Heute möchte ich sozusagen in meinen innersten Kern hinabsteigen, nämlich die Frage beantworten, wann und wieso ich Thailand ins Herz geschlossen habe. Ich halte das für einen spannenden Gedanken. Denn auch bei anderen Urlauben oder Aufenthalten, und selbst bei Menschen, denen man begegnet, gibt es oft irgend einen Initialzünder, der ein posiitives oder negatives Empfinden auslöst. Das Folgende ist mir also quasi wie ein Anker in der Seele hängengeblieben, weil es meines Erachtens exemplarisch mein persönliches Thailand beschreibt. Es ist ein Restaurant in Lamai.
Maus und ich sind täglich mit dem Roller herumgefahren, zum Strand, zum Sightseeing und abends zum Essen in die diversen Restaurants. Relativ früh haben wir dabei, vielleicht durch ein Schild am Straßenrand, in Lamai einen sehr angenehmen Ort entdeckt, wo wir fortan eigentlich täglich mindestens einmal zum zweiten Frühstück oder zum Abendessen und Cocktailgenuß vorbeigekommen sind. An der Hauptstraße neben einigen unscheinbaren schlichten Restaurants und Geschäften führt ein schmaler Weg zwischen den Häusern ein paar Meter zu einer Fußgängerbrücke. Diese ist nicht breiter als dass zwei Menschen nebeneinander hinübergehen können und führt über etwas, das man in Norwegen wohl als Babyfjord bezeichnen könnte, vielleicht ist es auch einfach eine Kloake. Drüben angekommen erwartet den neugierigen Gast eine Art Hotelanlage nebst Gastronomie. Vielleicht kennt jemand von euch den Namen oder kann aus eigener Erfahrung berichten. Damit ihr eine erste Vorstellung bekommt, hier Bild Nummer eins:
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Zu sehen ist der vordere Teil der Terasse. Dahinter gibt es unter dem Dach noch zwei weitere Stuhlreihen, im weiteren dann die Theke, die auch Rezeption ist, und anschließend dann die Küche, in der man vor dem Betreten des Lokals schon eifrige Schnippelhände und Spülhände hat sehen können. Dazu gibt es noch eine kleine Ecke, wo sich Souveniers und wirklich nette Strandkleidchen kaufen lassen. Meine Süße hat auch sogleich für ein paar hundert Baht das blaue bekommen, das sie auf vielen meiner Fotos dann auch anhat, weil es mir so gut an ihr gefallen hat. Schlafen kann man hier auch. Allerdings wäre mir das mittlerweile nicht mehr komfortabel genugt, denn als Zimmer gibt es kleine Zelte aus Holz, die ein bißchen mit Stelzen erhöht nahezu direkt am Strand stehen. Dazwischen eine Original Campingplatz Dusch-Puller-Kombination, ein Haus, wo Mann und Frau im Freien an den Waschbecken standen und zwischendurch eine Angestellte mit dem Wischmop zwischen den Duschkabinen und Klos gefeudelt hat. Für fröhliche Reisende der Budget-Klasse, die keine Berührungsängste haben, ein toller Ort. Der aufgerufene Tarif pro Holzdreieck war wohl 400 Baht die Nacht. Wer allerdings lieber auch im Schlafzimmer steht anstatt nur reinzukriechen, oder wer möglicherweise sogar Klimaanlage einem Leben direkt an/in der Natur vorzieht, wird sich vielleicht einen anderen Schlafplatz suchen.
Da wir zum Glück bereits schöne Betten hatten, konzentrierten wir uns auf den Restaurantbereich. Auf dem ersten Foto seht ihr am Strand den beleuchteten Sonnenschirm. Ich meine diesen hier:
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Übrigens eines meiner Lieblingsbilder dieser Reise. Rechts steht eine Waage, und links, was es heute frisch zu Futtern gibt. Nämlich das hier:
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Fisch, Prawn, Krebs, Oktopus, was es eben so heute an Meeresgetier gibt. Der Ablauf ist folgender: Neugierig (oder einfach hungrig und mit dem Procedere vertraut) geht man die Stufen hinunter zum Strand und zum Stand und schaut sich die Leckereien an. Sofort huscht eine der Bedienungen hinterher und füllt die Metallschale mit allem, worauf der eigene Finger zeigt. Es wird abgewogen, gefragt, wie die Zubereitung gewünscht ist (ich glaube, ich habe einfach immer bei der Frage nach Barbeque mit Ja geantwortet), und im Folgenden wird ein Prozess in Gang gesetzt, der im Ergebnis leckere volle Teller auf dem Tisch stehen hat. Extrem billig ist das nicht (höchstens für deutsche Verhältnisse), aber auch kein Nepp wie in den Schickimicki-Schuppen auf der Tourimeile in Chaweng.
Vor lauter Glückseeligkeit habe ich nicht allzu viele Bilder geschossen. Ich habe stattdessen einfach genossen
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Zum zweiten Frühstück sind wir ab und an ebenfalls hergekommen. Da habe ich mir dünne Pfannkuchen machen lassen und mit Ananas und Quark (oder war es Joghurt) garniert. Cocktails schlürfen ist natürlich ebenfalls möglich. Idealerweise mit Stil ( = links 'ne Maus, rechts 'ne Maus
Im Hintergrund kann man noch schön die weitere Terasse erkennen. Das gelbe Schweinchen rechts am Bildrand hatte noch eine Funktion, wenn ich mich recht entsinne. Eventuell konnte man damit der Kellnerin signalisieren, dass man wieder mal was nachbestellen wollte.
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Und weil der Geist, der über diesem Ort schwebte, und die Stimmung so perfekt waren, und natürlich das Essen lecker und die gesamte Belegschaft unendlich freundlich, markiere ich auf meiner inneren Landkarte meine persönliche Liebeserklärung an dieses Land mit einem Cocktailspießchen exakt auf diesem Punkt. Vielleicht gibt es solche Orte auch bei euch und ihr könnt mich verstehen....
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