Frauen ausgebeutet – acht Personen verhaftet
von Nora Camenisch - Sie sollen Sexarbeiterinnen und -arbeiter ausgebeutet haben: Die Solothurner Polizei hat drei Schweizerinnen, vier Thailänderinnen und einen Thailänder verhaftet.
Förderung der Prostitution, Menschenhandel, Widerhandlung gegen das Betäubungsmittelgesetz und gegen das Ausländergesetz: Dies wirft die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn 12 Thailänderinnen und Thailändern sowie 7 Schweizerinnen und Schweizern vor. Sie hat deshalb ein Verfahren eröffnet.
Die Beschuldigten sollen illegal anwesende Sexarbeiterinnen und Sexarbeiter ausgebeutet haben. «Bislang gibt es 21 Opfer», sagt Jan Lindenpütz, Medienbeauftragter der Solothurner Staatsanwaltschaft, zu 20 Minuten. «Ihnen wurden Vorschriften gemacht, wie sie zu arbeiten haben und welche sexuellen Dienste sie anbieten sollen.» Zudem seien den thailändischen Opfern Kosten für Einreise, Kost und Logis von den Einnahmen wieder abgenommen worden.
Crystal Meth und Bargeld sichergestellt
In den vergangenen Monaten wurden gemäss Staatsanwaltschaft im Kanton Solothurn 18 Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden auch grössere Mengen Bargeld und kleinere Mengen Crystal Meth sichergestellt. Acht der 19 Beschuldigten wurden in Untersuchtungshaft gesetzt – drei von ihnen wurden in der Zwischenzeit wieder entlassen. «Bei ihnen bestehen keine Haftgründe mehr», so Lindenpütz. Der Medienbeauftragte sagt weiter, es handle sich nicht um ein eigentliches Netzwerk, «durch organisatorische und praktische Unterstützung bestehen aber Überschneidungen.»
Aus ermittlungstaktischen Gründen kann die Staatsanwaltschaft keine weiteren Auskünfte erteilen. Die Strafverfahren sind hängig, Anklage wurde noch nicht erhoben. Die Ermittlungen erfolgten in Kooperation mit verschiedenen anderen Kantonen.
20 Minuten - Frauen ausgebeutet acht Personen verhaftet - Bern