Liebe Freunde,
befinde mich aktuell wieder auf einem längeren Asientrip. Die erste Station brachte mich nach 6 Jahren wieder einmal nach Phnom Penh. Da ich den Thread von Riewe nicht kompromittieren möchte, zumal sich auch unsere Eindrücke nicht wirklich decken, eröffne ich hier einfach einen "Aktuell" Thread, mit der Hoffnung auf eine rege Diskussionsteilnahme Eurerseits.
Einreise
Das zweistufige Einreiseverfahren hat Riewe ja schon ausführlich beschreiben und funktioniert auch genau so. Allerdings muss ich sagen, dass die Online Plattform für das E-Visum eine einzige Katastrophe ist. Hängt sich beim Ausfüllen zig mal auf, es werden ständig fehlende Felder angezeigt, obwohl ausgefüllt und noch noch viele technische Highlights mehr. Hat man dann nach einigen genervten Versuchen den Prozess tatsächlich durchlaufen und bezahlt, ist der Antrag offiziell eingereicht und man wartet auf Genehmigung. Da ging bei mir dann einmal gar nix weiter, erst nach mehrmaliger Urgenz wurde mir dann das E-Visum "approved". Das E-Arrival - vor allem über die App - funktioniert deutlich besser, ist aber ein zusätzlicher, und m.E. komplett unnötiger bürokratischer Aufwand. Soweit so gut: bei der Immigration am Phnom Penh International Airport (welcher bestenfalls die große eines Regionalflughafens hat) angekommen, fängt dann erst das wirklich Drama an. Viele in der Schlange vor einem hatten kein E-Arrival ausgefüllt und wurden zurückgeschickt, allerdings erst nachdem sie schon vorm Officer standen. Der Beamte selbst braucht dann ewig um alle Dokumenten (E-Visum, E-Arrival) zu prüfen, die Sticker zu drucken, in den Pass zu kleben - Fingerabdrücke zu nehmen, etc. Kurz und gut: die Abfertigung pro Einreisendem benötigt nunmehr zwischen 5-7min, womit sich jeder bei einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen ausrechnen kann, wie lange man dort wartet...
Allgemeiner Eindruck
Die Stadt selbst hat mich dann positiv überrascht: Selbst an der Flusspromenade wohnend, muss ich echt sagen, dass man es dort schon aushalten kann. Es gibt hier viele Lokale (klassisch) und Restaurants mit direktem Blick auf den Fluss. Mann kann spazieren, etwas Sport machen oder einfach die Seele baumeln lassen. Habe mich stets sehr sicher gefühlt, längere Fahrten mit TukTuk sind kein Problem (sollte man über Grab oder eine andere App buchen um von den Fahren nicht abgezockt zu werden), und das neue Ausgehviertel "Bassac Lane" sowie die Clubs sind wirklich schmuck..
Unterkunft
Da es sich bei meiner Unterkunft um ein Hostel handelte muss man sicherlich von Vorhinein ein paar Abstriche in punkto Komfort machen, was sich allerdings tatsächlich geboten hat, war eine Zumutung: die Wände dünn wie Pappe, d.h. man hörte jeden Laut vorbeigehender Personen - so als wenn sie direkt neben einem stehen würden. Das Problem waren hierbei gar nichtmal sosehr die Mitbewohner, sondern vielmehr das Reinigungspersonal, welches bereits am frühen Morgen die leer gewordenen Nebenzimmer zum Neubezug vorbereitete. Das war ein Lärm und Geschreie - einfach nur furchtbar. An eine verlängerte Nachtruhe war in der Regel ab 07:30 nicht mehr zu denken... Mein Zimmer verfügte zwar über ein großzügiges Fenster, unmittelbar über dem Bett, welches schlauerweise genau auf den Gang hinaus zeigte. Soll heißen, jeder Vorbeigehende konnte direkt auf mein Bett hineinblicken. Somit war das Fenster selbstverständlich unbrauchbar, und ich hauste 1 Woche lang in einer dunklen Gruft... Das Bad inkl. WC war so klein bemessen, dass man am WC sitzend quasi an der gegenüberliegenden Mauer pickte. Die Zimmerreinigung erfolge nicht regelmäßig, sondern nur nach mehrmaliger Urgenz und dann auch noch eher widerwillig.
Rotlichtviertel
Zur Location wurde auch im "Riewe" Thread schon alles gesagt. Im Prinzip spielt sich alles in den Querstraßen zur Riverside ab. Wollte zunächst eine Bar/Preis-Übersicht erstellen, hat sich aber erübrigt - warum: im Endeffekt sind genau alle Girlie Bars (zumindest 99%) genau gleich konzipiert. Ein schmaler Schlauch nach hinten, mit einer langen Bar, gegenüber der Bar und im hintern Bereich Sitzgelegenheiten (ggf. ein Pooltisch) . Vor der Bar im Freien stehen ein paar Tische und Stühle, für die Damen der Nacht um vorbeischlendernde Kunden anzuwerben. Und ja, dieses Konzept trifft auf nahezu fasst alle Girlie Bars in dem Red Light District zu. Also in Summe wenig spannend. Optisch war für mich bei den wenigsten etwas dabei, viele Bars setzen offenbar eher auf "Erfahrung"
Preis
Auch hier ein Einheitsbrei, d.h. kein wirklicher Unterschied zwischen Bars oder Restaurants - alle Angaben verstehen sich in USD:
Barfine 20-30, ST 50-80, LT 100, LD 5 (unverhandelt versteht sich)
Bier: lokal 1-2,50, ansonsten ab 4,50 ( Happy Hour entfällt bei nicht lokalem Bier, d.h. Heineken oder SML kosten immer 4,50)
Essen (Auszug): Reis und Nudelgerichte im Restaurant starten bei ca. 4,50, Pizza mittel (wäre bei uns bestenfalls eine kleine) nicht unter 10 zu haben...
Cocktails: geht los bei ca. 7 und nach oben offen
TukTuk fahrt über Grab: zwischen 0,50 und 4,50 (letzteres war die Fahrt vom Riverside zum Flughafen, d.h. meine längste Distanz)
Conclusio
Wenn es mir diesmal, wie auch schon 2019, nicht gelungen wäre eine wirklich nette Begleitung (kein Bargirl) im Vorfeld online kennen zu lernen, welche mit mir dann die meisten Abende verbracht hat (untertags hat sie in ihrem Nagelstudio gearbeitet), müsste ich über meinen Aufenthalt ein echt katastrophales Urteil abgeben. Angebot, Preis-Leisung, Qualität, Abwechslung etc. schlichtweg in Graus. So war's zumindest noch einigermaßen erträglich...
Gerne Eure Meinungen dazu...
befinde mich aktuell wieder auf einem längeren Asientrip. Die erste Station brachte mich nach 6 Jahren wieder einmal nach Phnom Penh. Da ich den Thread von Riewe nicht kompromittieren möchte, zumal sich auch unsere Eindrücke nicht wirklich decken, eröffne ich hier einfach einen "Aktuell" Thread, mit der Hoffnung auf eine rege Diskussionsteilnahme Eurerseits.
Einreise
Das zweistufige Einreiseverfahren hat Riewe ja schon ausführlich beschreiben und funktioniert auch genau so. Allerdings muss ich sagen, dass die Online Plattform für das E-Visum eine einzige Katastrophe ist. Hängt sich beim Ausfüllen zig mal auf, es werden ständig fehlende Felder angezeigt, obwohl ausgefüllt und noch noch viele technische Highlights mehr. Hat man dann nach einigen genervten Versuchen den Prozess tatsächlich durchlaufen und bezahlt, ist der Antrag offiziell eingereicht und man wartet auf Genehmigung. Da ging bei mir dann einmal gar nix weiter, erst nach mehrmaliger Urgenz wurde mir dann das E-Visum "approved". Das E-Arrival - vor allem über die App - funktioniert deutlich besser, ist aber ein zusätzlicher, und m.E. komplett unnötiger bürokratischer Aufwand. Soweit so gut: bei der Immigration am Phnom Penh International Airport (welcher bestenfalls die große eines Regionalflughafens hat) angekommen, fängt dann erst das wirklich Drama an. Viele in der Schlange vor einem hatten kein E-Arrival ausgefüllt und wurden zurückgeschickt, allerdings erst nachdem sie schon vorm Officer standen. Der Beamte selbst braucht dann ewig um alle Dokumenten (E-Visum, E-Arrival) zu prüfen, die Sticker zu drucken, in den Pass zu kleben - Fingerabdrücke zu nehmen, etc. Kurz und gut: die Abfertigung pro Einreisendem benötigt nunmehr zwischen 5-7min, womit sich jeder bei einem durchschnittlichen Verkehrsaufkommen ausrechnen kann, wie lange man dort wartet...
Allgemeiner Eindruck
Die Stadt selbst hat mich dann positiv überrascht: Selbst an der Flusspromenade wohnend, muss ich echt sagen, dass man es dort schon aushalten kann. Es gibt hier viele Lokale (klassisch) und Restaurants mit direktem Blick auf den Fluss. Mann kann spazieren, etwas Sport machen oder einfach die Seele baumeln lassen. Habe mich stets sehr sicher gefühlt, längere Fahrten mit TukTuk sind kein Problem (sollte man über Grab oder eine andere App buchen um von den Fahren nicht abgezockt zu werden), und das neue Ausgehviertel "Bassac Lane" sowie die Clubs sind wirklich schmuck..
Unterkunft
Da es sich bei meiner Unterkunft um ein Hostel handelte muss man sicherlich von Vorhinein ein paar Abstriche in punkto Komfort machen, was sich allerdings tatsächlich geboten hat, war eine Zumutung: die Wände dünn wie Pappe, d.h. man hörte jeden Laut vorbeigehender Personen - so als wenn sie direkt neben einem stehen würden. Das Problem waren hierbei gar nichtmal sosehr die Mitbewohner, sondern vielmehr das Reinigungspersonal, welches bereits am frühen Morgen die leer gewordenen Nebenzimmer zum Neubezug vorbereitete. Das war ein Lärm und Geschreie - einfach nur furchtbar. An eine verlängerte Nachtruhe war in der Regel ab 07:30 nicht mehr zu denken... Mein Zimmer verfügte zwar über ein großzügiges Fenster, unmittelbar über dem Bett, welches schlauerweise genau auf den Gang hinaus zeigte. Soll heißen, jeder Vorbeigehende konnte direkt auf mein Bett hineinblicken. Somit war das Fenster selbstverständlich unbrauchbar, und ich hauste 1 Woche lang in einer dunklen Gruft... Das Bad inkl. WC war so klein bemessen, dass man am WC sitzend quasi an der gegenüberliegenden Mauer pickte. Die Zimmerreinigung erfolge nicht regelmäßig, sondern nur nach mehrmaliger Urgenz und dann auch noch eher widerwillig.
Rotlichtviertel
Zur Location wurde auch im "Riewe" Thread schon alles gesagt. Im Prinzip spielt sich alles in den Querstraßen zur Riverside ab. Wollte zunächst eine Bar/Preis-Übersicht erstellen, hat sich aber erübrigt - warum: im Endeffekt sind genau alle Girlie Bars (zumindest 99%) genau gleich konzipiert. Ein schmaler Schlauch nach hinten, mit einer langen Bar, gegenüber der Bar und im hintern Bereich Sitzgelegenheiten (ggf. ein Pooltisch) . Vor der Bar im Freien stehen ein paar Tische und Stühle, für die Damen der Nacht um vorbeischlendernde Kunden anzuwerben. Und ja, dieses Konzept trifft auf nahezu fasst alle Girlie Bars in dem Red Light District zu. Also in Summe wenig spannend. Optisch war für mich bei den wenigsten etwas dabei, viele Bars setzen offenbar eher auf "Erfahrung"
Preis
Auch hier ein Einheitsbrei, d.h. kein wirklicher Unterschied zwischen Bars oder Restaurants - alle Angaben verstehen sich in USD:
Barfine 20-30, ST 50-80, LT 100, LD 5 (unverhandelt versteht sich)
Bier: lokal 1-2,50, ansonsten ab 4,50 ( Happy Hour entfällt bei nicht lokalem Bier, d.h. Heineken oder SML kosten immer 4,50)
Essen (Auszug): Reis und Nudelgerichte im Restaurant starten bei ca. 4,50, Pizza mittel (wäre bei uns bestenfalls eine kleine) nicht unter 10 zu haben...
Cocktails: geht los bei ca. 7 und nach oben offen
TukTuk fahrt über Grab: zwischen 0,50 und 4,50 (letzteres war die Fahrt vom Riverside zum Flughafen, d.h. meine längste Distanz)
Conclusio
Wenn es mir diesmal, wie auch schon 2019, nicht gelungen wäre eine wirklich nette Begleitung (kein Bargirl) im Vorfeld online kennen zu lernen, welche mit mir dann die meisten Abende verbracht hat (untertags hat sie in ihrem Nagelstudio gearbeitet), müsste ich über meinen Aufenthalt ein echt katastrophales Urteil abgeben. Angebot, Preis-Leisung, Qualität, Abwechslung etc. schlichtweg in Graus. So war's zumindest noch einigermaßen erträglich...
Gerne Eure Meinungen dazu...