Tagestrip nach Amsterdam (Teil 2)
Anreise mit dem Auto aus Süden (Ruhrpott):
Ab dem Autobahnkreuz Oberhausen über die A3 Richtung Arnhem (ist ausgeschildert). Zwischen Arnhem und Großraum Amsterdam wechseln mehrmals die Autobahnnummern, druckt euch vorher einen Routenplan aus. Kurz vor Amsterdam auf Höhe von Ouderkerk die A2 verlassen und 1 km bis zur
Amsterdam Bijlmer ArenA fahren und da ins Parkhaus rein. Dort an den Automaten ein Kombiticket fürs parken und die Weiterfahrt mit dem Zug nach 'Amsterdam Centraal' kaufen. Fahrt auf gar keinen Fall mit dem PKW in die Stadt rein! Ihr seid gewarnt.
Anreise mit der Bahn:
Es gibt nur sehr wenige Direktverbindungen nach Amsterdam Centraal, auch die Verbindungen zum Flughafen Schiphol zweigen vorher ab. Am besten über Arnhem und Utrecht bis ebenfalls
Amsterdam Bijlmer ArenA fahren und dort umsteigen. Ich hätte die Nederlandse Spoorwegen gefahrlos um 35 € bescheissen und teilweise schwarzfahren können, einen Weg dazu habe ich per Zufall gefunden (geht nur bei in Deutschland gekauften Tickets).
Während der Bahnfahrt hatte ich endlich mal Zeit mir in Ruhe die Gegend anzusehen, ohne auf den Verkehr achten zu müssen. Spontan musste ich an den Song 'In the Dutch Mountains' der Nits denken, einer niederländischen Kultband aus den 70ern. Vom Zug aus sieht man solche Landschaften und Siedlungen noch, als Wagenlenker auf der Autobahn nicht mehr.
Ankunft in
Amsterdam Centraal, dem Hauptbahnhof. Der hat 3 Ausgänge, nehmt davon den mittleren. Wenn Ihr beim Verlassen des Bahnhofs direkt rechts von euch folgendes Bild seht, habt ihr einen falschen Ausgang genommen, den ganz rechten. Ist zwar ein schönes Fotomotiv, aber ihr seid schon in Gefahr, euch zu verlaufen. Ihr wollt doch ins Rotlichtviertel, oder??
Also zurück, durch den mittleren Ausgang raus und die Brücke über die Gracht überquert, und weiter geradeaus über die große Ampelkreuzung in die die Hauptstraße, den
Damrak, rein. Richtung Südwest.
Achtet dabei nicht nur auf den Autoverkehr und Strassenbahnen, sondern auch auf den Fahrradverkehr. Vermeidet den Anfängerfehler, den fast alle Amsterdamtouristen machen. Die Fahrräder sind oft mit einem Affenzahn unterwegs, und sie haben meist Vorfahrt. Gleich die allerste Kreuzung vor dem Hauptbahnhof ist saugefährlich für unerfahrene Fussgänger. Die Radfahrer sind zwar daran gewöhnt, dass in der Gegend rund um den Bahnhof sich die Touristenrudel wie aufgescheuchte Hühner benehmen, aber sie verlangsamen oft ihr Tempo nicht. Stattdessen versteifen sie die Schulter und bereiten sich auf einen Streifschuss vor, um euch von der Bahn zu kegeln. Das ist kein Spass mehr.
In der Damrak gibt's dann die ersten Fotomotive. Eine Überraschung: Die riesige Warteschlange vor einer Frittenbude. Angeblich die besten, laut Tripadvisor. Wer nicht sooo lange warten will geht 50 m weiter, da ist die Warteschlange ein wenig kürzer. Und es gibt sogar, laut Eigenwebung, die
weltbesten Pommes. Die spinnen, die Touris.
Weiter geht's. Ignoriert die Tripadvisor-Opfer vor den Pommesbuden, sucht nach weiteren Fotomotiven und schlendert weiter geradeaus. Nach 5 Minuten liegt links der
'Bijenkorf', das Luxuskaufhaus der Stadt. Vergleichbar im Prestige mit dem KaDeWe in Berlin, vergleichbar sind auch die Preise. Direkt hinter dem Bijenkorf öffnet sich der Damrak, links liegt ein Monument - eine Säule auf einer Stufentreppe. Das ist eines der Wahrzeichen der Stadt, der
'Dam'. Daran hängen bei mir viele alte Erinnerungen, dazu mehr im nächsten Beitrag.
Entweder schon vor dem Bijenkorf, spätestens aber am Dam verlasst ihr den Damrak und biegt im 90°Winkel nach links ab, Richtung Südost. Da gibt es dann keine breiten Strassen mehr, die Gassen werden eng - ein gutes Zeichen, aber behaltet die Richtung Südost. Nach wenigen Minuten seid ihr ihr im Rotlichtviertel, gesamte Zeitdauer vom Hauptbahnhof bis hierhin in normal schnellem Fussgängertempo: Etwa eine Viertelstunde.