Ich kaufe Kindern grundsätzlich nichts ab und wenn meine Mitmenschen sich genauso verhalten würden, dann gäbe es das Problem Kinderarbeit erst gar nicht.
So ist es.
Nepp und echtes Elend liegen in Thailand eben recht nah zusammen. Wer kann da schon wirklich unterscheiden...
Darum sollte man das Spenden auch den Thais überlassen die dort leben und das genau unterscheiden können.
Ne fette Gau´s noch den Arsch schmieren? ne kommt für mich nicht in Frage, dann doch eher einem Kind den ganzen Strauß Rosen abkaufen, damit es mal früh zu Bett kommt.
Na wenn Du da mal nicht irrst und die das Kind nochmal losschicken, vielleicht findet es ja noch mal einen Farang (ein anderes Wort trau ich mich jetzt nicht zu schreiben
) der genauso denkt.
Meine Schwester lebt seit etwa 15 Jahren in Marokko und ist dort Reiseleiterin, auch dort sind Bettler an der Tagesordnung und nach dem Koran soll man Bettler unterstützen. Das gilt allerdings nur für die Gläubigen. In den touristischen Metropolen gibt es aber auch genügend professionelle Bettler die sich morgens einen Kartoffelsack umhängen (manch einer würd sich wundern was die drunter tragen
) und sich an eine belebte Straßenecke setzen.
Vor einigen Jahren sind sie eine neue Tour mit Touristen aufs Land gefahren und natürlich kamen aus Neugier eine Gruppe Kinder hinterher. Kann man denen nicht verdenken, die waren ja nur neugierig was die da wollen und sind denen halt gefolgt. Einige Touristen waren der Meinung, die Kinder wären so arm dass man denen unbedingt was geben müsste. Und gaben denen z.B. mitgeführtes Obst. Was die Kleinen dankbar annahmen und verzehrten. Das verstärkte wieder das Bild, dass die eigentlich kurz vorm Hungertod stehen. Dem war überhaupt nicht so.
In der nächsten Woche wurden dann auch kleinere Geldbeträge an die Kinder verschenkt. Ganz sicher haben die das Geld zu Hause nicht abgeliefert sondern sich im Dorf dafür Süßigkeiten gekauft. Die Kinder wurden von Woche zu Woche mehr und fingen nach einigen Wochen systematisch an zu betteln, mit entsprechend leidendem Gesichtsausdruck. :k
Oder eine andere Story wie die Touristen ein Restaurant versauen weil sie der Meinung wären es sei unbedingt notwendig Essensreste für die süßen Vögel, Katzen und Hunde auf der Treasse abzugeben. Es dauert dann mitunter auch oft nur einige Wochen bis die Terasse voll ist mit streunenden Hunden, Katzen oder die Terasse mit Vogelkot übersät ist.
Mir geht diese Form der ungefragten Hilfsbereitschaft tierisch auf den Sack. Die Leute sind sich gar nicht bewußt, dass sie mit ihrem eigenen Verhalten zur negativen Entwicklung beitragen. Und alles nur weil sie mit ihren Gefühlen nicht wirklich umgehen können, in diesem Fall Mitleid. Es ist eigentlich beschämend wie sie dann versuchen mit 20 oder 50 BAHT ihr schlechtes Gewissen zu reinigen damit sie an den armen "Vogel" an der Straßenecke nicht mehr denken müssen und ansonsten relativ wenig für die Gemeinschaft auf dem Planeten tun.
Ich persönlich halte es so, dass ich in Deutschland auch gelegentlich dem einen oder anderen Bettler oder Obdachlosen oder Arbeitslosen mal ein bischen was zu stecke. Halt im Rahmen und nur wenn ich das Gefühl habe dass der Typ sonst ganz okay ist. Sobald ich merke dass ich einen professionellen Bettler vor mir habe gehe ich schnurstracks weiter. Ich habe dabei auch überhaupt kein schlechtes Gewissen, schaue den Leuten dabei in die Augen und schüttle mit dem Kopf. Oder lächele sie freundlich an wenn ich der Meinung bin dass vielleicht ein Lächeln weiterhelfen könnte.
Im Urlaub gebe ich Bettlern grundsätzlich nichts. Erst recht gebe ich nichts für die Rosen-, Kaugummi- und Taschentuchverkäufer. Bevor ich einem Kind ein Kaugummi abkaufe gehe ich lieber selbst in den nächsten 7 Eleven und hole mir das selbst. Einfach weil die Kinder auf der Straße nichts zu suchen haben und schon gar nicht als Verkäufer.
Betreffen der Bettler und Armen eines Landes habe ich dabei nie ein schlechtes Gewissen weil das meiner Meinung nach die Aufgabe der Menschen ist die dort leben und nicht Aufgabe von Touristen. Die im Übrigen gar nicht einschätzen können ob sie viel oder wenig geben, wieviel angemessen ist und wer das Geld dringend braucht und wer einfach nur eine faule Socke ist. Die Bargirls, die Zimmermädchen, die Hotelpagen, die Kellnerinnen usw. sind angehalten aus ihren vom Tourismus bescherten Einkünften den entsprechenden armen Landsleuten etwas abzugeben. Gibt ein gutes Karma.
Seitdem ich vor vielen Jahren einmal diese Entscheidung getroffen habe kann ich wunderbar damit leben und mache mir um die Bettler in Thailand oder auch anderen Ländern nie Sorgen und kann geraden Hauptes und ohne in Mitleid zu ertrinken mit einem freundlichen Lächeln weitergehen.