Unser Reisefuehrer ein aelterer Knabe aus Bayern, hatte uns berichtet wie er frueher auf der Spitze der Cheops-Pyramide die Bayrische Fahne gehiesst hatte. Das besteigen der Pyramiden war frueher moeglich aber seit einigen Jahren ist es verboten. Dennoch war unser Reisefuehrer dort. Er meinte man muss Nachts hin, die Wachen bestechen und kann dann hoch. Genau das wollten wir auch tun. Ich war hier nicht die treibende Kraft, liess mich aber darauf ein. Fasst alle Jungs und auch ein Maedl wollten mitmachen. Wir hatten eine Visitenkarte eines Parfum Shops der in der Naehe der Pyramiden lag. Wir sagten dem Taxi Fahrer, das er uns dorthin fahren soll. Natuerlich roch der den Braten und beim Parfum Shop wollte er ein Bakschich. Naja, wir gaben ihm 10 Pfund extra. Allerdings kam ein mit einer Flinte bewaffneter Kuttentraeger dazu. Der war wohl sowas wie ein Nachtwaechter. Wir fragten ihm, ob er uns zur Cheops Pyramide bringen kann. Der meinte Cheops Pyramide ging nicht, hoechsten eine der kleinen Pyramiden. Wir bestanden auf der Cheops Pyramide und gaben ihm 20 Pfund. Alles war stockfinster aber er brachte uns in die Naehe der Pyramiden.
Uniformierte tauchten auf und redeten mit dem Nachtwaechter und ploetzlich waren wir allein. Ein Rat den uns unser Reisefuehrer mit auf den Weg gegeben hatte war, man solle einfach die Pyramiden besteigen, die Waechter waeren zu bequem einem zu folgen und wuerden in so einem Fall, warten bis man wieder runter kommt. So, machten wir es auch. Wir rannten zur Cheops Pyramide und begannen den Austieg. Die Waechter beschraenkten sich darauf uns etwas nachzurufen, was wie eine Warnung klang. Man muss folgendes ueber die Cheops Pyramide wissen. Die Pyramide besteht aus etwa 3 Millionen grossen und zum Teil 130 tonnen schweren Steinbloecke, welche stufenweise uebereinander gestapelt sind. Somit hat man an den Raender Stufen die man besteigen kann. Allerdings wurden diese Stufen bei der Fertigstellung der Pyramiden mit Bauschutt verfugt und dann wurde mit Kalksteinplatten verkleidet, so das die Pyramide stufenlos und glatt war.
Im Mittelalter wurden die Pyramiden als Steinbrueche verwendet und die Kalksteinplatten wurden entfernt und zum Bau von Moscheen und Palaesten verwendet. Bei der Chefren Pyramide, der zweithoechsten der 3 Pyramiden in Gizeh kann man die Kalksteinplatten an der Spitze noch sehen. Bei der Cheops-Pyramide, gibt es die Klaksteinplatten nicht mehr und eine Flanke ist frei von Schutt. Wir waren aber auf einer Seite wo der Schutt noch da war. Das war uns aber nicht bewusst, jedenfalls den Teilnehmern die die Spitze unserer Klettergruppe bildeten. Der Aufstieg war sehr gefaehrlich, da hier keine Stufen waren und man wenig halt hatte. Wir wurden immer langsamer und wenn ich nach unten sah, wurde es mir schon mulmig. Sollte man hier abrutschen ging es steil nach unten. Ich entschloss mich, mich von der Gruppe abzusetzen und mehr nach links auszuweichen. Ich kam dann zu der Flanke, wo kein Schutt war und die Steinbloecke frei lagen. Hier ging der Aufstieg ganz einfach und relativ sicher. Ich kam sehr schnell voran und war ploetzlich auf der Spitze der Pyramide. Die anderen Teilnehmer folgten meinem Beispiel.
Das war die freie Flanke.
Aus unmittelbarer Todesgefahr entronnen und die Spitze der Pyramide erreicht, gab ein Hochgefuehl. So, mussten sich die Besteiger des Mt. Everest gefuehlt haben.
Leider war der Himmel bewoelkt und der Sonnenaufgang nicht so gut, aber naja.
Eigentlich bin ich nicht Schwindelfrei. Als Kind war es mir schon zuviel auf eine Leiter zu steigen um Kirchen zu pfluecken. Aber, man kann sich Hoehenangst abtrainieren.
Chephren Pyramide, an der Spitze sind noch die Kalkplatten.
Sphinx
Nun kam der Abstieg. Dort wo wir runter kommen mussten hatten sich schon einige Uniformierte versammelt. Bei Abstieg ueberlegten wir was wohl passieren wuerde. Aegyptischer Knast, Pruegel, Vergewaltigung, …
Jeder wurde langsamer, je naeher wir dem Boden kamen. Auch hier war ich wieder der erste, der unten ankam. Ich ging auf den Uniformierten zu und sagte etwas wie, great building, great country und der Uniformierte laechelte, gab mir die Hand, klopfte mir die Schulter und meinte 20 Pfund jeder. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Selbst 100 Pfund waeren OK gewesen, aber wir sind hier in Aegypten, also sagte ich, wir sind Studenten. Daraufhin wurde die Gebuehr auf 10 Pfund pro Nase reduziert. Danach durften wir gehen.