Bei einem geringen Teil dieser Gesellen kann man wohl ein manisches Verlangen nach Geldvermehrung vermuten, obwohl rein rechnerisch überhaupt keinen Grund zur weiteren Geldvermehrung gibt.
Beim Hauptteil dieser Gesellen liegt es an der schieren Notwendigkeit, sich zumindest einen Teil der täglichen Brötchen durch Arbeitseinsatz zu verdienen. Es ist ein kleines Kapital von 20 oder 30 Tausend Euro vorhanden, der Frust über das Leben in DACH ist groß, die genossene Freude in LOS ebenso wenn nicht größer, die neu gewonnenen Freunde sind begeistert über so easy verdiente Kohle, der Ehrgeiz ist geweckt - und manchmal auch die Gier.
Lauf mal als Greenhorn -schaffst du eh nicht mehr, aber so rein hypothetisch- durch die Sois und lasse verlauten, wie toll du das alles findest und du hier jetzt einsteigen willst. Kohle gibt es cash oder aufs ausländische Konto.
Was meinst du, wie weit du laufen musst, um ein Dutzend Angebote zu haben? Alles gut gehende Geschäfte mit besten Renditen natürlich.
Der gewöhnliche DACH-Unternehmer betreibt mit seiner GmbH in LOS eine Bar, ein Restaurant, ein Guesthouse, what ever in die Kategorie "Touri-Beglückung" passt. In der Regel versucht er in die Kategorie einzusteigen, die ihn selbst bei seinem LOS-Aufenthalt am Besten gefallen hat. Ob er damit berufliche Erfahrung hat, lässt er in der Regel außen vor.
Es ist geradezu phänomenal, welchen Herausforderungen sich die Business-Man in spe stellen, obwohl sie nicht die geringste Erfahrung in ihrem neuen Job haben. Ich behaupte sogar, dass diese Herausforderungen in DACH zu Albträumen führen würde. In LOS mutiert das eigentümlicherweise zu einem Spaziergang.
Wenn dann noch in der zum Verkauf stehenden Bar ein paar hübsche Hühner am Werkeln sind, von denen der neue Eigentümer in spe sich den einen oder anderen kostenlosen Einlauf verspricht, hat der Laden ganz fix seinen Besitzer gewechselt. Dass man auch in LOS nicht die Hühner pimpert, die für einen anschaffen sollen, wird geflissentlich negiert. Dass auch das selbst gesoffene Bier bezahlt werden muss, in einem Abwasch gleich dazu.
Irgendwann steht dann der einst stolze Bar-Besitzer an der Ecke und wartet auf den nächsten Trottel mit viel cash auf den ganz großen Einstieg in ein super laufendes Business.
Und es gibt noch ein paar Leute, die ganz gezielt nicht ins Touri-Business einsteigen wollen, aber trotzdem auf legale Art ihre Brötchen in LOS verdienen wollen. Landwirtschaft -sehr schwierig, weil teilweise system-relevant-, Handel, Im- und Export -war sehr gut bis 2000, seit dem aber unter scharfer Beobachtung- und da gehen mir auch schon die Beispiele aus.
Was immer man starten will: 51 % des Geschäftskapitals muss von Thais kommen. Es gibt aber keine Thais, die bares Geld in eine Farang-Company stecken werden. Ergo muss man selbst auf den Zugriff von 51 % seines Geldes verzichten, um in LOS ein Business zu starten.
Noch eine Möglichkeit gibt es in LOS. Das Arbeiten als Freelancer. Zwar selten praktiziert, aber völlig real.
Voraussetzung ist wie beim Work-Permit für 51%-Verzichter, dass kein Thai den Job in dieser Form durchführen kann. Zum Beispiel Reitlehrer. Ich meine Pferde. Das kriegt kein Thai gebacken, gleichwohl ist unter den wohlhabenden Thai die Nachfrage groß.
Als Freelancer unterliegt man nicht der 49/51 Regelung. Gleichwohl bekommt man ein Working-Permit und kann ein NON-B Visum beantragen. Regelmäßiges Erscheinen beim FA vorausgesetzt.
Ich bin wohl etwas abgeschweift.
Warum kommen diese unerwünschten "Gesellen" dann trotzdem an und wollen da unbedingt mitspielen ?
Weil sie sich ungern räumlich von ihrem Geld trennen.