"Gesicht" machen...

[HighStakes]

„Gesicht machen“
Hier im Forum wurde das z.B. von jemand mal so beschrieben (Sinngemäß): „der Lady einen Dring bestellt und auch einen für die Mamason um Gesicht zu machen“. Solchen Vorgänge hatte ich hier des Öfteren gelesen. Bestimmt nix wildes, aber ich habe halt Interesse daran, warum das so gehandhabt wird. Und vielleicht gibt es diesen Vorgang nicht nur in einer Bar, sondern wird auch in anderer Form an anderen Orten "erwartet". Vielleicht bin ich auch auf dem falschen Bahngleis. Aber das gilt es ja herauszufinden. Ich kann mir vorstellen, dass dieser Vorgang in TH eine andere Bedeutung hat, als wenn ich einem Kellner in Deutschland etwas Trinkgeld gebe.

Warum machst du dir eigentlich darüber Gedanken in Bezug auf Pattaya? Das ist der größte Freiluft-Puff der Welt und vorallem nicht Thailand. Da könntest du genauso gut den Ballermann in Mallorca mit Spanien gleichsetzen.
In Pattaya spielt es nicht wirklich eine Rolle wie du dich verhältst. Du musst nicht sonderlich Rücksicht nehmen und auch keinen Bückling machen. Dort ist alles auf den Stereotypischen Farang ausgelegt.

Drum mach dir keinen Kopf und genieß deinen Bumsurlaub in Pattaya.

Wenn es dir allerdings um das ECHTE THAILAND geht, macht es durchaus Sinn, wenn du gewisse kulturelle Gepflogenheiten kennst und auch anzuwenden weißt. Vielleicht sogar die Sprache erlernen möchtest, über den Buddhismus bescheid wissen magst etc.

 

[Leebanon]

Bauch, ja klar, Bauch :licht

@ Nigel,
die Betroffendenn sind irgendwann einmal zu der Entscheidung gekommen, an der Ausbildung teil zu nehmen,
und irgendwann wurde ihnen von höherer Stelle angetragen, dass sie sich hierfür entscheiden sollten,
echte Entscheidungsfreiheit natürlich nicht gegeben.

Die jetzige junge Thaigeneration ist durch ihre nationale Prägung so sehr auf Thailand fixiert,
dass sie weder Lust auf einen Auslandurlaub hätte, noch freiwillig ins Ausland will.
Es sind wirklich nur sehr wenige, die wirklich ins Ausland gehen,
falls es Dich interessiert,
https://www.youtube.com/watch?v=tn5Ywj7nmhE

Wegen der Getränke bestellen, da muss Du etwas auf bayrisch umschalten,
da ist das going dutch, jeder zahlt seine Zeche, eher selten,
es wird darum gekämpft, wer die Gesamtzeche zahlen darf,
aber wehe, es ist einer dabei, der 3 x zu langsam ist,
dann ist der entweder geizig, oder er hat nix.

Biergartenerfahrende haben deshalb meist ein paar nötige Scheine in der hemdtasche, zum schnell rausziehen.
In Norddeutschland kann man manchmal beobachten, wie in Zeitlupe, manche ihre Geldbörse rausholen,
und Münze für Münze, oder kleinen Schein für kleinen Schein abzählen.

In Thailand gehts halt darum, was für Leute Du es zutun hast, keiner ist der Doofe, der sich abzocken lässt,
bei guten Leuten passt Du halt auf, dass Du nicht zu oft eingeladen wirst,
bei den Übrigen, die man meist kennenlernt
musst die lernen, Deine Ausgaben dirigieren zu können.

Kannst Du das nicht, bist Du das Opfer für jede Menge Ladydrinks, und am Ende kommt ihr Freund, und Du schaust in die Röhre.

 

[Nigel]

An dieser Stelle erstmal ein Danke von mir für die vielen Zeilen. Damit hatte ich jetzt nicht gerechnet bei dem doch eher langweiligem Thema.

Vielleicht mal etwas zu meinen Beweggründen.

Ich lebe seit genau 10 Jahren im Dreiländereck Österreich, Kroatien, Ungarn. War schon einigen Jahre in den USA tätig und Nord-Afrika kenne ich auch ein wenig. Würde das jetzt nicht alles als Auswandern betrachten, war auch einiges Beruflich. Wenn ich in all den Jahren eines gelernt habe ist es das die Mentalität des Landes fest in den Menschen verwurzelt ist. Es macht keinen Unterschied, ob ein Autoverkäufer, ein Taxifahrer oder eine Barfrau vor einem steht. Und wenn es zwei Dinge gibt, die beim Auswandern ganz oben auf meiner Liste stehen, dann sind es die Mentalität des Landes und die Krankenversorgung. Alles andere betrachte ich als „lösbare Aufgabe“.

Dieses „Gesicht machen“ kann nichts bedeuten, es kann aber auch tief blicken lassen. Wenn man sich nur von Körbchen Größe 75B leiten lässt, fällt das vielleicht nicht so ins Gewicht. Wenn man die Dinge mit anderen Augen betrachtet, achtet man auf solche Feinheiten, selbst in einer Bar. Die Mentalität hat dort nur ein anderes Gesicht, aber sie ist allgegenwärtig - da bin ich mir sicher.