Danke,
@wumme für diesen tollen Thread
Vielen dank auch an diejenigen, die ihn ergänzt und damit weitere Facetten beigetragen haben.
Mit der thailändischen Eisenbahn verbinde ich viele gute und unvergessliche Erlebnisse aus diversen Urlauben.
Schon während meines ersten Thailand-Urlaubs, 1989, war Hua Lamphong für mich ein häufiger Anlaufpunkt, nicht nur als Ausgangspunkt um nach Haad Yai, Chiang Mai oder Nong Khai zu reisen.
Der Bahnhof hat(te) Flair.
Bis zur Ära Thaksin war rundherum high life rund um die Uhr. Das Stadtviertel war für mich der Inbegriff
Der Stadt die niemals schläft
Schade das seitdem Sperrzeiten, Ausgangsprerren, Alkohol(nicht)verkaufszeiten und Großstadthektik diesen Minikosmos nachhaltig zerstörten.
Wie oft hatte ich dort nachts, nach der Disco oder Patpong an einer Suppenküche gesessen, für'n paar Baht eine kleine Flasche Maekhong und Mixer dazu - Thais die auf meiner Wellenlänge schwammen kennengelernt, und bin irgendwann bei denen Zuhause aufgewacht, mal in einer Wellblech- oder Holzhütte, mal in Luxusappartments oder einem Studentenwohnheim.
- immer herrliches fxxxxn 4 free inclusive -
DAS war "mein Bangkok", die Stadt meiner Träume, einer der Gründe warum ich Jahre später nach Thailand "ausgewandert" bin.
Jede einzelne Zugfahrt war ebenfalls ein Highlight, "sunny shiny happy people all the way"
Meine allererste Fahrt nach Haad Yai,
@tongshi , dauerte 26½ Stunden.
"Wir" = ich + viele Gleichgesinnte, die ich im Zug kennen lernte, hatten Spaß ohne Ende.
Die Fahrt dauerte solange wegen des (un)heimlichen Bürgerkriegs in den südlichen Provinzen, der nun seit über 100 Jahren andauert, ohne Ende in Sicht.
Der Zug war mindestens zur ½ mit Soldaten gefüllt, lauter knuspere Hasimausis, die nicht daran denken wollten das sie in Kürze sinnlos verheizt würden. - Für einige war die Party im Zug vielleicht die Letzte ihres Lebens?
Dito übrigens auch auf der Fahrt nach Nong Khai.
Auch da ging's stellenweise nur im Schritttempo, weil Soldaten die Strecke nach Partisanen oder Granaten absuchen mussten. Ende der 1980er war die "prathet lao" Untergrundarmee noch sehr aktiv. - Scheinbar gibt's die heute noch (?). - Zumindest identifizieren sich viele Nordöstler noch immer als "Lao", schießen tun sie aber anscheinend nicht mehr.
Nach wie vor kann jede Zugfahrt in den Süden Thailands zu einem Erlebnis werden, wie das deutsche Fernsehen nur (noch) über Afghanistan berichtet.
In Haad Yai geht's Nachts rund. Rotlicht gibt's, aber auch Heckenschützen und ab und an mal eine Bombe. Vor ein paar Jahren sind vermutlich Hunderte in Lee Garden Shopping Center und Leben gekommen. - Die Presse und alle anderen Organe haben dies herunter herunter gespielt.
Weder die Polizei noch die Armee sind im tiefen Süden Herr der Lage.