So, bin wieder zurück.
Die Wahlbeteiligung war zwar mau, aber das Ergebnis ist eindeutig. Ich mache weiter.
... Aber mache deutlich, was bestätigte Erkenntnisse, Vermutungen, Theorien, Meinungen sind.
Schwierig für mich weil ich faul bin, aber ich werde mir Mühe geben. Nur erwartet keine Quellengaben von mir, es ist unverhältnismäßig viel Arbeit, alles nochmal rauszusuchen. Ohnehin:
"In meinem Alter diskutiert man nicht mehr, da hält man Seminare." (Zitat von Hans Söllner).
Ich schlage einen Farbcode vor, von
Erkenntnissen und Tatsachen über
Theorie bis hin zu
Vermutungen, Meinungen,, und
Begründungen.
P- und S-Wellen breiten sich kugelförmig aus, L- und R-Wellen sind flache Oberflächenwellen, sie entehen an der Grenzfläche Boden/Luft durch die Überlagerung der Kugelwellen (Amplitudenspitzen addieren und verstärken sich). Deshalb sind Bodenwellen deullich wirksamer und zerstörerischer. Sie entsehen y Selunden zeitversetzt, denn die Kugelwellen müssen ja erstmal vom Hypozentrum zum Epizentrum laufen. Kugelwellen werden nur von sehr empfindlichen Menschen wahrgenommen, Tiere merken sie meist sofort (Hunde springen auf und rennen weg, erst etliche Sekunden später beginnen Wände zu wackeln. Seismographen regieren genauso empfindlich wie Hunde. Sobald die allerersten Kugelwellen ankommen sieht man es auf ihren Papierstreifen.
Müssen wir die exakten Wellenlaufzeiten nach BKK und Pattaya sekundengenau wissen?
Nein, diese Info ist bezüglich des BKK-Einsturzes nur 'nice to know'. Sie ist aber superwichtig zur Beurteilung der möglichen Vorwarnzeit für die Regionen.
Sehen wir uns dazu die Karte an, und ziehen eine gerade Linie zwischen dem Hypo/Epizentrum und BKK.
Wären die Laufzeiten aller 4 Wellentypen zwischen Epizentrum und BKK (und dann Pattaya) exakt bekannt, dann wüßten wir auch auch die exakte sekundengenaue Vorwarnzeit bei einen neuen Beben mit gleichem Hypo- bzw. Epizentrum. Es hängt nur von der Position der Seismographen ab. Denn alle durchlaufenen Gesteinspakete werden bei neuen Beben die gleichen sein sein wie vorher, niemand kann sie austauschen.
Zum Einsturz:
Der Auslegerkran steht neben dem Gebäude und nicht im Fahrstuhlschacht. Seine Auslegernadel steht recht flach, er kann nicht mehr soviel heben wie in steiler Auslegerstellung. In DACH muss bei jedem Kran auf einem deutlich lesbaren Schild unten am Turm die Hubkraft für verschiedene Auslagen ablesbar sein. Das gilt auch für Schienenlaufkatzenkrane mit starr waagrechtem Ausleger und für Krane mit Knickausleger. Der Kran ist mit stabilen Streben am Gebäude verankert. Alles andere wäre im Baugewerbe völlig unüblich, sowas habe ich nie gesehen. Der Kran kann sich also nicht relativ zum Gebäude bewegen, nur seine Nadel kann es. Die Nadel wippt heftig auf und ab. Schwingt sie auch in linker und rechter Richtung? Das können wir nicht sagen.
Annahme:
Der Schalungstisch (''Flying table') an der Hakenflache hst sich im Gebäude verkantet und steckt fest. Der Kranführer kann ihm nicht sehen, seine Sichtlinie ist durch das Gebäude blockiert. Er kann nur auf Funkanweisungen und/oder Handzeichen eines Beobachters reagieren. Das ist nichts Ungewöhnliches und Alltag im Baugewerbe. Aber hier ist eine erste mögliche Fehlerquelle: Fehlende oder schlechte Kommunikation zwischen 'Bodenpersonal' und Kranführer. Wir sehen im Video, dass das Maschinenhaus des Krans qualmt. Das kann nur 2 Ursachen haben: Entweder Hubmotor oder Schwenkmotor (oder beide) sind überlastet und die Isolierung der Kupferwicklungen qualmt, oder die Bremsen haben versagt und ihre Beläge qualmen. (Krane haben keine Kupplungen).
Die Überlastung wurde nicht durch eine mechanische Sicherung (Drehmomentstütze) verhindert. Warum nicht??? Eine solche muss immer vorhanden sein, sie schaltet den Kran elektrisch ab. Irgendetwas ist hier faul. Wir wissen nicht was, das müssen die Unfalluntersucher herausfinden.
Weshalb könnte sich ein Flying Table im Gebäude verkanten und steckenbleiben? Sehen wir im amerikanischen Lehrvideo genau hin. Die große Hakenflasche ist nicht zu sehen.. Sie ist aber vorhanden, wie man an den rechten Befestigungsketten sieht. Man sieht nur eine Hilfshakenflasche mit einem daran befestigten Ausgleichsmotor. Der Flying Table besitzt also insgesamt 6 Bestigungspunke, und alle sind wichtig und werden genutzt. Der Ausgleichsmotor wird von einem Mitglied des Bodenpersonals gesteuert, dieser kann den Tisch schräg oder waagrecht schweben lassen, je nach Bedarf. Das Gesamtgebilde ist nach allen Gesetzen der Mechanik sehr kompliziert und fragil - die Kommunikation zwischen Kranführer und Bediener des Ausgleichsmotors muss perfekt passen. Die gesamte Bedienung ist höchst fehleranfällig, und man braucht eine sehr erfahrene Crew, damit es überheupt klappt. Also nochmal: Warum könnte sich so ein Tisch im Gebäude verkanten, und wie kriegt man ihn wieder frei?
Möglichkeit 1: Kranführer oder Bodenperpersonal ziehen zu stark an. In diesem Fall steckt der Tisch vertikal schräg fest, zwei seiner Kanten sind blockiert, jeweils eine oben und eine unten, Der Kran muss nachlassen, damit die festsitzenden Kanten wieder frei werden.
Möglichkeit 2: Hoher Winddruck lässt den Tisch horizontal verkanten. Der Winddruck ist nicht zu unterschätzen, es können hohe Kräfte entstehen. Der Wind drückt nicht nur die Last zur Seite, er wirkt auch auf das Fachwerk des Auslegers. Nur die Schwenkbremse kann verhindern dass der Kran vom Wind seitlich weggedreht wird, Die sitzt jedoch nahe der Turmmitte, es entstehen auch im Normalbetireb hohe Hebelkräfte. Deutsche Safety Regulations verbieten einen Kranbetrieb oberhalb einer betimmten Windstärke. Nach meiner Erinnerung irgendwo zwischen Windstärke 4 und 6. Kann mal bitte jemand nachgucken? Der Windmesser muss auf Höhe der Führerkabine angebracht sein - Höhenwinde sind fast fast immer stärke als Bodenwinde.
Nicht immer schalten die Windmessgeräte den Kran automatisch ab, manchmal geben sie nur akustisch ein Signal und der Kranführer muss dann den Betrieb einstellen.
Möglichkeit 3: Schrägzug. Das hatte ich in einem früheren Beitrag mal erwähnt, und manche von euch sind über diesen Begriff gestolpert. Zur Verdeulichung ein eigenes Erlebnis:
Ich beobachtete, wie ein Polier 'seinen' Kranfahrer zusammenscheisst. Dem war bei Wind die Last ins pendeln gekommen, er hatte das Hubseil abgelassen, und nun stand die Last am falschen Platz. Um einen genzen Meter! Ein erneuter Hub und ein leichtes Verschwenken des Auslegers wurde versucht, dabei geriet die Last erneut ins pendeln. Der Polier (weißer Helm) tobte ein wenig rum und befahl dem armen Kranfahrer, er solle die Last per Schrägzug seitlich über den Beton schleifen, das schien dem Polier sicherer zu sein. Er hatte dabei nicht gesehen dass ein silbriger Aluhelm (hihi, ausrgerechnet Alu, *gröhl*) hinter ihm stand - nämlich ich. Der Kranführer weigerte sich, völlig zu Recht. Er war zwar offensichtlich noch unerfahren, aber er kannte die Sicherheitsvorschriften. Ich unterbrach den ganzen Zirkus. Bei einem Schrägzug können schlimme Sachen passieren, weil dabei die Sicherheitseinrichtungen des Krans nicht mehr korrekt arbeiten. Rechnet es selbst aus: Mechanik --> Kräftezerlegung.
Jetzt habe ich 3 Eventualitäten geschildert, warum ein Kran hohe Krafte auf ein Gebäude ausüben kann. Nun muss noch geklärt werden, wieviele Tonnen so ein Kran bewältigen kann. Schwer zu sagen, ich versuche mal eine Schätzung.
Es hängt von der Bauart des Krans und dem Anstellwinkel des Nadelauslegers ab. Die mittelgroßen Auslegerkrane 'meiner' Baustelle damals konnten bei abgesenktem Ausleger noch etwas über 2 t heben. Also nicht viel. Der eingestürzte Kran war größer und kann geschätzt etwas 4 t senkrecht heben. Nun ist sein Ausleger aber nicht voll abgesenkt bis in die untere Erndposition, er kann also etwas mehr heben. Wieder eine Schätzung: Etwa 1 t mehr - nun also 5 t. Es geht noch weiter! Ingenieure rechnen immer mit Sicherheitsmargen und legen Maschinen auf mindestens doppelte Belastung aus, sind Menschleben gefährdet auf dreifache Belastung. (Panzerbauer sind eine Ausnahme. Kleiner Scherz

)
Demnach könnte so ein Kran eine Kraft von ca. 15 t in das Gebäude eineleiten. Als statische Belastung. Dynamische Belastungen (Schwingungen, die sich aufschaukeln können) habe ich hier nicht betrachtet. Denn dann wird es völlig verrückt.
Ich mach erstmal Schluß für heute.
Als Fortsetzung sind geplant:
Erdbeben und Einsturz: Ursache und Wirkung, oder singuläre Ereignissse?
@wiwowas's Kritik an meiner 5-7 Sekunden Theorie (eventuell hat er recht. Muss nochmal drüber nachdenken)
Mehr zum Bauverfahren mit den Flying Tables.
Ist an der Stahl-Theorie was dran?
Ergebnisse von Unfalluntersuchungen, falls schon welche vorliegen.
usw.....
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Achso, nochwas sehr Wichtiges bevor ich weg bin.
Etliche Leser meinten, der Copyrightvermerk im ersten meiner Beiträge habe sie abgescrhreckt.
Leute, ich gebe mir große Mühe, um EUCH zu schützen. Ihr dürft praktisch alles, auch frei kopieren und weitergeben, solange ihr nichts verändert und mich als Quelle erwähnt. Meine Gedanken und Formulierungen sollen ALLEN zur Verfügung stehen, niemand (auch ich nicht) soll damit Geld verdienen. Aber jetzt erweitere ich die Common Creative Lizenz CC BY-ND nochmal um einen Satz:
"Die Benutzung meiner Beträge in diesem Thead als Trainingsmaterial für neuronale Netze und KI-Anwendungen ist untersagt."
Das geht wiederum nicht gegen euch als normale Leser, sondern nur gegen die KI-Fraggles. Die leiden nämlich unter akutem Notstand an Trainingsdaten.
Bin ich jetzt paranoid? Vielleicht, das ist eure Entscheidung.
Aber Paranoia zu haben bedeutet nicht automatisch, dass keiner der KI-Propheten auf meine Kosten sein eigenes Geld oder seinen Ruhm vermehrt.