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Thailand Auf den Spuren der alten Khmer in Thailand

Iffi

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Alte Khmer Anlagen

Prasat Hin Phimai




Zeit, endlich die Anlage zu betreten.

Davor ist ein grosser freier Bereich mit Rasen und einigen schattenspendenden Bäumen. Dieser Ort lädt zum relaxen ein. Besonders im Januar, wenn es noch nicht so heiß ist.


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Bevor es hineingeht, muss die Schwelle von unserer Welt in die Götterwelt überschritten werden. Das geschieht auf dieser Naga Brücke. „Über eine Brücke muss du gehen.“ Es ist ein erhöhtes kreuzförmiges Podest, welches man über ein paar Stufen betritt und welches von Nagas und zwei Löwen bewacht wird. Solche Naga Brücken findet man in vielen grösseren Khmer Anlagen im Eingangsbereich.

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Erinnert stark an das Prasat Phanom Rung, wo es solch eine fast identische Naga Brücke als Eintrittsbereich in die Götter- und Buddhawelt auch gibt. Allerdings ohne diese beiden Empfangslöwen wie hier im Prasat Hin Phimai.

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Und? Gibt es eine solche auch in Ankor Wat, dem Juwel der Khmer Tempel? Ja, natürlich. Wen wundert's? Es ist das helle Kreuz unten im Bild. Es befindet sich vor der Eingangs Gopura zum Ankor Wat Haupttempel und ist recht gross. Darüber wälzen sich die Besucherströme normalerweise.

Web Foto


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Hier im Prasat Hin Phimai ein Blick vom südlichen Ende auf einen der Löwen und eine der 7-köpfigen Nagas. Im Hintergrund der Eingang zur Süd Gopura. Eine von vieren, die den Zugang von allen vier Himmelsrichtungen in die Anlage ermöglichen.

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Ein Blick zurück die alte Strasse entlang, die zum Süd-Tor, Pratu Chai, der Phimai Altstadt führt. Hier war einmal durch die Stadt hindurch die alte Spur der Khmer-Strasse, die nach Ankor Wat führte. Heute eine moderne Stadt-Strasse.

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Und hier ein Blick zurück vom nördlichen Ende der Naga Brücke, gleich vor der Süd Gopura.

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Prasat Hin Phimai

Eingangs Gopura



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Den unteren Bereich auf diesem Grundriss, die Naga Brücke, haben wir nun überquert. Wir haben dabei unsere schnöde Welt Schritt für Schritt hinter uns gelassen und stehen nun an der Pforte des mystischen Reiches der spirituellen Götterwelt, genau vor dem Eingang der südlichen Gopura in der äusseren Ummauerung der Anlage.

Der Däne Erik Seidenfaden, ein Expatriate in Thailand, der dort viele Jahre lebte und in Thailändischen staatlichen Institutionen wie Elektrizität und Eisenbahn Ministerien Management Positionen belegte, war ein begeisterter Hobby-Historiker. Alleine, wie er die damalige Reise von BKK nach Korat und dann nach Phimai durch die Wildnis schildert, ist schon das Lesen seines Buches wert.


An Excursion to Phimai


Bemerkung: alle Bilder, ausser den zwei folgenden schwarzweiss Fotos, sind von mir.

Als Reisender hatte er 1920 einen Reisebericht mit Fotos vom Prasat Hin Phimai verfasst. Das war vor der Renovierung. So sah es seinerzeit aus.

In Trümmen liegende Naga Brücke vor der Eingangs Gopura


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Eingangstor, Gopura, zur Khmer Anlage, damals 1920

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Und heutzutage

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Auf den Sockeln der Eingangspfeiler befinden sich diese schon ziemlich verwitterten betenden Figuren im Lotussitz, die vermutlich Buddha darstellen.

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Über dem Eingangstor befindet sich ein reich verzierter Querbalken mit tanzenden Figuren. Wie's aussieht haben die Titten und sind damit himmlische Tänzerinnen. Eine sehr oft vorhandene Darstellung in Khmer Anlagen. Ganz besonders in Ankor Wat / Ankor Tom.

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Sie wären eigentlich nicht besonders erwähnenswert, aber hier, genau an dieser Stelle, wo man nach Durchschreiten dieses Tores das Weltliche endgültig verlässt und die spirituelle Welt endgültig betritt, kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu.

Es sind nämlich tantrische Tänzerinnen. Der Begriff Tantra ist wohl vielen geläufig und heutzutage wird damit Yoga, Meditation, Massage, Tanz, gegenseitige Berührungen, Sex und aller mögliche esoterische Kram verbunden. Aber diese Äusserlichkeiten und Aktivitäten von Tantra kratzen nur an der Oberfläche. Der tiefere Sinn Tantra's liegt ganz woanders, nämlich in der Vereinigung von Gegensätzen. Besonders der von Körper und Geist, oder der materiellen mit der spirituellen Welt. Es ist ein integraler Bestandteil der fernöstlichen Denkweise. Tantra ist keine Religion sondern eine spezielle Eigenschaft des Hinduismus und Buddhismus. Tantra vereint die Gegensätze zu einem grossen Ganzen.

Beide Religionen respektieren Tantra und haben es verinnerlicht. Im Buddhismus zeigt sich das im tantrischen Umgang mit den Gegensätzen Samsara (das Rad der Geburt, Leben, krank werden, sterben und wiedergeboren werden) und Nirvana (das absolute Nichts). Das letztere oft mit Paradies gleichgesetzt. Falscher geht es gar nicht. In der tantrischen Denkweise sind beides, Samsara und Nirvana, das gleiche. Das ewige Samsara Rad von Geburt und Wiedergeburt ist gleichzeitig auch leer und das nichts des Nirvana ist gefüllt mit unzähligen Kreisläufen.

Sogar wir „Westler“ verschliessen uns traditionsgemäss nicht dieser vereinigenden Denkweise. Obwohl wir gerne die Gegensätze betonen, gut – böse, materiell – spirituell, Körper – Geist, etc. etc. gibt es bei uns den Ausdruck von den zwei Seiten einer Münze. Diese zwei Seiten können sehr unterschiedlich sein, sind aber Bestandteil einer einzigen Münze. Dieser Gedanke ist geradezu tantrisch.

Der ein oder andere Leser mag ahnen, warum diese Darstellung der tantrischen Tänzer auf dem Torbalken ausgerechnet hier an der Eingangs Gopura zum Heiligtum ihren Platz hat.

Genau wie die Naga Brücke hat der Innenraum dieser Gopura die Form eines Kreuzes. Wenn man einfach gerade aus hindurchschaut, sieht man am anderen Ende den Haupt-Prang des Heiligtums weiter hinten. Diese Eingangs Gopura hat kein Dach mehr.


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Auch der Ausgang dieser Gopura hat einen verzierten Balken über dem Tor. Auf dem sind Buddhistische Mönche in weiten Gewändern dargestellt. Einige kopflos.

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Danach öffnet sich ein weites Gelände mit einem ummauerten Bereich im Zentrum, in dem sich die Heiligtümer in Form von drei Prangs befinden.

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Prasat Hin Phimai

Das Prasat Gelände



Nachdem man die Gopura durchschritten hat, die sich an die Naga Brücke anschliesst, wird der Blick frei für das gesamte Gelände dieser Khmer Stätte.

Habe mit dieser Panorama Aufnahme versucht, gleich nach der Durchquerung der Eingangs Gopura, den Eindruck einzufangen.


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Auffällig sind diese viereckigen mit Steinen umrandete Vertiefungen. Zunächst hielt ich die für vertrocknete obligatorische Wasserteiche in einer Khmer Anlage.

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Sind es aber nicht in diesem Fall, sondern lediglich die Fundamente von sog. Viharn. Das sind Versammlungshallen. Sie haben ausser diesen Fundamenten keine Spuren hinterlassen, da ursprünglich aus Holz.

Auch ich konnte diesem millionenfach geknipsten 0-8-15 Touristenfoto im Januar 2012 nicht widerstehen. lol


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Folgendes Bild ist das typische Postkarten Motiv von Prasat Hin Phimai.

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Links, noch ausserhalb des inneren ummauerten Bereiches, gibt es zwei Ruinen. Man vermutet, das es Bibliotheken waren und Lagerräume für Utensilien, die man bei Buddhistischen Ritualen und Festen benötigte. Eine der beiden Ruinen besteht nur noch aus dem Podest des Gebäudes, die andere lässt noch erahnen, wie die räumliche Aufteilung innerhalb dieses Gebäudes war.

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Bild aus dem Web

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Endlich begeben wir uns in den inneren Bereich. Der Türbalken des Eingangs dorthin ist mit Rahu geschmückt, diesem Dämonen bekannt aus der hinduistischen Schöpfungsgeschichte vom „Verquirlen des Milchozeans.

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Wer sich für diese Story interessiert, braucht nur in diesem thread zurückblättern, bei der Beschreibung vom Preah Vihear stöbern und hier nachlesen.

Das Verquirlen des Milchozeans

Warum dieser Türbalken mit dem Schlimmling Rahu ausgerechnet den Eingang zum inneren Bereich, dem Heiligtum, schmückt, ist nicht nur mir schleierhaft. Es gibt Stimmen, die besagen, dass dieser Balken vermutlich in der Gegend rumlag und irgendein Schlaumeier meinte, dass er hier hin gehört. Vishnu (Narai), Shiva oder Buddha wären auf jeden Fall passender gewesen.

Na, dann woll'n wir mal...Götter und Buddha wir kommen !!!
 

Iffi

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Prasat Hin Phimai

Übersicht innerer Bereich



Alle folgenden Bilder sind von dieser Webseite. Die ist übrigens sehr beeindruckend professionell gemacht.

Hauptseite Phimai Historical Park


Phimai Historical Park


Eine Übersicht hilft immer. Sobald man sich im inneren Quadrat dieser Anlage befindet, kann es leicht verwirrend wegen der z.T. ruinenhaften Bauten werden. Da kann es leicht passieren, dass man dort einfach nur rumstromert, vielleicht sogar die Orientierung verliert, ohne einen Clou zu haben, was die Gebäude bedeuten. Mal abgesehen vom Hauptgebäude in der Mitte. Das Heiligtum. Da wollen natürlich alle rein.


Zwei Computer Modelle.


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Auf dieser Webseite Archaeological Site befindet sich eine Übersichts-Grafik. Auf dieser Grafik auf der Webseite lassen sich bestimmte Stellen anklicken. Dann öffnen sich steuerbare 360 Grad Fahrten.


So sieht diese Grafik aus


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Hier ein Bild auf der Eingangsseite dieser Webseite. In der Mitte der Haupt-Prang aus weissem Sandstein. Links davor ein Prang aus rotem Sandstein und rechts davor ein Prang aus Laterit.

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Ein Screen shot von einem mit der Maus steuerbaren Drohnen Überflug, ebenfalls von obiger Webseite.

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Diese Anlage wurde im 11. Jahrhundert gebaut, d.h. zwischen 1000 und 1100. Im 12. Jahrhundert kamen noch einige Erweiterungen hinzu. Aufbau und Stil dieser Anlage erinnern sehr stark an Ankor Wat. Kein Wunder. Man ist sich inzwischen einig, dass das Prasat Hin Phimai eine Vorlage für das später erbaute Ankor Wat darstellt.

Wer hätte das gedacht. Die Architektur von Ankor Wat stellt ja in unseren Köpfen die Wiege der Khmer Baukunst dar. Ist es aber nicht, wie man hier im Prasat Hin Phimai sieht.

Werde auf diese drei Prangs und weitere Gebäude in den nächsten Beiträgen noch im einzelnen eingehen. Dann wieder mit eigenen Fotos.

Frauen-Power erlebte allerdings erst in Ankor Wat seinen ersten Höhepunkt. Die Power-Mädels werden Apsara genannt. Sie sind die Tänzerinnen und Gespielinnen der Götter. Götter sind halt auch nur Menschen, was ihr Genuss und Sexleben betrifft. :tongue:


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Prasat Hin Phimai

Der Brahmanen Schrein und Prang Hin Daeng



Der Brahmanen Schrein wird wohl selten beachtet. Ist ja nur eine Gebäuderuine ohne Statuen, Lintels (Giebel-Reliefs) und sonstigem Schnickschnack.

Der Brahmanen Schrein. Daneben rechts der rote Sandstein Prang

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Nur der wirklich Interessierte erfährt, dass dies einmal ein Gebäude war, in dem Brahmanen Lord Shiva verehrten und gewisse Rituale abhielten. Zusätzlich könnte es auch eine Aufbewahrungskammer für diverse rituelle Utensilien gewesen sein. Man vermutet das deswegen, weil man im Inneren eine Linga oder Lingam gefunden hat und drumherum noch ein paar mehr. Eine Linga ist ein phallisches Fruchtbarkeitssymbol. Welches Lord Shiva repräsentiert. Heute nur noch im Phimai Museum zu begutachten. Diese Dinger werden allzu gerne geklaut.

Beispiel einer Linga

Medium 494230 anzeigen

Hinduistische Priester werden Brahmanen genannt. Sie sind die einzigen, die hinduistische Rituale angeblich korrekt und zum Wohlgefallen der Götter durchführen können. Gegen gute Bezahlung, versteht sich. Dies ist einer der Gründe, warum Buddha den praktizierten Hinduismus seiner Zeit als nicht geeignet empfand, sein eigenes persönliches Heil zu finden. Diente ja nur der Bereicherung der Brahmanen.

Dieser Schrein steht links, etwas nach hinten versetzt, neben dem linken Prang aus rotem Sandstein, wenn man durch die Eingangs-Gopura des inneren Bereiches tritt.

Bildmitte, das niedrige Gebäude, Brahmanen Schrein. Rechts davon der Prang aus rotem Sandstein, weiter hinten der Prang aus Laterit. Im Hintergrund, linke Bildhälfte, der Vorbau des Haupt-Prangs, Mandapa genannt.

Medium 494231 anzeigen






Prang Hin Daeng

Das Fundament dieses Prangs, Prang Hin Daeng genannt aus rotem Sandstein ist das gleich wie für den Brahmanen Schrein. Dieser Prang besteht aus rotem Sandstein, welcher im Vergleich nicht so wetterbeständig wie weisser Sandstein oder Laterit ist. Obwohl es der jüngste Prang in dieser Anlage ist, befindet er sich im schlechtesten Zustand von den drei Prangs. Da baufällig, ist der Zugang gesperrt. Man vermutet, dass er erst im 13. Jahrhundert erbaut wurde, also fast 200 Jahre später als das Hauptheiligtum.

Medium 494232 anzeigen

Und warum dann ist seine Struktur und Verarbeitungsqualität schlechter als die der älteren Teile dieser Anlage? Früher haben sich die akademischen Archäologen damit beholfen, indem sie einfach solche mehr instabilen und verfallene Anlagen als älter eingestuft haben. Diese bequeme Einschätzung hat sich mittlerweile gehörig geändert. Zu oft liessen sich die Beweise für ein höheres Alter von bautechnisch überlegenen altertümlichen Anlagen im Vergleich zu bautechnisch primitiveren und deswegen mehr zerfallenen Anlagen nicht mehr leugnen.

Dies wird ganz besonders bei den altägyptischen Tempeln und Anlagen deutlich. Je grösser und präziser die verarbeiteten Steinblöcke, um so älter die Anlage. Deswegen ja auch die kaum noch belächelte Diskussion über das wirkliche Alter der Gizeh Pyramiden. Die Vermutung, dass sie viel älter sein könnten als die Schulbücher immer noch lehren ist nicht unbegründet. Es ist als ob die Baumeister ihre Kunst über die Jahre verloren haben. So auch in Bezug auf die Khmer Anlagen. Die Qualität liess ab Ende des 13. Jahrhundert rapide nach.

Rechts das jüngste Gebäude, der Prang Hin Daeng, links davon der flache Bau ist der Brahmanen Schrein und dat grosse Ding ist der Haupt-Prang und das Heiligtum dieser Anlage.

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Prasat Hin Phimai

Prang Brahmathat - Der Laterit Prang



Dieser Prang befindet sich rechts, wenn man durch die Eingangs-Gopura schreitet. Er ist aus Laterit, einem sehr widerstandsfähigen Material. Seine Rostfarbe entsteht durch den hohen Eisenanteil.

Luftaufnahme. Dieser Laterit Prang genau in der Mitte des Bildes, links unten die Eingangs-Gopura zum Heiligtum und links oben das Hauptheiligtum.

Medium 494239 anzeigen

Von nahe sieht dieser Prang so aus. Zum Teil wurde auch weisser Sandstein benutzt.

Medium 494240 anzeigen

Er hat eine recht clevere, stabile und balancierte Architektur, die ein Einstürzen im Grossen und Ganzen verhindert. Dieses Bauwerk hat die Jahrhunderte in seiner Gesamtstruktur locker fast intakt überstanden.


Medium 494241 anzeigen

Im Innern befindet sich eine Statue, deren Gestalt es historisch gesehen in sich hat.

Medium 494242 anzeigen

Es gibt unzählige Statuen dieses Herrn. Alle ohne Arme. Wie z.b. hier in Phnom Penh.

Medium 494237 anzeigen

Erst seit Kurzem glaubt man in einem Museum dazugehörige Arme gefunden zu haben. Jeder möge für sich selber entscheiden, ob ansonsten die Arme aller Statuen abgebrochen wurden oder ob es ein stilistisches Element war.

Medium 494238 anzeigen

Es ist ein Khmer Herrscher namens King Jayavarman VII. Er wurde steinalt und herrschte von 1181 bis 1218 vom Zentrum des Reiches aus in Ankor Wat, aber erst ab seinem 60. Lebensjahr. Insgesamt wurde er über 90 Jahre alt. Sehr ungewöhnlich damals. Es ist wegen ihm, warum ich nicht darum herumkomme, die Khmer Geschichte während seiner Zeit etwas näher zu beleuchten.

Das Prasat Hin Phimai spielte keine unwesentliche Rolle im Khmer Reich derzeit.

Siam“ ? Wat soll dat denn sein? Nie gehört.

Thais“ ? Na ja, besonders kreativ und fortschrittlich sind die nicht gerade, aber nützlich. Ausserdem bewundern, nutzen und kopieren sie unsere zivilisatorischen Errungenschaften gerne. Als Söldner Soldaten des Khmer Reiches lernen sie besonders gerne das Kriegshandwerk mit unseren modernen Waffen und die Taktik während einer Schlacht.

Die Khmer wiegten sich wohl mit dieser Einstellung lange Zeit in Sicherheit in ihrem Grossreich, besonders auf dem heutigen thailändischen Boden. Das sollte sich aber schon bald ändern...
 

Iffi

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Prasat Hin Phimai

King Jayavarman VII (1181 -1218)


Dieser König war einer der herausragendsten Khmer Herrscher seiner Zeit. Er wurde schon 1120/25 als Sohn eines Khmer Königs geboren. Genauer weiss man es nicht, da Geburtsurkunden damals nicht besonders verbreitet waren. Er erlebte wie Ankor Wat ab 1100 xxx wuchs. Derzeit als Hauptsitz nur das berühmte Wat mit den drei Prangs. Daneben unzählige kleinere Wats und Behausungen für die Bauern. Als Ankor Wat werden übrigens nicht nur diese drei berühmten Prangs bezeichnet, sondern ein riesiges Gebiet mit unzähligen kleineren Tempeln, Seen, Kanälen und Reisfeldern. Ankor bedeutet wörtlich übersetzt: Stadt

Hier nur ein kleiner Ausschnitt des Ankor Gebietes.


Medium 494246 anzeigen

Prasat Hin Phimai stand damals während der Anfangszeiten von Ankor Wat schon längst in voller Blüte und es hätte nicht viel gefehlt und Phimai wäre zur Hauptstadt des riesigen Khmer Reiches geworden. Anfangs nur ein Vorposten des Khmer Reiches und nun mittendrin.

Die Khmer haben das heutige Thailand nicht in ständigen militärischen Schlachten erobert, besiegt und in schachgehalten, sondern haben meist Bündnisse mit den lokalen Herrschern geschlossen. Das trifft für Phimai zu und ganz besonders für Sukhothai. Es war keine Knebelherrschaft der Khmer. Die meisten damaligen Thais haben die zivilisatorischen Errungenschaften und Technologie der Khmer nur zu gerne genossen und auch übernommen.

Welch ein Unterschied zu heute, wo die Thais auf die Khmer herabschauen.

Zu Jayavarman's Lebenszeiten war Ankor Wat von den Champa besetzt. Ein schon ein paar hundert Jahre vor den Khmer fortgeschrittenes vietnamesisches Volk, ansässig in Mittel- und Südvietnam, das nicht zum ersten mal das Khmer Kernland im Visier hatte.

Der Rest des Khmer Reiches war aber immer noch riesig. Im Westen über den Fluss Chao Praya hinaus bis nach Lopburi, südlich weit über Hua Hin hinaus, im Norden Sukhothai als einer der Hauptverwaltungssitze. Es ist gar nicht abwegig anzunehmen, dass Jayavarman's Familie und er selber die Zeit im Prasat Hin Phimai verbracht haben, als Ankor Wat von den Champa besetzt war.

Wer weiss, wie Jayavarman das geschafft hat. Er wurde im Alter von 60 Jahren 1181 zum König gekrönt und wurde ab dann Jayavarman VII genannt. Er stellte ein Heer auf und vertrieb die Champa. Nicht nur das. Er eroberte das Kernland der Champa im heutigen Vietnam. Im Süden vom heutigen Thailand stiess er bis ins heutige Malaysia vor. Im Norden bis nach Burma. Auch das heutige Laos gehörte zu seinem Herrschaftsgebiet. Das Khmer Reich erreichte während seiner Regentschaft die grösste Ausdehnung.

Der Stil seiner Regentschaft wird bis heute verklärt. Er verstand sich als Vater seiner Landsleute, deren Wohlergehen ihm wichtig war und um die er sich kümmern müsse.

„Das Volk ist nicht für mich da, sondern ich bin für das Volk da“

Es war er, der den Bau einer Strasse zwischen Ankor Wat und Prasat Hin Phimai zusammen mit unzähligen Raststätten und Krankenstationen entlang der Strasse veranlasste. Etwas nie vorher gesehenes auf dem Boden des heutigen Thailands. Eine solche Raststätte oder Krankenstation ist ganz bei uns in der Nähe, Provinz Maha Sarakham, Nur 3 – 4 Km entfernt von uns.


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Offensichtlich ist die Strasse zwischen Phimai und Ankor Wat nicht die einzige von den Khmer erbaute Strasse im riesigen Khmer Reich.

Nicht zu vergessen, die vielen Schulen, die er im Reich errichtete.

Die Champa hatten wohl in seinen Augen das Gelände der drei berühmten Prangs in Ankor Wat entweiht. Jayavarman VII liess ganz in der Nähe eine neue weitaus grösser Anlage bauen und nannte sie Ankor Thom mit dem Herzstück Bayon. Diese Anlage wurde zum neuen Mittelpunkt des Khmer Reiches.


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Das Herzstück ist berühmt für diese überdimensionalen freundlichen Gesichter am Bayon Tempel im Mittelpunkt dieses Geländes.

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Man glaubt, dass sie einen Bodhisattva darstellen. Das sind Erleuchtete im Mahayana Buddhismus, die sich aber nicht ins Nirvana für immer verabschieden wie Buddha, sondern unter den Menschen verweilen um sie bei der Erreichung des höchsten Zieles: Erleuchtung, behilflich zu sein. In diesem Fall soll es der Bodhisvattva namens Avalokites-vara sein, der Bodhisvattva des Mitgefühls und der Barmherzigkeit. Man vermutet, dass die Künstler ihm die Gesichtszüge von Jayavarman VII verpasst haben.

Jayavarman VII wird statuenmässig grundsätzlich mit einem sehr friedlichen, freundlichen und leicht lächelndem Gesicht dargestellt. Seine Gesichtszüge haben etwas Buddhahaftes an sich.


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Und da Jayavarman VII der Erbauer von Ankor Thom ist, vermutet man, das er sich selber in der Rolle dieser in steingehauenen Bodhisvattva Gesichter gesehen hat. Deswegen die Ähnlichkeit in den Gesichtszügen.

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Selbst so einige Pattaya Reisende unter uns, sind Copies von diesem Gesicht begegnet, nämlich im Sanctury of Truth in Naklua. Es war im Jahre 1986 als ich diese Anlage zum ersten mal, noch verbotenerweise, betrat. Damals war sie noch im Bau, sah aber schon recht ansehnlich aus.

Das Mädel auf folgendem Bild kam aus der tiefsten Si Sa Ket Provinz, sprach perfekt Khmer, wie mir die anderen Bar Mädels erzählten. Und nicht nur das. Ich solle vorsichtig sein, denn als Khmer kenne sie sich mit den grössten Schweinereien der Black Magic aus. Sie konnte weder lesen noch schreiben, wie ich später rausfand. Aber sie war ein Naturtalent im Bett und hat mir sehr talentiert den allerletzten Tropfen entlockt. Ich verbrachte damals 3 oder 4 Tage/Nächte lang mit ihr in meinem damaligen Bungalow in der GARDEN VILLA, weniger als zehn Minuten zu Fuss durch den damals noch Busch zur Baustelle Sanctury of Truth.


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Heute ist es ein gepflegter und geräumiger Park und am Sanctuary wird immer noch fleissig gewerkelt und man gewinnt den Eindruck, dass das so bleibt, solange dieser Tempel existiert.

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Die Chinesen haben übrigens ein weibliches Gegenstück zu dieser Gestalt hintern den Gesichtern. Es ist Guan Yin. Ebenfalls ein Bodhisattva des Mitgefühls und der Barmherzigkeit. Auf Thai wird sie Mae Kuan Im genannt. Wer meine Geschichte “Gefangen in der Thai Mystik“ hier im Forum kennt, weiss, dass eine ihrer Statuen in einem chinesischen Wat am Fusse des Affenfelsens, Khao Sam Muk, steht.


Gefangen in der Thai mystik - Kuan Im


Medium 494252 anzeigen

Dieser Felsen liegt an einem Ende der Bang Saen Beach, unweit von Pattaya.

Jetzt, wo ich das alles schreibe, fällt mir auf, wie leicht sich der Bogen von Phimai und Ankor Wat nach Pattaya und Umgebung spannen lässt. Die Tempelgesichter von Bodhisattva Avalokites-vara, Statuen von Kuan Im und meine damalige Khmer „Verlobte“ machen's möglich. Und nein, verhext hat sie mich nie, war aber todtraurig, als ich unsere „Verlobung“ auflöste. Ich betete, dass die Nächste mindestens genauso geil ist, wenn nicht noch geiler.

Da sage mal einer, Pattaya sei eine unreligiöse Gegend. :bigsmile

Als nächstes widmen wir uns dem Hauptheiligtum im Zentrum der Anlage von Prasat Hin Phimai.
 
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Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum vor der Renovierung


Es existieren noch einige alte Fotos, Jahr unbekannt, die vor der Renovierung von 1964 - 1969 entstanden. Sie zeigen den wirklichen Zustand der Anlage, so wie sie die Jahrhunderte überstanden hatte.

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Laut diesem Foto, ungefähr 1920, könnte man glauben, dass das Hauptheiligtum, der Haupt-Prang die Jahrhunderte sehr gut überstanden hatte. Ausser dem oberen Drittel, der Spitze des Prang, deren Steine Trümmerhaufen um den Prang herum bildeten. Und mal abgesehen von den Vorbauten für die Eingänge zum Prang. Die waren alle ziemlich dahin.

Medium 494258 anzeigen


Anfang der 60er des letzten Jahrhunderts bescherten uns die Beatles und Stones noch sehr jungen Jugendlichen endlich unsere eigene Musik. Man glaubt es kaum. Damals war Rock'n Roll der 50er Opa Musik für uns junge Blagen.

In der Anlage Prasat Hin Phimai liess man es aber wieder rocken. Man katalogisierte alle Steine (Rocks) und begann zu renovieren mit dem Vorhaben die Anlage als touristische Attraktion wieder herzustellen.

Hier ein Bild von 1963, kurz bevor die Renovierung begann.


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Möchte hier aber erwähnen, dass in den 60ern nur der Haupt-Prang mit all seinen Vorbauten renoviert und wieder hergestellt wurde. Als das Geld ausging, war erstmal Pause. Über die nächsten Jahre wurden sporadisch die anderen Teile der Anlage renoviert, bis die gesamte Anlage dann schliesslich 1989 von Prinzessin Sirindhorn eingeweiht und für das Publikum freigegeben wurde. Erst seitdem hat das Prasat Hin Phimai sein heutiges Aussehen.

Von der Renovierung in den 60ern existiert eine ganze Fotoreihe.

Nach den ersten Aufräumarbeiten stand der Prang sauber und nackt da.


Medium 494261 anzeigen

Der untere Teil war immer noch äusserst stabil und in ziemlich gutem zustand. Aber bei einer weiteren Inspektion stellte man fest, dass der darüberliegende Teil drohte, in sich zusammenzufallen. Der ganz oberste Teil war sowieso schon hin. Dessen herumliegenden Steine waren bereits katalogisiert, nummeriert und sortiert. Man beschloss, rambazamba zu machen und diesen mittleren Teil einfach abzubauen und von Grund auf neu zusammen zu setzen.

Medium 494262 anzeigen

Weil man schonmal dabei war, begann man, alle ruinenhaften Anbauten des Prang zu entspecken, von unstabilen Teilen zu befreien und die Steine sortiert zu lagern. Der längliche Bau ohne Dach vor dem Prang ist eine sog. Mandapa. Es ist der Vorflur, den man durchschreitet, bevor man das Hauptheiligtum von der Vorderseite betritt.

Medium 494263 anzeigen

Ein Wunder, dass die Renovierer damals sich noch einen Reim aus diesem Gewirr trotz Vorsortierung herumliegender „Rocks“ machen konnten.

Medium 494264 anzeigen

Das Endresultat lässt sich ja wirklich sehen.

Medium 494265 anzeigen

Und so haben auch wir das Hauptheiligtum Anfang 2012 vorgefunden. Davon mehr im nächsten Bericht mit eigenen Bildern.
 
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Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum heutzutage - Mandapa


Man kann das Prasat Hin Phimai in einem Schnelldurchgang erledigen und zwar indem man einfach immer nur von der Naga Brücke und der äusseren Eingangs-Gopura aus geradeaus geht. Dann endet man im Heiligtum dieser Anlage mit der Buddhastatue.

Blick von der äusseren Eingangs-Gopura zum Haupt-Prang, dem Heiligtum der Anlage. Bild aus dem Web.

Medium 494289 anzeigen

Als ich meine Bilder für dieses Posting aussuchte und mir mein Bild vom Prasat Hin Phimai und dessen Haupt-Prang und der Mandapa davor ansah...

Medium 494290 anzeigen

...hat mich das plötzlich an etwas erinnert. Nämlich an dieses Bild vom Prasat Phanom Rung

Medium 494291 anzeigen

Normalerweise sind meine Bilder so gut wie's geht nach Jahr und Ort sortiert in Ordnern abgelegt. Sollte ich in diesem Fall geschludert haben? Sind diese abgebildeten Gebäude nicht dieselben? Nein, sind sie nicht. Auffällig sind der identische Grundriss, die identische Architektur und Stil, die identische Aufteilung der Räumlichkeiten mit Prang und Mandapa davor, die Positionen der Eingänge an den verschiedenen Stellen, usw.

Da der Prasat Phanom Rung etwas älter als der Prasat Hin Phimai ist, liegt der Verdacht nahe, dass der Jüngere sich sehr stark am Prasat Phanom Rung orientiert hat. Es scheint als hätte sich derzeit eine typische Khmer Architektur etabliert, die dann etwas später auch auf Teile von Ankor Wat angewendet wurde. Die Wiege vom Ankor Wat Design liegt also im heutigen Thailand.

Werfen wir also einen Blick auf das Hauptheiligtum im Prasat Hin Phimai. Zunächst noch von ausserhalb des inneren Bereiches. Das erkennt man an der Rahu-Visage auf dem Querbalken. Der ist Teil der inneren Eingangs-Gopura zum heiligen Bereich und nicht etwa Teil des Haupt-Prangs. Da spielt uns die Perspektive einen Streich.

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Nach Durchschreiten dieser Gopura öffnet sich der Blick auf das Hauptheiligtum.

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Über dem südlichen Haupteingang befindet sich ein Lintel (Giebel) mit einer Darstellung des tanzenden Shiva.

Medium 494295 anzeigen

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Und hier der Komplex des Heiligtums von der Seite. Dieser Vorbau wird Mandapa genannt. Innen eigentlich nur ein langer Flur, der einen Blick in das Innere des Haupt-Prangs am Ende gewährt, wo die Buddhastatue steht.

Medium 494297 anzeigen

Auf je einer Seite befinden sich Eingänge, sodass man quer durch diese Mandapa hindurch schauen kann. Diese Eingänge sind mit Darstellungen aus der hinduistischen Welt auf den Lintels geschmückt.

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Als nächstes betrachten wir den grossen Prang genauer.
 

Iffi

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Alte Khmer Anlagen

Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum heutzutage – Mandapa Ostseite


Ganz typisch für die Khmer Bauweise sind „Lintel“ über den Eingängen. Das sind manchmal nur verzierte Querbalken bei den Mauerdurchgängen, aber über den Gebäudeeingängen giebelförmige Dreiecke mit Relief Darstellungen, die Geschichten erzählen, aber nur für diejenigen, die mal wieder was verstehen wollen. Die des Lesens meist unkundigen Khmer damals, haben diese Relief Geschichten sofort verstanden, da sie Teil der mystischen hinduistischen Welt darstellen, Geschichten, die durch Erzählen verbreitet wurden. Mir waren diese Lintels schon in Preah Vihear besonders aufgefallen. Ab dann entwickelte sich mein Interesse daran.

Bevor wir uns den Haupt-Prang anschauen, noch einen genaueren Blick auf einen Eingang der Mandapa, Ostseite.

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Es ist dieser Lintel, der es in sich hat. Er erzählt einen Teil der umfangreichen hinduistischen Legende: Ramayana. Ganz oben Shiva, die drei Jungs unter ihm sind Brahma, Indra und Vishnu. Man sagt, dass die Gesamtszene die Rückkehr des siegreichen Rama nach Ayodhya nach seinem Sieg gegen Ravana in der Schlacht von Lanka darstellt.

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Was Mandapas betrifft, war ich damals, als wir Preah Vihear besuchten, noch völlig unbedarft. Hatte nicht die geringste Ahnung, was das überhaupt ist oder wie es aussieht. Damals habe ich dieses Gebilde im oberen und abschliessenden Bereich von Preah Vihear noch für das Heiligtum gehalten.

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Als ich dann später das Prasat Hin Phimai besuchte und über Mandapa aufgeklärt wurde, wurde mir klar, dass dieses Gebäude in Preah Vihear nur der Eingangsbereich zum ehemaligen Haupt-Prang, dem Heiligtum der Anlage, ist. Dieser Prang liegt aber in Trümmern. Der Steinhaufen lässt sein früheres Aussehen überhaupt nicht mehr erkennen. Da gibt’s nichts mehr zu renovieren.

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Auf folgender Luftaufnahme sieht man im unteren Bereich des Bildes die längliche Mandapa mit dem gebogenen Dach und angrenzend eine Geröllhalde, wo einmal der Prang stand.

BILD aus dem Web

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Falls also jemand in Preah Vihear einen typischen Khmer Prang vermisst, der ja aus einer Khmeranlage nicht wegzudenken ist, der weiss jetzt, wo er einmal stand.

Wenden wir uns endlich dem Haupt-Prang und Heiligtum im Prasat Hin Phimai zu.
 

Iffi

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Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum heutzutage - Prang


Dieser Prang hat vier Zugänge. Den Haupteingang durch die Mandapa und West- Nord- und Osteingänge. Über all diesen Eingängen befinden sich Lintel, die Geschichten erzählen. Den tanzenden Shiva über dem Haupteingang der Mandapa, die zum Haupt-Prang führt, kennen wir ja schon.

Hauptprang von der Westseite ausgesehen


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Die dominante Figur auf dem Lintel über dem Westeingang zum Prang ist der Garuda. Ein vogelartiges Wesen, welches Lord Vishnu, dem Erhalter, als Transportvehikel dient. Auf diesem Garuda umfliegt Lord Vishnu die Welten auf seinen Inspektions- und Wartungsrunden.

Lintel über dem Westeingang zum Prang


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Dieser Garuda ist das amtliche Wappentier in Thailand. Eine Darstellung des Garuda befindet sich auf allen amtlichen Papieren in Thailand.

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Wir im Westen benutzen meist den Adler als staatliches Symbol, Beispiel Bundesadler.

Der untere Teil dieses Lintels enthält eine Schlachtszene, Rama gegen Ravana, aus dem hinduistischen Ramayana Epos. Hier lässt sich gut erkennen, dass die Leute, die diesen Prang wieder hergestellt haben, sich nicht immer leicht getan haben.


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Nebenbei, die in Thailändischen klassischen Theateraufführungen auffälligen Affenwesen sind Verbündete von Rama. Ravana ist der Böse in diesem Epos.

Hanuman der Chef der Affenarmee, die an Ramas Seite kämpfte und massgeblich am Sieg Ramas gegen Ravana beteiligt war.


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Es war eine epische Schlacht, die heute noch in unzähligen Theateraufführungen und auch Filmen nachgespielt wird. Ravana wird oft vielköpfig dargestellt.

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Das hinduistische Ramayana Epos wird in der Thaifassung Ramakien genannt.

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Die Siamesen haben diesen uralten Epos einfach leicht modifiziert übernommen. Der Garuda und das Ramayana Epos sind ein gutes Beispiel dafür, wie tief die hinduistische Mythologie und auch Religion im Buddhistischen Thailand verwurzelt ist. Thais sehen darin keinen Widerspruch. Ist für mich immer wieder erstaunlich, wie weit man den Bogen von diesen alten Linteln in die heutige Zeit spannen kann, wenn man die abgebildeten Stories versteht.

Es sind unsere Eingottes-Religionen, wobei jede behauptet, den einzig richtigen Gott anzubeten und die die Religion des anderen ebenfalls angeblich einzigen Gottes für bekloppt erklärt. Ich hab' mit diesem Scheiss schon lange nichts mehr am Hut.
 

furryfanny

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Franz Josef Degenhardt

Alle glaubten an den unsichtbaren gleichen Manitu,
doch der Streit darüber, wie er aussah, ließ sie nicht in Ruh.
Jene malten ihn ganz weiß und andre schwarz oder gar rot,
und von Zeit zu Zeit, da schlugen sie sich deshalb einfach tot.


Iffi - Vielen herzlichen Dank fuer Deine Muehe.
 

wumme

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da wo es schön ist
Danke @Iffi für deine detaillierten Beschreibungen der alten Khmer Tempel.

Liest sich alles unglaublich easy obwohl ja eigentlich schwere Kost.
Für mich sind jedenfalls ein paar dabei die ich nun auch besuchen will.

:daumen
 
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Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum heutzutage - Prang



Lintel über dem Osteingang zum Prang.


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Für das Lintel über dem Osteingang zum Prang gibt es zwei Interpretationen. Beide beziehen sich auf das Ramayana Epos.

  1. Rama tötet Viradha, denn dieser Knabe hatte seine Frau Sita zuerst entführt. Deshalb kam es überhaupt zu dem grossen Krieg zwischen den verfeindeten Parteien. Troja und Helena lassen grüssen. Der grosse Bösewicht war allerdings der übermächtige Ravana der Sita danach in seiner Gewalt hielt. Ravana war ein Goliath und Rama ein Zwerg dagegen.
  2. Krishna tötet den grausamen König Kamsa

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Rama und Krishna sind zwei der insgesamt sieben Avatars (Verkörperungen) von Lord Vishnu. Da der Thai-König grundsätzlich der Vertreter Vishnus, des Beschützers und Erhalters, auf Erden ist, gab man ihnen zusätzlich den Titel Rama. Im Augenblick ist Rama 10 König.

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Lintel über dem Nordeingang zum Prang

Nordeingang links im Bild

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Dieser Lintel stellt eine Schlachtszene dar. Man weiss nur nicht, welche.

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Im unteren Teil tanzt der vierarmige Lord Vishnu. Der scheint gerade gut drauf zu sein.

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Prasat Hin Phimai

Das Hauptheiligtum innen



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Während auf den Lintels der gesamten Anlage Hindu Motive dominieren, befinden sich im Inneren des Heiligtums im Haupt-Prang hauptsächlich Buddhistische Motive, nämlich auf den Türbalken.

Z.B. Buddha meditierend und tantrische Tänzer

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Lange Zeit war dieser Sockel im Inneren leer.

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Man hatte vor langer Zeit wohlweislich die original Buddha-Figur in Sicherheit gebracht. Räuber hätten sie andernfalls bestimmt geklaut. Nun steht dort wieder eine Kopie. Das kostbare Original befindet sich im Phimai Museum.

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Iffi

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Prasat Hin Phimai

Die Galerie


Neben den Naga-Brücken, Prangs und den Gopuras (Eingangstore) darf eine sog. Galerie in einer Khmer Anlage nicht fehlen. Sie führt meist um den inneren Bereich mit dem Heiligtum herum.

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Im Prasat Phimai führt eine Galerie auch um den äusseren Bereich herum.

Typisch für solche Galerien sind diese Fenster mit den verschnörkelten Säulen. Man findet diese so gut wie in allen Khmer Anlagen


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Nach aussen hin sind es meist Scheinfenster, die keinen Durchblick erlauben.

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Zum inneren Bereich hin sind diese Fenster offen. Normalerweise waren diese Galerien überdacht. Meist mit Holz, welches aber schon lange verrottet ist.

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Nur streckenweise hatten solche Galerien ein Steindach und zwar besonders links und rechts von den Gopuras, diesen Durchgängen oder Eingangstoren. Den hinteren Teil in diesem Bild hat man dementsprechend renoviert.

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Um 1920 sah es noch so aus.

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Ade, Prasat Hin Phimai.

Danke für eure Aufmerksamkeit. Vielleicht konnte ich bei dem ein oder anderen Interesse an diesem Thema wecken.

Hier ist nun vorläufig Schluss. Aber wirklich nur vorläufig.
 

Iffi

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Irgendwann mal...


...wird es hier weitergehen. Jetzt ist erstmal Pause zu diesem Thema.

In den drei bisher beschriebenen Khmer Anlagen hatte ich unzählige Fotos geschossen und konnte mich später anhand dieser Bilder schlauer machen. Meine Recherchen haben mich über diese Prasats aufgeklärt. Seitdem ist mein Interesse und meine Hochachtung gestiegen und ich betrachte meine Bilder nun mit Verstand. Vielleicht geht es dem ein oder anderen Leser nun genauso.


Preah Vihear

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Prasat Phanom Rung

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Prasat Hin Phimai

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Als Thailandreisender, besonders im 1. Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts, bin ich natürlich noch viel mehr Khmer Stätten begegnet. Das führt aber hier zu weit.

Eine ganz besondere Khmer Stätte möchte ich irgendwann mal doch noch beschreiben, weil die mich sehr beeindruckt hat. Die liegt allerdings in Süd Laos.

Der Name ist
Wat Phou

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