@max_hh
" Dann gibt es in Deutschland und vermutlich auch im Rest der Welt Chemsexpartys. Erst wird sich mit Chrystel Meth zugedröhnt und damit er steht kommt die Spritze zum Einsatz. Berlin hat da eine sehr große Szene."
Chemsex? Um Himmels Willen.
Leute, bitte seid extrem vorsichtig!
Ich habe umfangreiche Erfahrungen mit weichen und harten Drogen, und gleichzeitigem Sex. Das alles ist zwar 30-50 Jahre her (nur die Drogen), aber ich weiß wovon ich rede. Damals gab es noch keine Schwanzhärtepillen.
Dass ich nie abhängig wurde ist wohl nur Zufall. Pervitin (= Crystal Meth) hätte mich wahrscheinlich abhängig gemacht, wenn mein Dealer hätte nachliefern können. Das war (vor 30 Jahren) die einzige Substanz, wo ich mich, nach der Probierpackung, aktiv um eine Quelle bemüht habe. Glück gehabt und nix gekriegt. Tut euch selbst bitte einen Gefallen. Wenn ihr abhängig werdet und nicht mehr loskommt, stürzt euch möglichst früh von ner Klippe - dann sterbt ihr wengstens noch in Würde.
Ausprobierte harte Drogen, bei denen
für mich aus verschiedenen Gründen keine Suchtgefahr bestand:
Alkohol: Da erzähl ich euch nix. Hier seid ihr selbst mehr Experte als ich.
LSD und Psilocybin: Anzahl meiner Trips ca 20-25. Sex ist möglich (hat mal geklappt), aber nicht zu empfehlen. Im Kopf passiert derart viel, da ist die Beschäftigung mit dem Körper reine Zeitverschwendung. Lächerlich. Visuelle und akustische Halluzinationen, gestörtes Gleichgewichtsgefühl. Ihr entdeckt das Weltgeheimnis, das wisst ihr am nächsten Tag noch, aber ihr könnt euch nicht mehr an die Lösung erinnern. Ist jedesmal so. Ohne erfahrenen Reiseleiter besteht die Möglichkeit als seelisches Wrack zu enden. Null Suchtpotenzial. 12-16 Stunden Wirkung, danach noch mindestens 1 Tag Arbeitsunfähigkeit wegen Träumerei und Unaufmerksamkeit.
Nur LSD: Ende der 60er/Anfang 70er gab es noch Qualität. Purple Haze, Yellow Sunshine, Blue Cheer, Deep Purple, Red Sun Explosion waren Markennamen, man konnte die Pillen oder die Stempel auf dem Löschpapier identifizieren und wußte was man kaufte. Dann fingen die Küchen an zu experimentieren. Plötzlich waren Sachen auf dem Markt, die zusätzlich auch eine Körperwirkung hatten. Auf meinem letzten Trip fingen meine Eckzähne an zu wachsen, deshalb habe ich aufgehört. Heute hohes Risiko, man muss der Küche vertrauen. Auch bei den modernen Badesalzen wißt ihr nicht was gekauft habt.
Heroin: Körperdroge, im Kopf passiert nicht viel, außer dass ihr eure Ruhe haben wollt. Es blieb beim einmaligen Probieren, weil viel zu teuer und viel zu schlapp im Vergleich zu LSD. Pulver auf Stanniolpapier heißgemacht, Rauch in die Nase: Warmes und wohliges Körpergefühl, Sex dabei halte ich für möglich. Zumindest anfangs, später dann nicht mehr. Ich habe in meinem Leben drei verschiedene Herointussis gebumst. Einen Orgasmus und Spaß beim Sex hatte keine von denen mehr, die lagen einfach nur da. Opfer. Ein Jugendfreund von mir ist abhängig - nimmt jetzt täglich Methadon, vom Gesundheitsamt überwacht. Völlig geregelter Tagesablauf, sonst funktioniert er nicht. Jede Spontaneität ist weg.
Kokain: Ihr macht euch die Nase voll, der Verstand verschwindet durch alle anderen Körperöffnungen. Arschteuer, ihr werdet arm dabei, und gierig. Beim Konsum ist die Obergrenze nur der Exitus. Sex ist möglich, sogar auch ohne Schwanzpillen. Geht nur in den Körper, keine psychodelischen Erlebnisse. Ein ehemaliger Boss von mit war Kokser. Die Firma ging pleite.
Crystal Meth (Pervitin): Saugefährlich. Wirkt ähnlich wie Kokain, aber stärker. Schon nach dem erstenmal nagt ein Gefühl in euch: Nochmal, nochmal... Finger Weg! Ihr seid gewarnt.
Speed: Wirkt ahnlich wie Kokain, nur deutlich schwächer. Pipifaxdroge für Kinder, lohnt sich nicht. Keine Ahnung welche chemische Substanz das Speed in Berlin Ende der 80er Jahre war. Vielleicht pulverisiertes Captagon? Sex ist normal ohne Probleme möglich.
Relativ billig, schnelle psychische Abhängigkeit, die man aber auch schnell wieder los wird. Ein dreiwöchiger Urlaub in der Wüste Gobi reicht.
AN1 und Captagon: Waren Ende der 60er noch rezeptfrei, Mitte der 70er nicht mehr. Gleiches Suchtpotenzial wie Speed.
Kodein (Hustentropfen): Eine eklige Sauerei. Erst kriegt ihr es nicht runter, dann kotzt ihr alles wieder aus. Positiv: Das Kotzen passiert so nebenbei, ohne richtig unangenehm zu sein.
Es gibt noch ein paar mehr. Einheimische Pflanzen, bio und vegan, aber alle giftig. Gemeinsamkeiten: Schwierig zu dosieren, der Wirkstoffgehalt kann von Pflanze zu Pflanze unterschiedlich sein, die tödliche Dosis ist schnell erreicht. Wir haben früher mal "Brosig's Asthmazigaretten" im Reformhaus gekauft, aufgebröselt, und uns Tee gekocht. Funktioniert heute nicht mehr. Waren alles Horrortrips, Hieroniemus-Bosch-ähnliche feindliche Welten.
Wie gesagt, das sind
meine Erfahrungen, bei euch kann das anders sein.
Fazit:
Wenn ihr ein psychodelisches Erlebnis haben wollt, stören Schwanzpillen. Schade um das Geld.
Wollt ihr geilen tagelangen Sex, dann schluckt
nur die Schwanzpillen, ohne Drogen.
Keine Diskussion jetzt. Das Thema ist für mich durch, ich will nicht weiter drüber reden.
Ab sofort seid ihr für euch selbst verantwortlich und habt keine Ausrede mehr.
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Auszug aus einem Interview der 'Süddeutschen Zeitung' mit Lemmy Kilmister, dem Frontmann der Band Motörhead.
Süddeutsche Zeitung: Was mache ich, wenn meine Söhne mit Drogen ankommen?
Lemmy: Freundlichkeit und Ruhe bewahren. Und an die Würde appellieren.
Nutzt das was mit der Würde?
Nicht sofort. Aber später. Bei der Würde werden wir alle weich. Vor allem junge Leute. Stolz - großes Thema.
Wie geht das, dieses Appellieren?
Ich hab' meinem Sohn Paul das mit dem Heroin erklärt: "Tu, was du für richtig hältst. Du bist ein guter Junge, und dein Vater erlaubt dir alles." Paul grinste mich an wie ein Schaf, okay? Und ich: "Außer Heroin, Freundchen!"
Was sagte Ihr Sohn?
Paul wollte natürlich Ärger, also fragte er: "Was machst du, wenn ich's trotzdem nehme, Daaad?" Ich: "Dann schlage ich dich tot, du verdammter Bastard. Ich will nicht, dass du langsam stirbst. Besser, ich zieh' dir gleich eins über den Schädel."
Hier das komplette Interview