Seit einer Woche bin ich nun im Land. Gestartet in München, Transfer irgendwo in Arabien und gelandet am Hauptstadtflughafen in Colombo.
Der Koffer kam ebenfalls an. Bei meinem letzten Flug nach Bangkok war er zwei Tage nach mir eingetrudelt und wurde ins Hotel nachgefahren. Daraus gelernt habe ich: im Handgepäck befindet sich das nötigste zur Überbrückung von 2 Tagen.
Ich muss immer schmunzeln beim Anblick des Raucher-Teilzeitgefängnisses.
Hier die Exemplare in Arabistan.
Ebenfalls dort: Besitzer guter Augen erkennen die wahre Religion...
Der Flieger ist pünktlich gelandet, ich laufe schnurstracks zur Immi, an der gut besuchten Station Visa@Arrival vorbei, denn der kluge Mann sorgt vor und bucht vorab online. Kosten hierfür: starke 50 Dollar. Teurer als Kambodscha also, die verlangen lediglich 30 Dollar Eintritt...
Mein typisch deutsch ausgedrucktes ETA hätte ich mir sparen können, der Typ in Uniform belässt es beim Check meines Passes. Die Nummer ist wohl mit dem gekauften ETA verknüpft. So geht Digitalisierung.
Den Koffer nach einer langen Wartezeit wie gesagt in Empfang genommen und raus. Die Exchanger verleiten mich zum Tausch von 200 Euro in Rupien. Das sollte reichen für den Weg ins Hotel und die ersten Ausgabe. Der Kurs liegt bei 300 für 1 Euro. Die Geldscheine weisen alle eindeutig unterscheidbare Farben aus. Ich möchte nicht wissen, wie oft in ich Thailand besoffen zu viel Geld rausgeben habe...
Der Einfachheit halber gebe ich alle folgenden Kosten in Euro an.
Ebenfalls im Flughafengebäude sind die lokalen SIM-Karten-Dealer vertreten. Wie in Bangkok. Ich kaufe eine 50-GB-Karte für 30 Tage und mache glaube ich 8 Euro locker. Schnäppchen. Nicht wie in Bangkok, wo man am Flughafen überteuerte Touri-SIMs angedreht bekommt.
Dann stehe ich etwas verloren draußen. Zwar hatte ich mich über Apps fürs mobile Reisen und Kosten informiert, aber alles vergessen. Der Tomatensaft im Flieger war vermutlich abgelaufen.
Eindeutig als Taxi gekennzeichnete Wagen kann ich nicht erspähen. Ich laufe mit dem fetten Koffer umher und finde glücklicherweise einen Typen hinter Glas, drüber steht was von "Taxi". Frage nach Taxis, er bejaht. Kosten zu meinem Stadtviertel Negombo? 12,50 Euro. Wie ich mittlerweile weiß, ist das viel, aber nicht unverschämt viel.
Ein Dispatcher lotst mich zu einem herbeitelefonierten Pkw, ich lade den Koffer in den Raum und muss mich auf der Rücksitzbank platzieren. Ich hasse das. Das erste mal lernte ich diese Marotte einiger Taxifahrer auf Gran Canaria kennen.
Der Taxifahrer drückt dem Dispatcher ein paar Scheine in die Hand und los geht die Reise. Der Kerl fährt ohne Navi. Ich muss ihn mit meinem frischen SIM-Kurzvertrag lotsen. Das macht viel Spaß von der Rücksitzbank aus.
Nach 20 Minuten Fahrtzeit angekommen im Hotel muss ich noch bis zum Checkin warten. Das Personal ist zugänglich. Wie ich später mitbekomme können die meisten Eingeborenen ein bisschen Englisch.
Nach 10 Stunden Schlaf verspüre ich keinen Hunger und laufe deswegen nicht in ein Restaurant, sondern sinnlos umher und gucke mich um. 99% der Sri Lanker sehen unattraktiv aus. Männlein und Weiblein. Wobei Frauen im Straßenbild die Minderheit darstellen. Was solls, nachts sind alle Katzen grau.
Mein Hotel liegt in Strandnähe. Ich schaue mich um. Fast nichts los. Die überschaubare Anzahl anwesender Touris liegt in den Vorgärten ihrer Hotels und glotzt Richtung des 200 Meter entfernten Strands.
Für mich stellt sich die Ambiente problematisch dar: in Wassernähe keine Palmen und merkwürdigerweise auch keine beschirmten Liegemöglichkeiten. Das ist in Pattaya besser organisiert.
Am anderen Strandabschnitt beobachte ich ungefähr 20 Fischer, die ein riesengroßes Fangnetz an Land wuchten. Der bisherige Fang liegt biologisch bedacht vermutlich zum Trocknen aus. Richtung Straße hocken dann die Weiber der Fischer und verkaufen die Früchte des Meeres. Hygienisch korrekt natürlich bei 30 Grad im Schatten.
Der Appetit wächst. Ich laufe zur Straße zurück und bestelle in einem der vielen mittags schlecht besuchten Restaurants Hühnchen mit Pommes und Salat. Das Huhn ist paniert. Auf dem Bild sah das Vieh nackt aus. Naja. Pommes scheint übrigens überall die Standard-Beilage für die Touris angebotenen Gerichte zu sein. Kostenpunkt inklusive gut schmeckendem Saft: 10 Euro.
Auf dem Rückweg zum Hotel quatsch mich ein am Straßenrand wartender Tuktuk-Fahrer an. Ob ich eine Fahrt zum Hotel wünschte. Nee. Ob ich eine Massage suche, "Secret Massage". Oha, sieht man mir den Qualitätstouristen etwa von weitem an? Ich lehne ab und schlendere zum Hotel zurück, merke mir die Option aber vor...