Tastatur-Attrappe am
Bankautomaten (Foto: dpa)
Vorsicht am Geldautomaten!
Derzeit treibt im Saarland offenbar eine Betrügerbande ihr Unwesen, die die Kontodaten und PINs von Bankkunden mit gefälschten Türöffnern und versteckten Kameras ausspäht. Wer sind die Täter? Und wie kann man sich schützen?
(05.02.2009) Hochkonjunktur für Datendiebe! Wie das Landeskriminalamt (LKA) mitteilt, haben die Spezialisten für Computerkriminalität seit Herbst 2008 im Saarland mit deutlich mehr Fällen von "Datenklau" an Geldautomaten (englisch: "Skimming" = Absahnen, Abschöpfen) - zu tun.
In Windeseile Attrappen installiert
Erst vor wenigen Tagen habe die Polizei das Treiben einer Betrügerbande entdeckt, die offensichtlich in Riegelsberg und Püttlingen zugange war. Die unbekannten Täter hätten in vier Fällen versucht, Kundendaten auszuspähen.
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Zwei der gesuchten Täter
(Foto: LKA) - zum Vergrö-
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Ihre Masche: Sie manipulierten außerhalb der Öffnungszeiten in Windeseile die Türöffner an der Eingangstür einer Bank derart, dass beim Einschieben der Bankkarte deren Daten ausgelesen und gespeichert werden. Geht der Kunde dann mit seiner Geldkarte in der Hand weiter zum Automaten, um Bargeld abzuheben, wartet dort schon der zweite Technik-Trick: Eine als Rauchmelder getarnte Kamera filmt die Eingabe der PIN-Nummer. Damit sind die Täter im Besitz sämtlicher Daten, um Geld vom Konto des ausgespähten Kunden abzuheben. Die Manipulationen sind nach Einschätzung des LKA vom Bankkunden normalerweise nicht zu erkennen.
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Foto anklicken! (Foto: LKA)
In Püttlingen sei es gelungen, die manipulierten Geräte sicherzustellen, so ein Sprecher des LKA. Ein Schaden sei dort nicht entstanden. In Riegelsberg sei es den Tätern dagegen gelungen, die Materialien vor dem Zugriff der Beamten wieder abzubauen. Auch dort sei allerdings kein Kunde zu Schaden gekommen, da die Bank die offensichtlich ausgespähten Karten rechtzeitig gesperrt habe.
"International organisierte Betrügerbande"
Ähnliche Vorfälle haben sich nach Angaben des LKA in den vergangenen Wochen auch in Saarbrücken, Völklingen, St. Ingbert und Merzig ereignet.
Weitere Informationen
- "http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/621872"]
plusminus.de[/URL]
"Neuer EC-Karten-Betrug" (27.05.2008)
- "http://www.polizei-beratung.de/"]
polizei-beratung.de[/URL]
"Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes"
Dabei hätten teilweise auch Tastatur-Attrappen und gefälschte Karten-Lesegeräte eine Rolle gespielt. Bereits Mitte Oktober habe man einen Verdächtigen in Merzig dingfest machen können, kurz darauf seien weitere Personen in Trier und Frankfurt verhaftet worden. "Das professionelle Vorgehen zeigt, dass es sich um hochspezialisierte Betrüger handelt, die international organisiert sind und europaweit agieren", so das LKA.
Die Ermittler gehen davon aus, dass derzeit noch mindestens drei weitere Männer auf freiem Fuß sind, die sich an den Konten ausgespähter Bankkunden bereichern wollen. Die bisherigen Ermittlungsergebnisse ließen vermuten, dass diese
- von südosteuropäischer Herkunft seien
- eher unauffällige Alltagskleidung trügen
- in Hotels der Mittelklasse oder der oberen Mittelklasse logierten
- sich meist mit Mietautos fortbewegten
- gelegentlich in Begleitung einer Frau aufträten
Hinweise bitte an das LKA
Verschiedene Raum-Überachungsanlagen haben die Betrüger fotografiert (siehe oben). Die Polizei bittet bei Wiedererkennen um Nachricht. Hinweise nimmt das LKA Saarbrücken oder jede andere Polizeidienststelle entgegen.
Landeskriminalamt SAARLAND
Lagedienst
Hellwigstraße 14
66121 Saarbrücken
Fon: 0681 / 962-3333
Tipps für den Umgang mit der Geldkarte
Wie kann man verhindern, Opfer einer Ausspäher-Bande zu werden? Die Polizei gibt folgende Tipps:
- Wenn möglich, sollte man den Türschlitz der Bank nicht mit derselben Karte betätigen, mit der man kurz darauf den Automaten bedient. Als "Tür-Öffner" funktioniert womöglich auch die Kreditkarte an Stelle der EC- oder Geldkarte.
- Wenn Sie die PIN am Automaten eintippen, decken Sie die Hand mit dem Geldbeutel oder ihrer freien Hand ab, damit eine eventuell angebrachte Spitzel-Kamera ausgetrickst wird.
- Fragen Sie ihren Bankberater, ob es möglich ist, eine persönliche Obergrenze für Barabhebungen am Automaten festzulegen. Ein Täter kann dann pro Abhebung höchstens diese Summe erbeuten.
Ein Beitrag von Patrick Reitler
http://www.sr-online.de/nachrichten/1668/874263.html