Hallo Broker -
Nachts alleine im Hafen unterwegs - darauf käme ich im Leben nie....
Egal ob Rio - Bahia oder sonst wo.
Ich erinnere mich an ein Erlebnis in Rio, wir wollten Nachts vom Morro Dona Marta uns das
Lichtermeer von Rio anschauen. Mit einem Zufallsbekannten namen wir uns ein Taxi um dorthin zu
gelangen. Dort angekommen genossen wir den grandiosen Ausblick über das Häusermeer.
Von hier aus kann man auf einen Blick den Zuckerhut und den Corcovado sehen.
Von irgendwoher tauchte plötzlich aus dem Nichts eine Person auf die unserem
Taxifahrer ansprach. Aus dem Augenwinkel heraus sah ich, wie dieser unserem Fahrer mit dem
Fuß ein Zeichen gab. Alle Alarmglocken schrillten bei mir.
Schnell beendeten wir unseren Aufenthalt und drängten zur schnellen Rückfahrt.
Ist gut ausgegangen. Aber wer weis was passiert wäre wenn wir hier uns länger aufgehalten hätten!
Bei meinen vielen Besuchen von Salvador bin ich immer gerne von der Barra Vento (Nähe Leuchtturm)
in Richtung Lacerdo gegangen. Dabei kam ich immer an einer unterhalb der Straße gelegenen Favela vorbei.
Ich wartete immer bis Autos in der Nähe waren und bin dann schnellen Schrittes weitergegangen.
Noch immer sehe ich die Blicke die mich da verfolgt hatten.....
Mich würde mal interessieren welche Erlebnisse die du in Salvador hattest!
Besten Gruß
PS. Wenn du mehr über die Schattenseiten aus Brasilien lesen möchtest dann lese meinen Bericht
GESCHICHTEN AUS RIO
Nun, war lange Jahre mit einer Bahianerin verheiratet und habe noch einen Freund aus Franken, der auf der Insel Itaparica eine gutgeführte kleine Pousada/Pension betreibt. Die Pousada Tropicana, direkt am Strand.
Könnte jetzt einiges zu Rio, Itaparica, der Chapada Diamantina (ein Muss für jeden Bahiareisenden...) Salvador da Bahia und anderen Orten schreiben aber kurz zusammen gefasst...in Bahia/Salvador, überhaupt in Brasilien bekommt man ein neues, anderes "Lebensgefühl". Sollte man erlebt haben. Mein Brasilbesuch endete vor ca. 7 Jahren, als an der Strada de Cocco in Monte Gordo, wo ich eine Wohnung hatte, mit einem Freund in einem kleinen Mietwagen in eine Polizeikontrolle fuhr. Unser "Fehler" war, dass erstens unser Mietwagen die kleinste Kategorie war und zweitens, dass wir in noch nassen Badehosen vom Strand im Auto saßen. Hätten wir nen fetten SUV mit getönten Scheiben gefahren, wären wir vermutlich weder angehalten noch so für die Jungs belustigend "behandelt" worden. Wir mussten mit unseren Badehosen aussteigen und der "Kommandante" kam auf mich zu mit gezückter Pistole und hielt mir diese an den Bauch. Zur Belustigung der umstehenden, voll tätowierten Bullenrambos. Wollte prüfen, wie sich die Badehose im hinteren Bereich des Gringos füllen. War nix mit Füllung, ich drehte jedoch noch 24 Stunden lang "am Räd'l", weil ich wusste, dass wenn sich "versehentlich" ein Schuss hätte gelöst, sich der Gringo mit seinem Freund garantiert nicht auf einen Klinikaufenthalt hätte verlassen können. Ende der Geschichte.
Andere Geschichte...war mit meiner damaligen Frau in der Chiapata Diamantina, einer wahnsinnsgegend. Total sicher und aufregend. Da hatte ein halbwüchsiger Junge am örtlichen Kiosk Zigaretten geklaut und dafür haben sie ihn dann mit Knüppeln totgeprügelt. Aber wie gesagt, dafür eine sichere Gegend.
Letzte Geschichte...waren öfters in der Gegend um Praia do Forte in der Pension eines Schweitzers, direkt am Strand. Abends hörten wir in der Nähe eine Schiesserei und bekamen den nächsten Morgen die Infos, dass in der Pizzeria, in welcher wir öfters verkehrten, 2 bewaffnete Jungs die Gäste abkassieren wollten, der Wirt jedoch schneller war mit seiner Knarre.
DAS ist das andere Brasilien und nach der Polizeikontrolle hatte ich einfach die Schnauze gestrichen voll. Jeder Brasilinsider weiss übrigens, weshalb die Polizei ungern "Gefangene" machen. Denn die wissen meistens, wo die Bullen wohnen...
Auch zu der Insel Itaparica könnte ich einiges erzählen....hab derzeit aber keinen Bock mehr.
Liebe Grüsse, Broker