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ThailandProtestantischer Friedhof - Soi 72/5 Thanon Charoen Krung
Diese Soi befindet sich gleich neben den Menam Residences. Nicht viele kommen auf die Idee, ihr auch nur die geringste Beachtung zu schenken. Erstens sieht man von der Thanon Charoen Krung aus gesehen gar nichts und zweitens hat selbst der Eingeweihte seine Schwierigkeiten, einen Zugang zu finden.
Wenn nämlich dieses Tor, wie so oft, geschlossen ist, pattert man einfach daran vorbei.
Hinter diesem Tor verbirgt sich keine Sehenswürdigkeit im klassischen Sinne, sondern ein Bilderbuch in der Geheimsprache der Toten, die nur diejenigen verstehen, die mit der Geschichte der Thanon Charoen Krung der letzten 150 Jahre, besonders des Europäischen Teils, vertraut sind.
Danke @Iffi, den Friedhof hatten wir für den jetzigen BKK-Besuch auch auf der Agenda. Leider haben wir es mangels Zeit nicht mehr dorthin geschafft.
Du hast uns jetzt fürs nächste mal die Suche erleichtert.
Thanon Charoen Krung Protestantischer Friedhof - Soi 72/5
Wir haben Geschichtliches und Neuzeitliches über die Thanon Charoen Krung erfahren. Haben uns unter die Menschen gemischt und versucht, wenn auch nur als Spaziergänger, an ihrem Strassenleben teilzunehmen. Hier eine Nudelsuppe, dort ein bisserl Obst oder einen chinesischen Tee, vielleicht ein Plausch und manchmal ein Kameraklick, der oft genug mit einem Lächeln erwidert wurde.
Geräusche der dampfgetriebenen und längst vergangenen Reis- und Sägemühlen zischten, hämmerten und pfiffen in unserer Phantasie. Die ständig bimmelnde Strassenbahn klang uns ebenfalls in den Ohren. Die Schatten der Schoner, Dschunken, Dampfschiffe und schließlich der Dieselschiffe auf dem Chao Phraya liessen uns erahnen, wie es einmal auf dem Fluss aussah.
Seitengassen haben unsere Neugier erweckt und neue Dimensionen eröffnet. Vor allen Dingen haben wir erfahren, dass diese Strasse lebt und ständigem Wandel unterworfen ist.
Die „New Road“ macht ihrem Namen alle Ehre. Sie erneuert sich ständig unter Beibehaltung einiger Konstanten. Nachbarschaft ist noch Nachbarschaft. Die Geschichte Bangkoks des 19. – 20. Jahrhunderts bis nach dem zweiten Weltkrieg lässt sich nach wie vor an ihr nachvollziehen, wenn man ihr mit offenen Augen folgt.
Vielleicht war alles nur ein Traum und wir haben uns alles nur eingebildet. Vielleicht ist die Thanon Charoen Krung wirklich nur eine unbedeutende Strasse im modernen Bangkok. Hoffnungslos veraltet, wenn da nicht das Royal Orchid Sheraton, der State Tower, das Mandarin Oriental Hotel, die Chatrium Suites und neuerdings der Four Seasons und der Menam Residence Tower wären.
Es gibt aber noch Zeugnisse in Stein gehauen. Über Menschen, die zum Aufstreben dieser Strasse beigetragen haben und das zu Zeiten, als Thanon Charoen Krung alleine das ausmachte, was die bürgerliche Stadt Bangkok einmal war. Die Rede ist von der Soi 72/5....
Frohen Mutes nach dem langen Marsch durch die Thanon Charoen Krung und damit durch ein gut Teil der Geschichte dieser überwältigenden Metropole Bangkok im 19. und 20. Jahrhundert, stehen wir fast am Ende unserer Reise vor einem eisernen Tor mit einer schmalen und niedrigen eingelassenen Türe.
s. Bild vorheriger Beitrag.
Kein Zeichen oder Schild deuten darauf hin, was sich dahinter wohl verbergen mag. Ohne Vorwissen käme niemand überhaupt auf die Idee, sich dafür zu interessieren, ob sich die Türe vielleicht öffnen lässt, falls sie, wie so oft, zugefallen ist. Wo kämen wir denn dahin, wenn wir hinter jedes Tor schauen wollten. Nur die Wissenden, und dazu gehören in Kürze die Leser dieses Berichtes, erkennen an dem Straßenschild „Soi 72/5“, dass sie am Ziel sind.
Für den modernen Spaziergänger entlang der Thanon Charoen Krung nur eine temporäre, vielleicht auch bewegende Station auf seinem Wanderweg, für manchen Europäer und Amerikaner jedoch die letzte Ruhestätte.
Die Rede ist von dem ältesten protestantischen Friedhof in Bangkok. Dieser protestantische Friedhof (protestant cemetery) liegt in einer Sackgasse, die mit eben diesem Straßenschild Soi 72/5 gekennzeichnet ist.
An der Ecke Thanon Charoen Krung befindet sich eine Institution, die uns allen im Leben so wichtig ist, nämlich eine Bank. In diesem Fall die TMB (Thai Military Bank), deren persönliche Einlagen wir allerdings im Falle unseres Ablebens nicht mitnehmen können. Kein Bankangestellter hat je dem Geist eines Verstorbenen auch nur einen Cent ausgehändigt. Keine ATM hat je auch ein noch so müdes elektronisches Blinzeln für den Versuch eines Geistes aus dem Jenseits gehabt, Geld abzuheben, sondern ihn lediglich mit völliger Ignoranz behandelt.
Thanon Charoen Krung Protestantischer Friedhof - Soi 72/5
Nun gut. Ein Friedhof also. Ein alter noch dazu. Reicht das um Interesse zu erwecken? Nicht unbedingt. Es sei denn, dort liegen Verwandte oder Bekannte, deren man sich gerne erinnert. Aber auch das trifft für die allermeisten von uns nicht zu. Warum überhaupt einen Blick hineinwerfen?
Wer historisch denkt und sich aufrichtig für die Geschichte Bangkoks interessiert, kann auf diesem Friedhof wie in einem Buch lesen. Die Jahrzehnte, sogar Jahrhunderte schrumpfen auf die Seiten eines Bildbandes zusammen, den wir hier und jetzt in den Händen halten. Über fast 8 km sind wir der Thanon Charoen Krung und deren Geschichten gefolgt, haben den Planer und Erbauer dieser ersten mit westlicher Technologie erstellten Strasse bereits kennengelernt. Sein Name war Henry Alabaster und genau auf diesem Friedhof begegnen wir ihm. Plötzlich wird Geschichte greifbar. Die Vergangenheit reicht der Gegenwart die Hand.
Nicht nur ihn treffen wir an diesem Ort an, sondern ebenfalls Captain Bush, den Hafenmeister Bangkoks, nach dem die Seitengasse der Thanon Charoen Krung am Royal Orchid Sheraton Hotel benannt ist, sowie einem recht erfolglosen Missionar namens Bradley der dafür auf anderen Gebieten um so mehr glänzte.
Stellvertretend für die vielen anderen möchte ich mich nur diesen Dreien widmen und ihnen den Respekt erweisen, den sie zweifelsohne verdienen. Denn diese Drei stehen für unterschiedliche und typische Aspekte der segensreichen Beiträge, die Ausländer im 19. bis ins 20. Jahrhundert hinein zum Wohle Siams geleistet haben.
Alabaster für die Stadtplanung, den Strassenbau und die Verbesserung der Infrastruktur
Bush für die Administration des Bangkokhafens und als Kapitän der königlichen Zivilflotte
Bradley für das Gesundheits- und Pressewesen
Gemeinsam hatten sie die Abenteuerlust und den Drang in die Ferne. Sie wohnten natürlich an der Thanon Charoen Krung. Gingen dort ihrem professionellen und privatem Leben nach und schwangen sich zu außergewöhnlichen Leistungen auf, die heute noch ihre Wirkungen zeigen. Leistungen, die ohne eine tiefgehende Faszination und auch Liebe zu Land und Leute gar nicht möglich gewesen wären. Im Kolonialzeitalter mag aber ein gewisses Sendungsbewusstsein, nämlich die sog. Segen der Zivilisation auch in den hintersten Winkeln der Erde zu verbreiten, eine wesentliche Rolle gespielt haben.
Aber alle Motivation dieser Herrschaften wäre ergebnislos geblieben, wenn Rama IV - König Monkut und Rama V - König Chulalongkorn diese Herren nicht in ihre Dienste gestellt hätten.
Schauen wir uns zunächst die Entstehungsgeschichte dieses Friedhofes an.
Thanon Charoen Krung - Soi 72/5 Die Entstehung desProtestantischen Friedhofes
Während die Katholiken schon in Ayutthaya Zeiten in Siam fußgefasst hatten, nie müde wurden, die Buddhisten zu „bekehren“ und wohl ihre eigenen Friedhöfe unterhielten, hören wir von bedeutenden Protestanten in Siam erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts herum, auch von deren Friedhöfen. Ein Protestant auf einem katholischen Friedhof war und ist ja undenkbar. Obwohl die Protestanten schon im 17./18. Jahrhundert durch die Holländer in Siam vertreten waren, organisierte sich diese Bewegung relativ spät in diesem Lande. Als einer der Gründerväter gilt Stephen Mattoon
1815 im Staate New York geboren machten sich er und seine Frau Marie Lourie im Juli1846 auf den Weg nach Siam. Es war das Jahr, in dem er als Pastor geweiht wurde. Die Reise dauerte etwa acht Monate. Als sie im März 1847 im Bangkokhafen vermutlich am alten Hafen Wat Yannawa, Soi 52, von Bord gingen, war die Thanon Charoen Krung noch nicht befestigt und hatte noch keinen Namen. Eventuell hiess der Sandweg aber schon Thanon Tok (Strasse, die ins Wasser fällt)
Einige Europäer hatten sich dort schon niedergelassen. Unter den Briten traf er die meisten Protestanten an. Beseelt von seiner Mission lernte er Siamesisch in Sprache und Schrift und setzte sich kein geringeres Ziel, als das Neue Testament in Thai zu übersetzen. Als er 1866 in seine Heimat zurückkehrte, war sein Werk fast vollendet.
Stephen Mattoon ist nicht auf diesem Friedhof begraben.
König Monkut wurde bald auf ihn aufmerksam, denn er ließ keine Gelegenheit aus, sich mit Ausländern über Gott und die Welt zu unterhalten. Na ja, Gott weniger. Dies verbat er sich sogar, als die Missionare zu aufdringlich wurden.
Monkut hielt die christliche Religion für lächerlich und kindlich, da sie auf Hirngespinsten und drei Geistern im Himmel, die Dreifaltigkeit, aufgebaut sei. Das hielt ihn aber nicht davon ab, jede Gelegenheit zu nutzen, mehr über das westliche Ausland zu erfahren, auch wenn die Informationen von Missionaren kamen. Er hatte jedoch nichts dagegen, wenn die Ausländer Kirchen bauen wollten um dort ihrem Glauben nachzugehen. Jeder möge mit seiner Religion glücklich werden, aber bitte ohne Buddhisten mit der Dreifaltigkeit und der völlig archaischen einzigartigen Göttes-Theorie bekehren zu wollen.
Stephen Mattoon hatte wohl die richtige Balance gefunden und genoss bald wirkliche Hochschätzung am Königshofe. Dort war er als Dolmetscher tätig und beriet den König in Sachen Handelsabkommen mit den USA und Great Britain. Die US Regierung erkannte die Chance und ernannte Stephen 1856 zum ersten amerikanischen Konsul in Bangkok überhaupt.
Auch seine Frau blieb nicht untätig. Sie unterrichtete Kinder in ihrem Hause, erhielt schließlich Zugang zu den Frauengemächern am Hofe und unterrichtete sporadisch die jungen Mädels des Hofes in Englisch und anderen Dingen. Mit ihrer Gesundheit stand es aber bald nicht zum Besten, sie gab ihre Tätigkeit als Lehrerin auf und verließ 1864 zwei Jahre vor ihrem Ehemann Siam.
Auf ihre Empfehlung hin, eine Lehrerin auf permanenter Basis einzustellen, die König Monkuts viele Kinder, Konkubinen und Frauen unterrichten solle, lud König Monkut Anna Leonowens aus Singapur ein. Die kam 1862. Später schrieb sie das berühmte Buch: „The King and I“ oder „Anna and the King of Siam“
Man ist sich schon lange einig, dass ihr Buch mehr Fiktion als historische Wahrheit beinhaltet, was dem Unterhaltungswert dieses Buches aber keinen Abbruch tut. Mehrere Filme und Musicals nahmen sich des Themas an.
Anna Leonowens
Medium 416068 anzeigen
In König Monkuts überlieferten Einladungsschreiben an sie verbat sich König Monkut ausdrücklich jegliche Missionarsarbeit der neuen Lehrerin.
Stephen Mattoon gründete neben seiner diplomatischen Arbeit und der Bibelübersetzung die erste protestantische Kirche in Siam und war deren Pastor von 1860 bis 1866. Danach kehrte auch er in seine Heimat zurück. Er hinterließ eine protestantische Gemeinde in Bangkok, die anfangs hauptsächlich aus Amerikanern und Briten bestand aber schnell Zulauf durch Skandinavier mit Dänen in der Überzahl und Deutsche bekam.
Diese erste protestantische Kirche Bangkoks namens “Protestant Union Chapel” stand vermutlich ganz in der Nähe dieses Friedhofes an der Soi 72/5. Sie gibt es nicht mehr, denn sie zog 1905 als „Christ Church“ an die Thanon Sathon um. Dort, wo diese Verbindungsstrasse Soi Convent zwischen Silom und Sathon Road in die Thanon Sathon mündet. Deren Gemeinde gehört heute noch zu den christlich aktivsten in Bangkok.
Heute befindet sich nur diese kleine und bescheidene Kapelle neueren Datums auf dem protestantischen Friedhof Soi 72/5.
Es ist eine sehr bescheidene Kirche mit karger Inneneinrichtung und einem roten Giebeldach. Typisch protestantisch halt. Da wird auf jeglichen Prunk verzichtet.
Das weisse Gebäude, welches wie eine Miniatur-Kathedrale aussieht, ist ein Grabmal und Gedenkstätte für einen Mann, der als Erbauer der Thanon Charoen Krung gilt. Dem widme ich einen separaten Beitrag.
Vermutlich auf Stephen Mattoons Initiative hin, maßgeblich und bewiesenermaßen unterstützt von den Briten wurde der Wunsch am Hofe geäussert, die verstorbenen Glaubensbrüder und Schwestern nach protestantischer Tradition auf einem Friedhof in Bangkok bestatten zu dürfen. Dem Wunsch wurde stattgegeben.
In einem überlieferten und überschwänglichen Brief an das Königshaus drückten Protestanten aus den USA, Great Britain, Holland und andere ihre tiefe Dankbarkeit aus. So ganz nebenbei wird darin auch erwähnt, wie das Land erworben wurde.
Eine Däne hatte auf der Suche nach historischen Landsleuten in Bangkok im Thai Digest – Reprint of an article of the National Library Bangkok einen Artikel gefunden.
Demnach schickte der britische Oberst Butterworth, Gouverneur von Singapur, Malacca und Betelnut Island (Penang) einen Bittbrief an König Monkut für ein Stück Land in Bangkok, welches als Friedhof für die mittlerweile gestiegene Anzahl von protestantischen Ausländern im königlichen Dienst dienen sollte.
Der König überließ es den Ausländern, ein geeignetes Stück Land zu finden. Das stellte sich als keine leichte Übung heraus, da niemand bereit war zu verkaufen. Man darf davon ausgehen, dass bevorzugt entlang der Ader der späteren Thanon Charoen Krung gesucht wurde. Die war vor ihrem Bau mit westlicher Technologie schon sehr beliebt.
Schließlich traf man auf Frau Robert, die Tochter einer gewissen Frau Hantrae (Andre oder Hunter?). Ein bei dieser Familie hoch verschuldeter Herr Nai Muang hatte sich verdünnisiert und sein Land ging als Pfand in den Besitz von Frau Robert über. Sie gab zu verstehen, das Land verkaufen zu wollen um endlich an ihr Geld zu kommen. Die Protestanten informierten den Königshof über ihre Wahl und das königliche Schatzamt kaufte das Land für 800 Baht von Frau Robert.
1853 übergab König Monkut den Protestanten feierlich ein 216 m langes und 43 m breites Grundstück, welches von besagtem Eisentor bis zum Flussufer reicht.
Westliche Expatriats in Bangkok zur Zeit von Rama III und IV
In einem Reisebericht von 1837 beklagte George Windsor Earls den jämmerlichen Zustand Bangkoks. Spazierengehen sei fast unmöglich. Nicht nur Schmutz und Matsch verleiden einem den Ausgang, sondern ganz besonders die Straßenköter, die es wohl hauptsächlich auf Ausländer abgesehen haben.
Der britische Schriftsteller James Kirkup sah das damals lockerer: „Mit meiner Vorliebe für das Chaos fühle ich mich hier in Bangkok gleich wie zu Hause“
Ein gewisser Robert Hunter, der von 1824 bis 1844 in Bangkok verweilte, mit allem möglichen handelte, unter anderem auch mit Opium, wurde auf zwei zusammengewachsene Personen aufmerksam, die durchaus lebensfroh mit ihrem Schicksal umgingen. Er kaufte sie quasi ein und schickte sie als Attraktion um die ganze Welt zum Vergnügen der Schaulustigen. Sie gingen als die Siamesischen Zwillinge Chang und Eng Bunker in die Geschichte ein. Ihr Vater war eine Chinese und ihre Mutter Chinesisch-Malaisisch.
Geboren 1811 starben sie 1874 fast gleichzeitig innerhalb von 3 Stunden in North Carolina, USA, bevor ein geplanter chirurgischer Eingriff zwecks Trennung der Körper durchgeführt werde konnte.
Ihr Geburtsort liegt in Samut Songkram, knapp 70 km entfernt von Bangkok. Dort befindet sich auch ihr Denkmal mit angegliedertem Museum.
Robert Hunter, ein Schottischer Handelsmann, entdeckte sie 1824 am Fluss Meklong. Er sah ein Wesen mit zwei Köpfen, vier Armen und vier Beinen im Wasser plantschen. Sogleich roch er eine Geldquelle. Exotische Kreaturen aller Art waren seinerzeit im Zirkus weltweltweit sehr beliebt.
Kay Hunter, eine Nachfahrin von Robert Hunter, schrieb später ein Buch über ihn und die Siamesischen Zwillinge.
1829 verliessen diese Zwillinge Siam für immer und wurden zur weltweiten Attraktion.
Seitdem ist der Begriff „Siamesische Zwillinge“ ein Synonym für irgendwo am Körper zusammengewachsene Zwillinge. Ausserdem war „Siam“ plötzlich in aller Munde. Ein geheimnisvolles Königreich in Süd-Ost-Asien.
Diese Zwillinge Chang und Eng hatten Glück. Sie wurden nicht etwa in Käfige gesperrt, sondern führten ein weitestgehend selbstbestimmtes Leben. Das ging sogar so weit, dass sie sich selbstständig machten und ihre Touren selber planten.
Inzwischen der englischen Sprache und Schrift perfekt mächtig, liessen sie sich recht wohlhabend in North Carolina, USA, nieder. Sie heirateten ein Schwesternpaar (keine Zwillinge) und hatten zusammen 21 Kinder. Jeder mag sich in seiner eigenen Fantasie ausmalen, wie die Nächte dieser zwei Ehepaare aussahen.
Auf ihrer eigenen Farm arbeiteten auch schwarze Sklaven. Diese sorglose Zeit änderte sich nach dem Ende des amerikanischen Bürgerkrieges 1865. Beide gingen wieder bis zu ihrem Lebensende 1874 auf Tour.
Bangkok durchlebte derzeit eine verrückte Zeit. Abenteurer aus dem Westen ließen sich in Bangkok nieder, brannten Schnaps und Rum, führten in Konkurrenz zu den Chinesen eigene private Bars und Bordelle, kassierten Geld als Zuhälter und überhaupt, ließen in dem damaligen Drecksloch Bangkok so richtig die Sau raus.
Das war also die Zeit als ein US Missionar und Evangelist 1835 mit seiner Ehefrau in die unmittelbare Nachbarschaft von Robert Hunter an die Vorgängerpiste der Thanon Charoen Krung zog. Als studierter Mediziner hoffte er, durch seine helfende Hinwendung zu den Menschen sie auch von seiner Religion überzeugen zu können. Eine durchaus übliche Kombination in jener Zeit. Ein Trugschluss, wie wir heute wissen, denn es wollte ihm einfach nicht gelingen auch nur eine einzige siamesische Seele zu retten, wie es scheint. Er ließ sich dadurch allerdings nicht entmutigen und glänzte dafür auf anderen Gebieten.
Die Rede ist von Dr. Dan Beach Bradley, dessen Grabmal sich auf diesem protestantischen Friedhof, Soi 72/5, befindet.
Ohne viele Worte zu machen, ist schon alleine die Auflistung seiner Taten beeindruckend genug.
Außenpolitischer Berater von König Monkut (zeitweilig inoffizieller US Konsul in Bangkok)
Berater König Monkuts in technischen und wissenschaftlichen Angelegenheiten
Einführung der allgemeinen Impfung gegen die Blattern
1837 erster moderner chirurgischer Eingriff in Siam, Armamputation bei einem buddhistischen Mönch nach einem Feuerwerksunfall
Gründung einer Krankenstation, welche als Vorbild für deren spätere allgemeine Einführung in Siam galt
Aufbau einer Lepra-Station
Designer und Auftraggeber für die Herstellung verbesserter siamesischer Schriftsätze zum Drucken. Der Fond Typ der alten war von äußerst schlechter Qualität und an die siamesische Handschrift angelehnt.
1844 erste Ausgabe der monatlichen Zeitung Bangkok Recorder (zweisprachig in Englisch und Thai)
1850 erste Ausgabe eines gedruckten Thai-Englisch Wörterbuches
1859 erste Ausgabe des Jahrbuches Bangkok Calendar (Englisch)
Druck christlich religiöser Werke in Thai
Vieles, was wir heute über das Bangkok jener Zeit wissen, basiert auf Dan’s Tagebüchern und seinen Zeitungen und Jahrbüchern. Dort wird auch das Oriental Hotel zum ersten mal erwähnt. Natürlich erwähnt er auch die siamesischen Zwillinge und Robert Hunter.
Er wurde so etwas ähnliches wie der Leibarzt von Rama IV, König Monkut. Dieser ließ ihn aber nach seiner berühmten Reise in den Süden, wo er die präzise vorausgesagte Sonnenfinsternis beobachtete und sich vermutlich eine Tropenkrankheit zuzog, auf seinem Sterbebett nicht an sich heran. König Monkut starb 1868.
Bradley bestand später darauf, dass er den König höchstwahrscheinlich hätte retten können. Warum der Regent während seiner schweren mehrwöchigen Krankheit jegliche Behandlung eines westlichen Arztes ablehnte, obwohl er deren Erfolge bewunderte und durchaus schätzte, bleibt sein Geheimnis.
Bradleys erste Ehefrau, Emelie Royce, starb 1845 in Bangkok an Tuberkulose.
Während eines dreijährigen Zwischenspiels in den US heiratete er zum zweiten mal und kehrte zusammen mit seiner zweiten Frau, Sarah Blachly, 1850 nach Bangkok zurück. Sie überlebte ihn um 20 Jahre, verließ Siam nie und fand 1893 ebenfalls ihre ewige Ruhe neben ihrem Ehemann auf dem protestantischen Friedhof Soi 72/5
Medium 416395 anzeigen
Der Grund für das Zwischenspiel in den USA ist recht interessant. Bradley kam ursprünglich mit der Genehmigung der ABCFM (American Board of Commissioners for Foreign Missions) nach Siam. Vor Ort fand er Gefallen an der Glaubensvariante, dass man schon zu Lebzeiten sündenfrei werden, also die Erlösung, erfahren könne, wenn man sich nur entsprechend moralisch verhalte.
Das missfiel seinem Dachverband gehörig, er beschuldigte ihn der Gotteslästerung, denn nur Gott könne Sünden vergeben und rief ihn in die Heimat zurück.
Dort wechselte er zu einem Förderverein, der nichts gegen seine neue Auffassung hatte, nämlich der AMA (American Missionary Association). Er heiratete nebenbei noch eine neue Frau, die er vorher nicht kannte und reiste zusammen mit ihr wieder nach Siam zurück. Wer weiß, vielleicht hat ihn sein Wissen über den Budddhismus und seiner zu Lebzeiten schon möglichen Erleuchtung und damit Unabhängigkeit vom kalten Schwert der Gottesrache mit dieser speziellen christlichen Auffassung, dem Buddhismus ähnlich, sympathisieren lassen.
Beide Ehefrauen unterstützten ihn mit Rat und Tat. Sie waren die unermüdlichen Oberschwestern im medizinischen Bereich. An manchen Tagen versorgten sie über 100 Patienten.
Von ihrer Nachbarschaft waren die Bradleys nicht besonders begeistert. Dan Beach äußerte sich recht drastisch über die Expatriate-Gemeinde in Bangkok. Die Wochenend-Parties seien zu opulent und ausschweifend. Der Alkohol fließe in Strömen und zu fortgeschrittener Stunde nähme das Verhalten zwischen Männlein und Weiblein regelmäßig unmoralische Züge an. Zudem seien die meisten Ausländer der holden weiblichen Seele Siams völlig verfallen. Der ungesunde Lebenswandel in diesem harsch heißen Klima führe zu viele zu früh in den Tod.
Er selber lebe ausgeglichen, schlafe genug, verzichte auf Alkohol und nähme nur seinem Körper wohltuende Nahrung zu sich. Nicht zu vergessen seine täglichen Gebete.
Es ist schon erstaunlich, wie viele Konstanten sich bis in die heutige Zeit gehalten haben. Diese Beurteilung der Expatriates in Siam ist über 150 Jahre alt. In dem Sinne sind all die endlosen und sich ständig wiederholenden Diskussionen über die „anderen“ Expats in den einschlägigen Foren Schnee von gestern. Im Osten nichts Neues.
Dr. Dan Beach Bradley starb am 23. Juni1873 und wurde auf dem protestantischen Friedhof begraben.
Da liegen sie nun in Eintracht. Emelie links, Dan in der Mitte und Sarah rechts. Da seine erste Ehefrau Emelie schon 1845 dahinschied, ehe es diesen Friedhof überhaupt gab, darf vermutet werden, das sie nachträglich an seine Seite umgebettet wurde. Wie und wo die Protestanten vorher ihre Verstorbenen in Siam bestatteten, ist mir nicht bekannt.
R.I.P. Dan Beach Bradley und grüße mir deine verehrten und geschätzten Göttergattinnen Emelie und Sarah. Bei Gelegenheit werde ich euch mal wieder in aller Stille besuchen.
Schon als wir uns den europäisch geprägten Teil der Thanon Charoen Krung ansahen, durch die Bush Lane am Royal Orchid Sheraton stromerten und uns über dieses alte Haus wunderten, welche Bewandnis es wohl mit ihm auf sich habe, kam uns der Verdacht, dass es irgendwas mit „Admiral Bush“ zu tun haben mag. Dieser Verdacht hat sich bestätigt. Es ist das alte Haus des Bangkok Hafenmeisters.
John Bush war ein passionierte Seefahrer. Schon 1853 betrat er Bangkoks Boden zum ersten mal. 1857 kehrte er mit seiner Ehefrau Margaret nach Bangkok zurück, zwei Jahre nachdem Siam und Great Britain das Handelsabkommen: Bowring Treaty unterschrieben hatten. Es tat sich was in Siam. Der Handel mit dem Westen nahm rapide zu. Rama IV König Monkut ließ sich bereitwillig von den Langnasen beraten um das Löschen und Beladen im Bangkokhafen administrativ in den Griff zu kriegen. Auch für die auswärtigen Beziehungen mit dem Westen nahm er die Dienste von Briten, Franzosen und anderen gerne in Anspruch.
Die Expatgemeinde in Bangkok war damals recht übersichtlich. Jeder kannte jeden. John Bush, Dan Beach Bradley, Henry Alabaster und sogar Anna Leonowens und ihr Sohn Louis waren sich untereinander bekannt, trafen sich zu manchen Anlässen an den Wochenenden, besonders in John Bushs Residenz. Er war für seine Gastfreundschaft und Hilfsbereitschaft bekannt.
Rama IV, König Mongkut…
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…konnte Captain John Bush davon überzeugen, die Rolle des Hafenmeisters zu übernehmen und verlieh ihm den Royal Titel: Phya Wisuth Sakoradith. Für die nächsten 30 Jahre sollte es dabei bleiben. Er entwickelte den Bangkok Hafen nach damals modernen Massstäben. Als Captain Bush, inzwischen Admiral, dieser Aufgabe in hohem Alter nicht mehr gewachsen war, übernahm sein Sohn aus erster Ehe teilweise den Job. Er verstarb allerdings relativ jung im Militärdienst Siams in Laos, Luang Prabang, während einem der Feldzüge Siams gegen dieses Landes.
Heute begegnen wir Admiral John Bush und einem Teil seiner Familie weiter südlich auf dem Protestantischen Friedhof an der Thanon Charoen Krung, Soi 72/5. Ihn werden wir im folgenden Bericht dort besuchen.
Admiral Sir John Bush 1819 - 1905
Seine erste Frau Margaret Lawson starb 1866 in Bangkok. John Bush heiratete nach einiger Zeit eine Lady namens “Mae Plian”, vermutlich eine Mon. Mit ihr hatte er zwei Kinder, Victor and Victoria. Victor fiel im ersten Weltkrieg für Britain. Seine Schwester heiratete und ging nach Californien. Ihr in die Jahre gekommener Sohn William besuchte 1986 Bangkok, auf der Suche nach den Spuren seines Großvaters und stand sicher recht gerührt vor den Grabsteinen auf dem Protestantischen Friedhof.
Grabstätten einiger Mitglieder der Familie Bush
Der grosse Obelix: Admiral John Bush
Das flache Grab daneben: seine erste Frau Margaret
Der Obelix rechts mit dem Totenkopf: George James Bush, gemeinsamer Sohn mit Margaret
1868 schipperte Bush König Monkut nach Hua Wan, weit im Süden Siams, damit er dort seine präzise vorausgesagte totale Sonnenfinsternis beobachten konnte. Wie wir wissen, stellte sich diese Reise nach der Rückkehr nach Bangkok als fatal heraus. König Monkut zog sich eine Tropenkrankheit zu und starb etwa sechs Wochen später vermutlich an Malaria. Medizinische Hilfe von Dr. Dan Beach Bradley wurde abgelehnt.
1871 beförderte Rama V, König Chulanlongkorn, Captain John Bush zum Admiral der königlichen Flotte und verlieh ihm einen Adelstitel. In dieser Eigenschaft war er der Herr über das königliche Dampfschiff „Bangkok“. Auf diesem brachte er 1871 König Chulalongkorn erfolgreich nach Indien und zurück. Die erste Auslandsreise eines siamesischen Königs überhaupt, so viel ich weiß.
Admiral John Bush gehört zu den Ausländern mit der längsten Dienstzeit am Königshofe. Er musste erleben wie seine erste Frau und mindestens zwei seiner Söhne zu seinen Lebzeiten starben. Einer im Dienste Great Britains und einer im Militär-Dienst des Siamesischen Königshauses.
Die Inschriften auf Admiral Bush’ und seines Sohnes Grabsteinen widmete ihnen Rama V, König Chulalongkorn, persönlich.
George James Bush, Sohn von Admiral Bush und Margaret, gefallen in Luang Prabang, Laos
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Als nächstes wenden wir uns einigen anderen Gräbern zu, bevor wir uns dann zum krönenden Abschluss einem Herrn namens Henry Alabaster zuwenden.
Jüdische Gräber
In Ermangelung einer Erlaubnis für einen eigenen Friedhof liegen hier noch etwa 29 Juden begraben. Die ersten Juden liessen sich um 1920 in Bangkok nieder. Zu jener Zeit flohen etwa 2 Millionen Juden aus Russland. Hauptsächlich in die USA. Einige wenige entschieden sich für Bangkok. Sie entflohen der russischen Revolution und später Stalin. Nach dem zweiten Weltkrieg kamen noch mehr hinzu.
Medium 416931 anzeigen Medium 416932 anzeigen Erst 1997 erlaubte die Thailändische Regierung den Juden einen eigenen Friedhof. Er liegt gleich nebenan und ist durch eine hohe Mauer getrennt. Ein Plan sieht vor, die 29 auf dem protestantischen Friedhof dorthin umzubetten, nachdem die Erlaubnis von allen Hinterbliebenen eingeholt worden ist.
Club Concordia
Ein Denkmal auf diesem Friedhof ist besonders interessant, weil es zum Gedenken an die Verstorbenen eines typischen Expat-Vereins aufgestellt wurde. Es ist der Club Concordia. So viel ich weiss, eine Art Rotary Club für Ausländer in Asien, zu dessen Mitgliedern viele westliche Nationalitäten zählten.
Man sass dann bei Brandwein und Zigarren beisammen und versicherte sich gegenseitig der Überlegenheit gegenüber den Eingeborenen.
Genauso wie heute üblich an den Expat-Stamm- und Steintischen in Thailand im Isarn und besonders in Pattaya,
Aus deutscher Sicht wurde der Club damals von Kaiser Wilhelm I und II gefördert und finanziell unterstützt. Tante Merkel interessiert dieser Club nicht die Bohne.
Neben vielen dänischen Gräbern, meist Seeleute und Administratoren der East Asiatic Company (EAC), das Gebäude gleich neben dem Mandarin Oriental Hotel, finden wir auch auffällig viele Gräber mit deutschen Namen.
Der krönende Abschluss diese Berichtes über den protestantischen Friedhof ist dem Architekten der Thanon Charoen Krung gewidmet. Wie könnte es auch anders sein. Erweisen wir ihm also unsere Ehre und halten ein bisserl inne im Gedenken an diese Ausnahmeperson.
Henry Alabaster, (1836 – 1884) war ein herausragender Vertreter dieser im Königshaus hochangesehenen Europäer. Er war unter anderem Ingenieur und verantwortlich für die Planung und den Bau der Thanon Charoen Krung und später der Thanon Silom.
Man kann ihn auch den Gründer des modernen Bangkoks nennen. Der Bezirk Bangrak, durch den die Thanon Silom führt, wurde von ihm auf dem Reißbrett entwickelt.
Er gilt als einer der Gründerväter der Thailändischen Post. Als Ingenieur vermaß er die Strecke für die erste Telegrafenlinie von Bangkok nach Paknam sowie nach Bang Pa In.
Er war der erste, der im offiziellen Auftrag von König Chulalongkorn versucht hat, den Siamesen die Landvermessung nahe zu bringen und sie auf Landkarten zu übertragen. Man sagt, dass dies Zeit seines Lebens eine ziemlich vergebliche Mühe blieb.
Frag mal heutzutage einen Thai mit sogar 8 Schuljahren und mehr nach dem Weg mittels einer Land- oder Strassenkarte. Viele gucken total verblödet aus der Wäsche. he he
Ursprünglich ein Mitglied des Britisch diplomatischen Dienstes in Bangkok, der Thaisprache mächtig, wurde Henry als Berater an den Königshof berufen, wo seine Dienste für König Monkut, Rama IV, und seinen Sohn Chulalongkorn, Rama V, hoch geschätzt wurden. Er heiratete eine Siamesin und hatte zwei Söhne mit ihr.
Verwandte von Henry Alabaster an seinem Grabmal in Bangkok
Henry Alabaster nahm die Siamesische Staatsangehörigkeit an und starb schließlich mit 48 relativ jung im Jahre 1884 in Bangkok. Sein Grabmal, welches wie eine gotische Mini-Kathedrale aussieht, ist das auffälligste und gepflegteste in dieser Anlage.
Das Grab selber ist unscheinbar und leicht zu übersehen. Bin mir gar nicht sicher, dass er da noch liegt. Es wäre gut möglich, dass er nachträglich eingeäschert wurde und seine Asche irgendwo in der Kathedrale oder sonst wo ruht.
Dieser Friedhof war, bevor eine Schutzmauer am Fluss gebaut wurde, oft genug vom Fluss überflutet. Wer weiss, was da so alles weggeschwommen ist. Genau aus diesem Grunde sind so einige unbefestigte Gräber leer.
Die beiden Söhne von Henry Alabaster gelten als Gründerväter der berühmten Savetsila Familie in Thailand.
Savetsila= weißer Stein, eine direkte Umsetzung des Namens Alabaster in die Thai Sprache
Dieser Name wurde seinen Söhnen aber erst von Rama VI verliehen. Die Savetsilas sind auch heute noch eine sehr hochangesehene Familie in Thailand und mittlerweile als Grossfamilie auch weltweit recht erfolgreich.
Siddhi Savetsila, ein Enkelsohn von Henry, geboren 1919, war unter anderem Air Chief Marshal, Außenminister und war neben Khun Prem ein Senior-Mitglied des „Privy Councils“, Kronrat, unter König Bhumibol, Rama IX.
Höher kann man als nicht Royal in Thailand nicht aufsteigen.
Siddhi’s Verbindungen zum CIA waren eng und gehen auf seine Mitgliedschaft in der „Free Thai“(Seri Thai) Bewegung während des WWII zurück, als der CIA noch OSS hieß und Thais im Widerstand gegen die japanischen Besatzer ausbildete.
1983 unterschrieb er als Aussenminister zusammen mit Dietrich Genscher das Deutsch-Thailändisches Abkommen für kulturelle Zusammenarbeit.
Es war die Geburtsstunde des Goethe-Institutes in Bangkok. Nach anfänglichem Höhenflug zeitweilig leider zu einem Saftladen verkommen. Heute scheint es diesem Institut wieder besser zu gehen.
Khun Siddhi starb 2015 in hohem Alter. Seine Einäscherung war ein hoher Staatsakt.
Siddhi Savetsila, sein europäischer Großvater lässt sich nicht verleugnen
Der krönende Abschluss diese Berichtes über den protestantischen Friedhof ist dem Architekten der Thanon Charoen Krung gewidmet. Wie könnte es auch anders sein. Erweisen wir ihm also unsere Ehre und halten ein bisserl inne im Gedenken an diese Ausnahmeperson.
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