Kann zwar nicht mit Erfahrungen ausSüdostasien dienen (bin erst in 6 Wochen zum erstenmal in der Gegend), aber "caretaking" gibts ja weltweit. Hier mal ein Erfahrungsbericht aus Liberia, Westafrika. Vielleicht auch für die langjährigen hier aus dem Forum interessant.
In Liberia ist "taking care" wie eine Heirat auf Zeit, fängt an bei wenigen Tagen, endet wenn die Lady schwanger wird. Manche meiner Kollegen haben dann geheiratet.
Aus männlicher Sicht: Bequem, wenn man nicht erst in einer Bar auf Suche gehen muss falls der Druck mal groß wird. Die Lady muß nicht erst neu angelernt werden, sie weiß was man besonders mag. Und sie fragt auch nicht nach Cash, ist aber hoch eifersüchtig. Guter Weg Land und Leute kennenzulernen. Großartige Erlebnisse, wie z.B. wenn man von der Arbeit kommt und die Bude voll ist mit den Freundinnen der Dame, alle besoffen, der Kühlschrank geplündert, und der Hausboy fragt nach Geld um Nachschub zu holen. Witziger Abend, unglaublich lustig. Caretaking ist aber deutlich teurer als 1-night-stands, man zahlt nicht nur den Lebensunterhalt und die Klamotten (!!), sondern bei Trennung wird auch eine Abfindung fällig, mindestens in gleicher Höhe wie für eine tägliche Barlady aufaddiert. Sonst gibt's Ärger, aber so richtig!
Aus Sicht der Lady: Gesichertes Leben für die Zeit solange es hält, nicht jeden Tag wieder neu ums Geld kämpfen müssen, immer satt, gute Klamotten, gut riechen... dafür tut sie dann auch so einiges.Und die Abfindung am Ende reicht entweder für wochenlange Parties mit den Freundinnen oder für einen eigenen kleinen Laden.
Liberianische Besonderheiten: Es gibt nur Freelancer in den Bars. Prostituierte (mehrere Männer pro Abend) sind selten, alle anderen sind auf Partnersuche, vorzugsweise unter den Expatriates, auch wenns jedesmal nur für eine Nacht ist und sie morgens bezahlt wird. Genereller Verhaltenstip: Nie eine Freelancerin zu schnell hintereinander erneut abschleppen, immer ein paar Tage dazwischen verstreichen lassen - es passiert sonst daß manchmal schon nach der zweiten Nacht überraschend ein fremder Koffer im Schlafzimmer ist und die Ablage vor dem Badezimmerspiegel mit Kosmetik und einer fremden Zahnbürste vollsteht. Zwei Wochen später muß man dann den zuverlässigen Hausboy entlassen weil der vom falschen Volksstamm kommt, sonst gibts ein paar Tage lang nur schlechten Sex.
Auch wenns teurer ist, Zielperson einer Caretakerin zu sein macht mir mehr Spaß.