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Joe
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Geburt eines Kindes in Thailand

Zuco

Kennt noch nicht jeder
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26 Dezember 2018
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Nachdem ich kürzlich ein Kind mit meiner thailändischen Freundin in Thailand bekommen habe, möchte ich euch kurz meine Erfahrungen schildern.
Für mich gab es einige Überraschungen. Ich hatte im Vorfeld nach Erfahrungsberichten gesucht, aber nichts wirklich Umfassendes gefunden. Deshalb fasse ich hier meine Erlebnisse zusammen – vielleicht findet es jemand nützlich.

  • Vor der Geburt
Viele Krankenhäuser in Thailand bieten Geburts-Pakete an. Diese beinhalten alle Leistungen einer normalen Entbindung, meist inklusive 2–3 Übernachtungen. Darüber hinausgehende Behandlungen werden jedoch zusätzlich berechnet. In unserem Krankenhaus wurde z. B. fast jedes Neugeborene für ein paar Tage zur Beobachtung auf die Intensivstation verlegt – in einem privaten Krankenhaus würden dafür sicher hohe Kosten anfallen.
Wichtig ist, dass die meisten Krankenhäuser erwarten, dass man mindestens 2–3 Monate vor der Geburt zu mindestens zwei Untersuchungen kommt. Andernfalls kann man dort nicht entbinden.

Ich hatte bereits bei mehreren Krankenhäusern gelesen, dass dies eine Voraussetzung ist, aber meine Freundin wollte es mir nicht glauben. Tatsächlich wurde sie dann von ihrem bevorzugten Krankenhaus abgewiesen, als sie sich etwa einen Monat vor der Geburt anmelden wollte. Sie hatte zuvor alle Untersuchungen bei ihrem Frauenarzt durchführen lassen.

Interessant ist auch, dass Geburts-Pakete nicht nur von privaten, sondern auch von staatlichen Krankenhäusern angeboten werden. Zusätzlich kann man dort z.T. auch ein Einzelzimmer hinzubuchen – das hätte bei uns 2.000 THB pro Nacht gekostet. Die Zimmer waren top ausgestattet, aber nachdem meine Freundin auf der Geburtsstation anfangs allein war, entschied sie sich doch gegen ein Einzelzimmer. So ließ es sich halt besser mit den Schwestern plaudern.

  • Die Geburt
Da wir in keinem Krankenhaus für die Geburt angemeldet waren, fuhren wir einfach in ein staatliches Krankenhaus das meine Freundin schon kannte. Dort war man nicht besonders erfreut, dass wir ohne Anmeldung und Voruntersuchung auftauchten, aber zum Abweisen war es jetzt zu spät. Aufnahme war aber super, 5 Minuten Daten aufnehmen und Blutdruck messen, dann ging es schon auf die Station.

Einige Bekannte hatten mir geraten, unbedingt in ein privates Spital zu gehen und nicht in ein öffentliches Krankenhaus. Ich kann aber nur sagen: Meine Erfahrung war absolut top.
Alle Schwestern und Ärzte waren supernett, die meisten Ärzte konnten gut Englisch, und die Schwestern nutzten bei Bedarf Übersetzungs-Apps. Interessant war, das im ganzen Spital relativ wenige Leute waren.
In Österreich kenne ich eigentlich nur überfüllte Krankenhäuser – dort war es angenehm entspannt.

  • Nach der Geburt
Wie ich inzwischen auch von anderen erfahren habe, legen thailändische Krankenhäuser großen Wert darauf, dass die Geburtsurkunde am Tag der Geburt oder spätestens am Folgetag (bei einer nächtlichen Geburt) ausgestellt wird.

Das stellte mich vor mein erstes Problem: Dafür musste mein Reisepass ins Thailändische übersetzt werden. Das hätte ich definitiv vorher vorbereiten können, wusste es aber leider nicht.
Also saßen wir im Krankenhauszimmer und googelten Übersetzer. Leider stellte sich heraus, dass die Übersetzung mindestens 2–3 Werktage dauern würde, bei manchen sogar eine Woche.

Alle 10 Minuten kam eine Schwester ins Zimmer und fragte meine Freundin, warum ich noch immer hier sei und nicht schon beim Übersetzen. 😅
Nach langem Suchen vermittelte uns schließlich eine Schwester eine Übersetzerin, die meinen Pass in wenigen Stunden übersetzte. Allerdings war das vermutlich eine Englisch Übersetzerin, aber so genau wollte ich es gar nicht mehr wissen. Mein Name klingt jetzt auf Thai jedenfalls etwas komisch, eine Bekannte die beide Sprachen spricht, meinte aber die Übersetzung ist nicht so schlecht. Keine Ahnung
Ursprünglich wollte das Spital die Übersetzung noch von der Botschaft beglaubigt haben, aber sie haben sie dann auch ohne akzeptiert.

  • Registrierung der Geburt
Das war dann zum Glück ziemlich unkompliziert.

Vom Krankenhaus erhält man eine vorläufige Geburtsurkunde mit allen relevanten Daten. Damit fährt man zur Bezirksbehörde, wo die Daten in den Computer eingegeben und die offizielle Geburtsurkunde ausgedruckt wird.
Das dauerte nur fünf Minuten – die Mitarbeiter waren supernett, und es gab keine Wartezeit.
Die Geburtsurkunde in Thai ist kostenlos, fuer 20 Thb bekommt man auch gleich eine offizielle Geburtsurkunde in Englisch. Das macht absolut Sinn, man spart sich dann das spätere Übersetzen.

Dann muss das Kind auch noch einen Wohnsitz angemeldet bekommen.
Mit den Dokumenten dann zurück ins Spital, und die Schwestern waren glücklich. 😊
 

Santa

อย่าวัดระยะทางวัดความรักทีผมมีให้คุณ
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Erstmal Glückwunsch Dir und Deiner Freundin zum Nachwuchs 👪

In welchem Teil von Thailand habt ihr den Euer Baby bekommen?
 

Lion Tom

Lady Drink King
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Hey @Zuco herzlichen Glückwunsch dem Papa


Das Kind in Österreich zu bekommen wäre keine Option gewesen ?

Ich meine wenn am Schluss dann ein Kaiserschnitt notwendig gewesen wäre hätte es die Geburt doch erheblich verteuert

Soll das Kind jetzt auch nen Österreichischen Pass bekommen ?
Vielleicht kannst ja auch hier dann deine Erfahrung dazu berichten
 

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
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Franken
Ja dann erst mal ganz herzlichen Glückwunsch den frisch gebackenen Eltern und Danke für das aufschreiben der gemachten Erfahrungen.
 
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Zuco

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26 Dezember 2018
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Hey @Zuco herzlichen Glückwunsch dem Papa


Das Kind in Österreich zu bekommen wäre keine Option gewesen ?

Ich meine wenn am Schluss dann ein Kaiserschnitt notwendig gewesen wäre hätte es die Geburt doch erheblich verteuert

Soll das Kind jetzt auch nen Österreichischen Pass bekommen ?
Vielleicht kannst ja auch hier dann deine Erfahrung dazu berichten

@Lion Tom und @wiwowa, euch vielen Dank für die Glückwünsche.

Warum Thailand: Erstens war es meiner Freundin lieber, weil so ihre Familie sie während der Schwangerschaft und Geburt unterstützen und besuchen konnte. Sie war bisher erst einmal in Österreich, spricht kein Deutsch und dann noch österreichisches Krankenhausessen – da wäre sie bestimmt nicht glücklich gewesen.
Ein weiterer Punkt ist aber auch, dass das mit dem Visum nicht ganz so einfach ist. In den letzten 2–3 Monaten vor der Geburt wollen Fluglinien eine Mutter auch nicht mehr im Flieger haben, und auch die Krankenversicherungen für den Schengen-Raum machen zum Teil Probleme. D. h. mit einem 3-Monats-Visum ist es schwer planbar, das Kind in Österreich zu bekommen. Ein 6-Monats-Visum hatte sie bisher noch nicht, das wollten wir nicht riskieren.
Wenn man es unbedingt möchte, ist es vermutlich schon machbar. Da meine Freundin aber ohnehin Thailand bevorzugte, haben wir das dann nicht weiter verfolgt.

Bezüglich der Kosten: Nachdem wir ja in einem staatlichen Krankenhaus waren, hat die thailändische Krankenkasse alle Zusatzkosten übernommen.
Wir haben dort auch ein Geburtspaket genommen, für ca. 8.000 THB. Das deckte dann die Übernachtungen der Mutter im Spital sowie einige spezielle Untersuchungen ab. Ohne Geburtspaket müsste die Mutter nach der Geburt anscheinend schon am nächsten Tag nach Hause gehen. Die Entbindung selbst sowie evtl. notwendige Behandlungen aufgrund von Komplikationen übernahm bei uns die thailändische Krankenkasse. Am Ende haben wir sogar etwas weniger bezahlt, weil meine Freundin schon einen Tag früher als geplant nach Hause konnte. Unser Kind kam auch ein paar Tage auf die Intensivstation zur Beobachtung, dafür mussten wir aber so gut wie nichts zahlen – nur einen Selbstbehalt von ca. 200 THB.
Aber du hast absolut recht, man muss mögliche Komplikationen unbedingt mit einplanen. Speziell wenn man in ein privates Krankenhaus geht, sollte man zusätzlich zum Geburtspaket noch eine Versicherung abschließen.

Noch kurz zum Reisepass – dachte ursprünglich, so ein österreichspezifisches Thema interessiert hier nicht :)
Vorab: In Österreich spielt der Geburtsort des Kindes keine Rolle in Bezug auf die Staatsbürgerschaft, d. h. es ist egal, ob das Kind in Österreich oder Thailand geboren wird. Wenn die Eltern nicht verheiratet sind, bekommt das Kind automatisch nur die Staatsbürgerschaft der Mutter.
Wie das Kind dann auch die österreichische Staatsbürgerschaft bekommen kann, ist abhängig vom Alter des Kindes.
Der einfachste Weg ist, wenn der Vater die Vaterschaft innerhalb der ersten 8 Wochen nach der Geburt auf der österreichischen Botschaft in Bangkok anerkennt – dann ist das Kind praktisch von Geburt an Österreicher.
Und das ist auch einer der wenigen Wege, um in Österreich offiziell eine Doppelstaatsbürgerschaft zu haben – die ist sonst an sich in Österreich verboten.
Wenn das Kind schon älter als 8 Wochen ist, gibt es auch Möglichkeiten, das ist dann aber komplizierter.

Die Vaterschaftsanerkennung selbst geht einfach. Es muss nur die Geburtsurkunde vorab beim thailändischen Außenministerium beglaubigt werden (ca. 3 Tage).
Auf der Botschaft selbst ging dann alles innerhalb weniger Minuten, und 2–3 Wochen später kann man Staatsbürgerschaftsnachweis und Reisepass des Kindes abholen.
 

wiwowa

Keine Ahnung, große Klappe
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Sie war bisher erst einmal in Österreich, spricht kein Deutsch und dann noch österreichisches Krankenhausessen – da wäre sie bestimmt nicht glücklich gewesen.
Find ich gut das Du da so denkst und das so gemacht hast. Auch ansonsten Hut ab wie entspannt Du das alles gehandhabt hast 👍
Ich weiß nicht ob ich bei all dem so cool geblieben wäre 😅 Du hast das alles so locker runter geschrieben, ich weiß ja aus Erfahrung wie das ist wenn einem die Thai Freundin im brustton der Überzeugung erzählt wie das “funktioniert” und man selbst weiß “Nee, so wird das nur komplizierter” oder “Naja bissl vorbereiten und das wäre alles viel entspannter” oder man weiß zumindest tief im inneren “Nee, nee, nee, auch wenn ich mich nicht auskenne, das klingt etwas komisch” … aus Erfahrung weiß ich aber auch … Klappe halten, lächeln, entspannt bleiben funktioniert im Zweifelsfall einfach besser 😅 (ich übe noch an der Stelle)

Berichte ruhig mal bisschen weiter, wie das nun so in Thailand funktioniert, z.B. was evtl. alles überraschend gut läuft … viele Member hier kennen es ja eher aus erster Hand (oder von Bekannten) wie es im Westen so abläuft und das wird sich ja doch an der ein oder anderen Stelle signifikant unterscheiden.
 

Oldie

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Eine Frage zum übersetzen Reisepass, eigentlich geht es dabei nur um die korrekte Transkription. Die richtige Schreibweise der Eltern in der Geburtsurkunde ist da sehr wichtig.

Stehst du mit Namen im Hausbuch oder hast die rosa ID Karte? Weil dort steht deine Name dann ja auch drin und vorher hast du schon normalerweise dafür eine beglaubigte Übersetzung abgeliefert.
 
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Zuco

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Eine Frage zum übersetzen Reisepass, eigentlich geht es dabei nur um die korrekte Transkription. Die richtige Schreibweise der Eltern in der Geburtsurkunde ist da sehr wichtig.

Stehst du mit Namen im Hausbuch oder hast die rosa ID Karte? Weil dort steht deine Name dann ja auch drin und vorher hast du schon normalerweise dafür eine beglaubigte Übersetzung abgeliefert.

Ich habe derzeit (noch) keinen Wohnsitz in Thailand, deshalb habe ich weder Hausbuch noch ID-Karte.
Das Problem bei der Übersetzung ist vermutlich, dass mein Nachname einen Laut enthält, den es im Thailändischen nicht gibt. Dadurch klingt die Übersetzung auf Thai bestenfalls nur ähnlich. Ob es da feste Regeln gibt, weiß ich nicht. Es kommt zumindest bei jedem Übersetzungsprogramm etwas anderes heraus. :oops:
 
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Oldie

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Für die Übersetzungen und Transkription gibt es Regeln, aber die beherrscht ein Mensch besser als eine KI, noch.
 
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