Die Spendenaktion hier im Forum finde ich absolut klasse.
Daher möchte ich ein paar Gedanken und Anregungen loswerden, die hoffentlich zum guten Gelingen beitragen:
Dieses Land und seine Leute haben uns allen so viel Freude bereitet, unser Leben verändert und sind für viele von uns auf die eine oder andere Art und Weise zum Lebensmittelpunkt geworden.
Ich glaube, ich spreche für viele von uns, wenn ich sage:
Wir werden nicht tatenlos zusehen, wenn sie unsere Hilfe am meisten brauchen!
"
Tue Gutes und sprich darüber" ist ein altbekannter Satz und ich meine, er hier ist hier in zweifacher Art gerechtfertigt:
1. Solche Aktionen rufen Nachahmer auf den Plan. Gut so! Je mehr desto besser.
2. Gerade vor dem Hintergrund zunehmend ausländerfeindlicher offizieller Äußerungen seitens Gesundheitsministern bzw. lokaler Bürgermeister ist es wichtig Farbe zu bekennen und den Einheimischen zu zeigen, daß wir eben nicht nur "ignorante, schmutzige, sich nicht duschende, Gesichtsschutz verweigernde und Krankheiten einschleppende Fremde" sind sondern auch sich sorgende Gäste, bzw. Anwohner, die das Leid ihrer Mitmenschen erkennen und helfen.
Am ALLERWICHTIGSTEN ist jedoch, denjenigen zu helfen, die am stärksten in Not geraten sind.
Mittlerweile verteilen viele Essen oder sogar Geld - erst gestern hat der Marktinhaber auf der Thepprasit Soi 17 über 500.000,- Baht verteilt, 200,- pro Kopf - ein großes Problem bleibt das Social distancing. Bei fast allen dieser Aktionen stehen Hunderte, wenn nicht Tausende, dicht an dicht. Da kann man sich die ganzen Regelungen und Einschränkungen auch ganz sparen.
Die Regierung hat als BEDINGUNG für alle weitere Verteilaktionen eine vorherige Anmeldung bei den Behörden gestellt, damit diese dann das social distancing überwachen kann.
Wir haben das so gelöst, daß wir wirklich JEDEN einzeln angerufen haben, der sich vorher über social media auf unserer Spendenliste eingetragen hatte. Dadurch waren selten mehr als 3 oder 5 Leute vor meiner Praxis. Als praktikabel würde ich das aber trotzdem nicht bezeichnen, vor allem für denjenigen, der die 2000 ! Anrufe tätigen darf.
Ebenso muß ich selbstkritisch feststellen, daß wir dadurch vor allem Leute oder Familien erreicht haben, die den Job verloren hatten, aber noch nicht wirklich am Existenzminimum waren, obwohl einige angaben, seit Tagen ihr Essen zu rationieren oder kaum noch etwas gegessen hatten.
Einem Hinweis folgend, fuhr ich zu einer nahegelegenen Schutthalde zu einem großen Baum.
Die arme Frau besitzt weder Handy noch sonst etwas und hatte sich vor allem durch Müllsammeln über Wasser gehalten, nur will ihr momentan keiner etwas abkaufen.
Wir haben ihr Essen und Wasser hingestellt.
So wie ihr geht es momentan vielen Obdachlosen oder Tagelöhnern, viele davon sind keine Thais und haben somit keine Chance auf staatliche Hilfe.
Angeblich sollen in der Thepprasit Soi 5 oder 7 viele davon zu finden sein - vielleicht kann ja mal jemand nachsehen.
A propos, die vollmundig zugesagten 5000,- Soforthilfe wurde vielen Antragstellern verweigert mit völlig hanebüchenen Begründungen.
Etwas was in den Medien unisono nicht groß verbreitet wird, ist die drastisch angestiegene Suizidrate.
Ebenso scheinen momentan wieder sehr viele Männer ihre Frauen und Kinder zu verlassen, eine Verhaltensweise die uns ja nicht gänzlich unbekannt sein dürfte und der Pattaya zum Teil seine Existenz verdankt
Ich hoffe hiermit, den "Foren Think Tank" angeworfen zu haben und bitte um Vorschläge und Ideen, wie man das Spendengeld am sinnvollsten einsetzen kann.