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Joe
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Andere Saudi Arabien: Land und Leute, leben und arbeiten.

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Vorgeschichte:

Im Thread zum Myanmar-Erdbeben 2025 hier im Forum schrieb ich mehrere Beiträge mit geologischem Hintergrund. Und zur Frage, ob eventuell ein Baukran Ursache für den Einsturz eines Hochhauses in BKK war.

Etliche der Diskutanten zweifelten an meiner Erfahrung und meinen Thesen und wurden dabei auch persönlich. Also nix Neues im Internet.

Deshalb habe ich mich entschlossen, zur Verteidigung einen neuen Thread zu posten über meinen Job in Saudi-Arabien. Das wird lang, vor allen die Schilderung der Krantechnik. Den Erdbebenthread will ich nicht damit zumüllen.
Auf die übliche Taktik der Trolle falle ich mehr herein:

Stelle dem Feind viele Detailfragen und fordere ihn auf, Quellen anzugeben. Dann ist er beschäftigt und überlastet. Während er deine Forderungen erfüllt greife ihn als Person an, das wird ihn wütend machen, und dann wird er Fehler machen. Bohre nach und mache ihn lächerlich, setze ihn unter Zeitdruck, behandle ihn wie einen dummen Schuljungen. Dann weiche vom Thema und versuche, den Feind zu Offtopic Beiträgen zu provizieren (zum Beispiel KI). Dann weise dem Feind nach, dass er offtopic posted. Das eigentliche Thema wird zur Nebensache, der Thread ist dann kaputt. Aber das ist egal, Hauptsache der Feind wird besiegt.

Sowas passiert häufig in den sozialen Medien, nicht nur im Pattayaforum. Eklig.

Dagegen ich im Thread: Leser mussen bei mir mitdenken, ich serviere nicht alles auf dem Silbertablett. Quellen sollen die Leser selbst finden, oder mir Lügen nachweisen (das kann kein einziger Troll). "In meinem Alter (74) diskutiert man nicht mehr - da hält man Seminare (Zitat von Hans Söllner)." Der vorlauteste Troll, aber auch andere Leser kommen damit nicht zurecht. Pfffft.

Deshalb fange ich hier erstmal mit meinem Job und mit Krantechnik an, aber nur keine Soege: Land und Leute kommen auch noch.


Berlin, !976


Nach meinem Studium war ich pleite musste dringend Geld verdienen, noch während ich mich um einen Job im Bergbau bewerbe. Außerdem wollte ich im Ausland arbeiten, aus Deutschlandmüdigkeit. In Berlin-Spandau gab es einen Bauhof der Hochtief AG, einer Firma mit vielen Auslandsbaustellen. Dort bekam ich einen Job in meinem früheren Beruf als Elektriker und arbeite erstmal ein paar Wochen Dann eine interne Ausschreibung: Gesucht wurde ein Fahrzeugbauingenieur für die Baustelle des 'New Jeddah International Airport' in Saudi-Arabien. Ich bewarb mich Wenige Tage später erhielt ich einen Anruf (Gedächtnisprotokoll):

"Sie wissen, dass wir einen Fahrzeugbau Ingenieur für unseren Maschinenpark suchen?"
"Ja".
"Und weshalb bewerben SIE sich dann als Bergbauingenieur?"
"In meinem ersten ersten Beruf als Elektriker wurde ich mit Maschinentechnik vertraut. Als Bergbau-Ing habe ich im Studium Erdbewegungsmaschinen kenngelernt , die noch weitaus größer sind als alle Baumaschinen."
"Trauen Sie sich den Job zu?"
"Natürlich."
"Wir geben Ihnen 4 Wochen, um das zu zeigen."

Ich bekam telefonisch eine Einladung zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch in die Zentrale nach Essen, all expenses paid. Perfekt, eine Firma mit amerikanischer Personalpolitik: Hire and fire.
Dort wurde ich für ca. 1 Std von 3 Personen in die Mangel genommen, dann wurde mir ein Arbeitsvertrag vorgelegt, ganz ohne Assesment Seminar. Hochtief war offensichtlich unter Zeitdruck. Später bekam ich dann heraus, dass mein Vorgänger verstorben war. Die Jobbeschreibung: Verantwortung bezüglich Einsatz, planmäßiger Wartung, und Reparatur aller Kettenfahrzeuge. Ausnahme: Radlader und Grader. Trotz Gummibereifung wurden die als Erdbewegungsmaschinen betrachtet. Nach bestandener Probezeit kam noch die Verantwortung für 25 bis 30 Turmdrehkrane der Typen Peiner T63 und Peiner T90, sowie Peiner SKL 160 hinzu.


Februar 1977:

Ich sitze im Flieger nach Jeddah.

Der neue Airport ist eine Riesenbaustelle im flachen und 15-25 km breiten Küstenstreifen zwischen Rotem Meer und Hedschas Gebirge, Der Untergrund ist poröse und salzwasserführende gewachsene Koralle (Kalkstein), mit eine sehr dünnen Deckschicht aus Flugsand. Standfest, knallhart und hoch abrasiv. Durchmesser der Baustelle ca 10 km, Bauzaun außenrum. Mehrer Großbäude in halbfertigem Stadium: Main Terminal Buiding, Hangar, Tower, Haj Terminal, Food Service Buiding, Air Cargo Building, usw....
Etwas über 1000 Expatriates aus allen möglichen Ländern, und knapp unter 10.000 Lokale Labourer, hauptsächlich Pakistanis und Yemeniten, wenige andere Araber, keine Saudis.

Anfangs meine wichtigste Tätigkeit: Sicherstellen, dass die Trenches (Gräben) für Rohrleitungen und Kabel termingerecht erstellt werden. Das heißt Zusammenarbeit mit den Hochbaupolieren, die Befolgung der Termine aus den Gantt-Diagrammen, und der Einsatz geeigneter Maschinen dafür. Anfangs wurden die Trenches von Baggern und Rippern Cat D6 und D9, den Aushub übernahm ein Bagger mit Tieflöffel. Auf meinen Vorschlag hin wurde das Verfahren umsgestellt und es wurden Grabenfräsen angeschafft.


Die nächsten beiden Bilder sind aud aus dem Internet, alle Folgenden sind eigene Fotos.

D6.jpg
Cat D6 mit Ripper hintendran.

D9.jpg
Cat D9

umbenennen.jpg
Bagger mit Reißzahn. Zum Ausschachten wurde der Reißzahn ausgetauscht gegen einen Tieflöffel.

Grabenfräse.jpg
Grabenfräse

Nach 3 Monaten war ich zusätzlich dann auch noch für die Turmdrehkrane der Bauetelle verantwortlich. Der Kran im Erdbebenthread ist ein Kletterkran, diesbezüglich die gleiche Technik wie der Peiner SKL 160. Weiterhin hat der Katastrophenkran einen Nadelausleger, wie die Typen Peiner T63 und Peiner T90. Bei Letzteren befindet sich der Drehhkanz unten (der gesamte Turm dreht sich). Beim Kran in BKK befindet sich der Drehrkranz oben, der Turm bewegt sich also nicht, nur der Gegenausleger, die Auslegernadel, und die Führerkabine drehen sich (genau wie beim Peiner SKL 160). Dies erlaubt es, den Turm fest mit Querstreben am Gebäude zu verankern - sowas wird häufig im Hochhausbau gemacht.Unterhalb von 15-20 Stockwerken wird dagegen der Turm oft freistehend aufgebaut, das spart Zeit beim Aufbau. Es ist Erfahrungssache - eine festehende Grenze oder gar Vorschriften dazu gibt es nicht.

SKL160 vor dem MTB.jpg
Kletterrkran Peiner SKL 160, links davon ein T90

Crash.jpg
Abgestürzter Nadelausleger eines T63. Die Bremse hatte versagt.

Alle Krane auf der Saudibaustelle waren übrigens auf Schienen verfahrbar, deshalb war keiner unserer Krane am Gebäude verankert.
Der Kran in BKK ist also vergleichbar mit einem SKL 160, bis auf den Frontausleger. Ich poste hier mal zum besseren Vertändnis eine Fotoserie vom Aufbau eines SKL 160:

(Wird fortgesetzt)
 
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wasbeer

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Ich war mindestens 3 mal in Saudi Arabien auf Montage für meine Arbeitgeber.

Für mich ist das Land, mit den Erfahrungen die Ich dort gemacht habe, unten durch.

Mehr möchte Ich hier über dieses Land nicht schreiben. Dafür habe Ich mein eigenen Tread
 
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Bitshock

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Weiter geht's:
Eine Bilderserie zum Aufbau des Kletterkrans Peiner SKL 160. Die Serie zeigt chronologisch den Aufbau, jedoch nicht immer den gleichen Kran an derselben Stelle.
Entschuldigt die teilweise nicht gute Bildqualität. Es sind digitalisierte Fotos von uralten Diapositiven.

2 - Unterwagen.jpg
Der Unterwagen mit den 4 Fahrmotoren steht schon auf den Schienen, und der erste Turmschuss des Außenturms ist montiert.

3 - Unterwagen.jpg
Unterwagen mit komplettem ersten Schuss des Außenturms, sowie Schrägsteben und Ballastblöcken. Im Hintergrund steht schon der erste Schuss des Innenturms
mit der Kletterhydraulik. Die Innenschüsse werden komplett von oben eingesetzt, sie bestehen nicht wie die Außenschüsse auf 2 Hälften, welche seitlich
herangefahren und verschraubt werden.

Zum klettern greifen Haken des Innenutrms in senkrechte Langlöcher des Außenturms, und die Hydrailik drückt dann den kompletten Innenutrm mitsamt Oberwagen hoch.
Das ganze mehrmals hintereinander, bis 2 neue Schalen des Außenturms seitlich herangefahren werden können. Der Innenturm ändert sich dabei nie, nur der Außenturm
wächst nach oben.

3b - Unterwagen.jpg

4 - Auslegermontage.jpg
Im karierten Hemd der deutsche Meister der Schlossertruppe, Spitzname "Schäferhund". (Seine Frau nannte ihn immer so, sagte aber nie wo der Kosename herkommt,
sondern grinste nur verschmitzt).

5a - .jpg
Innenschuss im Außenschuss - die Fahrerkabine ist bereis aufgesetzt. Ganz oben der Drehkranz und der elektrische Schaltschrank für den Laufkatzenmotor.


6 - Niedirger Aufbau nur je 2 Schüüe..jpg
Nochmal aus einer anderen Perspektive.

7 - Kabine und Drehkranz..jpg


21ab - - Blick nach oben.jpg
Blick im Innenturm nach oben.
In dem runden Topf in der Kranmitte befindet sich der "König". Das ist ein Paket von Schleifringen zur Übertragung der elektrischen Zuleitungen nach oben und der
Steuerbefehle des Fahrers nach unten zu den Fahrwerksmotoren. Heutzutage werden Steuerbefehle per Funk übertragen, der König
ist nur noch für die hohen Ströme nach oben da.

8- Turmspitze.jpg
Nun wird die schräge Turmspitze angehoben und aufgesetzt.
Vorsicht, Schrägzug! Wird die Last jetzt angehoben, dann schwingt sie sofort nach rechts. Der Fahrer des Mobilkrans muss die Position seines Auslegers vorher korrigieren.

(wird fortgesetzt)

Edit, nachträglich eingefügt am 11.04.2025 um 12:50 Uhr.

Bilder und Texte all meiner Beiträge (auch hier im Thread) stelle ich unter die Creative Commons Lizenz BY-ND, mit folgendem Zusatz:
Ich untersage, dass mein Material zum trainieren von Neuronalen Netzen und von KI Anwendungen benutzt wird.
 
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Bitshock

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Ich war mindestens 3 mal in Saudi Arabien auf Montage für meine Arbeitgeber. Für mich ist das Land, mit den Erfahrungen die Ich dort gemacht habe, unten durch. Mehr möchte Ich hier über dieses Land nicht schreiben. Dafür habe Ich mein eigenen Tread
Du denkst einfach viel zu europäisch. ;)

Auf Montage?
Das sind üblicherweise Mitarbeiter von Subkontraktoren (Fremdfirmen), für Kurzeinsätze von wenigen Wochen zum Innenausbau.
Die müssen selbst arbeiten und schwitzen, haben höchsten einen Helfer als Klotz am Bein an ihrer Seite und müssen dem erstmal alles beibringen. Hoher Stress, und gähnende Langeweilel an den Freitagen (dem Sonntag der Araber). Und keinen eigenen PKW um mal das Land kennzulernen. Lagerkoller ist häufig.

Hast du mal Nomaden (Beddous, dt. Bedouinen) kennengelernt? Du weißt kaum etwas von Saudi.
Wenn ich erstmal mit den Bildern von meinem Job durch bin:
Es kommen dann noch mindestens 200 Fotos von Land und Leuten. Ich habe genug Footage, um diesen Saudi-Thread noch jahrelang fortzuführen.
Guck doch mal in meinen Reisebericht zur Hedschasbahn rein:

Um zu zeigen was du sonst noch alles verpasst hast, hier zwei aktuelle Youtubeclips von Eva zu Beck, einer polnischen Reisebloggerin.





(Edit: Tippfehler korrigiert)
 
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Bitshock

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Falls jemand von euch demnächst Saudi besucht:
Bringt mir doch bitte etwas Kaffe mit (oder eine zuverlässige Versandadresse da unten).
Ich versuche schon seit Jahrzehnten, dieses hellgelbe gewürzte Kaffeepulver zu kriegen - Pustekuchen. Nur zweimal im Katalog gesehen. "temporarily not available". 250 g Tüte für 40 €.
Oder echte Hochland Arabica Rohbohnen, die röste ich dann selbst.
Ich bezahle fürstlich.

 

Bitshock

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13 Gegenausler Montage.jpg
Der Gegenausleger mit der Hubmotorwinde wird eingehängt. (Im Hintergrund werden gerade Teiche für Löschwasser betoniert).

15 - Frontausleger am Haken.jpg
Danach auch der Frontausleger.

21 Frontausleger.jpg
Der Frontausleger ist fertig.

21a Lastschild.jpg
SKL 160 = SchienenKatzenLaufkran mit theoretisch 1 t Hubkraft an der Auslegerspitze, falls der Ausleger 160 m lang ist.. Die 160 m sind real kompletter Irrsinn.
Niemand würde einen SKL mit einem derart langen Ausleger aufbauen - die Ausleger unserer SKLs warren immer min 40 m und max 55 m lang, je nach
Anforderung der Poliere. Die rechts auskragenden beschrifteten Blechtafeln waren ein Anhaltspunkt für die Kranführer. Befand sich die Laufkatze mit der Hakenflasche
genau neben dem Schild, konnte der SkL genau die angegebene Tonnage heben, bevor eine Überlastsicherung (Drekmomentenstütze in der Turmspitze) ihn abschaltet.

16 - Im Innenturm Blick nach unten.jpg
Blick im Turm nach unten. Rechts im runden Topf ist der "König".

14 - Frontausleger.jpg
Unterseite des Gegenauslegers. Ein Ballastgewicht ist schon eingehängt.

18 - Kabine.jpg
Lasten darf er noch nicht heben, weil Ballastgewichte fehlen. Aber ohne Last funktioniert er schon komplett.
In diesem Stadium bin ich immer nach vorne in den Frontausleger gekrochen und habe dem Kranfahrer Anweisung gegeben, ein paar 360° Drehungen zu machen.
In der Auslegerpitze bin ich dann 55 km/h schnell, das ist weit spassiger als ein Kirmeskarussel.

19 - Führerstand.jpg

20 - Schwenkelektrik.jpg
Die Leistungselektrik für den Laufkatzenmotor.
In Blickrichtung: Der Gegenausleger mit dem Schaltschrank für den Hubwindenmotor, dahinter (hier verdeckt) Motor,
Seiltrommel, und Bremsen.
 

Bitshock

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27 - Fertig. Schäferhund und 2 mobilekranfahrer..jpg
Der Aufbau ist geschafft. Zeitdauer dort unten in der Hitze mit den Pakistani Schlossern: 2-3 Tage. In DACH ca. 1 Tag.
Links und rechts 2 deutsche Mobilkranfahrer, in der Mitte der "Schäferhund", der deutsche Chef der Schlossertruppe.

Es folgen jetzt noch Bilder vom Aufbau eines T90, die sind deutlich einfacher und schneller aufzustellen.

Mal ein paar Worte zur Arbeitsmoral der Local Labourer. Saudis waren keine dabei. Die meisten waren Pakistanis (~70%), der Rest Araber aus allen möglichen Ländern: Viele aus dem Yemen, dann Ägypten, Marokka, Somalia, usw.
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Rassist. Auch auf deutschen Baustellen habe ich Schmarotzer beobacht, die den ganzen Tag lang nur mit einer Schüppe in der Hand rumgelaufen sind. Aber die Pakistanis waren deutlich und überdurchschnittlich faul. Araber waren wesentlich besser. Agil und lernwillig. Und die haben auch dann noch weitergearbeitet, wenn man mal für ein paar Stunden weg war.

Die Pakis wurden wurden im Heimatland von Agenten angeworben. Die Araber waren fast alle nach der Pilgerreise illegal im Land geblieben und hatten sich einen Job gesucht, wegen Arbeitsvisum und nach Jahren dann Einbürgerung. Saudi Arabien war damals schon ein Einwanderungsland.

Wenn ein Handwerkerjob zu besetzen war, hat das Personalbüro in Essen erstmal eine deutschen Meister/Hilfsmeister dafür eingestellt. Das Personalburo in Jeddah danach für den gleichen Job nochmal zusätzlich 4-6 Local Labourer. Waren es Pakistanis, konnte man überall auf der Baustelle absurde Situationen beobachten: Der Deutsche hat die Aufsicht, sein lokaler Verbeiter ackert, manchmal sogar noch einer der Helfer. Der Rest tut nix und steht nur dumm in Gegend rum - bestenfalls gucken sie zu.
Das ist in meinen Bildern überall zu sehen, ich habe diesbezüglich keine besondere Auswahl getroffen. Alles nur Normalbetrieb.

Araber und Pakistanis konnten sich gegenseitig nicht leiden, man konnte nicht beide Gruppen im Team haben sonst ging garnix mehr. Die haben sich gegenseitig sabotiert und Beton in die Schuhe geschüppt :bigsmile:devil:bigsmile


Jetzt aber endlich Fotos.

5 Tonnen.jpg
Ein T90 war von seinem deutschen Bauhof ausgemustert worden, und kam gerade aus dem Hafen auf die Baustelle.
Das Gewicht des Unterwagens ohne E-Motore: ca. 5 t.

1+1+4.jpg
Ein deutscher Schlosser, sein Vorarbeiter, und 5 Rumsteher.

1+1+5.jpg

1+3.jpg
Ein Yemenit und 3 Rumsteher.
Is ja schon gut.... Ich hör' jetzt damit auf.....

Elektriker.jpg
Die ägyptischen Elektriker albern rum. Links der Vorarbeiter, rechts 2 ehemalige E-Technik Studenten (Studium abgebrochen).

Hubseil Endschalter.jpg
Ein T90 hat seinen Ausleger bis auf den Boden abgesenkt, damit der Elektriker den Not-Endschalter des Hubseils reparieren kann.

T90 abgesenkte Auslegerspitze.jpg

Kabine.jpg

T90 zerlegt.jpg

T90 flach.jpg
Die t63 und t90 werden liegend aufgebaut, der Turm kann sich selbst am Auslegerseil aufrichten - Mobilkran dabei nicht nötig.

T90 elektriker.jpg
Student.

Zerlegt zur planmäßigen Wartung.jpg
Geplante Wartungsarbeiten. Der hintere T90 wurde schon entrostet und neu gestrichen.
 

Critter

Schreibwütig
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25 Februar 2009
638
4.266
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Deutschland
Versteht mich nicht falsch, ich bin kein Rassist.

Na na na, kein Problem. So weit kommt es noch das man sich entschuldigen muss, wenn man die Wahrheit sagen will.
Da kann ich auch ein Lied von singen, wer auf der Arbeit typisch vom Volk her eine andere Einstellung zur Arbeit hat, als andere. Positiv wie auch negativ.
 

wasbeer

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9 März 2023
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Auf Montage?
Das sind üblicherweise Mitarbeiter von Subkontraktoren (Fremdfirmen), für Kurzeinsätze von wenigen Wochen zum Innenausbau.
Die müssen selbst arbeiten und schwitzen, haben höchsten einen Helfer als Klotz am Bein an ihrer Seite und müssen dem erstmal alles beibringen. Hoher Stress, und gähnende Langeweilel an den Freitagen (dem Sonntag der Araber). Und keinen eigenen PKW um mal das Land kennzulernen. Lagerkoller ist häufig.

Ich war dort immer für 8 Wochen auf Montage, hatte mein eigenen Wagen und wahr Bauleiter für die Elektrische Installation im Bereich Maschinenbau.
Die Subunternehmer waren jungs von den Philipinen, und den musste man nichts beibringen. Die wussten wie es geht, waren echt fleißig und sehr nett.

Was den Freitag angeht, da war Ich froh als Ich meine Ruhe hatte. Wenn man 6 Tage , 10 bis 12 Stunden arbeitet, dan ist man Froh wenn man einen Tag für sich hat.

Mir hat einfach das Land und die Einheimiscchen nicht gefallen.
Wenn die Hier bei uns sind, tun Sie so tollerant, aber als wir vor Ort waren , wurden wir als Leute Zwiter Klasse behandelt.
Das Fing schon an bei der Einreise am Flughafen.
 

Bitshock

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24 September 2017
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@wasbeer: Dieser Beitrag ist nur für Dich. Alle anderen: Bitte ignoriert diesen Disput.

Dein Arbeitgeber war kein Hauptkontaktor, sondern ein Subkontraktor, und er hat eine Crew von Philippinos als Sub-Subkontraktoren rangeholt. Richtig? Nichts ungewöhnliches, aber hier zum Thema nicht sooo wichtig.
Du hast also Erfahrungen in Saudi-Arabien gemacht. Mit Filipinos oder mit Saudis? Hast du mit Saudis geredet? Mit Städtern (Händler, Soldaten, Polizisten, und Nichtstuern), oder auch mit traditionellen Nomaden? Da gibt es Riesenunterschiede.

Du schreibst: "Wenn die Hier bei uns sind, tun Sie so tollerant, aber als wir vor Ort waren , wurden wir als Leute Zwiter Klasse behandelt.
Ich habe in D noch nie einen Saudi gesehen, getroffen, geschweige denn mit ihm geredet. Nur Araber aus anderen Ländern. Fast immer Städter, die auch in ihrer Heimat schon entwurzelt waren.

".... Das Fing schon an bei der Einreise am Flughafen." Dir als strebsamer, reicher und germanischer Einzelperson ist nichts anderes widerfahren, als es Millionen von Fremdlingen bei der Einreise nach Germania widerfährt: Fremdenhass und Vorurteile.
Nicht schön, aber verständlich.
Deine Aufregung darüber verstehe ich nicht.

Jeder Mensch ist ein Fremder. Überall, außer in seinem Heimatland.
 

Bitshock

Der tut nix, der will nur spielen
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24 September 2017
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Hier wird es erst in ca. in zwei Wochen weitergehen. Ich hatte ja anfangs geschrieben, dass ich im Erdbebenthread angegriffen und meine technische Kompetenz bezweifelt wurde. Nur aus dem Grund habe ich jetzt wieder meine Uralt-Fotos rausgegekramt. Es wird zunächst weitergehen mit 2-3 Beiträgen über die Baustelle in Jeddah.

Dann aber, nachdem der langweilige Kram erledigt und geposted ist, werden endlich Bilder kommen, auf die welterfahrene Reisende schon lange gewartet haben: Land und Leute.
Tschüss bis in wenigen Wochen.
Möge euer Geist rein und euer Schlaf sanft sein.
 

wasbeer

Schreibwütig
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9 März 2023
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Dein Arbeitgeber war kein Hauptkontaktor, sondern ein Subkontraktor, und er hat eine Crew von Philippinos als Sub-Subkontraktoren rangeholt. Richtig? Nichts ungewöhnliches, aber hier zum Thema nicht sooo wichtig.
Du hast also Erfahrungen in Saudi-Arabien gemacht. Mit Filipinos oder mit Saudis? Hast du mit Saudis geredet? Mit Städtern (Händler, Soldaten, Polizisten, und Nichtstuern), oder auch mit traditionellen Nomaden? Da gibt es Riesenunterschiede.


".... Das Fing schon an bei der Einreise am Flughafen." Dir als strebsamer, reicher und germanischer Einzelperson ist nichts anderes widerfahren, als es Millionen von Fremdlingen bei der Einreise nach Germania widerfährt: Fremdenhass und Vorurteile.
Nicht schön, aber verständlich.
Deine Aufregung darüber verstehe ich nicht.
Leider muss Ich dich korrigieren.

Mein Arbeitgeber war Hauptkontraktor. Durch unseren Verteter vor Ort wurde dann der Subkontraktor organisiert
Meine erfahrungen habe Ich in Saudi mit Einheimischen Arabern, Unseren Arbeitern vom subkontraktor und auch anderen Leuten gemacht, sowohl auf der Arbet, als auch ind den Städten Riad, Al jubail und Buraydah.
Mit Nomaden hatte Ich leider kein Kontakt.

Strebsam bin Ich schon, aber Ich bin nicht Reich. Wenn Ich Reich wäre, dan wurde Ich mein Geld für mich Arbeiten lassen. Leider Muss Ich für mein Geld Arbeiten.
Und an mir ist Niks Germanisches dran. Das sieht man daran das Ich in Deutschland nicht mal Wahlrecht habe.