Weiter geht's :wink1
Das Thema Moped und dessen Nutzung als Verkehrsmittel ist sicher schon ausführlich besprochen. Ich bin auch nicht der Experte, will aber dennoch ein paar Dinge dazu schreiben, die ich auf Koh Samui gelernt habe.
Ich bin kein generische Motorradfahrer und habe es bisher in Deutschland auch vermieden. Weil ich einfach gerne komfortabel unterwegs bin und beim Fahren schonmal eine Butterstulle zwischen die Backen (sorry, die Wangen) schieben möchte. Und weil ich motorisiertes Zweiradfahren auf öffentlichen Verkehrswegen für Scheiße gefährlich halte. Schonmal einen alten Biker getroffen? Ne, ich auch nicht. Aber auf Koh Samui stellt das Herumknattern mit einem solchen Vespa-Verschnitt eine optimale Methode dar, individuell und völlig unabhängig inselweit mobil zu sein.
Wie schon geschrieben, hat unser Resort auf Anfrage einen Anbieter hervorgezaubert, der uns eine Maschine für die wochenweise Nutzung vor das Haus gestellt hat. Der Preis (ich habe ihn leider nicht mehr im Kopf) war so niedrig, dass ich es gar nicht glauben wollte. Wenige hundert Baht werden es wohl gewesen sein.
Zwei Helme gab es dazu. Und hier mein erster Tipp für Alleintouristen. Lasst euch zwei Helme geben. Man findet immer mal jemanden, der gerne als Sozius mitfährt. Die Helme werden übrigens beim Parken, wenn man nicht gerade auf's eigene Hotelzimmer geht, am Bike angeschlossen. Das geht, in dem man die Sitzbank hochklappt und die Kinnschlaufen der Helme in die dortigen Haken einhängt. Sitzbank wieder runter, Helme verstaut. Klauen kann man natürlich alles, aber offenbar gehören Mietmopeds und Helme nicht unbedingt zu den Hochrisikogruppen.
Kleiner Hinweis: Irgendwo habe ich gelesen, dass es Verleiher gibt, die gerne mal nachts ihre eigenen Maschinen selbst klauen und am nächsten Tag vom Touristen für das verschwundene Moped den Schaden ersetzt haben wollen. Darum nur mit dem Mietmann des Vertrauens Geschäfte machen. Über das Hotel abgewickelt gab es jedenfalls kein Problem und wir sind lustig losgeknattert, obwohl ich vorher noch nie auf so einer Kiste saß
Die Maus hatte einen Heidenspaß dabei, nachdem sie ihre Mäuseangst überwunden hatte. Selbst gefahren ist sie übrigens nicht. Hier possiert sie nur für's Bild
.290935"]
Auf dem Foto kann man sogar den Namen des Verleihs lesen: Golden Garuda. Gibt's bestimmt nicht mehr.
Hier Pilot und Saftschubse gemeinsam an Bord. Gefahren sind wir natürlich IMMER NUR MIT HELM. Das wäre auch mein nächster Tipp: HELM AUF. Freut den Volkspolizisten am Straßenrand und die eigene Hirnmasse beim Aufschlag auf den Asphalt. Ohne Helm zu fahren ist in Thailand LEBENSGEFÄHRLICH.
.290938"]
Wie der Sprit aus der Kiste rauskommt, war mir schnell klar. Einfach mal Vollgas aus dem Handgelenk geschüttelt. Faktisch bin ich, insbesondere nachts und bei nasser Fahrbahn LANGSAM GEFAHREN. Wieder ein Tipp: Meist stirbt der, der überholt und nicht der, der sich überholen läßt. Ihr seid doch im Urlaub. Cruisen statt Brettern bewahrt die Knieschenkel vor der Knieschenkelerkältung (die hängen nämlich währen der Fahrt schon ein bißchen seitwärts raus). Langsam fahren ist aber auch ein Bombenrezept gegen spontane Lebenszeitverkürzung. Ständig hört man von Verkehrstoten auf Koh Samui. Mein Tipp: Versuche keiner von denen zu sein!
Zurück zum Sprit. Klar, das Stichwort ist die Tankstelle. Mir wurde bei der Übernahme angeraten, doch bitte die offiziellen Tankstellen aufzusuchen. Aber da die Kullerbüchsen recht schnell leergefahren sind und der "inoffizielle" Boxenstopp viel geiler ist, habe ich natürlich diesen bevorzugt.
Hier gibt's lecker Treibstoff in diversen Geschmacksrichtungen für 40 Baht. Links unter dem Sonnenschutz im Gestell stehen die Flaschen, von denen man sich einen guten Jahrgang in den Tank dröbbeln läßt. Der freundliche Tankwart hat das für mich übernommen. Kokosnüsse werden auch verkauft. Es scheint eine Plantage zu sein.
.290939"]
Waschtag war auch an der Tanke
.290937"]
Und da wir wissen: wer gut schmiert, der gut fährt, wird beim Boxenstopp auch gleich der Fahrer mit Schmiermittel versorgt.
.290936"]
Noch ein paar ernstgemeinte Hinweise zur unbeschwerten Nutzung dieser Flitzer:
- Langsam kommt auch an
- Parken kann man praktisch überall. Am besten reiht man sich in die Menge der bereits abgeparkten Roller ein
- Wer sich vor der Abfahrt bereits das exakte Aussehen seiner eigenen Maschine merkt, hat eine umso größere Wahrscheinlichkeit, sie im Laufe seiner Urlaubszeit irgendwann inmitten der Unmengen anderer Roller wiederzufinden
Meine war unten blau, oben weiß und hatte noch ein bißchen schmückendes Beiwerk, eine Anbieterwerbung und zwei Helme, die ich ebenfalls kannte. So konnte sie nach ein bißchen Sucherei überall wieder entdecken.
- Für Neulinge ist es hilfreich, sich an den anderen Verkehrsteilnehmern zu orientieren. Insbesondere bei der zu nutzenden Straßenseite und beim Überqueren von belebten Kreuzungen, was eine der größten Herausforderungen ist.
- Nie auf die Unversehrtheit der Straße vertrauen und insbesondere Nachts nur so schnell fahren, wie man sehen kann. Abgrundtiefe Löcher, Müll, tote Elefanten oder betrunkene Touristen. Mit allem muß man vor der Kimme rechnen. Und auch die Pfütze direkt voraus kann nach einem Regenguß deutlich tiefer ausfallen als man in seinem Übermut und Leichtsinn annimmt.
- DON'T DRINK AN DRIVE und NO DRUGS. Ich vermute, dass eine häßlich hohe Anzahl an Verkehrsopfern auf das Konto des Alkohols geht. Also nüchtern bleiben und am leben. Nehmt im Zweifelsfall lieber ein Taxi oder laßt euch fahren.