Billy,
cosi fan tutte
italienisch: „So machen es alle (Frauen) oder Die Schule der Liebenden“
Eine der schönsten Mozart-Opern mit einer irrsinnig traumhaften Musik.
Premiere: Januar 1790 im Hofthater in Wien.
Mozart wollte mit dieser Oper das adlige Publikum zurückerobern. Aber da war es schon zu spät. Die reichen und einflußreichen aristokratischen Familien, die Wiener „Eliten“ hatten ihn für immer fallengelassen. Von denen kaufte keiner mehr seine Noten, es kam keiner mehr in seine Konzerte.
Seine Einnahmen sanken und er verarmte allmählich.
Warum?
1785 und später 1786/87 hatte er zusammen mit seinem Textdichter Da Ponte den „Figaro“ und den „Don Giovanni“ gemacht. In beiden Opern hält Mozart dem Adel auf ganz subtile und versteckte, listige Art den kritischen Spiegel vor:
Im Figaro ist der Graf Almaviva schon nicht mehr „stark“ genug, um das Recht der ersten Nacht gegenüber der hübschen Kammerzofe Susanna durchzusetzen; und im Don Giovanni wird der Lebemann und aus dem Vollen schöpfende adlige Frauenheld in einem furuiosen Finale zur Hölle geschickt.
Das hat der aristokratischen Elite Wiens und des Reiches überhaupt und ganz und gar nicht gefallen!!!
Aber das Wiener Proletariat und die Wiener Unterschichten – die etwa 70 bis 80 % der damaligen Bevölkerung ausmachten – ahnten, wußten vielleicht, daß dieser Mozart ein ganz Großer war:
Sie sangen und pfiffen die Lieder, Chöre und Arien aus seinen Singspielen und Opern; Mozart stand bei denen ganz hoch im Kurs; war ihr Superstar!
1791 – seinem Todesjahr – hat er dann mit Schickaneder, Theaterdirektor und Schauspieler eines einfachen Vorstadttheaters, die Zauberflöte gemacht. Dieses Singspiel mauserte sich für Schikaneder zu einem riesigen Publikums- und auch finanziellen Erfolg. Für mehrere Jahre waren die Vorstellungen ausverkauft. Der Träger des Erfolges der Zauberflöte war das in dieser Gegend lebende Proletariat und die Wiener Unterschichten. Milos Formans Film von 1984 (8 Oscars!!!)„Amadeus“ zeigt das in sehr authentischer Weise. Von diesem Ort aus und getragen von diesem Publikum begann der unaufhaltsame Siegeszug dieses Singspiels.
Hier ein Auszug aus dem Film: von der schimpfenden und keifenden Schwiegermutter zur Racharie der Königin der Nacht aus der Zauberflöte; da muß man erst mal drauf kommen:
https://www.youtube.com/watch?v=5wfp8EB179g
Ich schweife ab. Ich hör mal auf.
Bakwahn
ehemals PC-Support und Netzwerkadministration
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