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Joe
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Thailand Manni on the Road Again: Going to Sukhothai!

hotmanni

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24 Oktober 2008
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Zu Sukhothai und der dortigen Umgebung habe ich ja eine "besondere Liebes-Beziehung".

In der dortigen Provinz ist mit Ban Dan Lan Hoi das Heimat-Dorf meiner Frau und dort leben auch ihre Eltern und ihr Sohn.

Und deshalb sind wir auch jedes Jahr immer wieder dort. Während unserer "Winterzeit in Thailand" ist dort praktisch unser "Zweitwohnsitz" in Thailand.

Sukhothai gilt als die Wiege Thailands und war das erste große Machtzentrum der Thai. Als diese aus dem Norden einwanderten, eroberten sie 1249 auch das Gebiet um die damalige Khmer-Siedlung (das Machtzentrum der Khmer in Siam war damals in Muang Lawo, dem heutigen Lopburi), aus der dann die spätere Königsstadt Sukhothai entstand.

Außerdem soll hier der "Vater Thailands", König Rankhamhaeng (1275-1317), aus der Mon-Schrift das Thai-Alphabet entwickelt haben.

Sukhothai entwickelte sich damals zu einer prächtigen, befestigten Stadt mit zahlreichen Tempeln und einer imposanten Palastanlage.

Unter Rankhamhaengs Nachfolgern zerfiel der einst mächtige Stadtstaat und unterlag Ende des 14. Jahrhunderts dem dann aufstrebenden Ayutthaya.

Als "Opener" und zur Einstimmung in die Heimatregion meiner Frau deshalb zuerst Impressionen vom Historical Park von Sukhothai bei Nacht.
 

hotmanni

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Und bevor es weiter geht mit dem dortigen Leben auf dem Land:

Zuerst zurück zu den "Überbleibseln" der glanzvollen Vergangenheit, als Sukhothai von 1238 bis 1351 das Machtzentrum des gleichnamigen ersten Königreichs des "Ancient Siam" gewesen ist.

Übersichtsplan des zentralen Bereiches des insgesamt 70 KM2 großen UNESCO-Weltkulturerbes, das außer dem zentralen Bereich noch 4 weitere äußere Zonen umfasst...

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hotmanni

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Mit einem besonderen Gruß an @Suzie Wong und ihre "Freude ist die kleine Schwester der Liebe":

In der nördlichen Außenzone besonders sehenswert ist der Wat Sri Chum mit seinem Buddha Phra Atchana aus dem 14. Jahrhundert.

Der Eingang zu der Tempelanlage...

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hotmanni

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Als wir dort waren fand durch die örtliche Prominenz zufälligerweise auch gerade die Eröffnung von Gedenkfeierlichkeiten und Festivitäten rund um den Wat Sri Chum statt.

Und deshalb auch ohne die dort ansonsten obligatorische Eintrittsgebühr von 100 Baht...

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hotmanni

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Der beeindruckend große Buddha Phra Atchana befindet sich innerhalb eines quadratischen, nach oben offenen Mondhop mit einer Seitenlänge von 30 Metern, einer Höhe von 11 Metern und einer Wandstärke von 3 Metern.

Wobei der Mondhop ursprünglich auch noch von einem Wassergraben umgeben war...

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hotmanni

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Der Wat Sri Chum und der dortige Wihan in Form eines Mondhop mit seiner monumentalen Buddha-Statue wurde bereits gegen Ende des 14. Jahrhunderts von King Maha Thammaracha II erbaut.

Der dortige Phra Atchana Buddha ist die größte erhaltene Buddha-Statue in Sukhothai.

Der scheinbar durch eine schmale Öffnung des Tempels schauende Buddha sowie seine Hände mit den langen Fingern gehören zu den beliebtesten Postkarten- und Fotomotiven von der historischen Old City of Sukhothai und ist mit seinen überdimensional langen Fingern auch typisch für die traditionellen Tänze im Sukhothai-Stil.

Der Phra Atchana (der Buddha, der keine Angst hat), der auch Phra Poot Dai (der sprechende Buddha) genannt wird, symbolisiert "Stärke" und "Macht".

Er diente unter der Herrschaft von King Naresuan (1555 bis 1605) unter anderem der Stärkung der Moral seiner Soldaten.

Der Legende nach hatte King Naresuan während seiner Feldzüge gegen den Dauerrivalen Burma, die damals weite Teile von Siam besetzt hatten, dort mehrmals sein Heerlager.

Durch einen verborgenen Gang konnte man seinerzeit zum Buddha-Kopf hochgehen und durch eine dortige Öffnung den Soldaten Mut zusprechen.

Und durch die Akustik glaubten die Soldaten damals, dass Buddha selbst zu ihnen sprechen würde!
 
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hotmanni

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Und weiter geht es mit dem zentralen Bereich des Historical Park:

Ein königliches Dekret untersagt die Ansiedelung von Industrie im Umkreis von 12 Kilometern um die Ruinen herum.
Der Historical Park ist deshalb eine wunderschöne Kulturlandschaft durch die man - auf überall zu mietenden
Fahrrädern - auf schmalen Landstraßen und Feldwegen vorbei an Kanälen und kleinen Bächen und durch noch ursprüngliche Dörfern radeln kann.

Und auch wir haben - völlig relaxed - das weitläufige Gelände des Historical Parks mit einem Fahrrad.....oder besser gesagt, mit dem was dort so als "Drahtesel" angeboten wird, erkundet.

Hier auf der Rückseite des Wat Mahathat.....

.....und auch von hier ein guter Eindruck von der Größe und Mächtigkeit des damaligen Palastes und der davon noch vorhandenen Ruinen...

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hotmanni

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Die Ruinenanlage des Wat Mahathat ist die größte und monumentalste Tempel-Anlage im Zentrum des Historical Park von Old Sukhothai.

Der Wat Mahathat wurde ursprünglich schon zwischen 1238 und etwa 1270 vom ersten Herrscher des Sukothai-Reiches, King Sri Indraditya, erbaut.

Wobei zuerst nur auf einer quadratischen Plattform fünf Chedi errichtet worden sind. Seine heute noch sichtbare großflächige Ausdehnung erhielt er dann durch King Loe Thai gegen 1345.

In der Blütezeit von Sukhothai umfassten die Mauern des Wat Mahathat ein Gelände von 200 mal 200 Metern mit nahezu 200 Chedis.

Die Tempelanlage war seinerzeit das zentrale Heiligtum und der wichtigste Tempel des Königreichs von Sukhothai.

Von den Einheimischen wird der Wat Mahathat (der Tempel der großen Reliquie) übrigens auch Mueang Khao (Alte Stadt) genannt.

Besonders sehenswert in der Ruinenstadt sind der Haupt-Chedi in Form einer Lotosknospe sowie die ihn umgebenden vier kleineren Prangs im Khmer-Stil.

Außerdem zwei Mandapas (quadratisch-rechteckige Gebäude) in denen jeweils überdimensional große stehende Buddha-Statuen sind. Und auch zwei große Versammlungshallen mit sitzenden Buddha-Statuen.

Wie in anderen Tempel-Anlagen der damaligen Zeit stellt der Haupt-Stupa den mythischen Berg Meru dar. Er ist das Zentrum des Universums und die himmlische Wohnstätte, die der Gott Indra zur Aufbewahrung von Reliquien Buddhas erbaute.

Die umliegenden Stupas stellen außerdem die Bergketten rund um den Berg Meru dar und der umlaufende Graben symbolisiert den kosmischen Ozean der Unendlichkeit.
 
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hotmanni

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Für geschichtlich und kultur-historisch Interessierte außerdem noch Folgendes:

Ursprünglich war Sukhothai ein Teil des Khmer-Vasallenstaates Lawo und Außenposten des Khmer-Reiches namens Sukhodaya.

In der Mitte des 13. Jahrhunderts rebellierten dann die Thai-Stämme unter der Führung von Si Indradit und gründeten Sukhothai als unabhängigen Thai-Staat.

Es war das erste Königreich Thailands, das bis zum Ende des 14. Jahrhunderts das Zentrum der Thai-Macht blieb, bevor es dann von Ayutthaya abgelöst wurde.

Hier die Einflusszonen von Sukhothai und seine Nachbarn um 1300...

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thaiguy

Lady Drink King
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25 Dezember 2013
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Sri Chum wurde im 20. Jh. gruendlich renoviert. Daher sieht der Budda auch wie einer derselben aus der Bangkokepoche. Ist halt eine Unart in Thailand alles auf nationalen Standard umzumodeln. Ich bekomme dann immer die Kraetze, wenn ich sehr fruehe Buddas (Mon und auch im Sueden) im Stil des 19. Jh sehe.

Mir selbst gefaellt Sukkothai als 'Dokument', das man lesen kann. Man hat den alten zentralen Tempel der Khmer in Zone B und relativ intakt. Dann einen kleineren Tempel in der Zone A, der nach den Beduerfnissen der Thais umgebaut wurde. Kann man sehr schoen an dem Gebaeude und insbesondere der schlechteren Arbeit der Ziegel erkennen. Die Thais hatten in dieser Fruehphase noch nicht vergleichbare Fachleute.
Wenn ich mir die Groesse der Khmeranlagen ansehen, so bezweifle ich die offizielle Lesart, dass dies ein Aussenposten war. M.E. war das eine Grosstadt mit weitreichenden Bewaesserungssystemen. Die Entfernungen zwischen den Khmertempeln zeigen schon die Ausdehnung der Stadt.
Auch die Bezeichnung Lopburis als eine Art Vasellenstaat ist m.E. irrefuehrend. Dies ist ein weiterer Thaimythos der verwischen will, dass die gesamte zentrale Ebene eine Khmerprovinz war. Der sogenannte Lopburistil ist nichts anderes als der bekannte Bayonstil und spiegelt daher den Umstand, dass die Region integraler Bestandteil des Khmerreiches war.
Dankenswerter Weise loesen sich diese alten Thesen aus den 1930er und spaeteren Jahren nun ein wenig auf. Es gibt sehr viele Museen, die nun recht fundiert ihre Fundstuecke praesentieren. Es geht um Entwicklungen, wechselseitige Einfluesse, Gemeinsamkeiten und nicht so sehr um Ansprueche, wer den der erste Siedler war und wem das Land daher gehoeren sollte. Dieser Denkart war auch die Behauptung von Thais unter Khmer Einfluss geschuldet.

Vielen Dank fuer die tollen Fotos. Falls Ihr noch ein paar von der Reiher Kolonie im Zentralbereich habt waere das schoen. Ich fand es sehr witzig, wie die Voegel den Teil der kuenstlichen Insel privatisiert haben.
 
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