Kostenlose Krankenhausbehandlung für Expats

[kalle11]

Weiter geht es!

Vom gelben Hausbuch zur Thai-KV!

Als ich das gelbe Hausbuch hatte, habe ich nach einigen Tagen auf @Wally´s Empfehlung hin die landesweite Hotline der KV anrufen lassen.

Bei ihm war damals nur zu klären, ob sein Hausbuch wie übrigens alle anderen dort bereits automatisch registriert sei. Auf Anforderung schickte man ihm dann die gelbe Versicherungskarte zu.

Eine solche gelbe Versicherungskarte ist für die Thais im Rahmen der Einführung der 30-Baht-KV unter der Regierung von Taksin geschaffen worden. Sie gilt erst mal nur in dem Khs. am Ort, wo der Thai registriert ist und außerhalb bei Unfällen und besonders schweren akuten Erkrankungen.

Wenn Thais z.B. vom Heimatort nach Pattaya zum Arbeiten gingen, konnten sie dann aber die Karte auf das örtliche Khs. umschreiben lassen. Das wissen die meisten Thais bis heute nicht, weil so was unangenehme Themen sind und außerdem wird man ja nicht krank.

Der Anruf meiner Frau bei der KV war erst mal etwas enttäuschend. Die sahen zwar im Computer mein registriertes Hausbuch, aber die gelbe Versicherungskarte gibt es nicht mehr, seit die KV auf ganz kostenfrei, also auch ohne 30 Baht Begrüßungsgeld umgestellt worden ist.

Thais müssen sich heute nur noch mit ihrer ID-Karte im zuständigen Khs. ausweisen. Und so weit gehen die Thais ja noch nicht, dass sie einem Farang eine solche ID-Karte geben.

Wie das jetzt mit Frangs gehe, wusste man dort auch nicht. Aber nach einer sehr freundlichen und ausführlichen Beratung gab man ihr den Tipp, doch einfach mal mit dem gelben Hausbuch und meinem Pass in der Verwaltung des örtlichen Khs. vorstellig zu werden.

Erster Anlauf im Khs. war ein klarer Fehlversuch. Unfreundliche älter Verwaltungsangestellte mit dem Gesichtausdruck: „Hatten wir noch nie! Kenn ich nicht! Wüsste auch nicht was ich tun soll! Irgendjemanden irgendwo fragen tut man nicht, weil der dann meinen könnte ich sei doof! Also geht nicht für Farangs! Und Tschüss!“

Ein weiterer Versuch bei einer anderen Sachbearbeiterin verlief ähnlich.

Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, dass das jetzt mit Änderung der KV nicht mehr möglich sei. Das Khs. braucht zur Identifikation und Abrechnung eine ID-Kartennummer.

Jetzt las ich auch den Bericht im Thai-Ticker und meine Frau entschlossen uns das ganze noch mal zu versuchen.

Kurze Pause - gleich geht’s weiter!

 

[kalle11]

Dieses Mal klappte es besser. Eine jüngere Verwaltungsangestellte mit einem strahlenden Lachen im Gesicht fragte mich auf Englisch, ob sie mir helfen könnte. Ich merkte schnell, dass das wohl so ziemlich ihre einigen Englischkenntnisse waren, aber ihre überaus freundliche Ausstrahlung blieb.

Da mein Thai sicher nicht ausreicht versicherungstechnische Dinge zu diskutieren, überließ ich das weiter dann meiner Frau. Nach der Erläuterung meinte sie: „Schaun mer mal!“ - oder so ähnlich.

Sie tippte auf ihrem Computer rum und wir konnten den Bildschirm einsehen. In einer Datenbank fand sie auch meinen Namen und das Hausbuch, natürlich ohne ID-Kartennummer. Dann sah sie das Problem welches sie auch vorführte. Die Abrechnung von Patientenkosten mit der KV.

Es war eine Computerseite, wo die Kosten scheinbar fortlaufend eingetragen wurden. Wenn sie da Kosten einträgt und das Pflichtfeld „ID-Kartennummer“ wegen „hat er nicht“ frei lässt, blockt der Blechtrottel.

Nach dem, was ich da sah, vermutete ich, dass die anfallenden Kosten bei der KV auch gar nicht den einzelnen Patienten zugerechnet werden, sondern dass das Khs. pauschal mit der KV abrechnet und es hier rein darum geht, dass das Khs seine Kohle bekommt, egal wer die Kosten verursacht hat.

Das Khs. kann mich nur dann auf Basis der KV behandeln, wenn der Computer nach Eingabe der ID-Kartennummer meinen Namne dazu ausspuckt. Dann kriegen sie das Geld wieder.

ID-Kartennummer und Hausbuchnummer sind bei den Thais nicht identisch. Logisch! Sind ja meist viele Familienmitglieder auf einem Hausbuch angemeldet. In einem gelben Hausbuch eines Farang können aber keine weiteren Personen eingetragen werden.

Jetzt sagte ich ihr: „Was ist denn, wenn du in meinem Fall in dem Feld einfach meine Hausbuch-Nummer eintippst?“ Sie machte es und strahlte noch mehr als vorher. Meine Name erschien auf Thai geschrieben und so sei das i.O. Ich sei also versichert!

Na also! Geht doch!

Nun fragte ich nach einer Versicherungskarte. „Gibt es nicht!“ Eigentlich logisch! Haben die Thais ja heute auch alle nicht mehr. Nur der Ausweis zählt.

Die Dame sagte mir, dass ich mich eben im Bedarfsfalle mit dem gelben Hausbuch und meinem Pass identifizieren müsste.

Wenn jetzt jemand vielleicht über den „Thaiticker“ auf diese Seite gestoßen ist, eine Erklärung:

"http://www.siam-info.de/german/kv_kostenlos.html"]http://www.siam-info.de/german/kv_kostenlos.html[/URL]

Hier ist eine Karte des Banglamung Khs. abgebildet. Es erweckt den Anschein, dass das eine Versicherungskarte ist. Ist es aber nicht.

Es ist lediglich eine Patientenkarte, die jeder Farang bekommt, wenn er sich mal in einem Khs. hat behandeln lassen. Mit der angegebenen Nummer kann das Khs. jederzeit auf die Patientenakte zugreifen. Über die Kostenregelung sagt die Karte gar nichts aus. Die ist höchstens in der Krankenakte hinterlegt.

Eine solche Karte bekommen auch die Thais, wenn sie sich wie vorher schon beschrieben in einem anderen Ort als dem, in dem sie gemeldet sind und bleiben, in einem Khs. anmelden. Dass ist die Bestätigung, dass jetzt statt dem Heimhat-Khs. dieses für sie zuständig ist.

Eine solche Karte bekomme ich auch, wenn ich mal zur Behandlung hier ins Khs. gehe.

So, das wars!

Das Fazit, welches ich hier drunter schreiben wollte, hat mir der Pensionist eigentlich schon vorweggenommen:

... vor allem für "Langzeitler" interessant - wenns nichts kostet.
Schadet auf jedem Fall nicht wenn man das hat.
Man muss es ja nicht in Anspruch nehmen.

Zum Schluss noch mal: Bin ab morgen drei Tage fast gar nicht Online. Bei Rückfragen kann ich erst am oder nach dem 3.1. antworten.

 

[blokk]

Super informativ.

 

[6zylinder]

Hallo.

Mit Thai Driver Lizenz und gelben Buch geht auch viel.

 

[herboxxl]

@kalle11

Danke für die Information und die ausführliche Beschreibung. :yc

Wesentlich besser, als die Tipps, wo das Bier 5 Baht billiger ist oder ein Mädel unter Umgehung der Barfine zu finden ist.

Du warst doch auch lange Zeit in Pattaya, hattest du da auch das gelbe Hausbuch?
Oder weißt du, wie das dort gehandhabt wird. Wird wohl schwierig sein den Bürgermeister als Leumundszeugen zu kriegen?

 

[kalle11]

Nein, in Pattaya hatte ich es nicht. Wär auch nicht gegangen, da wir im eigenen Haus wohnten, aber meine Frau als Wohnsitz weiter in Korat gemeldet war. War wichtig wegen gleicher Adresse mit Tochter und daß sie dort zur Schule gehen konnte.

Wie streng oder lasch das in Pattaya gehandhabt wird weiß ich nicht. Einfach mal beim amt nachfragen.

 

[peda]

Vielen Dank fuer die Info auch von mir.

 

[Pungparamee]

In Thailand gibt es kein Personenstandsregister wie bei uns, sondern jeder Thai ist dort wo er wohnt in einem kleinen blauen Heft, dem “Tamiang Bahn”, auf deutsch dem Hausbuch eingetragen. Das Hausbuch wird erstellt, sobald ein neu errichtetes Haus bei der Amphoe angemeldet wird. In dieses Buch werden alle Bewohner dieses Hauses eingetragen. Wenn jemand den Wohnsitz wechselt, wird er aus dem alten Buch ausgetragen, und in ein neues Buch eingetragen. Das Hausbuch dient bei jedem Behördengang, aber auch bei Wahlen, Einrichtung eines Bankkontos u.s.w. als Nachweis, daß man hier einen festen Wohnsitz hat und ordnungsgemäß gemeldet ist.

Da man nun bei jedem Behördengang, und auch bei vielen anderen Anlässen in Thailand seinen Wohnsitz nachweisen muß, erleichtert es alle Dinge auch für den Farang, wenn er an Hand eines solchen Hausbuches diesen Nachweis führen kann. Wer hier in Thailand seinen Wohnsitz aufgeschlagen hat, der sollte sich also tunlichst darum bemühen, in das Hausbuch seines Hauses eingetragen zu sein, und damit den Wohnsitznachweis führen zu können. Hier hat die Thai-Bürokratie aber gewisse Hürden aufgebaut:

Farangs sind eine andere Sorte Menschen, und sie gehören nicht zusammen mit den Thais in das blaue Hausbuch, sondern für die gibt es spezielle gelbe Hausbücher. Diese sind zwar bis auf die Farbe absolut identisch mit den blauen - nur den Thais – vorbehaltenen Hausbüchern, aber allein die Tatsache, daß diese Kategorie Menschen in einer eigenen Gruppe erfaßt und registriert wird, zeigt doch wohl, daß da ein gewisser Unterschied zu den echten Einwohnern dieses Landes besteht. Um nun in den Besitz eines solchen Hausbuches zu gelangen, ist wie bei allen Thaibehördengängen, eine Menge bedrucktes und abgestempeltes Papier erforderlich. Was im Einzelnen hier vorzulegen ist, sollte zwar bei allen Amphoe, wo so ein Papier beantragt werden muß, gleich geregelt sein. Die Erfahrung zeigt aber, daß es hier, je nach dem wo man diesen Antrag stellt, doch erhebliche Unterschiede gibt. Die Mindestanforderungen, die wohl überall zu erbringen sind, dürften die folgenden sein:

1. Kopie aller Seiten des Passes mit wichtigen Einträgen,
2. Von der Botschaft beglaubigte Übersetzung dieser Passeinträge in Thai
3. Ein halbes Dutzend Paßbilder
4. Zwei bis drei glaubwürdige Thaibürgen , die bezeugen, daß man ein anständiger Farang ist und tatsächlich in dem angegebenen Haus wohnt. (am besten der Bürgermeister, oder ein höherer Polizist)
5. Ein Lebenslauf (in Thai natürlich), der vor allem Angaben darüber enthält was man seit seiner Ankunft in Thailand getrieben hat, und wieviel Einkommen man hat.

Zusätzlich können dann je nach Amphoe verlangt werden:

6. Evt. Heiratspapiere
7. Gesundheitszeugnis
8. Andere Unterlagen nach Gusto des Sachbearbeiters

Ein wichtiger Punkt sei hier noch zu erwähnen. In das gelbe Hausbuch (in dem alle Eintragungen in Thai sind, und deshalb vom normalen Farang sowieso nicht gelesen werden können) wird außer Namen und Vornamen von Vater und Mutter, auch der Status des Farangs eingetragen, also entweder Hausbesitzer oder Hausbewohner. Da in der Regel das Haus vom Farang gebaut und bezahlt wurde, sollte man bei der Ausstellung des Buches versuchen, als Hausbesitzer eingetragen zu werden. Inwieweit die eigene Frau damit einverstanden ist und dabei hilft, das allerdings muß jeder selbst herausfinden, auch wenn ihm dabei vielleicht einige Illusionen abhanden kommen.

Man sieht also, der Versuch als Farang ein gelbes Hausbuch und damit eine überall vorzeigbare Wohnsitzbescheinigung zu ergattern, ist gar nicht so einfach, und erfordert sowohl einige Kenntnis von Thaibehördengängen, wie auch Geduld, „Chai Yen, Chai Yen“.

 

[Boemski8]

Ich habe auch die rosa Thai Krankenversicherungskarte. Die nutze ich fuer ambulante Behandlungen. In Pattaya kann ich zu 2 Aerzten: 2nd Road kurz vor der Soi 6 und in Nord Pattaya gegenueber Healthland Massage.

Fuer kleine Beschwerden ist das ganz ok und die Krankmeldung fuer den Arbeitgeber gibts dort auch.

Mein zustaendiges KH waere in Siracha.

Habe aber vom Arbeitgeber eine private KV fuer stationaeren Aufenthalt+Unfallversicherung.

 

[Boemski8]

Bis jetzt war Behandlung und Mediikamente immer kostenlos. Bei Ausgabe muss man nur unterschreiben.

 

[kalle11]

Ich habe ja hier beschrieben, wie ich nach Erhalt des gelben Hausbuches auch zu der kostenlosen Heilbehandlung im staatlichen Krankenhaus kam.

Habe diesen Thread noch mal hochgeholt, falls das jemand liest und die Infos nutzen will.

Heute Morgen wurde vom hiesigen Krankenhaus diese Regelung aufgehoben.

Siehe auch hier:


https://www.pattayaforum.net/forum/...für-Ausländer-in-Thailand&p=694440#post694440

 

[pb]

Der Thai-Ticker berichtete schon im Januar :
Keine kostenlose Krankenversorgung für Ausländer

Bei einer Anfrage zur kostenlosen Krankenhausversorgung im “Ministry of Public Health“ wurde von dort eindeutig mitgeteilt das es keine kostenlose Krankenversorgung für Ausländer gibt. Ausländer, die in Thailand arbeiten, können durch Social Security Department versichert sein, aber das muss der jeweilige Arbeitgeber machen.
Wir möchten damit nicht wiedersprechen das es verschiedene Ausländer, die ein gelbes Hausbuch haben und bei dem für sie zuständigen stattlichen Krankenhaus versorgt werden. Dieses sind jedoch Einzelfälle.

 

[eule]

Die staatliche Thai-KV zusätzlich aus Hintertürchen ist absolut sinnvoll, denn wer weiß, was passiert!

sehe ich genauso. mit zunehmenden alter steigen die beiträge für die krankenversicherung und wer weiß, ob die dann noch bezahlbar sind.

ich bin bisjetzt zweimal in einem thai-krankenhaus behandelt worden. jeweils wegen einem hundebiß. wundversorgung und impfung thb 1200,-. bei der ersten behandlung habe ich mit meinem hausbuch gewedelt und alles war kostenfrei.

bei der zweiten behandlung, ein jahr später, hat man die vorlage des gelben hausbuches nicht mehr akzeptiert. diese regelung gibt es nicht mehr hatte man uns gesagt.

mein dank an kalle11, der die thematik einer thai-krankenversicherung leicht verständlich erklärt hat.

gruß eule

 

[6zylinder]

Beim zweiten mal brauchst mit dem gelben Hausbuch nicht mehr wedeln,da genügt die Karte die beim ersten Besuch ausgestellt wird.
Die Versicherungskarte gilt immer noch.

 

[kalle11]

Beim zweiten mal brauchst mit dem gelben Hausbuch nicht mehr wedeln,da genügt die Karte die beim ersten Besuch ausgestellt wird. Die Versicherungskarte gilt immer noch.

Das Stimmt, oder sagen wir besser, es stimmte bis vorige Woche. Ich bekam nach der ersten Behandlung im Khs. auch eine Karte und die genügte beim nächsten Besuch. Aber die Gültigkeit dieser Karte wurde wie gesagt letzte Woche für kostenfreie Behandlungen widerrufen. Ich war anschließend im Khs und habe nachgefragt. Wie ich weit vorher schon schrieb, werden die Behandllungskosten für alle Patienten über eine ID Nr. die auch im gelben Hausbuchsteht und im Zentralrechner hinterlegt ist an die KV Hauptstelle verrechnet. Bei Thais ist das auch gleichzeitig die Nummer ihrer ID-Karte. Von dort aus hat man jetzt meine und nach Aussage des Khs. auch die ID-Nr. anderer Ausländer gesperrt. Ich behaupte nicht, daß das für alle Farangs sofort zutreffen muß. Vielleicht erfolgt die Sperre auch erst dann, wenn beim nächsten Mal Kosten abgerechnet werden, so wie es bei mir war. Ich habe noch eine private KV. Meine Info hier sollte vor allem zur Vorsicht für die gelten, die sich ausschließlich auf die staatliche KV verlassen. Da kann man jetzt ganz schnell verlassen sein. Die Dame im Khs. wußte auch, daß da was "spezielles" für Farangs kommen soll. Wahrscheinlich die beabsichtigte Zwangs-KV. Ich bin mal echt gespannt.

 

[6zylinder]

Ich auch.

 

[never]

Drücke jedenfalls denen, die auf sowas hoffen / spekulieren, echt die Daumen! [/QUOTE]
Es wird im Forum immer irgendetwas hineingestellt, das einfach keinen Sinn hat. Vergesst das was hier geschrieben wird, es ist reine Spekulation!

 

[never]

Es gibt KEINE gratis KV für Residenten!

 

[KWLiebling]

Mit welcher Begründung sollte es die auch geben? Mit dem sinnlosen einstellen hast du aber nicht unrecht....