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Thailand Pattaya Tagebuch

zurken

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16 März 2015
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Im 2. Kapitel geht es nur noch um meine große Liebe, ich nenne sie Bea. Eigentlich habe ich immer nach einer älteren gesucht, 30 sollte sie mindestens sein. Einmal war ich mit einer 44jährigen zusammen, die sehr gut aussah und kein Streifenhörnchen war. Sie hatte ein paar Jahre in den USA gelebt, so dass ich mich richtig flüssig mit ihr unterhalten konnte. Aber, wie üblich: entweder es wird schon am zweiten Tag langweilig oder erste Probleme tauchen auf. Und nun ist sie, bei der alles stimmt, gerade mal 20, als ich sie kennen lerne.

bea.jpg
 
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Aufgetakelte Schlangen

29.11.12 – Mitternacht raus und Bea in der Bodega Bar getroffen. Habe sie schon in den ersten Tagen in Pattaya kennen gelernt, seitdem sind wir Freunde auf Facebook, aber waren noch nicht im Bett. Sie ist 20 und sieht aus wie 16. Bisher arbeitete sie in einem Café, und ich dachte, sie geht gar nicht mit Kunden ins Hotel, wäre ja auch viel zu jung dafür. Aber nach dem, was sie so auf Facebook postet, scheint das wohl doch der Fall zu sein, also möchte ich heute ihr „Customer“ sein.

Sie führt mich erst mal in eine neue Disco, der Club heißt „808“. Sie kennt den Manager, ein Engländer, netter Typ und macht einen schüchternen Eindruck. Ich frage ihn, was der Name bedeutet. Weiß er nicht, es sei einfach so eine Nummer. Es könnte eine Hommage an die legendäre Drum-Maschine aus den 80ern sein, die Roland 808, mit der, so viel ich weiß, auch die ersten Rapper gearbeitet haben. Die Musik passt, Maschinensound, und mir gefällt’s.

Bea bestellt Getränke, ein Bier für sie, ein Wasser für mich – dachte ich jedenfalls. Aber dann wundere ich mich über den Preis, scheint ein teurer Club zu sein, denke ich, da gehe ich nicht noch mal rein. Aber es kommt für sie nicht eine Flasche Bier, sondern ein ganzer Eimer voll, und ich muss hilflos zusehen, wie sie einige davon an andere Leute verteilt, zum Beispiel an den Manager. Ihre eigenen Flaschen leert sie erstaunlich zügig, entsprechend ändert sich ihr Verhalten. Besoffene Frauen finde ich unausstehlich – Männer auch.

Sie fingert an ihrem Smartphone rum und sagt, ihre Freundinnen kommen zu uns an den Tisch, und als ich sie sehe und rieche, denke ich an Flucht. Von solchen aufgetakelten Schlangen gibt es in Pattaya zum Glück nur wenige Exemplare. Bea will einen zweiten Biereimer und Shishas für sich und die Schlangen bestellen. Ich sage, ich müsse pissen und mache mich davon. Denen auch noch was ausgeben! Da verzichte ich lieber auf das Happy End als ihr Customer, wahrscheinlich wäre sie im Hotel eh sofort eingeschlafen. Am meisten ärgert mich, dass sie einfach ungefragt über mein Geld verfügt.

Ich bin so sauer, dass ich sie noch in der selben Nacht aus meiner Facebook-Liste entferne. Sie wird sich eh nicht mehr mit mir treffen wollen, da sie bestimmt ihr Gesicht verloren hat, wenn ein Kunde sie auf diese Weise sitzen lässt.


Forgive me

2.12.12 – Nachricht von Bea bekommen: „I am so sorry ..... for before, can you tell me what i wrong? and can you forgive me? am very sorry about with.”

Das ist ungewöhnlich, sie bittet um Verzeihung, ohne zu wissen, was sie falsch gemacht hat. Alle meine anderen Freundinnen hätten mich verflucht. Ich schmelze dahin und schreibe:

„No I must say sorry, I am old stupid idiot, forgive me, I love you baby, want see you again so much, I miss you, you the best girl I ever had.” Pidgin-English nennt man das, glaube ich. Antwort:

„I had see you every days in the walking street, i wanna to see you again too but i am must work ...... i work at Simon, we are can see if you want ..... i miss you too, don't worry, i never angry about with you”

Ich freue mich richtig doll auf sie, vor allem nachdem ich in den letzten Nächten Pech hatte mit den Mädels. Habe ihr auch wieder ein Freundschaftsangebot auf Facebook geschickt. Wenn ich das, was ich mit Bea veranstaltet habe, aus der Perspektive meiner himmlischen Freunde betrachte, sehe ich sie mit den Köpfen schütteln: „Da geben wir ihm diesen Schatz von Mädchen, und er verlässt sie wegen ein paar Flaschen Bier, der Idiot!“
 
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Heilmittel

3.12.12 – Bea arbeitet nicht mehr in dem Café, sondern in einer Bar auf der Walkingstreet. Da tanzte sie gerade auf einem Podest an der Stange als ich ankam, nur mit einem knappen Oberteil und einem Höschen aus Jeansstoff bekleidet, das so eben gerade ihre Pobacken bedeckte.

Habe sie gefragt, wie sie an den neuen Job gekommen ist. Hat sie sich vorgestellt, oder wurde sie von einer Freundin vermittelt? Sie schaute mich lange an, dann sagte sie, das könne sie mir nicht erklären. Soso. Sie spricht recht gut Englisch und kann es mir nicht erklären. Was kann da hinter stecken? Sie will es nicht sagen. Ich habe geraten: Sie geht zu einem Wat und betet zu Buddha: „Please give me Job!“ Ja, sagte sie, so sei das gewesen.

Nach Feierabend wieder mit ihr in den Club 808 gegangen. Ich sagte nicht, warum ich sie letztes Mal sitzen ließ, und sie fragte nicht danach. Ich sagte nur, ich wolle nicht noch einmal für ihre Freundinnen zahlen. Sie lachte, sie hatte verstanden, dass das der Grund war. Und sie hielt sich dann auch daran. Fühlte mich sehr wohl mit ihr.

Wenn ich nun wieder erzähle, wie das war mit ihr im Bett, höre ich Freunde sagen: das geht auch in Deutschland, dafür musst du nicht nach Thailand fliegen. Aber das stimmt nicht. Als sie neben mir im Bett einschlief und es draußen hell wurde, habe ich überlegt, was eigentlich den Unterschied ausmacht. Denn es ist tatsächlich immer gleich: Durch Bars und Discos ziehen, ins Hotel fahren, vögeln, einschlafen. Fertig.

Aber hier in Pattaya ist das so, als hätte ich vorher eine Droge eingenommen, die den Volumenregler für Sinneswahrnehmungen und Gefühle auf 10 dreht. Diese Stadt mit dem Lärm, den Gerüchen und den skurrilen Gestalten erzeugt diese Wirkung, und die Mädchen drehen am Rad der Gefühle. Und zwar ohne schädliche Nebenwirkungen echter Drogen, im Gegenteil, die Droge Pattaya macht glücklich und gesund. Pattaya ist ein Heilmittel für den, der sich auf die Stadt einlassen und mitmachen kann. Das ist das Entscheidende, man muss dich darauf einlassen können.

Jedenfalls war die gestrige Nacht mit Bea eine der schönsten und geilsten meines Lebens. Bis heute 14 Uhr ist sie bei mir geblieben, und heute Nacht treffen wir uns wieder.

Ich glaube, meine Liebe zu ihr entspricht dem Gefühl, das andere Männer in meinem Alter für ihre Enkelinnen haben. Wahrscheinlich gibt es für Opagefühle ein Zeitfenster. Im Gegensatz zu anderen Opis muss ich aber nicht davon träumen, ich darf meine Enkelin wirklich mit ins Bett nehmen. Das Verbot, die Enkelin zur Geliebten zu haben, wird also von der Erlaubnis kompensiert, die Geliebte zur Enkelin zu haben.
 

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Problem really

4.12.12 – Sms von Bea: „Honey ............ I have problem, I just wanna money 6,000 baht, I must pay for my room ... Can you help me? Please tell me because I have problem really”

Das sind 150 €. Wieder was Neues, erlebe zum ersten Mal, dass sich ein Mädel Geld von mir leihen will. Habe gelesen, wenn man einer Thai Geld leiht, kriegt man es nie zurück. Gut, dass ich nicht viel Geld habe, ich würde es ihr sofort geben und davon ausgehen, dass sie es abarbeitet. Wahrscheinlich wird sie mir das heute Nacht vorschlagen.

Als ich ihr in der Bar gegenübersitze sage ich, das mit der Miete habe doch Zeit, es sei erst der vierte des Monats. Nein, es ist die Miete für November. Hätte ich mir denken können, aber auf ein Mal gebe ich ihr nicht 6000 Baht. Erst die Arbeit, dann der Lohn. Ich frage, ob sie eine Freundin hat, Sex zu dritt, dafür würde was drauf legen. Nee, macht sie nicht. Oder mit einem zweiten Mann? Auch nicht.

Eine von Beas Kolleginnen in der Bar hat ein Zungenpiercing, wollte schon lange mal ausprobieren, wie sich das anfühlt. Bea sagt, ich soll die mitnehmen, aber erstmal einigen wir uns darauf, ich zahle Barfine für sie (800 Baht) und für den Rest der Nacht keinen Lohn. Wir gehen in den Club und tanzen. Sie trägt Flip Flops und will darum nicht mit mir auf die Bühne. Ich frage einfach die Mädels, die um uns herum stehen. Eine wäre bestimmt mitgegangen. Da gibt sie nach, bleibt aber unten stehen, so dass ich wieder allein da oben rumhüpfe. Macht Spaß, habe die ganze Tanzfläche für mich, und den Leuten gefällt‘s. Schöne Nacht war das.

Als wir 4 Uhr im Bett liegen, geht nichts mehr mit Sex, heute Morgen schon … Obwohl nicht vereinbart, gebe ich ihr trotzdem den üblichen Lohn. Ich soll sie heute wieder aus der Bar holen, sagt sie, sie will andere Schuhe anziehen. Vermutlich wird es darauf hinaus laufen, dass sie meine Freundin ist, bis sie die 6000 zusammen hat. Ist mir recht.


Daumen hoch

Baby Bea taut langsam auf. Sie erzählt, ihr jüngster Kunde war 15. Sein Vater hatte sie engagiert, um dem Sohn zu zeigen, wie Sex geht. Learning by doing. Ach, hätte das mein Vater doch auch so mit mir gemacht. Sie war 19 und selbst noch nicht sehr erfahren. Im selben Jahr habe sie das erste Mal Sex gehabt. Die beiden hätten sich nackt gegenüber gestanden, und sie habe ihn gefragt, ob sie ihn küssen darf. So habe das angefangen. Der älteste sei ein 70jähriger gewesen, den habe sie richtig geliebt und seinen Namen auf ihren Arm tätowieren lassen. Aber der habe jetzt eine andere.

Spart sie nun den Lohn, den ich ihr gebe, für die Miete? Natürlich nicht. Sie kauft sich ein neues Kleid. Das geht einfach auf der Straße von einem Händler, der die Klamotten auf einem Moped rumfährt. Eine Hose für mich zu kaufen, war zu schwierig, werde wohl mit meinen beiden auskommen müssen.

Nachts mit Bea wieder im Club. Als ich allein auf der Bühne stand und anfangen wollte mit dem Hinter zu wackeln, schaute ich nach unten, und eine junge Frau schaute mir entsetzt in die Augen: Was will dieser Opa da oben? Ich grinste sie an, und sie lächelte zurück, und dann machte sie Daumen hoch.

Bea trägt andere Schuhe, High Heels, mit denen sie auch nicht tanzen kann. Angeblich wären zu viele Leute da gewesen, die sie kennen, sagte sie. Mit 21 darf man sich schämen, ging mir damals auch so, aber in meinem Alter ist das nicht mehr nötig, schon gar nicht in Thailand.
 

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Kaffeekränzchen

Mit Bea in einer Massagebude: Ich dachte, meine Masseuse habe ein Tattoo im Gesicht, aber es war ein Muttermahl. Gott habe es ihr gegeben, sagte sie, und sie sei stolz darauf. Richtige Einstellung – aber Gott? Der Buddhismus ist doch eine atheistische Religion. Aber die Thais nehmen nichts so genau, was ich auch mag an ihnen. Gebete funktionieren sowieso immer, das weiß ich inzwischen, egal, an wen man sie richtet, zum Beispiel an meine himmlischen Freunde.

tato.jpg

Die Masseuse heißt Nena, und ich finde sie schön, habe sie die ganze Zeit angehimmelt: ihre Augen, ihr Lachen, ihre Landkarte auf der Wange … Ich bemerke mal wieder, wie mich gerade solche Unvollkommenheiten anmachen, es sind tatsächlich Auszeichnungen. Morgen gehen wir wieder hin, und ich schau mir ihr göttliches Tattoo noch mal näher an.

Bea hat sich noch nie massieren lassen, jetzt möchte sie es jeden Tag. Die Massage ist hier eigentlich, das habe jetzt verstanden, eine Art Kaffeekränzchen. Man schwatzt und lacht und man kann auch Tee oder Kaffee dazu kriegen.


Sterben wäre okay

Mit Bea gefällt es mir jeden Tag besser, sie nervt nie, zahlt auch mal das Songthaeo selbst und ist offenbar lichtscheu: Sie geht kurz vor Sonnenaufgang ins Bett und steht nicht vor Sonnenuntergang auf. Das ist gut für meinen Geldbeutel, solange sie pennt, kostet sie nichts, kann nichts essen, keine teuren Getränke bestellen und so weiter. Wenn wir gegen 19 Uhr losziehen, kriegt sie Frühstück und eine Massage, und dann muss sie auch schon langsam in ihre Bar.

Wenn ich eine Reklame sehe, auf der der Transfer zum Flughafen angeboten wird, werde ich daran erinnert, dass ich irgendwann dahin muss. Es ist wie sterben. Nein, schlimmer. Sterben wäre okay, dann käme nichts mehr, aber nach Bangkok fahren bedeutet, das Leben geht weiter mit Wuppertal und Taxi fahren.

Bea hatte Zahnschmerzen und meinte, Zahnarztpraxen seien bereits geschlossen (mal wieder erst 18 Uhr aufgestanden). Ich habe sie zu einer begleitet, und sie hatte natürlich auf, so wie hier fast alles bis in die Nacht offen ist. Der Arzt hat ihr den Zahn gleich gezogen, und das Dollste: sie hat die 1000 Baht aus eigener Tasche bezahlt. Damit hatte ich nicht gerechnet. So viel ich weiß ist das „Take care“ in einer Langzeitbeziehung umfassend. Sie ist wirklich ein Schatz, der Wahrsager, der ihr gestern Nacht die Zukunft sagte, hatte Recht, ich werde sie vermissen, wenn ich in Deutschland bin, und beim nächsten Mal wieder engagieren.
 

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Gleichaltrig

5.12.12 – Bea hat mich gestern versetzt. Waren Mitternacht verabredet, und ihre Kolleginnen in der Bar sagten, sie sei weg, und sie wüssten nicht wo sie ist. Also hatte sie wohl einen anderen Kunden. Mir war’s recht. Aber bin mal gespannt, was für eine Legende ich heute hören werde.

Heute in ihrer Bar: Habe sie nicht gefragt, warum sie mich sitzen ließ, es ist mir egal, sie darf tun und lassen, was sie will. Sie sagte, ihre Kolleginnen in der Bar hätten gesagt, wir sähen gleichaltrig aus. Womit sie wohl meinten, dass wir aussehen wie ein Paar, das zusammen passt. So fühlt es sich auch an für mich, obwohl sie fast 45 Jahre jünger ist als ich.

Wieder ins 808 gegangen. Bea wollte wieder nicht mit mir auf die Bühne, also habe ich einfach das nächst stehende Mädel auf die Schulter getippt und gefragt, ob sie mit mir tanzt. Sie überlegte keine Sekunde und kam mit, als hätte sie die ganze Zeit darauf gewartet. Ihre Freundin kam auch gleich mit, obwohl ich die nicht gefragt hatte. Beim Tanzen boten sie mir an, mit mir ins Hotel zu gehen – beide! Sie hatten wohl nicht mitbekommen, dass ich mit Bea dort war. Ich werde ihr treu bleiben, ich mag sie jeden Tag mehr, es ist eine große Liebe, ich werde sie nie vergessen.

Danach draußen an eine Fressbude angestellt. Ein junger Schwarzer kam zu mir, gab mir die Hand und sagte: „Hey man, I wished I could dance like you.“ Tja, das ging dem alten Mann runter wie … äh, wie sagt man? Runter wie Butter, oder?


Sisters

Wir laufen über die Walkingstreet und treffen eine von Beas “Sisters”. Ich hatte mich darüber gewundert, wie viele Schwestern sie hat. Tatsächlich hat sie aber keine einzige, jedenfalls keine leibliche. Was sie als “Sisters” bezeichnet, sind enge Freundinnen. Die Sister auf der Walkingstreet steht mit einer Reklametafel vor einer Gogo-Bar und lockt Kunden an. Leichter Job, aber nicht gut bezahlt, sie kriegt 7000 Baht monatlich (173 €). Sie schaut mir mit einem rätselhaften Blick in die Augen. Es kommt mir vor, als flehe sie mich an um irgendwas, vielleicht um Geld oder ihre Bar zu besuchen oder ihr Boyfriend zu sein. Sie sagt, sie gehe nicht mit Kunden ins Hotel und lasse sich auch nicht in der Bar von ihnen befummeln. Das heißt, sie muss mit 7000 Baht auskommen.

Andere “Sisters” legen es darauf an, befummelt zu werden. Hätte ich Bea nicht mehrmals gesagt, ich zahle nicht für ihre Freundinnen, wäre es eine teure Nacht im Club geworden. Sie bestellen die Biere wieder eimerweise. Entsprechend ausgelassen werden sie. Ich dachte, die Sisters werden mir die kalte Schulter zeigen und mich einen „Kineau“ nennen, aber sie reiben beim Tanzen ihre Hintern an mir. Ich vermute, Bea muss für sie zahlen, weil sie ja einen Farang hat und Geld verdient. Ich muss also indirekt doch zahlen.

Später gibt es Unstimmigkeiten mit den Kellnerinnen. Es geht wohl darum, dass die Sisters den Aufpreis für die Ladydrinks nicht zahlen wollen, der nur dann berechnet wird, wenn ein Ausländer mit am Tisch steht. Ich hab mich da rausgehalten. Es ist aber ein guter Grund, ihr vorzuschlagen, sich von ihren Sisters fernzuhalten. Ich kann sie nicht leiden. Aber hat jemals einer auf mich gehört? Es ist wie mit dem Universum, ich bin ihnen wahrscheinlich egal.

Heute 17 Uhr: Wir ruhen noch immer von der anstrengenden Nacht, und Bea kriegt erste Anrufe von Sisters. Sie sagt, sie müsse heute arbeiten, soll heißen, ich soll sie nicht aus der Bar holen, sie will mich nicht sehen. Ich vermute, sie wird sich einen anderen angeln, mit dem sie den gestrigen Verlust wieder reinholen kann. Oder sie hat einen oder mehrere Kunden auf der „Reservebank“, die sie anruft, wenn sie Geld braucht. Das Beste ist, wenn etwas genau so passiert, wie ich es mir wünschte, ohne dass ich dafür etwas tun muss. Das ist jetzt passiert: ich wollte heute sowieso lieber allein bleiben. (Ich tue so, als wäre ich cool, aber ich liebe sie, und ich habe sie gern bei mir und wünsche ihr von ganzem Herzen, dass sie glücklich ist.)

Vor ein paar Tagen habe ich Bea von den Potenz-Pillen erzählt, und sie wollte sehen, ob das funktioniert. Sie wusste natürlich, dass es die gibt, aber keiner ihrer Kunden habe eine genommen. Aber die haben es ihr nur nicht gesagt, nehme ich an. Also habe ich eine Levitra eingeworfen, und wir sind essen gegangen. Danach stand er, und ich konnte sie ficken und am nächsten Tag noch mal. Fand sie lustig. Wir lachen überhaupt viel, und ihr ist nie was eklig, sie hat noch nie gesagt „I’m shy“. Darum liebe ich sie, aber nicht nur darum.
 

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Verwandte Seelen

8.12.12 – Vier Uhr früh: Bea schaufelt sich das Nachtessen rein, ich hatte diesmal keinen Hunger. Wir sitzen in einer dunklen Nische auf einer Bank, wo tagsüber Masseusen sitzen und Kunden anlocken. Wenn die in ein paar Stunden aufkreuzen, müssen sie erst mal den ganzen Müll wegschaffen, den die Leute in der Nacht hinterlassen haben. Wir schmeißen unseren Mist natürlich in Müllbehälter. Bea quasselt mit einer Lady, die zufällig vorbei kam. Eine ihrer vielen Freundinnen, dachte ich, aber sie ist eine Tänzerin aus einer Gogo-Bar. Bea hat sie wieder erkannt, ich konnte mich nicht erinnern. Erstens sind es zu viele, zweitens sehen sie angezogen anders aus. Wollte ich angemessen beschreiben, wie das da war und wie ich mich fühlte, müsste ich ein Dichter sein. Es war schöner als Kino.

Heute am Strand torkelte eine Ratte unter unserem Tisch durch. Sie war fußlahm, vielleicht gebrochenes oder appes rechtes Bein. Die Thais haben sie zwar nicht zum Arzt gebracht, aber es hat auch keinen gestört, mich auch nicht.

Bea will die nächsten drei Tage nicht in ihrer Bar arbeiten. Die gesparte Barfine werde ich ihrem Lohn zuschlagen, so hat sie mehr, und für mich bleibt es gleich. Ich dachte, sie will frei haben wegen ihres Geburtstages morgen am 9.12. Ich frage sie, was sie dann machen möchte, mit Freundinnen weggehen oder mit mir? Sie schaut mich an, als sei ich ting tong = verrückt. Sie habe am 29. Geburtstag, nicht am 9., und zeigt mir das Datum zum Beweise auf Facebook. Nun ist mir alles klar, ich hatte mich die ganze Zeit darüber gewundert, dass wir uns so gut verstehen. Schütze war meine Mutter, und als Freundin geht das mit mir gar nicht. Die Astrologie ist also doch nichts wert, dachte ich. Und nun ist sie Steinbock, und der passt gut zu mir. Das neue Datum verrät mir sogar, dass wir sozusagen verwandte Seelen sind, was auch meinem Gefühl entspricht, das heißt es gibt wenig Spannung, was für eine längere Beziehung eher langweilig werden könnte. Aber für ein paar Wochen ist es natürlich ideal.


Der Schmerz

Ich liebe meine Bea, ich kriege nicht genug von ihr, sie ist meine große thailändische Liebe. Inzwischen spielt sie die Eifersüchtige und zählt die Kondome, die wir benutzt haben, um sie am nächsten Tag im Papierkorb nachzuzählen. Weil ich ein Butterfly bin, lächelt sie zur Strafe irgendwelche Leute an, die in der Bar hinter mir sitzen. Naja, in ihrem Alter darf man das tun … sie wird übrigens Ende des Monats erst 21. Habe im Tagebuch nachgesehen, was ich an dem Tag gemacht habe, leider kein Eintrag, schade.

Immer ist der Schmerz da, ich zähle die Tage, noch 8, noch 7 … Wenn man glücklich ist, möchte man nicht sterben. Ein alter Mann soll am Flughafen geheult haben, weil er nach Hause musste. Jetzt verstehe ich ihn. Dass das Leben endet, damit habe ich mich abgefunden, aber dass ich Bea verlassen muss ...

Ich möchte wieder Thai lernen und kann schon auswendig bis 5 zählen: Ning, song, saam, si, ha. Für bis 10 muss ich auf meinen Zettel gucken. Das dauert ziemlich lange, weil meine Aufzeichnungen etwas unübersichtlich sind. Bis ich bspw. meinen Merkzettel aus der Gürteltasche gefischt habe und eine passende Antwort auf ihr „Sowau“ gefunden habe, hat sie bereits vergessen, was sie gesagt hat.
 

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Kalte Lagerhalle

9.12.12 – Gestern Geburtstag in der Bodega Bar gefeiert. Beas Bruder wurde 23. Auch ihre Brüder sind keine echten, er ist angeblich der Freund einer „Sister“. Im thailändischen Drama-Klassiker, in dem es um den Betrug an Farangs geht, wird aus dem Bruder am Ende regelmäßig der Ehemann der Geliebten. Glaube aber nicht, dass er ihr Ehemann ist, dafür scheint er mir zu jung zu sein.

Jedenfalls danach noch allein mit ihr unterwegs gewesen. Haben zusammen die letzte Viertelstunde in einer Gogo erlebt: Es sind nur noch wenige Gäste da, und einige Mädels recht ausgelassen, weil betrunken: sie kreischen rum und räkeln sich nackt auf den Podesten. Wenn das Zeichen für Feierabend ertönt, verändert sich die Szene schlagartig: Musik und Spots gehen aus, alle sind plötzlich nüchtern und packen an, stellen Hocker hoch und räumen auf. In kürzester Zeit verwandelt sich der Raum in eine kalte Lagerhalle. Die Mädels verschwinden nach hinten, ziehen sich an und sind oft schon nach wenigen Minuten verschwunden.

Habe ihr von meinen himmlischen Freunden erzählt. Wenn sie ein Problem habe, könne sie die um Hilfe bitten. Sie müsse nicht zu Gott beten, es reiche aus, sie einfach in Gedanken anzusprechen. Die seien immer auf ihrer Seite, egal, was sie macht. Ich wisse zwar nicht wie und warum es funktioniert, aber es funktioniert, sie solle es einfach ausprobieren. Ich dachte, sie wird das kennen, sie glauben ja hier an Geister. Aber sie grinste mich nur skeptisch an und sagte, sie höre mir gerne zu, wenn ich was erzähle.

Mir zuliebe hat sie ihren Garten wachsen lassen, es ist schon ein richtiger Busch draus geworden. Der nächste Kunde könne das wieder abrasieren, sagt sie, das mache dem bestimmt Spaß. Glaube ich auch. Sie ist nicht dem Hygienewahn verfallen, sie duscht sich nicht ständig und sprüht sich nicht mit Intimspray ein, sie riecht und schmeckt nach Frau. Und sie malt sich tatsächlich nicht mehr an. Wann habe ich das letzte Mal so geliebt? Wenn ich an sie denke, wird mir warm im Bauch.
 
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Insomnie

Bea hat wohl tatsächlich Insomnie, die Schlaflosigkeit, nach der eine Disco auf der Walkingstreet benannt ist. Es sehe nur so aus, als schlafe sie, sie mache nur die Augen zu, wenn sie bei mir übernachtet. Sie habe das schon drei Jahre. Cioran hatte das auch, aber für ihn war das, glaube ich, ein Stigma, das ihn als etwas Besonderes auszeichnete. Sie könnte darauf vermutlich gut verzichten, und ich würde sie ihr gern nehmen, wenn ich könnte. Als ich aufwachte, und sie in den Arm nahm, fragte sie, ob ich auch nicht schlafen könne. Ich sagte, sobald ich sie berühre, komme die Insomnie zu mir. Das habe ich gesagt, weil ich an die beiden Zeilen eines Gedichts dachte. So sehr möchte ich sie lieben, wenn ich könnte:

Die Leiden, die dir gehören, kommen zu mir,
Die Seligkeiten, die dich suchen, sammle ich unberührt ...

Um 3:30 hatten wir Hunger, haben uns angezogen (sie meine blauen Schluffen zu dem Minikleid) und sind zu zweit auf einem Moped zum Markt gefahren, sie im Damensitz zwischen mir und dem Fahrer.

Und uns dann auf Plastikstühle unter die Leute gesetzt und gefuttert. Sie irgendwas mit Fleisch und Reis, ich Yam vegetarisch. Dann zum Songthaeo geschlendert. Drinnen 10 Bargirls und ein Farang ohne Lady. Eine war eine Schönheit mit großen Brüsten und großen Tattoos auf den Oberschenkeln. Sie stützte sich auch gleich auf den Knien des Farang ab, als sie sich neben ihn setzte. Er keine Reaktion, anscheinend wollte er keine Lady. Aber sie machte ihn weiter an, und er neigte sich dann doch zu ihr runter. Ob sie ihn abgeschleppt hat, haben wir nicht mehr mitgekriegt, wir mussten als erste raus.

Nur noch 6 Tage. Keine Ahnung wie es mir gehen wird ohne sie, ohne Bea. Ich werde vielleicht noch lange dieses schöne Gefühl im Bauch haben, wenn ich an sie denke. Ein Freund schreibt, er habe schon jetzt Horror davor, sich demnächst bei jedem Treffen Geschichten über Bea anhören zu müssen. Tja, da muss er durch.


Kein schlechter Stundenlohn

Nachdem ich nun über zwei Wochen mit Bea zusammen bin, hat sie mir das gewährt, wonach ich viele Bargirls gefragt habe, aber keine hat es bisher gemacht. Sie erzählte, ein Österreicher habe sie 24 Stunden gefickt. Von einem Morgen zum nächsten, unterbrochen nur, um was zu essen. Mit ihm habe sie das erste Mal Analverkehr gehabt. Er sei viermal gekommen, sie auch mehrmals. Trotzdem sei es anstrengend und teilweise schmerzhaft gewesen, aber der Typ habe ihr 20.000 Baht dafür gegeben = 500 €. Also auch für deutsche Verhältnisse kein schlechter Stundenlohn.
 
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Sixty up

In der Soi 7 gesessen und uns die Typen angeschaut, die vorbei gingen. Bea hat mir gesagt, welche sie abschleppen würde. „Sixty up“ müsse er und „fat“ dürfe er sein. Das haben mir auch andere Girls gesagt. Warum? Weil die sehr wahrscheinlich impotent sind? So ganz verstehe ich es nicht, denn ihr letzter hatte genau das Profil: Er war 70 und konnte weder ficken noch abspritzen. Sie habe ihm aber trotzdem viermal pro Stunde einen blasen müssen. Oder meinte sie pro Tag? Viermal in der Stunde kann ja nicht sein. Jedenfalls ist das doch nicht angenehmer, oder? Vermutlich geht es genau um diese Opagefühle, die auch ich für sie habe. Die Opas sind einfach netter und fürsorglicher als jüngere Männer und verlangen nicht so viel.

Habe Bea heute überredet, den Dildo zu testen, den ich mitgebracht habe, weil ich dachte, die Thaigirls freuen sich darüber. Aber alle Ladys haben ihn verschmäht, ich werde ihn in die Tonne tun. Er sei zu dick, sagte sie. Ich hielt ihn an meinen, war aber kaum dicker. Wenn sie geil ist, sagte sie, hole sie sich einen Kerl aus einer Bar. Naja, da ist was dran, und sie kriegt ja auch noch Geld dafür.

Diese letzten Tage mit ihr sind die schönsten der ganzen Zeit. Wir albern überall rum, im Bett und auch in dem feinen Restaurant. Ich bin ausgelassen und glücklich wie selten in meinem Leben. Sie will morgen mitfahren zum Flughafen …

Oh, ihr Götter und Buddhas: Ich danke euch für die glücklichen Tage in Pattaya! Ich bin voller Liebe für die Mädchen, ich will noch einmal hin, ich will Bea wieder sehen, bevor ich sterbe …
 

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Nicht existieren

14.12.12 – Packen, auschecken, Kaution kassieren, noch mal mit ihr essen, vielleicht Massage, gegen 22 Uhr im Taxi zum Flughafen, ihr meine restlichen Baht geben und dann … nach Möglichkeit gar nicht existieren.


Alter Anzug

16.12.12 – Flug war nicht gut, konnte kaum schlafen, immerhin war auf der zweiten Etappe rechts neben mir ein freier Platz. Und dann die Kälte in Deutschland: Ich bekam einen Schüttelfrost, mein ganzer Körper zitterte, als hätte ich Parkinson, und es hörte nicht auf. Zuhause habe ich mich mit zwei Wärmflaschen unter drei Decken gelegt.

Jetzt bin ich also wieder zuhause. Ich bin doch nicht so traurig, wie ich dachte. Ich tauche wieder ein in dieses Leben, wie in einen alten schwarzen Anzug …

Bea ist tatsächlich mitgefahren zum Flughafen. Sie kannte den Taxifahrer, der hat sie ohne Aufpreis zurück gebracht nach Pattaya. Unterwegs haben wir wenig geredet. Ihr Kopf lag in meinem Schoß, und ich hab sie gestreichelt. In mir hörte ich die leise Stimme, die sagte: „Ich will nicht weg. Ich will nicht zurück...“

Es gab keinen tränenreichen Abschied. Ich hab ihr meine restlichen Baht gegeben, sie hat sie eingesteckt und nichts dazu gesagt. Gab auch kein wildes Gewinke aus dem Taxi heraus. Hatte den Eindruck, sie habe mit mehr gerechnet. Aber als ich in der Flughafenhalle saß, bekam ich eine sms von ihr, in der stand, sie liebe mich. War also wohl okay … Konnte nicht mehr antworten, Guthaben war erschöpft, und ich hatte noch genau 1 Baht in der Tasche. Genau den einen, den mir eine Wahrsagerin als Talisman gegeben hatte. Den werde also gut aufbewahren.
 

moonty

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7 Oktober 2014
39
36
478
ein faszinierender Bericht, ehrlich und interessant geschrieben.
 

kurva

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26 Juni 2012
98
177
743
auch nochmal ein grosses DANKE von mir, für´s online stellen, hatte ja schon die pdf´s gelesen, aber mit den Bildern kommt der bericht noch besser rüber....

gruss, kurva
 

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