Abhisit auch früher dazu bereit sein wird. Die jüngsten Ereignisse fordern nicht gerade dazu auf. Das Land muss dann ruhig sein, unter den gegenwärtigen Bedingungen ist das nicht möglich. Man wird aber der Legitimitätskrise der Demokratie in Thailand nur durch freie Wahlen Herr werden können.

Zeigt der Fall Thailand also einmal mehr, dass Demokratie nicht für alle Länder das richtige System ist?
Das ist eine schwierige Frage. Demokratie ist eine Regierungsform, die ihren Ursprung in Europa hat und von dort in Teile der übrigen Welt exportiert wurde. Eine solche Regierungsform samt den politischen Ideen und Theorien, die dahinter stehen, lässt sich niemals 1:1 in ande­ren Kulturen umsetzen, es wird immer Angleichungen, Transferverluste geben. Demokratie entwickelt sich auch nicht von heute auf morgen, sie muss erkämpft werden, das war auch in Europa nicht anders. Thailand führt diesen Kampf zurzeit, muss ihn auch führen.

Ist Thailand zur Demokratie einfach noch nicht fähig?
Es fehlt vielleicht mancherorts an der Bereitschaft zur Demokratie. Manche finden die damit verbundenen Aushandlungsprozesse ermüdend, wünschen sich das «Durchregieren». Das ist in vielen Ländern so. Die Demokratie hat nicht überall einen guten Ruf. Sie droht in eine Legitimitätskrise zu geraten. Dazu beigetragen haben weltpolitische Entwicklungen wie etwa der sogenannte Kampf gegen den Terror. Im Namen der Demokratie ist viel politisches Unheil angerichtet worden.

Sicher scheint aber auf jeden Fall, dass Länder in Asien, die diktatorisch regiert werden, etwa Vietnam, sich nach den Ereignissen in Thailand kaum veranlasst sehen, ihr Land zu demokratisieren.
Ich möchte nicht sagen, Thailand oder die Länder Asiens seien zur Demokratie unfähig. Sie müssen zu Formen demokratischer Selbstbestimmung finden, die im Einklang mit ihren kulturellen Traditionen stehen. Wie gesagt: Die Annahme, man könne europäische Demokratieformen bruchlos exportieren, ist falsch. Doch ich bin sicher, dass friedliche Formen der politischen Auseinandersetzung in jeder Kultur mehrheitlich geschätzt werden.

Auf «Spiegel online» war zu lesen, es sei schwierig, in diesem Konflikt in Thailand zu urteilen, wer «die Guten» und wer «die Bösen» seien.
Das ist richtig. Jedenfalls laufen die Rothemden ganz offensichtlich einem falschen Vorbild hinterher, ihr Anführer, Thaksin, ist ein korrupter Milliardär.

Wäre er ein lupenreiner Revolutionär...
...würde das unseren eigenen romantischen Gefühlen entgegenkommen, aber mit Thaksin diskreditiert sich die Opposition selber, auch damit, dass sie Häuser angezündet und Granaten abgeschossen hat. Das alles war alles andere als eine lupenreine demokratische Auseinandersetzung.

Und wieso sind die Gelbhemden nicht die Guten?
Sie repräsentieren die Bangkoker Eliten und Teile der hauptstädtischen Mittelschicht und sind auch keine lupenreinen Demokraten. Es kursieren unter ihnen Vorstellungen von einer Art Ständewahlrecht, die Stimmen des «ungebildeten Mobs», wie sie es nannten, würden so entwertet. Sie erklärten, diese Menschen könnten nicht lesen und schreiben, also sollten sie auch nicht wählen können. Auch das ist nicht besonders sympathisch. Thailand ist auch, was die Einkommensverteilung betrifft, ein sehr ungerechtes Land. Insofern gibt es auch natürliche Sympathien für die Opposition. Es ist in der Tat schwer, Gut und Böse auseinanderzuhalten.

Sind Sie optimistisch oder pessimistisch, was die nächste Zukunft anbelangt?
Im Moment sieht es friedlich aus, doch niemand kann verlässlich sagen, ob es so bleiben wird. Wenn man die Prozesse langfristig betrachtet, kann man trotz der Gewaltausbrüche doch einen Weg zur Demokratisierung sehen. Eine der Nebenfolgen von Thaksins Regentschaft war es, dass er den Menschen des Nordostens eine Stimme gegeben hat. Zuerst musste er sie allerdings kaufen, doch später wurde er auch so gewählt. Er selber hatte mit demokratischen Institutionen nicht viel im Sinn, aber die Leute haben gemerkt: Wenn wir zur Wahl gehen, können wir etwas ändern. Die Menschen des Nordostens, die vorher keine Stimme hatten, sind sich jetzt ihrer Stimme bewusst geworden. (Der Bund)
 
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Liggi

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Laut Thai TV hat Thaksin seinen Namen geändert. Neuer Name nicht bekannt.

Somit wird es schwieriger, ihn zu finden und zu verhaften.

Über Twitter wird berichtet:

Weiterer Haftbefehlt fuer Arisman vom Kriminalgericht ausgestellt, nachdem Arisman heute morgen nicht zur Anhoerung erschienen ist
 

clausi

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thaksin ist wohl als terrorist angeklagt worden. . .

man denkt das er auf die interpolliste kommt da er nicht als politisch verfogter gilt. . .
(stand so in der nation)

GLUECK AUF
 

josef_bay

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thaksin ist wohl als terrorist angeklagt worden. . .

man denkt das er auf die interpolliste kommt da er nicht als politisch verfogter gilt. . .
(stand so in der nation)

GLUECK AUF

Wenn die Anklage auf Terrorismus lautet, droht Herrn Thaksin die Todesstrafe. Kein EU - Staat liefert Straftäter in Länder aus, wo ihnen die Todesstrafe droht. Das trifft bestimmt auch auf einige Länder ausserhalb von Europa zu.
 

Liggi

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Thailands Ex-Premier shoppt in Paris


"http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/23/bangkok-thailand-unruhen/ex-premier-thaksin-shinawatra-shoppt-in-paris.html"]http://www.bild.de/BILD/politik/2010/05/23/bangkok-thailand-unruhen/ex-premier-thaksin-shinawatra-shoppt-in-paris.html[/URL]


Die Meldung ist schon 4 Tage alt, war am 22. 05. in Bild.
 

Donlord

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Die Meldung ist schon 4 Tage alt, war am 22. 05. in Bild.
Frage mich gerade, ob er auch nur eine Tasche kaufen darf ...:p

wie kommt der Kerl denn in die EU??? Der hat doch seit 2 Jahren Hausverbot hier. Typisch Franzmänner.
 

Gast_1

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11 April 2009
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Die Hoffnung stirbt nie.



Thailänder beten in Bangkok für einen dauerhaften Frieden

BANGKOK - Eine Woche nach der Erstürmung des Protestcamps in Bangkok haben sich in der thailändischen Hauptstadt tausende Menschen zu Friedensgebeten versammelt. Ab dem frühen Morgen kamen an mehreren Orten in der Stadt buddhistische Gläubige zusammen.

Auch Christen, Muslime und Sikhs nahmen an den Gebeten teil, zu der der Gouverneur von Bangkok, Sukhumbhand Paribatra, aufgerufen hatte. Eine der Gebetszeremonien fand vor dem Einkaufszentrum Central World statt, das während der Unruhen ebenso wie mehr als 30 weitere Gebäude in Brand gesetzt worden war.

Der Gouverneur erklärte, die Gebete sollten zur «Erholung» der von den blutigen Kämpfen zwischen Sicherheitskräften und oppositionellen Rothemden Betroffenen beitragen.

Er rief dazu auf, «die Vergangenheit zu vergessen und eine neue, geeinte thailändische Gesellschaft zu schaffen». Bei den Unruhen waren seit Mitte März mindestens 88 Menschen ums Leben gekommen und 1900 weitere verletzt worden.

Am Mittwoch vergangener Woche stürmte die Armee das besetzte Geschäftsviertel Ratchaprasong, am Wochenende kehrte Bangkok weitgehend zur Normalität zurück. Dennoch verlängerten die Behörden am Dienstag die nächtliche Ausgangssperre in der Hauptstadt und 23 Provinzen des Landes um vier weitere Nächte.

Hoffen wir mal, dass die gebete auch gehört werden.



 
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