... Der billigste Zucker kostet hier z. Zt. zwischen 22,5 und 23,5 Baht das Kilo! ich weiß nicht wieviel Zucker man zur Fuselherstellung braucht. ...
Mein Kitzinger Weinbuch sagt das 2,2 kg Zucker umgerechnet 1 kg (= 1,26 l) reinen Alkohol ergeben.
Das Heißt, aus einem kg Zucker lässt sich 1,4 l (= 2 Flaschen) 40%iger Schnaps herstellen.
Damit lägen die Kosten wenn man Hefe, Apparaturen und Zeitaufwand nicht rechnet bei gerade mal 12 Baht pro Flasche selbst gebranntem "Sisip".
Aber @Bolvir78 hat natürlich recht: Man braucht keinen teuren Zucker zu nehmen, Melasse oder irgendein stärkehaltiger Agrarabfall reicht. Allerdings entstehen im letzteren Fall bei der Hefe-Gärung neben dem guten Ethanol eine gehörige Portion Methanol sowie unzählige andere, z. T. giftige Stoffe die beim Destillieren so gut wie möglich ausgefiltert werden müssten.
Ich mache seit einigen Jahren Wein aus Fruchtsäften, in diesem Jahr erstmals auch aus Honig.
Um den Alkoholgehalt bei den Fruchtweinen hochzuschrauben (komme auf max. 19% Alc.) setze ich Zucker zu.
Alles andere, was als Grundstoff vielleicht billiger wäre, würde die Sache ungemein verkomplizieren, nebst den Geschmack des Weins versauen und möglicherweise einen dicken Kopf etc. verursachen.
Wie es sich mit dem Brennen (Destillieren) verhält weiß ich nicht.
Da kommt es auf's Aroma des Weins sicher nicht so drauf an, da in der Theorie am Ende der Anlage nur der Alkohol aus der Flüssigkeit übrig bleibt.
Von den Schwarzbrennern in Norwegen (ist dort Nationalsport
) weiß ich das die ausschließlich mit Zucker arbeiten. Früher nahmen die Kartoffeln (billiger Stärkelieferant), doch ist das Vergären, filtern und schönen des Ansatzes ein Aufwand den sich dort niemand mehr antun möchte.
O.T.:
Norweger brennen übrigens auf ~90% Alc.-Gehalt.
Um das Zeugs saufbar zu machen wird entweder Wasser und Zucker sowie künstliches Aroma zugesetzt (letzteres gibt es dort in JEDEM! Geschäft in unzähligen Geschmacksrichtungen zwischen "Riesling" und "Black Label") oder man schüttet sich das Zeugs in den Kaffee (= Nationalgetränk "Koschk")
Als Ausländer wundert man sich das es auf open air Veranstaltungen (zum Beispiel Rockkonzerten) in Norwegen unzählige Kaffeebuden gibt, die tatsächlich nichts anderes als Kaffee verkaufen.
Den hochkonzentrieren Hjemmebrand (selbstgemachter Fusel) bringt man als waschechter Norweger selbst mit zur Veranstaltung. Die Wirkung von Koschk ist ungefähr so wie wenn man den ganzen Abend lang M150 mit Lao Khao trinkt: Man bleibt fit wie ein Turnschuh bis zum plötzlichen Umfallen.