Marrakesch,
ein Märchen aus Tausend und Einer Nacht. Marrakesch wird auch die Rote Stadt genannt und sie macht ihrem Namen in Puncto Farbe alle Ehre. Prächtige Mosaike und Stuck verzierte Gipsfassaden, herrliche, filigran bearbeitete Holzornamente so weit das Auge reicht.
Man will glauben was die Hochglanzprospekte versprechen.
Märkte mit Gauklern und Henna-Künstlerinnen, Schlangenbeschwörer und Kartenleger, Medizinmänner und Bauchtänzerinnen, Orient pur.
Die Menschen lieben ihre Medina, dass konnten wir wieder und wieder feststellen.
Das geht aber sehr zu Lasten der Touristen. Oft hörten wir: „forbidden aerea“, oder „wrong way“.
Unser Hotelmanager erklärte uns dann, dass viele uns einfach nur deswegen davon abhielten in bestimmte Richtungen zu laufen, da eventuell ein Laden des Cousins oder des Bruders oder des Onkels in der entgegensetzten Richtung gelegen sei.
Das haben wir auch selber festgestellt. Im Gerberviertel begleitete uns ein sehr netter Herr durch das Viertel, plötzlich musste er uns verlassen, organisierte aber sofort einen Cousin der uns weiter führen sollte. Schlussendlich landeten wir in einem Ledergeschäft, das wir nur unter viel Protest der Verkäufer ohne Lederjacken und Hockern wieder verlassen konnten.
Wir haben die Tage genossen, aber sie waren äußerst anstrengend. Es war schier unmöglich einfach die feil gebotenen Waren anzusehen. Kein Schritt, kein Blick an dem nicht irgendein Händler versuchte uns in seinen Laden zu ziehen. Bei jedem Stopp an einer Abzweigung war sofort ein menschliches Navi zur Stelle, das uns dahin führen wollte, wo wir gar nicht hin wollten. Gegen einen entsprechenden hohen Tribut natürlich.
Für jedes Foto auf dem Markt sollten wir bezahlen, der „Zahnarzt“ forderte sogar 10 Euro für ein Bild. Einer der Schlangenbeschwörer drohte uns sogar Prügel an. Obwohl wir nur im vorbeigehen zu ihm hinsahen und nicht fotografierten. Ich hatte die Kamera nur umhängen.
Entspannung fanden wir wirklich nur in den Cafes und Restaurants der Stadt und in unserem Riad.
Ich habe Marrakesch gesehen, die Stadt hat einen speziellen Flair.
Aber ich denke ein zweites mal werde ich sie nicht besuchen.